Wann wechselt man Wirkstoff?

@disori , freut mich, dass du jetzt Elvanse ausprobierst. Hast du schon begonnen, es einzunehmen? Welche Dosierung nimmst du, und wie wirkt es bisher?

Ich bin noch bis morgen bei meiner Medikinetdosierung von 10mg, ab Montag beginnt dann die Phase mit 20mg Medikinet. 10mg wirkt bei mir bisher recht zuverlässig, aber schon sehr sanft. Und mich nervt es auch extrem, dass ich dazu erst frühstücken muss. Eine Nebenwirkung des MPH scheint zu sein, dass ich trotz gutem Schlafverlauf am nächsten Tag erstmal sehr sehr müde bin, und eigentlich das Medikinet am liebsten sofort einwerfen würde, weil bis ich mir ein Brot gemacht habe kann es dauern.

Hallo,
Freut mich dass du Elvanse bekommen hast. Mich würde brennend interessieren wie es dir mit Elvanse geht, da es mir mit MPH wirklich haargenau gleich ergangen ist wie dir und ich haargenau in derselben Situation gerade stecke wie du sie hattest. Mein Alter ist Gleich und der Zeitpunkt
meiner Diagnose ist auch fast gleich und ich interessiere mich auch für Elvanse. :wink: Wäre toll wenn du nochmal berichten könntest wenn du ein paar Erfahrungen sammeln konntest.
Lg Flixi

Ich bin gerade bei 30 mg Elvanse pro Tag, habe aber nicht sofort mit 30 mg angefangen. Mir geht es definitiv besser, die Wirkung finde ich aber sehr subtil. Die größte Veränderung ist momentan, dass es mir viel besser geht ohne all die Nebenwirkungen von Medikinet und Quetiapin. Aber ich merke dass ich einfacher Aufgaben anfangen kann die ich davor zwar machen wollte, aber ich mich dazu nicht aufraffen konnte. Der Reizfilter ist auch ein bisschen mehr geschlossen. Konzentration ist durch diese Faktoren besser, ich muss aber immer noch aufpassen, dass ich nicht zu was Anderes flatter (wie zB. jetzt diese Kommentar schreiben :smiley:).

Meine Laune ist auch viel besser, aber da würde ich sagen dass eine große Anteil ist, dass ich bei meinen vorherigen Termin selbstsicher war, mich für mich selbst eingesetzt habe, und ich immer noch sehr stolz auf mich deshalb bin. Es ist eine große mentale Wechsel, dass ich endlich eine innere Freund zu mir selbst war, im Gegensatz zu eine Zuschauer, oder gar schlimmer, eine Saboteur. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich deutliche emotionale Probleme mit manche Aufgaben habe, die nicht (nur) mit ADHS zu tun haben. Oder besser gesagt, eher die Folgeschaden von ADHS sind, aber es ist nicht nur eine direkte Blokade da. Also ab zu Therapie mit mir (wieder) :slight_smile:

Ich muss dazu aber sagen, dass klar, wir tauschen uns hier bezüglich unsere Erfahrungen aus, aber man kann das leider nicht eins zu eins für sich selbst übernehmen. Auch wenn es sehr verlockend ist :slight_smile: Leider ist unsere Genetik/Stoffwechsel unterschiedlich, also man kann nicht aus Symptome/Reaktionen auf Medikation von Anderen für sich vorhersagen. Du hast das bestimmt auch schon gelesen. Man muss halt alles selbst ausprobieren.
Davon jetzt abgesehen, würde ich trotzdem empfehlen die Reihenfolge für Erwachsenen von empfohlene Medikamente den behandelnden Arzt zu erwähnen, wenn man nicht mit MPH klar kommt. Es steht immer noch sehr wenig Information in der verfügbare Broschüren über Elvanse (zB eine Zeile, dass es zugelassen ist, versus die ganze Seite über Medikinet), im Vergleich zu Medikinet/Ritalin und Strattera.

Hi @disori , klingt ja gut bisher. Kannst du uns auf dem laufenden halten, wie das Elvanse bei dir wirkt und welche Dosierungen du nimmst?

Hier ist wieder eine Meldung aus meine Ecke.

Bei mir läufts alles sehr gut. Seit dem letzten Meldung habe ich wöchentlich um 10 mg Elvanse erhöht. Ich bin mittlerweile bei 50 mg und ich habe immer noch keine Nebenwirkungen. Mein Puls ist normal, kein Übelkeit, ich kann wieder Sport treiben! Da ich es für drei Monaten total „aus der Programm genommen“ habe, muss ich mich natürlich bemühen mit dem Sport anzufangen, aber das wird schon wieder. Die Wirkung finde ich sehr sanft in An- und Abklang, ohne Rebound. Ich habe keine euphorische Anfangsphase gehabt, wie manche im Internet berichten, aber das finde ich auch nicht schlimm. Ich finde die Wirkung sehr subtil, es ist als ob die große Hindernisse vor dem Aufgaben weggeschoben wurden. Ich fühle mich eher normal. Ich muss immer noch selbst anfangen, ich habe keine manische Putztage oder sowas, und ich merke imer noch die Unterschied zwischen Aufgaben, die ich mehr oder weniger mag. Aber es ist ERHEBLICH einfacher.

Bei meinen Arbeit habe ich noch immer diese eine Arbeitsteil, wo ich eine sehr starke emotionale Abneigung habe, was natürlich Elvanse auch nicht magisch gelöst hat. Aber ich merke definitiv die Unterschied, und ich kann mich einfacher dazu bringen, daran zu arbeiten, als davor. Es ist halt eine Aufgabe, an dem ich schon seit Jahre arbeite und sehr viel Scheitern erlebt habe (was aber in diese Branche nicht ungewöhlich ist). Das hat sich zu eine negativen Erlebnis entwickelt.

Mein Partner merkt, dass ich in viele Abende noch ungewöhnt ansprechbar bin :slight_smile: Normalerweise bin ich beim Abendessen oft schon beim „abschalten“, wie er das so liebend sagt. Der Rest des Tages findet er auch, dass ich besser im Gespräch konzentrieren kann und ihm mehr verstehe.

Im Moment bin ich auf der Suche nach einen passenden Psychotherapeuten und einen Ergotherapeuten (für Neurofeedback). Ich glaube es ist gut an mehrere Angriffspunkte zu handeln, und die emotionale Probleme beim Arbeit brauchen auf jedem Fall eine therapeutischen Behandlung. Ich werde langsam, aber sicher einen Behandlungsaspekt auf die Andere bauen. Ich kenne mich selbst, wenn etwas neu ist, ist es immer sehr aufregend, und erfahrungsgemäß würde ich normalerweise mit alles gleichzeitig anfangen und dann in zwei Wochen überwältigt aufgeben. Also ich machs langsam.

Was für eine tolle Beschreibung (und Entwicklung), vielen Dank!

Hi @disori , ich nehme mittlerweise seit 2 Wochen auch Elvanse. Wie ist es bei dir weitergegangen? Wirkt es noch so gut wie am Anfang bei dir? Hast du weiter hochdosiert?
Danke

Hallo @disori,

das liest sich doch sehr gut an! Ich freue mich für dich. :smiley: