Verzögertes mentales Alter bei Adhs Betroffenen!?

Hallo

Ich hatte schon oft die diskussion mit meiner Cousine und meinen Geschwistern, daß wir uns gegenüber unseren gleichaltrigen Mitmenschen sehr viel unbedarfter vorkommen.

das betrifft die Berufliche Entwicklung, die Selbstständigkeit, die Fähigkeit, erwachsen mit seinen Gefühlen umgehen zu können (für mich der größte Punkt ) und viele andere Dinge mehr.

Als ich 25 war, hatte ich das Glück, eine sehr tolle, lustige, quirlige Frau kennenzulernen, die mich mochte. Wir klickten auf vielen Bereichen im Einklang, außer daß ich mit vielen emotionalen Dingen in einer Beziehung nicht umgehen konnte.

Mir tut das alles ein bisschen Leid, weil die wollte ein Kind von mir. Schlussendlich war es eine gute Idee, daß wir keins bekamen, weil ich konnte ja noch nicht mal für mich selber ordentlich Sorgen. Ich stand zeitweise mit einem Bein im Knast (RW) und viele Haarsträubende Dinge mehr.

OK es stellt sich raus daß viele experten der Meinung sind, daß ADHS die emotionale Entwicklung (und viele andere Aspekte wie selbstständigkeit) eines Menschen verlangsamt.

Was ich absolut bestätigen kann. Ich hab jetzt erst gerade mal meine eigene Wohnung, wo ich für alles selber verantwortlich bin, vorher hatte ich immer Hilfe von diversen Onkel und Tanten, die mir halfen, zurechtzukommen.

Tatsächlich fühle ich mich mit 38 so alt wie als wäre ich 25, was ungefähr der tabelle entspricht. jetzt habe ich gerade so mit ach und krach das Gefühl, daß ich für einen kleinen Menschen da sein könnte, wenn ein Kind kommt, für es arbeiten zu gehen, um es zu versorgen, und anstatt feiern zu gehen und zu saufen, halt für das Kind da zu sein, und mich darüber zu freuen, und ihm alles früh beizubringen, was ich mühsam mir sherlock holmes mäßig in mehreren Jahrzehnten mir erschlossen habe durch leidvolle Erfahrungen.

Ok jetzt hier der chart (eine Tabelle)

Quelle mit Artikel:

https://www.graceunderpressure.blog/2017/10/16/what-is-my-childs-executive-function-age/

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Ja da ist absolut was dran!

Ich kenne die Faustregel, dass Kinder mit ADHS 3-5 Jahre hinterher hängen insgesamt oder nur in einzelnen Bereichen…

Diese Tabelle ist recht krass, mag aber für stärker Betroffene durchaus zutreffen.

Unser Sohn mit der zusätzlichen ASS Diagnose passt mit 14 exakt in dieses Schema. Verrückt, dass dazu dann altersgemäß Pubertät mit Stimmbruch und allen Verrücktheiten der Pubertät hinzukommen… ich kann Euch sagen… ziemlich crazy, es ist das Irrenhaus, ich komme mir vor wie eine Hortbetreuerin… vieles, was schon mühsam antrainiert und gelernt war, ist wie weggeblasen…

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Ach ja, meine Hypothese, die mal überprüft werden sollte, wenn sie es nicht schon ist… trifft dieser Unterschied ganz besonders auf diejenigen ADHSler im Grenzbereich zum ASS zu???

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Jedenfalls trifft es bei mir zu :wink: meine Geschwister haben keine ASS.

Die sind auch marginal erfolgreicher mit Beziehungen und Berufen als ich.

