bei meinem Sohn besteht aktuell der Verdacht auf ADHS (nach langem Drängeln & langen Wartezeiten haben wir nun nächste Woche einen ersten Termin bei einem SPZ, um’s genauer abzuklären)
Jedenfalls sind seine Hauptprobleme:
Schlägt bei Streitigkeiten schnell zu, vor allem wenn er schon überreizt ist
Ist sehr reizoffen und kommt v.a. Abends dann gar nicht runter
Kommt nicht lange klar in großen, lauten Menschengruppen wegen o.g. Überreizung
Ist oft oppositionell, v.a. bei Druck von außen, Aufräumen und Regeln im Kindergarten verweigert er oft komplett
Er ist, laut KiGa, kognitiv sehr gut entwickelt und kann sich bei Eigeninteresse auch gut konzentrieren. Er knüft auch ganz schnell neue Kontakte und hat mittlerweile in seiner Gruppe einige Freunde.
Nun ist meine Frage, worauf wir bei der Auswahl einer Grundschule am besten achten, dass er dort bestmöglichst klarkommt. Mir graut es vor unpassenden Lehrern und Mobbing…
Aus welchem Land/Bundesland kommt ihr? Wenn man jetzt nicht Montessori oder Waldorf wählt hat man bezüglich der Grundschule ja keine Große Auswahl. Zumindest in Bayern gibt’s ja den Schulsprengel und somit ist definiert zu welcher Grundschule man zugeteilt ist. Bei der Wahl der Lehrkraft also Klasse kann es Optionen geben, dazu müsste man vorher wissen wie diese denn so „ticken“.
Ich war froh, dass wir (mehr zufällig) eine inklusive Grundschule hatten. Bei uns gab es pro Klasse 1-2 Kinder mit I-Status, wobei mein Sohn nicht dazuzählte. Dadurch waren die Lehrer schon gewohnt, dass es Besonderheiten gibt, die Klassen waren kleiner und es gab Sonderpädagogen. Das hat wirklich geholfen.
Ich muss aber sagen, dass die Geduld auch bei dieser Grundschule oft erschöpft war. (Eine Besserung gab es dann durch die richtigen Medikamente.)
Gut, dass ihr schon die Diagnose habt. Ich würde sowas vorab schon mal bei den Schulen ansprechen und gleichzeitig sehen, ob es für dein Kind einen Nachteilsausgleich, oder ggf. auch eine Schulbegleitung geben könnte, falls erforderlich. Das sind auch Fragen, die ihr bereits beim Kinderpsychiater ggf. ansprechen könntet.
Es gibt z. B. auch Möglichkeiten - selbst wenn man nicht sehr wohlhabend ist - eine Privatschule in Anspruch zu nehmen, wenn die Notwendigkeit bescheinigt wird. Dort sind die Klassen oft etwas kleiner.
Ich hoffe, ihr findet eine Schule, die sich gleich gut anfühlt und er einen positiven Start haben wird.
NRW. Ist hier ähnlich, Einzugsgebiet ist vorgeschrieben, man kann aber auch dagegen Widerspruch einlegen. Ich stehe gerade zwischen der Einzugsgebietschule und einer freien Christlichen (Privatschule). Letztere hat den Ruf, sehr gut auf einzelne Schüler abgestimmt zu sein und auch z.B. sensorische Schwierigkeiten zu berücksichten… zudem sind die Klassen kleiner und ich vermute, dass dort evtl. auch eher ruhigere (i.e. nicht so auf Krawall aus) Kinder sind.
Ne Diagnose haben wir tatsächlich noch nicht. Bisher nur den Test bei der Frühförderung gemacht, bei dem nun rausgekommen ist, dass sie ihm helfen mit sensorischen Eindrücken und Stress/Ärger besser umzugehen.
SPZ-Termin wäre Montag, ich habe nur überlesen, dass wir ne Überweisung vom KiA brauchen :S die ist, dank Urlaub, nun nicht mehr zu besorgen. Mal wieder so typisch ich :S
Ich fand die Frage der Schulwahl auch extrem schwierig, weil meine gerade in dem letzten Kindergartenjahr emotional extrem instabil. Alle Sonderschulformen kamen nicht in Frage: ich hatte auf die Schule mit Förderschwerpunkt Sprache gehofft. Kleine Klassen, 5 Jahre Grundschulzeit. Dafür war ihre Sprache aber viel zu gut. Das Lidpeln allein reichte nicht…Für den Förderschwerpunkt Lernen war der IQ zu hoch. Und auf die Schule mit Förderschwerpunkt Sozial-emotionales Lernen wollte ich sie nicht schicken.
Jetzt ist sie im 2. Schuljahr an der christlichen Grundschule. Ich bin so froh, dass sie dort einen Platz bekommen hat! Sie wird dort so angenommen wie sie ist. Mit der Lehrerin stehe ich in einem guten Austausch.
Aktuell sieht man wieder mehr, dass sie im Stress ist. Sie merkt, dass den anderen die Aufgaben viel leichter fallen als ihr. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. Und in ein paar
Jahren stehe ich wiedrr vor der Frage, welche Schulform die richtige ist…
Ich wünsche euch, dass ihr eine Schule findet, an dem euer Kind glücklich wird und gerne hin geht.
Ich war bei der Schulanmeldung sehr offen bezüglich der Problematik und habe mir angesehen, wie die Schule reagiert. Das war total positiv und bis jetzt war der Kontakt auch immer gut und konstruktiv. Der Schulstart ist wirklich gut verlaufen.
Hätte die Schule ablehnend reagiert, hätte ich eine andere Schule gesucht. Ich habe da auf mein Gefühl vertraut.
In NRW gibt es freie Schulwahl, allerdings nur, wenn an der Wunschschule Platz ist. Wenn nicht, wird man der nächstgelegenen Schule zugewiesen.
Waldorf und Montessori haben wir für unseren Sohn schnell ausgeschlossen, weil er klare Struktuten und Vorgaben braucht.
Das mit der freien Schulwahl in NRW hängt von der jeweiligen Stadt ab. Bei uns muss das Kind in die Schule des jeweiligen Stadtteils. Ich könnte es nicht in einem anderen Stadtteil anmelden. Alternativen zur Stadtteilschule sind nur die Privatschulen.( Christl. Schulen, Waldorfschule oder Montessori). Und hier an der Stadtteilschule hätte ich sie nicht gesehen. Deshalb: ich bin froh und dankbar einen Platz an der freien Christl. Schule bekommen zu haben!
Wir haben in BaWü auch eine zugeteilte Sprengelschule. Das wäre in unserem Fall allerdings eine sehr große Schule gewesen. Ich habe deshalb mit offenen Karten gespielt und einen Umschulungsantrag an eine ganz kleine Schule gestellt die auch nicht viel weiter weg ist.
An einer Förderschule habe ich mein Kind nicht gesehen - die wäre in einem anderen Landkreis mit Ganztagsbetrieb gewesen und mir war klar dass mein Kind das emotional nicht geschafft hätte.
Mit Schulbegleitung und Medikamenten klappt es an der Regelschule recht gut.