Wann ändert sich endlich was?

Hallo ihr,
mein Sohn ist seit Mitte September in der 5. Klasse.
Seit Mitte der 1. Klasse hatte er immer mal wieder Probleme mit anderen Kindern. Nicht ständig, aber ab und an regierte er bei Auseinandersetzungen unangemessen, er war generell leicht reizbar (was die anderen Kinder auch schnell raus hatten) usw. Ich hatte deswegen Mitte der 1. Klasse Kontakt mit der Schulpsychologin, dann kam aber Corona dazwischen und sie hat erst Ende der 2. / Anfang 3. Klasse eine Weile mit ihm gearbeitet. Danach schien es besser zu laufen, ich habe mich aber trotzdem um einen Termin im SPZ gekümmert, weil ich einfach wissen wollte, was mit ihm los ist. In der 4. Klasse wurde es auch wieder schlechter. Es gab einen Lehrerwechsel und in der gesamten Klasse viel Ärger zwischen den Kindern, auch Handgreiflichkeiten. Er fiel wieder durch unangemessene Reaktionen auf. Seit den Sommerferien zwischen 3. und 4. Klasse macht er eine Verhaltenstherapie. Mitte der 4. Klasse gab es dann auch eine Diagnose vom SPZ: leicht gestörte Impulskontrolle. Sonst war alles unauffällig. Ich habe aufgeatmet, das klang alles nicht so tragisch.
Die schulischen Leistungen waren immer ohne große Anstrengung gut, allerdings hatte mein Sohn auch keine Motivation, sich besonders anzustrengen oder mal zu lernen. Seine Schrift war eine Katastrophe, kaum lesbar und gerne auch mal mit zu wenig oder zu vielen „Haken“ (Schreibschrift). Rechtschreibung war top, aber Groß- und Kleinschreibung katastrophal durcheinander, obwohl er auf Nachfrage genau wusste, was groß und klein geschrieben wird. Hausaufgaben waren oft ein Drama, er konnte sich Ewigkeiten darüber aufregen, weil er soooo viel auf hat, war dann aber nach 20min fertig, wenn er endlich mal angefangen hatte.
Wir waren uns deshalb unsicher, welche Schule es werden sollte. Seine großen Geschwister gehen aufs Gymnasium, er wollte dort auch gerne hin und sowohl seine Klassenlehrerin als auch die Beratungslehrer von Realschule und Gymnasium rieten uns dazu. Vom IQ schien er dafür lt. seiner Therapeutin auch gut geeignet. Also wurde es das Gymnasium.
Wir haben uns dann für eine Ganztagsklasse entschieden, weil wir dachten, dann fallen ihm die Hausaufgaben nicht mehr so schwer.
Und gefühlt ist es jetzt eine Katastrophe. Dadurch, dass er im Ganztag ist, bringt er seine Hefte oft nicht mit nach Hause, weil schriftliche Hausaufgaben hat er ja schon in der Schule gemacht. Dass er alles daheim nochmal anschauen sollte leuchtet ihm nicht so recht ein. Wenn er was dabei hat lernt er widerwillig mit uns. Generell findet das Lernen fast immer daheim statt, weil er das in der Schule zeitlich nicht schafft. Also abends. Da haben weder er noch ich noch Lust dazu. Er hat wohl die ganzen Schritte hin zum selbständigen Lernen mit seiner Klasse nicht mitgemacht und weiß nach wie vor nicht, wann er welche Hefte mit heim nehmen sollte. Jeden Tag vergisst er irgendwas: Trinkflasche, irgendeinen Zettel, den er abgeben sollte, ja sogar mehrmals seine Winterjacke! In der Grundschule war das nicht so extrem.
Am schlimsten aber ist, dass er teilweise aus dem Unterricht nichts mitnimmt. Z.B. habe ich vor der Englisch-Schulaufgabe mitbekommen, dass er seine Vokabeln (250 Stück) wie aus der Pistole geschossen sagen konnte, aber von der Grammatik hatte er NULL mitbekommen! Das habe ich ihm nochmal von ganz von vorne erklären müssen und selbst mit Übungen und schematischen Übersichten meinerseits war ihm zum Schluss nicht alles 100%ig klar. Reden kann er ganz toll, bei dem in der Schulaufgabe produzierten Text hatte er volle Punktzahl. Ich war total verwundert, weil das für mich so absolut nicht zusammenpasst.
Deutsch war noch schlimmer. Da haben wir zusammen einen kompletten Nachmittag gebraucht, um einen Aufsatz zu produzieren, für den sie in der Schule 50min Zeit hatten. Das fällt ihm nicht leicht, ich habe ihm deshalb eine Übersicht gemacht mit allem, was so zu beachten ist, wir haben uns vorab passende Sätze überlegt usw. Aber er braucht ewig, um überhaupt mal einen Satz zu formulieren. Beim Üben ist er deshalb nach jedem Satz aufgesprungen, im Zimmer rumgetigert, Sitzplatz gewechselt usw. und hätte am liebsten nach jedem Satz gleich wieder Pause gemacht. Er war total am Limit und konnte sich offensichtlich nicht konzentrieren. Die Note war dann natürlich unterirdisch.
Tja, seit kurzem wird er auf Betreiben seiner Therapeutin auf ADHS getestet. Die Auswertung bekommen wir im Januar und ich bin ehrlich gesagt einfach nur froh, wenn wir endlich mal erfahren, wo sein Problem liegt. Egal was es dann ist. Hauptsache man kann ihm endlich helfen. Er merkt nämlich inzwischen selber, dass es nicht so läuft und ist von seinen schulischen Leistungen enttäuscht. Zum Glück kann er ab Januar in eine Halbtagsklasse wechseln, das stresst ihn dann nicht mehr so (ihm fehlt momentan seine freie Zeit), aber das Hausaufgaben-Thema liegt halt dann wieder bei mir. Wobei die Schulpsychologin auch mit ihm arbeiten wird. Ich habe den Eindruck, leistungsmäßig bleibt er momentan deutlich unter seinen Möglichkeiten.
Sollte es nun ADHS sein, kann mir jemand sagen, wie lange es erfahrungsgemäß dauert, bis sich was ändert? Da er ja schon so lange in Therapie ist und die Therapeutin selber sagt, sie kommt nicht mehr weiter bei gewissen Verhaltensänderungen, dürfte der nächste Schritt Medikamente sein, oder? Wie schnell schlagen die an? Braucht es noch weitere Untersuchungen, bevor man damit anfangen kann?
Die Therapeutin hat angeregt, dass wir uns beim Jugendamt um eine Erziehungsbeihilfe (oder wie das heißt) kümmern. Hat jemand damit Erfahrung? Ich bin davon nicht begeistert, will aber auch nichts unversucht lassen.
Ich danke auf jeden Fall jedem einzelnen, der bis hierher gelesen hat :slightly_smiling_face:

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Hallo Lelle und herzlich willkommen,

ja, der nächste Schritt sollten Medikamente sein, denn die Therapeutin sagt ja selbst dass sie ohne nicht weiter kommt. Ist die Therapeutin Ärztin? Falls nicht, müsst ihr je eh noch woanders hingehen.

Wie schnell Veränderungen zu erwarten sind, weiß natürlich niemand vorher. Klar ist nur eins, alles Andere geht noch langsamer. Bei mittlerer bis schwerer ADHS haben nichtmedikamentöse Therapien alleine einfach keinen Sinn, davon kann der Betroffene nicht gut profitieren. Mit medikamentöser Unterstützung gelingen auch die nichtmedikamentösen Therapien besser, das ist kein Gegensatz.

Und Manches löst sich eventuell sogar gleich. Die Stimulanzien (Methylphenidat oder Amfetamin) haben den Vorteil sofort zu wirken, es braucht keinen Spiegel im Blut aufbauen. Es braucht allerdings manchmal eine Weile, bis die richtige Dosis und der richtige Abstand gefunden sind.

Viele Ärzte machen den Fehler und verordnen zu viel zu selten. Dann hat das Kind eine hohe, vielleicht eine zu hohe, Dosis für wenige Stunden, und dann kommt eine Lücke, weil die zweite Kapsel oder Tablette zu spät genommen wird. Dann lieber weniger und schneller wieder nachnehmen. Am Besten könnt ihr das selbst an den Wochenenden einschätzen, es ist sehr schwer, allein auf Lehrer/innen vertrauen zu müssen.

Viele Grüße und alles Gute
Falschparker

Die Therapeutin ist keine Ärztin, wir sind für die Tests extra zu einem Psychiater gegangen. Der leider über die Weihnachtsferien zu hat, denn ich hätte es z.B. ideal gefunden, die Medikation in den Ferien auszutesten. Danach kommt mein Sohn in die Halbtagsklasse zu lauter neuen Lehrern, da ist das mit den Rückmeldungen vermutlich erstmal schwieriger. Aber die Praxis wollte unbedingt das Auswertungsgespräch erst im Januar, warum auch immer.

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Bei uns war es vor 2 Jahren auch so…wollten auch in den in den Weihnachstferien einndosieren, für die Praxis spielten diese cleveren Überlegungen erst keine Rolle, ging dann doch… Es ist der beste Weg, vll kannst du nochmal anrufen und sie überzeugen. Vll gibt ja eine Lücke falls jemand absagt o.ä
Ohne Medis und abends lernen bringt vll mehr Belastung als Benefit.
Was er weiß aber nicht abrufen kann, braucht er nicht nochmal lernen, da sind Medis effektiver.
Ansonsten Lernen mit Funfaktor und Bewegung oder lieber was schönes zusammen machen

Ich wollte euch jetzt nochmal Rückmeldung geben: ich hatte mit der Dame, die die Diagnostik macht, diese Woche ein längeres Gespräch. Sie wollte mir zwar keine offizielle Vorab-Info bzgl. Diagnostik geben, hat mir aber schon zu verstehen gegeben, dass der nächste Schritt voraussichtlich Medikamente sein werden. Das klingt gut.
Unser Sohn hatte heute seinen letzten Tag in der Ganztagsklasse und wurde nett verabschiedet. Er selbst ist heilfroh, weil einige Kinder in seiner Klasse zum Teil sehr schwierig (ich behaupte mal verhaltensauffällig) sind und weil er jetzt wieder nachmittags Freizeit hat.
Das einzige, was nicht so gut lief, war der Termin im Jugendamt. Ich habe mich ja dazu überreden lassen, dass ich mich dort wegen der Erziehungshilfe melde, weil die Therapeutin das für ganz wichtig erachtet hatte. Und nun hat sie dort wohl angegeben, dass unser Sohn keinesfalls nachmittags daheim sein sollte, weil dort seine Geschwister sind und das ihre Arbeit der letzten 1,5 Jahre aufgrund der Konflikte der Geschwister untereinander zunichte machen würde. Sie befürchtet, diese Konflikte würden derart eskalieren, dass es ständig körperlich wird. Wir haben 3 Kinder, die auch zugegeben viel streiten, auch mal körperlich, aber sie spielen dann auch gerne mal einträchtig miteinander und helfen sich z.B. in der Schule auch gegenseitig. Ich weiß ja nicht, was unser Sohn ihr erzählt hat, aber sie fragt ihn wohl regelmäßig nach den Konflikten mit seinen Geschwistern und er erzählt dann alles, was so war. Und daraus hat sie dann wohl geschlossen, dass es bei uns immer total ausartet. Außerdem hat sie aus seinen Erzählungen geschlossen, dass unser Sohn ein gestörtes Verhältnis zu seinem Vater hat. Was ich absolut nicht nachvollziehen kann, denn ihm ist es z.B. sehr wichtig, dass sein Papa jeden Abend vor dem Einschlafen mit ihm kuschelt. Das fordert er immer ein.
Dem Herrn vom Jugendamt haben wir immerhin vermitteln können, dass keine Kindswohlgefährdung vorliegt (ja, so schnell kann es gehen!!!). Aber die Betreuung legt er uns trotzdem sehr ans Herz. 1-2x die Woche würde jemand kommen, erstmal nur für ein halbes (!) Jahr. Ich habe dann gefragt, was ich mir darunter vorstellen soll. Er meinte, die Person könnte ihn z.B für ein Hobby begeistern. Daraufhin habe ich ihm aufgezählt, was er alles macht (er spielt ein Instrument und hat damit 3 Termine in der Woche plus 1x Sport plus 1x Wahlfach in der Schule). Das hatte er wohl nicht erwartet und fand es dann auch genug. Nächster Vorschlag war dann, dass die Person mit unserem Sohn auf den Spielplatz gehen könnte. Antwort war, dass unser Sohn üblicherweise mit seinen Freunden auf den Spielplatz geht. Trotzdem hätte er es gerne gesehen, dass wir das machen. Wobei er auch nix konkretes nennen konnte, das ihm bzw. uns was bringen würde.
Ich weiß deshalb nach wie vor nicht, welchen Vorteil wir dadurch hätten und wir sind uns einig, dass wir das definitiv nicht machen werden. Auch unser Sohn hat keinen Bock, seine Freizeit mit irgendjemand Fremden zu verbringen. Er möchte lieber mit seinen Freunden, Geschwistern usw spielen.
Außerdem werden wir uns nochmal genauer mit den Aussagen der Therapeutin beschäftigen, da haben wir zum Glück ein Foto gemacht. Denn ich finde es ehrlich gesagt heftig, was die für Schlussfolgerungen gezogen hat. Unser Sohn soll sich da alles von der Seele reden und sie sollte eigentlich professional genug sein, das auch richtig einzuordnen. Wenn er sich da 1x die Woche auskotzt heißt das doch noch lange nicht, dass sein ganzes Leben in unserer Familie scheiße ist?!
Für mich ist momentan kein Vertrauensverhältnis mehr da, um meinen Sohn da noch hinzuschicken. Ich habe keine Lust, nochmal beim Jugendamt zu hocken und zu diskutieren, ob er bei uns gut aufgehoben ist oder nicht, weil sie irgendwas abstruses in irgendwelche Aussagen von meinem Sohn reininterpretiert. Wir möchten das aber erst entscheiden, wenn sich die ersten Emotionen bei uns gelegt haben. Evtl läuft es dann darauf hinaus, dass er die Therapie dort aufhört. Für uns passt sein Verhalten ja eh. In der Schule soundso, da gab es seit Herbst nichts mehr, und auch daheim ist es bis auf das ADHS-typische okay. Und da könnten ja Medikamente helfen.
Wir werden dem Jugendamt auf jeden Fall anbieten, dass sich hier mal jemand einen Tag anschauen kann, wie es bei uns zugeht. Vielleicht sehen sie dann selber, dass wir eigentlich eine ganz normale Familie sind.
Danke euch fürs Lesen. Für Anregungen, eigene Erfahrungen usw wäre ich dankbar!

