Von Elontril zu Elvanse

Es gibt Leute die trinken auch mit Stimulanzien ganz normal ihren Kaffee oder Tee weiter. Bei mir geht das gar nicht, ich werde ganz rappelig davon.

Wenn ich bei einer Einladung genötigt werde, Kaffee mitzutrinken, dann nehme ich eine halbe Tasse mit viel Milch, das geht. Und abends trinke ich noch gelegentlich gerne etwas schwarzen Tee oder einen Espresso. Aber wirklich selten, es vergeht auch schon mal ein Vierteljahr ganz ohne.

Kleines Update: inzwischen bin ich bei 60 mg und finde es nach wie vor schwierig, alles einzuschätzen. Ich fühle mich weder über-, noch unterdosiert, aber so richtig glücklich bin ich noch nicht.

Letzte Woche hab ich die Formulare für die Reha ausgefüllt, noch unter 50 mg. Konzentration ist irgendwie nicht besser und ich war sehr schnell sehr genervt davon - also wie vorher. Allerdings war das am Nachmittag, es könnte also gut sein, dass die Wirkung schon großteils flöten gegangen war.

In einem anderen Thread schrub jemand, dass LDX die Schleimhäute abschwellen lässt. Das merke ich und daher kann ich immerhin schon mal morgens feststellen, wann es los geht. Dauert so ca. 70 - 90 Minuten. Wann die Wirkung nachlässt, ist allerdings immer noch nicht auszumachen. Ich bin Allergikerin und meine Schleimhäute sind im Laufe des Tages, und vor allem gegen Abend, gerne mal geschwollen.

Was ich definitiv sagen kann, ist dass ich mehr Antrieb habe. Vorher war es gar kein Problem, den ganzen Tag am Rechner zu sitzen und zu daddeln (und mich dafür zu hassen!), nun ist das ein Graus. Ich erledige lieber Dinge, die nicht so schick sind (Entmisten z. B.) bzw. gehe raus an die frische Luft. Fahre so gut wie täglich 40 - 50 km Fahrrad. (Und überlege, ob ich mir zutrauen kann, morgen an die 100 km zu fahren, weil ich zwei Termine, die 6 Stunden auseinander liegen, in zwei verschiedenen Städten habe … Und es ist eher schwierig, einen Parkplatz zu finden, zumindest beim ersten)

Sehr positiv ist, dass ich keine Nebenwirkungen habe.
Die Auswertung eines Langzeit-EKG ergab zwar, dass ich Herzrhythmusstörungen habe, aber gutartige. Und ob die nicht vorher schon da waren? Man weiß es nicht.
Meine Herzfrequenz ist ein klein wenig zu hoch, aber das war sie auch vorher schon. Der Blutdruck ist normal.

Ich werde weiter beobachten, so gut ich es vermag und bin weiterhin gespannt.

Hier schrieb auch mal jemand, dass die Konzentration unter MPH besser sei als unter Elvanse. Falls das dein größtes Problem sein sollte…

Ansonsten klingt das doch alles total positiv, insofern überrascht mich deine verhaltene Beurteilung.

Hast du vielleicht zu hohe Erwartungen?

Wir ADHSler neigen leider dazu, zu erwarten, dass plötzlich alles perfekt läuft, auch wenn vorher gar nix lief. Das kenne ich von mir auch, das klassische Schwarz-Weiß-Denken… :roll:

Ich habe inzwischen von vielen gehört, dass die Wirkung eher subtil sei und gar nicht so genau indentifiziert werden kann, wie immer behauptet wird (On/Off-Effekt). Ich habe immer mehr den Eindruck, das könnte ein Mythos sein…

Ich merke natürlich irgendwann, dass es läuft, aber nicht vom einen Moment auf den anderen. Und den Rebound merke ich bei MPH auch, aber den soll es ja bei Elvanse gar nicht geben, wie man hört.

Die hatte ich tatsächlich. Aber Ihr habt sie mir hier zum Glück genommen. Sonst wäre ich enttäuscht. :wink:

Verhalten bin ich, weil ich verhalten bin. Klingt komisch, ist aber so … :smiley:
Ernsthaft: eines meiner größten Probleme ist, dass ich mich nicht kenne, nicht gut beobachten kann. Ich arbeite daran, aber habe noch nicht das Gefühl, dass es besser geworden ist. Daraus resultiert, dass ich gar nicht wirklich weiß, was sich verändert hat oder wie ich formulieren könnte, wie es mir geht.

Grundsätzlich bin ich tatsächlich eher verhalten, als zu optimistisch (manch einer munkelt, ich sei ein Pessimist, ich sehe das natürlich nicht so - sonst wäre ich vllt auch gar nicht mehr auf dieser schönen Erde …).

Geht mir genauso. Sehr oft haue ich impulsiv eine Beschrebung meines Zustandes/Inneres oder antworte falsch auf Fragen zu diesen. Erst später merke ich, hä, bin doch nicht so oder die Leuten kennen dich besser als du dich selbst kennst.

Da bin ich mal wieder, wird das hier wohl mein „Blog“.

Heute ist der 1. Samstag in der Reha (leider verregnet :frowning: ). Über die Therapie an sich kann ich noch gar nichts sagen, da es ja erst nächste Woche so richtig losgeht. Auf alle Fälle ist AD(H)S hier tatsächlich ein Thema und es gibt auch Gruppen, in denen man sich austauschen kann. Meine Therapeutin hat auch Ahnung von unserer Störung, wie ich in unserem ersten kurzen Gespräch erfahren durfte.

