Wie kommst du auf diese hypothese?
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Irgendwie versteht das im reallife niemand
Weil ASS auch ein Hirnreife-Thema ist, meine ich mich zu erinnern.
Bei meinem Sohn, der beide Diagnosen hat, aber auch nicht extrem auffälliger Autist ist, sind sehr deutliche Reifeverzögerungen in einzelnen Bereichen vorhanden.
An diesen Dingen haben wir vor Jahren mühsam mit Ergotherapie gearbeitet. Es hat in diesen bestimmten Bereichen nichts gebracht. (In anderen Bereichen aber schon, ich will damit nichts gegen Ergotherapie sagen.)
Im Laufe der Zeit hat unser Sohn diese Sachen dann einfach so gelernt, ohne weiteres üben und trainieren.
Das zeigt für mich, dass die Betroffenen bestimmte Fähigkeiten ohne die entsprechende Hirnreife auch nicht durch Ergotherapie lernen können. Und dass man einfach dann da noch Geduld braucht.
Aber dies zur Begründung, weshalb ich die obige Hypothese habe.
Hallo @Nono
den Gedankengang finde ich sehr interessant. Vielleicht ist wirklich etwas daran, ein bisschen so wie das Sprichwort „das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“. Wenn man davon ausgeht, dass ASS eine Entwicklungsverzögerung ist und ADxS möglicherweise auch, könnte es doch wirklich so sein, dass alles einfach etwas länger dauert und man sich nicht zu sehr unter Druck setzen sollte, das alles im „Normtempo“ selbst hinzubekommen? Problematisch würde es dann vor allem, wenn man sich vegleicht oder wenn wirklich bekannt wird, WIE alt man eigentlich ist und man für das eigene Verhalten Ablehnung kassiert.
Ich überlege gerade, ob ich besser zurechtkäme, wenn die Menschen sich nicht anhand ihres Alters vergleichen würden, sondern man diese Kategorie gar nicht hätte. Ich denke, ja. Wenn ich mich mit Schulabgängern vergleiche, käme ich momentan (mit Mitte/Ende 30) vermutlich sogar ziemlich gut weg, in einigen Bereichen bin ich leider erst auf diesem Entwicklungsstand.
Mir gefällt die Idee, dass sich die ‚Probleme‘ mit etwas Geduld teilweise von alleine zumindest ansatzweise lösen könnten, insbesondere bei ASS kann ich mir das vorstellen, mit ADxS kenne ich mich dafür zu wenig aus. Ich glaube aber, dass selbst wenn man gar keine Therapien macht und man den Druck wegnimmt, dass man auch einfach im Alltag sehr viel nachholen kann an Entwicklungssachen. Seitdem ich nicht mehr arbeite und keine Therapien mehr mache, habe ich im zwischenmenschlichen Bereich und in anderen Bereichen doch einige Fortschritte gemacht. Zwar habe ich auch sehr viel gelesen und nachgedacht und immer wenn ich in Situationen kam, mit denen ich überfordert war, habe ich auch nachgedacht und mich ausgetauscht online, woran das liegen könnte. Ich habe seitdem geübt, auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören und mich nciht zu überfordern. Und merkwürdigerweise geht es mir seitdem besser, ich habe sogar den Eindruck, als hätte diese „Leerphase“ viel mehr bewirkt, als ein paar Jahre Therapie zuvor, die unglaublich anstrengend waren, aber alles nur noch schlimmer machten. Oder die Therapien brauchen einfach ein wenig, um zu wirken und dafür braucht man eine Zeit ganz ohne Druck? Diesen Luxus hatte ich vorher in meinem funktionierenden Leben nämlich nicht, da musste immer alles unter Kontrolle sein… Erst durch meinen psychischen Zusammenbruch und Arbeitsunfähigkeit konnte ich ganz abschalten und quasi ganz von vorne anfangen, auch einfachste Kind-Bedürfnisse in mir selbst wahrnehmen und mich darum kümmern.
Danke für Deine offene Schilderung - da hast Du aber eine harte Zeit hinter Dir…
Aber toll, wie DU Dich reflektierst und an Dir arbeitest und zu lernen versuchst.
Die Therapeutin meines anderen Sohnes sagte mir neulich, dass ich ihn jetzt in den Ferien richtig schön in Ruhe lassen soll, denn bei richtig guter Entspannung kämen gute Entwicklungsprozesse in Gang.
Das würde Deine Erfahrungen bestätigen.
Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute und gutes Weiterentwickeln!
Hallo @Nono
Danke für deine lieben Worte. Ja, die letzten Jahre waren nicht einfach für mich, aber langsam geht es wieder aufwärts.
Danke Ich wünsche dir und deinem Sohn auch alles Gute! Du kannst ja, wenn du magst, mal berichten, ob du trotz bzw. gerade wegen therapiefreier Zeit Fortschritte bei ihm siehst oder wie er es erlebt?
Die Tabelle macht ja echt Hoffnung. Dann habe ich im Prinzip meine Ausbildung doch schon mit 18 beendet. Ob ich wohl 10 Jahre früher in Rente gehen darf?
Der Humor gefällt mir.
Hallo,
ein interessantes Thema
Ob die Tabelle stimmt, kann ich nicht sagen, aber ich bin eine Spätzünderin als Jugendliche gewesen. Als sich alles um mich herum verliebte, habe ich heimlich noch gepielt. Ich habe spät mein Abi und eine Ausbildung gemacht und bin sehr oft gescheitert am Erwachsen werden.
Ich habe eine verspielte, etwas verrückte Art an mir, die einen nennen es kindisch, ich nenne es Lebensfreude.
Ich finde das Thema insofern interessant, da es mich beschäftigt seit meiner Eindosierung.
Ich habe seit Beginn der Medikamente den Eindruck, den Anforderungen des Erwachsenseins endlich Begegnen zu können und Erwachsen zu werden.
Geht es noch Anderen hier in dem Forum ähnlich?
Ich bin innendrin 7- 12 jahre alt, es ist mir so verdammt peinlich.
erst mit ritalin begreife ich mich selber als erwachsenen mann, sehr schwierig zu erklären.
Ich habe zum ersten mal im Leben eine „erwachsene“ beziehung, die sich hoffentlich anbahnt, ich und meine nachbarin lernen uns gerade kennen.
und ich hatte noch nie so krass selbstbewußtsein und selbstakzeptanz wie in kontakt mit dieser Ische. Ich hab ihr alle meine Fehler gezeigt, und sie hat nur abgenickt und gegrinst.
Vorher mußte ich immer alle meine Fehler verstecken.
se tabelle is real, sage ich