Da Du nach Anregungen fragst: Ich kann zu diesem Thema keine eigenen Erfahrungen teilen, würde aber anregen, die Intervention der Therapeutin und das Jugendamt erstmal nicht als Bedrohung sondern als Hilfe zu sehen. Grundsätzlich sollte dem Jugendamt nicht daran gelegen sein, Familien zu gängeln, sondern zum Wohle des Kindes zu unterstützen. Wenn bei euch alles soweit passt, wird das auch das Jugendamt feststellen und euch in Ruhe lassen.

Die Therapeutin kennt Deinen Sohn ja nun seit mehreren Jahren und bisher scheint ihr mit ihr zufrieden gewesen zu sein? Wenn auch Elterngespräche vorgesehen sind, ist es vielleicht sinnvoll - falls nicht schon passiert - eure Irritation zu schildern und das nicht allein mit euch auszumachen. Ihre Beweggründe könnten auch für dich aufschlussreich sein. Eventuell sieht sie Dinge in eurem Familiensystem, die Du selbst (noch) nicht siehst.

Ich wünsche Dir Kraft und Zuversicht und trotz allem eine schöne Weihnachtszeit!

Danke für die Anregung! Das ist eine gute Idee, für mich aber auch die Voraussetzung dafür, dort weiterzumachen. Mich würde wirklich interessieren, wie sie auf diese Ideen kommt.

Die Therapeutin hätte mich das letzte mal gesehen. Der würde ich noch so weit vertrauen, wie ich sie werfen kann.
Es ist doch klar, dass das Jugendamt bei solchen Interpretationen von der Dame auf eine Kindeswohlgefährdung schließt.
Ich schätze, die denkt auch, dass das bei Euch der Fall sein könnte, so wie sie sich ausdrückt.

