Vortrag: "anders aber völlig richtig im Kopf"

Hi @UlBre,

im Bereich der ASS gibt es Hyposensible gegenüber Temperatur und sensorischen Reizen (Schmerz).

Bei visuellen und akustischen Reizen weiß ich es nicht.

In Bezug auf aspies.de, aber auch meine ASS-SHG ist der nicht redende/schreibende Anteil sehr hoch.

Bei aspies.de musste ich selbst miterleben, wie einige wenige aus dem Forum heraus gemobbt wurden.

Meine Hochsensibilität ist nur moderat, wenn ich mir einen höchstsensiblen Hochsensiblen vorstelle, der von der Mehrheitsmeinung abweicht, kann ich die Nicht(aktive)-Teilnahme in einem Forum, das einem Haifischbecken gleichen kann, nachvollziehen.

Zu den Menschen, die nicht reden/schreiben und/oder sich nicht differenziert genug ausdrücken können, kann ich gar nichts sagen. Ich weiß nicht einmal, wie groß diese Gruppe ist.

Ich würde auch die Interessen der hyposensiblen Neurodivergenten vertreten :wink:
VG

Autismus ist ähnlich wie adhs? Oder manche haben beides, jetzt wo du es in Zusammenhang erwähnst werde ich mich über Autismus näher beschäftigen,

Was ich Grundlegend sagen kann, in dieser Welt ist eben nichts normal, weil denoch anders denkende sich anders verhalten als die meisten Normalos, sind wir nicht schlechter, wir passen vielleicht nicht in diese Zeit oder wir uns unsere Welt selbst machen können.
Mfg

Bei Menschen, die stark ausgeprägte Wahrnehmungsbeeinträchtigungen haben, kann das der Fall sein. Ich habe beispielsweise ein Kind mit mehrfacher Schwerbehinderung betreut, das sich immer riesig gefreut hat, wenn etwas mit lautem Knall runtergefallen ist oder wir mit dem Rolli vor einer lauten Baustelle stehengeblieben sind.

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Wir hatten in der Förderstätte einen Teilnehmer, für den haben wir am Handlauf aufgeblasene Luftballons befestigt. Nur so war er zu motivieren, sich am Handlauf entlang zu ziehen. Er hat sich tierisch gefreut, wenn er die platzen lassen konnte. Er freut sich auch, wenn andere weinen oder schreien. Und er schmeißt alles hinunter und lacht dann. War echt lustig mit ihm. Wir haben auch immer Baustellen besucht.

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Ich behaupte jetzt einfach mal das es eine verringerte Wahrnehmung nicht gibt, sondern eben eine andere Wahrnehmung, auch bei beeinträchtigten Menschen, die Baustelle muss ihn ja dan gefallen, und hat etwas wahrgenommen was andere nicht wahrnehmen. So kann eine genau betrachtete Blume uns erfreuen. Weil wir was entdeckt und erkennt haben.

So schön ich deinen Ansatz auch finde, befürchte ich, dass er leider nicht ganz stimmt. (Auch wenn ich mir sehr wünsche, dass er stimmt. Hoffentlich habe ich Unrecht. Ungewöhnliche Hoffnung. :sweat_smile:) Das Kind konnte wenig sehen und verringert hören. Laute Geräusche waren für das Kind somit eine Möglichkeit, trotzdem die Umwelt erfahren zu können. Erst ab einer gewissen Präsenz, ab einem gewissen Ausmaß, war es dem Kind möglich, den Reiz aufzunehmen. Inwieweit andere Sinne und Wahrnehmungskanäle geschärft waren, weiß ich aber natürlich nicht mit Sicherheit.

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Ich war ja in einer Selbsthilfegruppe Prokrastination, ein Gruppenmittglied gerade zu Beginn mit AD(H)S konfrontiert, als ich dann in youtube zu recherchieren begann stiess ich auch auf den (damaligen) Channel Asperger Inside.
Hier verlinke ich das Video, das ich damals geschaut habe:

