Vielleicht ADHS?

Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum und glaube, dass ich ADHS habe könnte.
Also ich bin 25 Jahre alt, wohne in Österreich, Männlich und aktuell leider Arbeitslos.

Seit inzwischen 4 Jahren habe ich mit Depressionen sowie Zwangsgedanken zu kämpfen, weshalb ich vor 2 Jahren zu einer Psychotherapeutin ging.
Ich bekam Antidepressiva verschrieben.
Die Probleme schienen am Anfang der Therapie besser zu werden.
Ich war motiviert, nahm jeden Tag brav meine Medikamente, fand einen neuen Job und begann mich weiterzubilden (Abendschule-Berufsreifeprüfung /Matura in DE Abi)

Mit dem neuen Job, welcher viel Verantwortung mit sich brachte, ging es dann leider bergab. Ich vergaß ständig meine Medikamente einzunehmen, geplante Therapiestunden versäumte ich öfters und unpünktlich in der Arbeit war ich auch.
Dieses Muster zeigt sich immer wieder in meinem Leben.
Neuer Job, voll motiviert, 3 Monate vergehen und ich verliere mein Interesse.
Die Arbeitsleistung war meistens sehr gut, das Problem ist, dass ich alles andere aber vernachlässige.

Allgemein ist es bei mir immer so, wenn ich was neue starte, investiere ich gefühlt mein Leben da rein. Irgendwann habe ich keine Lust mehr und stehe dann leer da.
Den Job und die Therapie habe ich mittlerweile aufgegeben.
Die Abendschule ist noch am laufen, aber auch hier kann ich mich nicht mehr wirklich aufraffen etwas dafür zu tun (Mathematik und Englisch habe ich bereits letztes abgeschlossen, hier musste ich nicht viel investieren und es ging ohne weitere Probleme).

Deutsch hingegen bereitet mir mehr Schwierigkeiten, da ich hier nicht so begabt bin und viel mehr Zeit investiere müsste, was ich bis jetzt aber nicht wirklich geschafft habe :frowning:
Letzte Woche hatten wir im Unterricht eine mündliche Probe Prüfung vor der gesamten Gruppe. Ich hielt eine kleine Präsentation und das Ergebnis war richtig schlecht, da ich wie ein Wasserfall rede, überhaupt wenn ich nervös bin. Negative Bemerkungen meiner Mitschüler blieben mir leider nicht erspart :frowning:

Seitdem fühle ich mich noch dümmer und mein eh schon schlechtes Selbstvertrauen wurde noch weiter runtergedrückt. Die Motivation Deutsch zu lernen geht momentan gegen Null.

Schnell und laut gesprochen habe ich schon immer. Meine Familie und engsten Freunde kennen mich nur so und werfen es mir dementsprechend auch nicht vor.
In der Arbeit und in der Schule hatte/habe ich deswegen immer Probleme.
Ich kann es kontrollieren, wenn ich mich nur darauf konzentriere, leider ist das anstrengend und gelingt mir nur paar Minuten.
Es ist oft frustrierend für mich.
Kommentare wie: „ich stehe neben dir“ oder „atme doch mal während dem reden“ fallen sehr oft.
Inzwischen vermeide ich es überhaupt was zu sagen.

Ich habe in letzter Zeit viel über ADHS gelesen und konnte mich sehr gut damit identifizieren.
Das ist momentan mein einziger Lichtblick für Verbesserung.
Denkt ihr da könnte was dran sein?
Falls ja, wie würdet ihr weiter verfahren zwecks Diagnose oder Therapie?
Bin für jede Antwort dankbar :slight_smile:

Danke fürs lesen und schöne Grüße Mat

Hallo @Matti98 ,

erstmal herzlich willkommen im Forum! :slightly_smiling_face:

Was du beschreibst, kann sehr gut in einer ADHS begründet liegen. Um dir für dich selbst einen besseren Überblick zu verschaffen, gibt es hier auf der Seite einen guten Selbsttest:

So ein Ergebnis kannst du auch gut mit zu deinem Arzt / deiner Ärztin nehmen. Mein erster Anlaufpunkt für meinen ADHS-Verdacht war meine Hausärztin, die mich dann weiterüberwiesen hat in eine Psychiatrische Institutsambulanz zur Diagnostik (auf die ich aber leider immer noch warte, Wartezeiten sind für eine Erwachsenendiagnostk in Deutschland oft sehr lang). Wie genau du in Österreich am besten vorgehst, dazu können die Locals hier im Forum besser was sagen.

Hallo @Matti98, zunächst mal herzlich willkommen im Forum. Deine Geschichte liest sich wie die vieler anderer hier im Forum, insofern kann es gut sein. Ich würde an deiner Stelle erst mal den Selbsttest machen. Auf derselben Seite ist auch ein Fremdbeobachtungstest, falls du z.B. deine Eltern mit einbeziehen möchtest. Wie es in Österreich abläuft, weiß ich. nicht.

Hast du mal mit deiner Therapeutin über deinen Verdacht gesprochen? Wer verschreibt dir die Antidepressiva? Dein Hausarzt oder bist du bereits in psychiatrischer Behandlung? Das würde den Weg zur Diagnostik natürlich einfacher machen.