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Es kann sein, dass da etwas dran ist. Fühlt sich bei mir so an, als würde die Tabelle ungefähr passen.
Doch es kann auch viele andere Gründe haben, warum manche Menschen sich langsamer entwickeln,
als andere. Wenn man es so bezeichnen kann. Also gewisse „Entwicklungsschritte“ die Menschen durchschnittlich in einem bestimmten Alter durchleben, erst später erreichen.
Da hat auch das Umfeld einen großen Einfluss drauf. Wenn man als Kind/Jugendliche_r nicht angemessen gefördert wurde/vernachlässigt wurde/Gewalt erlebt hat/…, kann das die Entwicklung auch beeinflussen bzw hemmen.
Ich habe mehrfach gelesen, dass Kinder mit ADXS ein höheres Risiko haben, dass diese Faktoren bei ihnen zutreffen. Kann sicherlich auch damit zu tun haben, dass Eltern(teile) von ihnen ebenfalls mit ADXS „gesegnet“ sind. Muss aber nicht.
Es kann direkte Folge von ADXS sein, oder indirekt. Oder auch andere/zusätliche Gründe haben.

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Spannend!! Ich hab tatsächlich mein Leben lang schon das Gefühl, dass ich jünger bin als ich aussehe. Ich hab auch viele Freunde die um die 3-5Jahre jünger sind. Zwei ExFreundinnen waren sogar 10Jahre jünger. Das war aber auch nie ein Problem, ich hab mich immer für aufgeschlossen gehalten und dachte dass das Alter auch einfach keine Rolle spielen sollten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber es gab auch Zeiten wo ich mich hinterfragt habe und traurig war, weil ich den Eindruck hatte mich nicht so entwickelt zu haben, wie es eigentlich sein sollte. Durch fehlende Vorbilder zuhause und eben einer starken nach innengekehrtheit (was für ein Wort xD), hab ich das eher als normal empfunden.
Naja generell hatte ich immer das Problem, dass ich alles als normal abgetan habe, obwohl ich innerlich wusste das ich anders bin und speziell manche Reaktionen ganz sicher nicht normal sind.

Die Tabelle würde jetzt ungefähr vorschlagen das ich mit 34 bei grob 22 Jahren wäre. Ich hab vor zwei Jahren den Eindruck gehabt, dass ich „plötzlich“ erwachsen wurde. Ich würde auch denken, dass ich zum ersten mal eine gewisse reife besitze. Faktisch komme ich auch grade von ein paar Jahren Arbeit nach der (zweiten) Ausbildung und studiere jetzt auch. Gleichzeitig stelle ich aber zb fest das zu meinen 19-21 jährigen Kommillitonen der Abstand einfach viel zu groß ist. Sie kommen mir vor wie jugendliche. Für mich spricht dagegen, dass zb mein Vater vor kurzem gestorben ist und ich das sehr gut emotional verdrängen kann - sogar in der Lage war mich um die Bestattung und alles außen rum zu kümmern (war sonst keiner da).
Ich muss nochmal anmerken das ich auch noch keine Diagnose habe. Ich finds nur grade schön mich hier wiederzuentdecken und mitzudiskutieren, grundsätzlich ist alles was ich sage nie auf die Goldwaage zu legen

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@ppaul Ich habe mir mal erlaubt, die Überschrift ein wenig anzupassen… boast
Was das Thema ansich angeht, bin ich mir sehr sicher, dass da was dran ist… wirklich relevant ist diese Erkenntnis aber wohl eher für Eltern von betroffenen Jugendlichen in der Adoleszenz, bzw für diese selbst. Ich bin mittlerweile in den ersten Vierzigern und werde regelmäßig für ca. 4-5 Jahre jünger geschätzt… was (natürlich) einerseits an meinem blendenden Aussehen liegt (hust,hust), aber mit Sicherheit, auch auf mein Verhalten zurückzuführen ist…pardon
Für mich, heute, ist das also mMn eher ein Vor-, als ein Nachteil. Als ich mich damals mit 17/18 aber für reif genug hielt, von Zuhause auszuziehen… (Spoiler: war ich sowasvonnicht) …war das rückblickend, hmmm, sagen wir mal, nicht die beste Idee… :adxs_zwinker:

Ich kann Eltern von Übergangserwachsenen Adhslern aus eigener Erfahrung wirklich nur raten, den Fisch nicht zu früh vom Haken zu lassen… ganz egal wie eloquent und ‚erwachsen‘ er oder sie sich schon verkaufen können: Sie haben keinen Schimmer, was es bedeutet, von heute auf morgen ALLES alleine managen zu müssen! Nicht selten werden die wirklichen Probleme erst demaskiert, wenn das zuvor funktionierende Unterstützernetzwerk durch Eltern und Familie plötzlich wegbricht… (Stichwort: late onset)

Ein paar Jahre im Schoß der Familie ‚nachzureifen‘, halte ich hier für die einzig richtige Entscheidung!