Der Channelmoderator macht gute Videos - wo ich mich interessanterweise auch in vielen etwas sehe. (z.B. warum ich nicht gerne mit Kollegen in ein Pub gehen um ein Bier zu trinken). Viele Sachen, die halt auf mich zutreffen, und sicher auch viele nicht ASS.
Als Hundhalter hatte ich damals eine nette Hundebekannte und manchmal ergab es sich, dass wir uns halt trafen und uns unterhielten. Das Thema Neurodiversität war mir total neu, und ich war fasziniert in den TED-Talks ASS-Leute zu hören u.a das oben verlinkte Video. Lustigerweise kreuzte uns dann eine Frau, die sich irgendwie über unsere Gespräch aufregte. Einen Tag später traf ich die andere Frau wieder und ich suchte wohl das Gespräch, wo es sich herausstellte dass sie autismusbetroffen ist. Ich mochte sie irgendwie von anfang her, immer wenn wir uns sehen tauschen wir uns etwas aus. Ich wusste, dass sie irgendwelche Probleme hatte, und ich wollte sie mal zum Kaffee einladen, was sie aber ausschlug. Sie entschuldigte sich dann, dass sie als aus unterschiedlichsten ASS-Gründen, sie eben nicht kommen konnte oder wollte.
Wie auch schon in anderen Postings beschreiben habe ich einige Leute aus dem „Spektrum“ kennengelernt - und sie sind mir von Art und Problemen halt ähnlich :slight_smile: Viele sagen mir, ich denke, Du gehörst doch voll auch ins Spektrum.
Von dem her wird mir langsam klar, wo ich stehe. (Mein Dopaminpegel wurde aber noch nie abgescheckt).

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Ich glaube das hat nicht unbedingt etwas mit Sensivität zu tun. Viele ADHSler mögen es ja auch gerade da wo besonders viel Rambazamba ist. Bunt und laut.

Manche können sich nur konzentrieren, wenn es drumherum eher laut ist.

Ich bin gleichzeitig empfindlich und aber selbst auch laut und ein Trampeltier.

Und ich brauche eine Umgebung in der was los ist.

Weiß jetzt aber auch nicht ob ich dich richtig verstanden habe :sweat_smile::thinking:

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Was mich interssieren würde: wenn nun Kinder von ASS betroffen sind, wie z.B. Magnus Carlson. Er hatte als Kleinkind eine Phase wo er sich total in sich zurück zog.
Wenn man weiss, dass das Gehirn sich dann aufbaut, würde es mich nicht erstaunen, dass diese Art von Kindern unglaubliche Fähigkeiten entwickeln, irgendwas vor dem geistigen Auge zu entwickeln.
Tatsächlich habe viele Autisten Gehirnfähigkeiten, die für andere Menschen unvorstellbar sind.
Magnus Carlson wurde ja der jüngste Schachweltmeister, hat als 13-Jähriger Kasparov geschlagen, und hab ich in einem yt-Vid gesehen wird er als „Mozart des Schachs“ bezeichnet.
Anscheinend hat er sogar noch Musse, während eines Turniers die Bretter der anderen Teilnehmer anzusehen…
Er sagt zu dem: Wenn man Mozart fragen würde, warum er diese Fähigkeit hat z.B. ein ganzes Konzert aus dem Kopf genau auf Papier zu bringen, also dass er die Fähigkeit einfach natürlicherweise hat…
Die ganze Entwicklung eines Kindes ist ja eine Folge von Stadien die es durchgeht, und alles wird irgendwie auch im Gehirn verankert.

Interessanter Weise sind jedenfall die ASS oft sehr intelligent und können auch mit ihren Inselbegabungen umgehen. Es sehen ja nicht alle ASS wie „Rainman“ aus, wie Paul Micallef aus yt; „autisme from the inside“ meint.

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Ich glaube, du hast da eine sehr einseitige Vorstellung von Autismus. Genauso häufig geht das mit Intelligenzminderung einher und teils auch starken Beeinträchtigungen.

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Leider nein. Diese Idealisierung von einzelnen high function autisten führt dazu, dass Autismus falsch gesehen wird. Das erkennt man zB gut an deinen Aussagen.

Autismus kann eine sehr schwere Erkrankung sein. Es gibt die sog. Low function Autisten, die eine schwere Intelligenzminderung aufweisen und niemals allein leben können.

Dieses einseitige Bild von den „Super-Autisten“ mit Einstein- Qualitäten vernebelt den Blick auf die vielen anderen Autisten, die überhauot nicht gesehen werden!

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Ich kenne ja nur die Aspies, die sich im TED-Talk vorbegetellt haben.
Zudem kennen zwei Leute persönlich, die von „leichtem Asperger“ betroffen sind).
Die Leute von denen ich rede wurden erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, wo die eine Person auch auf ADH)S diagnostiziert ist.

DAnke für den Hinweis - wenn es um dasThema Neurodiveritätgeht, sind sicher die high function Autisten, die die zu einer Minderheit gehören, die in ihrer Art allen leben können.
Evolutionsbiologisch hat sich die andere Art wohl auch nicht reproduziert.

Mir ist in dem Sinne halt unklar, ob es quasi mit den High Functioning um eine Gruppe von der Neurodiversty geht, und die, die eben sich nicht reproduzieren können dann rausfallen und nicht zur Neurodiversity gehören.