Der Arzt, mit dem ich am Mittwoch die Aufnahmeuntersuchung hatte, hat sehr schnell gemerkt, dass ich sehr angespannt bin und auch „auf Befehl“ (locker lassen!) :smiley: nicht entspannter werde - das heißt also, dass Elvanse mir hier „im Grunde“ anscheinend nicht hilft. Wobei ich da auch selbst dran schuld bin, das weiß ich, ich habe mich seit dem letzten Klinikaufenthalt vor sieben Jahren kontinuierlich heruntergewirtschaftet (sonst wäre ich ja heute auch nicht hier). Und Stress/Anspannung, … waren damals auch schon Thema.

Seit gestern versuche ich es mit 20 mg Ritalin am Morgen und die Wirkung ist …? Ich bin zum Umfallen müde. War gestern nur mal für 10 Sekunden vor der Tür und ansonsten fast die ganze freie Zeit auf meinem Zimmer. Und ich hatte viel freie Zeit … Wenigstens hatte ich zwei Mal Sport (~1,5 h) auf dem Programm.

Bisher ist man hier der Meinung, dass die Einnahme am Morgen den Tag abdeckt, (wo kommt das her?) aber ab nächster Woche hab ich mindestens zwei späte Termine, die bis 20 Uhr gehen und da bin ich sicher, dass ich spätestens dann nicht nur mit einer Dosis auskomme. Ich nehme ja selbst Elvanse in zwei Dosen.

Ich bleibe weiterhin gespannt und werde berichten …

Das frage ich mich auch oft ??? Vielleicht hängt es damit zusammen, dass die zuviel über ADHS bei Kindern gelesen haben wo es scheinbar oft um das Ziel geht die Schule abzudecken.
Natürlich bleibt der Wirkstoff nachweisbar über den Tag hinweg im Blut, aber wie benötigen ja den Wirkstoff in der Höhe wo er wirkt.

Du hattest ja vorher Elvanse genommen waren da ein paar Tage zwischen bis du auf Ritalin umgestiegen bist ?

Hallo Schusselchen,

wo das her kommt? Weil der Hersteller es behauptet.

Dadurch wird es aber nicht richtiger. Aber es führt dazu, dass jeder Arzt einzeln überzeugt werden muss (gibt es da nicht mal gemeinsame Besprechungen oder Fortbildungen??).

Der Hersteller von Medikinet Adult sagt, Erwachsene sollen die Kapseln zweimal täglich nehmen, der Hersteller von Ritalin Adult sagt, eine Kapsel reicht.

Tatsächlich wirkt Ritalin Adult etwas länger als Medikinet Adult, aber nicht doppelt so lange! Die Wirkdauer ist ja bei jedem anders. Bei mir wirkt Medikinet Adult 5 Stunden und Ritalin Adult 6 Stunden. Also 20 % länger, aber nicht 100 %!

@Nelumba_Nucifera Donnerstag Elvanse, Freitag Ritalin. Einziger Unterschied war, dass ich am Donnerstag nur morgens 30 mg Elvanse bekommen habe, weil sie keine 20er im Haus haben - ist ja eine Klinik für Erwachsene - und ich meine eigenen abgeben musste, weil BTM immer ausgegeben werden.

@Schusselchen vielleicht kommt da eine kurze Entwöhnung mit rein?
Mein PsychDoc hat bei mir ja das Gefühl als ob ich beschreibe ein Tief nach einer „Amphetatminparty“ zu haben.
Und das obwohl ich nur in der Dosis gewechselt bin.

Er ist auch Substitutonspraxis von daher denke ich das er auch Erfahrung mit Drogenabhängigen hat und somit schon viele Aussagen zu unterschiedlichsten Drogen kennt also ist nur meine Schlussvolgerung :wink:

Das könnte durchaus sein. Momentan hab ich zum einen das Gefühl, mit Elvanse ‚eigentlich‘ recht zufrieden gewesen zu sein, auch wenn ich keine „richtige Wirkung“ gespürt habe.

Zum anderen bin ich seit etwa 1,5 Stunden richtig mies drauf und hab weder die Lust noch die Energie, um z. B. ein Gespräch beim Essen zu führen. Hab mich schnell verabschiedet.
Und dabei hatte ich heute nicht viel Programm - Frühstück, Mittagessen, 20 km Ergometer (so man das in km ausdrücken kann), 5 km zu Fuß zum Supermarkt und zurück und Abendessen.

Ich teste das mal weiter und frage nächste Woche nach einer Dosissteigerung - meine Dosis könnte nach bisheriger Erfahrung meines Psychiaters bei etwa 40 mg liegen. Und wenn mir das alles nicht passt, gehe ich zurück auf Elvanse.

Du solltest dir aber auch Zeit geben, manchmal dauert es auch.

In einer Reha wird einem ja auch psychisch was abverlangt , das spielt auch immer mit rein und eben nicht das normale Leben wie man es sonst führt.

Und ja nach Rehaplan steht halt viel Angebot zur Aktivierung an oder halt wenig damit man runterkommt.

Ich hatte damals einen ganz schmal bestückten Wochenplan, während andere zugeballert wurden mit Aktivitäten und kaum was abwählen konnten.

5 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Aggressivität ohne ADHS Medikamente

Guten Morgen @UlBre ….

Ich habe so viel gutes von deiner Tabelle gelesen .
Ich würde sie auch gern nutzen .
Gibt es da einen Link ?
Ich fange grade an Medikamente zu nehmen und das zu Beginn meiner Menstruation .
Das war eine Herausforderung.
Vielleicht kann sie mir auch helfen !?
Ich würde mich sehr freuen .
Ganz liebe Grüße
Christine

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