Also @ppaul , Danke für deinen Beitrag thank_you2

Beste Grüße, Andreas bye2

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Oh, das ist wirklich, wirklich spannend!

Ich habe grundsätzlich, so seit ich ca. 12/13 Jahre alt bin, den Eindruck, dass ich irgendwie hinter hinke und das meist um 4-5 Jahre. Ich bin jetzt 23, befinde mich also eigentlich eher so geistig im Alter von 18/19, was für mich auch wirklich Sinn ergibt. Meist habe ich auch einen besseren Draht zu Personen, die etwas jünger sind als ich und brauche noch ein wenig, um wirklich mal diese „Erwachsene Reife“ zu erlangen, von der immer alle sprechen.

Lieben Gruß!

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Ich würde sagen ich werde wahrscheinlich, auch sollte ich 100 Jahre alt werden, niemals wirklich erwachsen werden, aber ehrlich gesagt ist mir das sowas von schnurzegal.
Die die sich selbst gerne als erwachsen sehen hinken nach meiner persönlichen Erfahrung meistens in anderen Bereichen hinterher.

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Seitdem ich mit Evanse mehr oder weniger gut eingestellt bin, komme ich mir bei manchen Sachen wie ein kleines Kind vor, das gerade neue super einfache Sachen gelernt und kapiert hat. Z.B. bin ich erst jetzt auf die Idee gekommen, geöffnete Lebensmittel im Kühlschrank ganz nach vorne zu legen, um sie als erstes zu verbrauchen, bevor ich die neuen aufmache und die alten schlecht werden. Und tausend andere solche Beispiele, wo ich denke, dass mein Hirn 38 Jahre in Energiesparmodus war, um nicht zu sagen, völlig aus. Auch im sozialen Bereich erlebe ich mich sehr oft als Kind, das man gerade lernt, sich sozial zu verhalten.

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Ich habe schon ein paarmal von dieser 30%-Daumenregel gehört und mich oft gefragt, ob das nur für Heranwachsende gilt oder auch danach. Im Artikel wird ja auch erwähnt, dass da Gehirn mit 30 aufhört zu reifen (normalerweise), auch wenn es danach noch beeinflussbar ist .

Auf mein eigenes Leben bezogen, kommt es gefühlt 100% hin, auch nach 30. Demnach wäre ich jetzt emotional mitte 30, also auch erwachsen. Allerdings, wenn man so lange ohne Erwachsensein ausgekommen ist, braucht man mit 45 ( also 30 ) auch nicht mehr damit anzufangen, also was soll’s.

Hm, könnte erklären, warum ich mit einigen Gleichaltrigen oft in Konflikte gerate. Die benehmen sich aus meiner Sicht wie Achtzigjährige!

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Same! Und es tut etwas weh, wenn man plötzlich erkennt, dass man mit seinen Freunden*, die man seit der Kindheit kennt, plötzlich nicht auf einer Wellenlänge ist. Na ja, ist vielleicht so der Lauf der Dinge und ich muss endlich erkennen, dass ich mich immer und überall fremd fühlen werden. Adxs sucks!

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Mir ist es als Außenstehende bei einem Mann mit ADxS extrem aufgefallen. Ich bin selbst mit mit einer Entwicklungstraumatisierung diagnostiziert und kenne es von mir selbst und insbesondere von Bindungstraumatisierten so, dass diese sich sehr viel jünger fühlen, als sie eigentlich sind und auch oft viel jünger aussehen. Deswegen interessiere ich mich eigentlich nur für Männer, die mindestens 10 Jahre jünger sind als ich. Als ich ihn getroffen habe, ging ich davon aus, dass er wesentlich jünger ist und war relativ erstaunt über sein Alter. Sowohl an seinem Verhalten, als auch an seinem Aussehen, aber insbesondere an seiner sehr lebendigen Energie könnte man ihn 5 - 10 Jahre jünger schützen.