Was ja auch interessant ist, dass es auch Menschen gibt, die Geschiche gespriebe haben, Gräuelgeschichte, und es gibt wohl ein Gleichgewicht von den"Führern" zu den Schafen, sonst hätte sich die Menschheit schon längst ausgerottet.

Interessantes Thema - bin mir total bewusst, dass viele Menschen unter ihrem Andersein leiden (wie sie sich als Fremdkörper fühlen) oder wohl auf Hilfe angewiesen sind, überhaupt ein selbstständiges Leben zu führen.

Denn fände ich es interessant, wie sich die Gedächtnisleistung entwickelt.
Was ich aber auch nicht weiss, ob nicht-Authisten diese ja sehr wohl z.T. auch haben können.

Wenn jemand nach einem Helikopterflug NY skizzieren kann, hat er wohl ein fotografisches Gedächtnis - muss ja nichts mit ASS zu tun haben.
Es gibt ja auch Leute, die nach einem Schlag auf dem Kopf nichts mehr vergessen.
Es gibt halt sowieso unterschiedliche Phänomen, und ich könnte mir sogar vorstellen, dass wie bei AD(H)S, es im Grunde genommen keine wirklich klare Diagnose gibt, sondern dass es halt um ein Sammelsurium von Phänomenen geht.

Bei den AD(H)S-ler weiss man dass ein Dopaminmangel zu den Geschichte der AD(H)Sler führt. Aber Mangel heisst ja auch nur, wenn man es mit der Gruppe der anderen vergleicht.

Solange man in unserer Gesellschaft halt mehr leidet als andere, dann muss man halt schauen, wie man das ändern kann. Es ist natürlich gut, dass man heute für die Gruppe der AD(H)S-ler Medikamentierung kennt, die in vielen Fällen helfen.

Mir persönlich geht es ja primär, dass man Menschen nicht stigmatisieren soll, nur weil sie anders ticken. Muss ja auch nicht für alles eine „Diagnose“ geben, weil eben nicht alles „pathologisch“ ist.
Ich könne mir sogar sehr wohl vorstellen, wenn AD(H)Sler die Mehrheit der Gruppe wären, dass halt die Bildungsystem, die Kindererziehung ganz anders wäre - und dann vielleicht der Typ der Normalos „auffallen“ würden.

Ich hatte ja diesen Artikel gelesen, wo ich in einem Thread „an was leiden die Neuro-Typical“ zur Diskussion gestellt habe. Es fiel mir dort auf, dass die „Ursachen und Vermutungen“ der massen vage sind, und dass jeder Mensch aus irgendwelchen Kausalitäten mit seinen Genen, Prägungen und Erfahrungen, halt so wird wie er ist.
Die Frage kann dann tatsächlich gestellt werden, „ob eine Störung“ vorliegt…

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Es stimmt, meine Vorstellung ist das, was ich anhin mit Authismus konfrontiert @anon97342551 ,
Ich fand die Frage ja v.a. interessant, wie ein Gedächtnis entsehen kann, wo jemand 50000 Zahlen im Gedächtnis jonglieren kann. Auf jeden Fall hast sich das Gehirn, aus irgendwelchen Gründen so ausgebildet.

Was ich nun in diesem Posting noch erwähnen muss, dass ja auch „Hochbegabung“ zu einer Stigmatisierung eines Kindes führen kann. Ich habe einen guten Bekannte, der als Kind als Dumm abgestempelt wurde, und später mal einem Test unterworden wurde, der ihm ermöglicht Mitglied der Mensa zu werden.
Ähnliches passiert ja oft Kindern die von Legasthenie oder Dyslexie betroffen sind, eine „Unfähigkeit“ die wohl früher nicht mal auffiel…

Da komme wir überhaupt wieder auf die Frage, was ist die „normale Fähigkeit“ des Menschen.

P.S. vorhin hab ich mich aufgeregt, dass ich so lange an einem Artikel schreibe, dass ich die SAchen nicht mehr speichern konnte. Denn ich wollte Dich noch referenzieren.
Auch wäre es in meinem Fall sinnvoll, wenn ich die Sachen manchmal etwas schneller auf den Punkt bringen könnte.
Was aber zu sagen ist, als Mensch mit den typischen AD(H)S-Symptomen, möchte ich grad loslegen, und nicht das Posting in Word vorbereiten, und dann Stunden später posten. Das zum Verständnis meiner anmerkung wegen „Verbesserungen“. Da magst da ganz anders darüber denke. Es ist ja auch nur mein persönliches Bedürfnis.

Muss so eine Sprache sein? Ich bin total irritiert über das, was du hier schreibst - verstehst du das?

