Hallo zusammen,
ich bin gerade ziemlich verunsichert und hoffe auf Erfahrungen oder Einschätzungen.
Meine Eindosierung mit Stimulanzien war leider sehr chaotisch – vor allem durch meine Ungeduld und den Druck, im neuen Job schnell funktionieren zu müssen.
Zuerst Medikinet, dann nach kurzer Zeit auf Elvanse gewechselt, weil ich Angst vor Rebounds hatte und diese auch immer kamen. Rückblickend habe ich Medikinet aber auch viel zu wenig Chance gegeben.
Bei Elvanse habe ich anfangs auch viel zu schnell dosiert und kombiniert (30–50 mg morgens, und ohne Beobachtung und Testung von höheren Dosen direkt 5–15 mg nachmittags, oft zu früh).
Rückblickend habe ich das Prinzip von Elvanse (langsamer Aufbau, lange Wirkdauer, steady state) viel zu spät verstanden. Nach etlichen Experimenten war 40 mg morgens am besten, aber nach 4 h ließ die Wirkung spürbar nach – deshalb nahm ich 10 mg nach etwa 5 h dazu, was endlich Stabilität brachte.
Jetzt war ich bei einem ADHS-Spezialisten, der meinte, durch die chaotische Eindosierung könne man gar nicht mehr sagen, ob Elvanse grundsätzlich passt oder die Dosis stimmt. Er empfiehlt einen kompletten Neustart – diesmal mit Methylphenidat, um klarer zu sehen, was wirklich wirkt.
Nach den Termin dachte ich, dass irgendwie wenig Raum war für das was eigentlich alles besser ist seit Elvanse, trotz der Chaotischen Dosierung. Wie gesagt das Problem ist die zweite Tageshälfte und ich frage mich ob es wirklich notwendig ist dafür komplett neu zu starten.
Die 40mg wirken so: bis 4h nach Einnahme super, wenn es so Oder zumindest emotional den ganzen Tag wäre, dann wäre es top. Nach 5h erste Anzeichen von Wirkungsloch v.a bei der Stimmung, nach 6,5h deutliches emotionales Tief, fahrig, müde. Nach ca 1 Stunde besser aber nicht zufriedenstellend. Heisst nach 6,5h ist es bei mir meistens gerade mal 15:00.
Ich nehme jetzt mit zum nächsten Termin keine 2. Dosis, damit ich dem Arzt sagen kann, ob das über mehrere Tage mein Wirkverlauf ist.
Ist mein Erleben mit den aktuellen 40mg durch die verrückte Eindosierungszeit wirklich so verfälscht, dass ich alles neu machen muss?
Ehrlich gesagt macht mir das Angst. Ich habe Sorge, das der Neubeginn alles wieder destabilisiert, denke aber auch, dass er recht haben könnte. Eigentlich habe ich aber ein gutes Gespühr für meinen Körper, und glaube nicht das ich Überdosiert bin. Weiß aber eben nicht, ob meine Dosis eigentlich ganz wo anders, vielleicht deutlich niedriger, oder bei MPH liegt.
Hat jemand Ähnliches erlebt – lohnt sich so ein Neustart wirklich? Was könnte ich den Psychiater noch fragen?