Deshalb frage ich mich, ob ADxS in diesen Fällen vielleicht auch einer Entwicklungsverzögerung gleicht oder Überschneidungen mit Entwicklungsstörungen bzw. Bindungstraumatisierungen hat? In einem Buch, welches ich gelesen habe, stand, dass neuerdings auch Bindungsmuster bei ADxS mehr in den Fokus rücken und ADxS mit einem unsicheren Bindungsstil in Verbindung gebracht wird. Es soll aber nicht ganz klar sein, ob die Eltern eine ungewöhnliche Bindung zeigen, weil das Kind sich so schwierig verhält oder ob das Kind ADxS entwickelt, weil die Eltern nur eine unsichere Bindung anbieten können.

Ich habe mich mit ihm übrigens auf Anhieb auf einer Wellenlänge gefühlt, die kindliche Neugierde ist auf beiden Seiten sehr präsent.

Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass dein Freund (auch) eine Bindungsstörung hat.

Aber für die „Jugendlichkeit“ der ADHS-Männer braucht es das nicht.

Nach allem, was du beschreibst, wird die ADHS deines Freundes zur Zeit nicht behandelt? Wäre er denn dafür offen?

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Haben alle ADHS-Männer so eine jugendliche Energie? Durch meine eigene Geschichte habe ich selbst eine extrem hohe Energie, ich kann Energien von Menschen sehr gut spüren und als ich ihn das erste Mal sah, hat er ein wenig rumgekaspert, mir mehrere Sätze gesagt und ist weitergelaufen. Ich konnte nicht mehr wirklich denken, habe nur seine Energie gespürt und etwas gemacht, was ich normalerweise sehr selten mache: Ich habe geredet, ohne nachzudenken und 5 Sekunden später saß er neben mir und wir haben uns dann über eine Stunde unterhalten, wobei wir sehr viel Privates ausgetauscht haben. Es kam mir vor, als würde ich ihn schon immer kennen.

Vorher traf ich nie jemanden, der ADHS hat, ich hätte auch niemals gedacht, dass ich bestimmtes Verhalten, welches ich ADHS zugeordnet hätte, anziehend finden könnte. Jetzt weiß ich aber, dass ich über ADHS vorher überhaupt nichts wusste, nur Klischees. Seine Energie war einfach dermaßen beeindruckend, so präsent und lebendig und trotz diesem Rumgekapsere war sofort eine ganz extreme Nähe da, wirklich, als würde ich ihn von irgendwoher kennen.
Es haut mich gerade etwas um, dass es noch mehr solcher Männer geben könnte :stuck_out_tongue_winking_eye: :innocent:

Ich müsste noch herausfinden, inwieweit er schon Therapien gemacht hat oder momentan macht. Jedenfalls nimmt er keine Medikamente, sondern therapiert sich selbst mit Cannabis und Alkohol. :no_mouth: Beim Cannabis hat er auch selbst zugegeben, dass das eine Art Selbstmedikation ist, ob ihm das beim Alkohol bewusst ist, weiß ich nicht. Vom Gefühl her habe ich den Eindruck, dass er als Kind den Stempel ‚schwer erziehbar‘ oder möglicherweise sogar ADHS aufgesetzt bekommen hat, er machte dazu ein paar Andeutungen. Ich möchte gerne mehr mit ihm über das Thema sprechen, war in den Gesprächen bisher aber sehr vorsichtig, weil ich von mir weiß, dass ich oft zu konfrontativ und sachbezogen bin und schon viele Menschen damit verletzt habe. Das Problem (weshalb ich mich hier auch angemeldet habe) ist momentan, dass er sich komplett zurückgezogen hat und mir kein Gespräch in Aussicht steht. Dazu will ich demnächst ein eigenes Thema eröffnen, weil mich die Sache sehr belastet. :frowning:

Oh, jetzt reden wir gerade in zwei Threads gleichzeitig!