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Ich denke, Päddi beschäftigt das Thema Evolutionsbiologie. Die unbeholfenen Geschichtsanlehnungen sehe ich als erste Gedanken zu dem Thema und nehme da (bisher) keine politische Sinnunterstellung.
Hoffe es jedenfalls.

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Ich hoffe es auch, die Wortwahl ist einfach nicht sehr passend - egal, wie es gemeint ist. Deshalb möchte ich auch nichts unterstellen, sondern eher allgemein meine Irritation darüber ausdrücken :+1:t3:

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Lieber @Päddi,
ich verstehe ehrlich gesagt nicht so wirklich, was du eigentlich meinst. Du hast ja geschrieben (sofern ich das korrekt verstanden habe), dass es dir vor allem um eine inklusivere Umwelt geht, die besser auf neurodiverse Menschen und ihre individuellen Bedürfnisse eingeht, da somit auch Leidensdruck verringert werden kann. Habe ich das richtig verstanden? Sonst korrigiere mich bitte.

Dann vergleichst du aber auch Menschen im Autismus Spektrum mit und ohne Intelligenzminderung miteinander und führst besondere, kognitive Fähigkeiten an. Und an diesem Punkt bin ich raus und kann dir so gar nicht mehr folgen. Was meinst du die ganze Zeit mit „reproduzieren“? Sich fortpflanzen? Und was meinst du mit „Art“? Die Art im Sinne von Wahrnehmungsbesonderheiten und der Art zu Sein? Oder biologisch im Sinne von „Homo sapiens“?:sweat_smile: Falls du von „reproduzieren“ im Sinne von Fortpflanzung sprichst und auch „Art“ Synonym zu beispielsweise Pudel und Golden Retriever bei Hunden benutzt, finde ich das sehr problematisch und verstehe deine Intention auch ehrlich gesagt nicht wirklich.

Auch der Vergleich zwischen Menschen mit und ohne Intelligenzminderung im Sinne der Neurodiversität ist mir unklar. Was vergleichst du da genau? Ob die einen von Neurodiversität inkludiert sind und die anderen nicht? Falls ja, wie kommst du zu dieser Überlegung? Womit begründest du das?

Zu guter Letzt noch meine persönliche Meinung zur Trennung von „Neurotypischen“ und „Neurodivergenten“: Ich verstehe die generelle definitorische Unterscheidung und warum es Sinn macht. Ich nutze diese begriffliche Differenzierung ja selbst. Schwierig wird es meines Erachtens aber dann, wenn eine Umkehrung stattfindet, die Neurodivergenz als besser o. ä. kategorisiert im Vergleich zur „Norm“. Denn es geht ja eigentlich um eine inklusive Gesellschaft, die von den Stärken und Besonderheiten aller Menschen profitiert, anstatt zu bewerten, was besser oder schlechter ist. „Anders“ als neutraler Fakt, ohne jegliche Konnotation. Zumindest finde ich persönlich das erstrebenswert.:slightly_smiling_face:

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Hi @ads66,
fälschlicherweise antwortete ich mir selbst, kann passieren…

[quote=„DerSuchende, post:20, topic:17185, full:true“]

Im Ideafall… wie viele Eltern, Mütter existier(t)en, die idealtypisch sensibel, empathisch und feinfühlig genug auf die Bedürfnisse und Besonderheiten/Andersartigkeiten ihrer Kinder eingehen?

Bindungstheoretisch vielleicht 60-70%, wobei ich nicht weiß, inwiefern Neurodivergenz mit einbezogen wird.

Um die besonderen Bedürfnisse zu erfüllen bzw. in öffentlichen Systemen durchzusetzen braucht es je nach Ausprägung große Anstrengung und emotionale Stärke seitens der Bezugsperson.

Die Fortsetzung eines „(idealtypischen) mütterlichen“ Weges in einer schulischen Bildung sehe ich ähnlich.

Wobei ich die Einhaltung von Regeln nicht belohnen würde, wenn sie sinnvoll und logisch sind, müssten sie für jeden selbstverständlich sein.

Wenn jemand die Regeln bricht, ist eine Intervention nicht aber eine Bestrafung nötig.
Mir würde es aber auf die exakten Fälle ankommen, wird das Gemeinwohl oder das eines Einzelnen gefährdet, spielt es keine Rolle, ob NT oder ND.

Das Autorität in diesem Fall Sozialkompetenz gleicht, halte ich für natürlich. Unter Angst, Zwang, aber auch jeder Art von Bestrafung kann man schlecht wachsen.

Die Motivation zum Lernen könnte ja schon dadurch erhöht werden, dass Lernen überhaupt gewollt und erlaubt ist. Also eben nicht das reine Merken und die stupide Wiedergabe von Informationen.

VG