Jugendämter sind keine nette Hilfsorganisation für Familien mit Schwierigkeiten, sondern in erster Line eine Kontrollinstanz, die Familien lieber einmal zu viel als zu wenig Zwangsmaßnahmen bis hin zur Inobhutnahme der Kinder aufnötigt.
Ich habe leider schon einiges mitbekommen, wie die so arbeiten. Das ist gruselig!
Mit denen sollte man sich nur einlassen, wenn man Schulbegleiter oder Gelder braucht, sprich, wenn es unvermeidbar ist.

Eine Erziehungshilfe von denen hilft Euch genau gar nichts. Die leiten Familien an, die nicht wissen, wie man sein (Familien)leben strukturiert, seine Wohnung pflegt und/oder mit Kindern umgeht.
Von dem Zustand seit Ihr meilenweit entfernt.
Ihr braucht jemanden, der Euch unter Berücksichtigung des ADHS Eures Sohnes Tips gibt.
Dafür sind die Erziehungshilfen vom Jugendamt aber, in der Regel, überhaupt nicht qualifiziert. Die schließen schlimmstenfalls von ADHS-Verhaltensweisen auf Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung, weil sie keine Ahnung haben, was ADHS bedeutet.

Wenn das Jugendamt Euch irgendwie blöd kommt, sofort einen Anwalt einschalten. Alle Aussagen von denen und von Euch müssen schriftlich festgehalten werden, sondern sind sie im Zweifel nie gefallen. Bei Gesprächen sollte immer ein nicht verwandter Zeuge anwesend sein.

Was Deinen Sohn angeht, sucht Euch einen vernünftigen Kinderpsychiater. Lasst Euch am besten jemanden empfehlen.

Danke für diese Antwort!
Wir hatten jetzt 2 Wochen Weihnachtsferien, die so harmonisch wie noch nie verlaufen sind. Unser Sohn gibt sich inzwischen sichtlich Mühe, Situationen zu entschärfen, falls es mal kritischer werden sollte. Und ist stolz darauf, dass er das schafft. In der Schule wird er lt. Klassenlehrerin als freundlicher, hilfsbereiter Junge geschildert, der guten Kontakt zu seinen Klassenkameraden hat. In die neue Klasse wurde er gut aufgenommen und fühlt sich dort wohl. ADHS hat er nun offiziell diagnostiziert bekommen. Demnächst geht es mit Medikamenten los. Ich habe deshalb seiner Therapeutin bereits angekündigt, dass es aus unserer Sicht die Therapie nicht mehr braucht. Allerdings würden wir evtl noch gerne die erste Zeit in der neuen Klasse abwarten, nicht dass dann doch wieder Bedarf ist und dann ist sein Platz weg. Und: die nächste, die getestet wird, ist seine 16-jährige Schwester. Die ist definitiv hyperaktiv und wird mit der Zeit immer ätzender. Also flippt ständig wegen Nichtigkeiten aus, stampft dann durchs Haus, knallt Türen usw. Und schulisch ist bei ihr von 1-6 alles dabei, egal ob Lieblings- oder Hassfach.

Huch. Ich kenne es….:worried: unsere Tochter ist seit 9 in tiefster Pubertät und besonders aktuell, wenn sie ihre Medikamente verweigert (sie hat ihre Diagnose seit 2017), ist das in Kombination mit adhs die Hölle.

Jetzt hätte ich nochmal eine Frage: mein Sohn nimmt jetzt seit 12 Tagen Medikinet, inzwischen morgens 10mg und mittags 5mg. Wir haben 2x am Wochenende auf Schulaufgaben gelernt, das war kurz nach Beginn bzw nach einer Steigerung der Dosis, da konnte er sich wahnsinnig konzentrieren und hat ohne Gemotze superschnell alles mit mir durchgemacht. Nur leider war das nicht dauerhaft. Seitdem ist er meistens wieder so unmotiviert und motzig wie eh und je. Braucht ewig für seine Hausaufgaben. Ich merke fast keine Wirkung mehr. Und er selbst merkt soundso nix, er war nur an den beiden Malen lernen total baff, wie schnell wir waren. Hat jemand eine Idee, was wir anders machen könnten???
Unseren Psychiater habe ich heute leider nicht erreicht. Er hat immer mittags Telefonsprechstunde und ich bin nicht durchgekommen. Morgen probiere ich es aber nochmal. Wenn er eine höhere Dosis braucht würde ich das halt gerne übers Wochenende testen.