Offensichtlich funktioniert die Selbstbehandlung mit Alkohol und Cannabis nicht gut genug. :adxs_redface:

Und sie ist auch aus anderen Gründen nicht zu empfehlen, wie du dir denken kannst.

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:laughing: Ja, es hat sich in beiden Thread jetzt etwas überschnitten. Es ist nicht böse gemeint, ich ‚arbeite‘ die einzelnen Fragen meistens in den einzelnen Threads ab, habe ein etwas komisches Schreibverhalten, was bei mir wahrscheinlich mit der ASS zu tun hat.

Ich weiß es nicht genau, wie er sich ohne Cannabis und ohne den Alkohol verhalten würde. Mir ist nur aufgefallen, dass er nach relativ kurzer Zeit wieder Suchtdruck hat (Nikotin, Alk usw.), bekommt es aber hin, einem Vollzeitjob nachzugehen (was mich extrem gewundert hat, weil ich das z. B. gar nicht mehr hinbekomme). Ich möchte ihm da nicht reinreden (das wäre grenzüberschreitend, finde ich) und kann nachvollziehen, dass er diese Drogen nutzt, um das Chaos in seinem Kopf zu bändigen. Ich hatte schonmal gefragt, wieso er sich nicht einfach Medikamente verschreiben lässt, aber er möchte mit Ärzten und Termine und Rezepte organisieren wohl auch nicht so viel zu tun haben (was ich auch wiederum nachvollziehen kann).

je mehr druck, desto mehr suchtverhalten - weil man sich runterregeln muß.

leider hat Alkohol von allen dingen die schlimmsten Nebenwirkungen.

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Mittlerweile glaube ich, dass selbst ich als Mensch Druck bei ihm auslöse. Ich bin selbst nicht ganz unkompliziert und habe zudem in mühsamer Arbeit gelernt, meine Bedürfnisse offen und direkt anzusprechen, wodurch er sich offenbar unter Druck gesetzt fühlt und sich nicht gut davon abgrenzen kann.
Das macht mich momentan sehr traurig. :cold_sweat: Eigentlich will ich niemandem, ihm als allerletztes, etwas Böses und doch scheine ich ihm wegen meiner Art nicht so gut zu tun.
Ich bin aber dabei, hinzuschauen, ob wir nur ‚besser‘ kommunizieren müssen oder anders damit umgehen müssen. Es ist aber sehr herausfordernd - auch für mich. Co-Abhängigkeit war in einer meiner Beziehungen schonmal ein Thema. Ich muss da einfach noch so verdammt viel lernen.

Diese tabelle würde bei mir sehr gut passen.
Ich habe das gefühl, ungefähr zehn jahre hinterher zu hinken.
Ich habe quasi mit anfang dreissig das gemacht, was man normalerweise mit zwanzig durchmacht- also ausbildung, jobsuche, im job behaupten und reinwachsen, ernsthafte, erwachsenere beziehung führen, verantwortung übernehmen und allgemein das gefühl bekommen, laaaangsam erwachsener zu werden ( jetzt mit ende dreissig schimpfe ich langsam übrr die jugend von heute *lol).

Ich wurde immer schon jünger geschätzt, momentan ist das aber sehr krass, manche geben mir gerade mal 25 jahre. Ich schaue zwar viel jünger aus, aber diese schätzung wird dann wohl eher an meinem verhalten liegen.

Ich fühle mich unter anderen erwachsenen auch immer wie ne jugendliche. Unter menschen in den zwanzigern fast noch schlimmer als unter gleichaltrigen bis älteren.
Kann mich da selbst schwer ernstnehmen, als ob ich das erwachsensein bloss faken würde.

Die haben auch alle ganz anderes im kopf als ich, gründen familien, bauen häuser, sind ganz ernsthaft und geordnet und beäugen mich stets mit argwohn, weil ich so unbedarft bin und nach ihren masstäben nichts erreicht habe.

Interessanterweise habe ich mich als jugendliche eher den anderen voraus und viel erwachsener gefühlt, mindestens fünf jahre. Der jugendliche wahbsinn ging an mir vorbei, das hat sich jetzt genau umgekehrt, als ob ich etwas nachholen würde.
Schräg.