Warte auf Ergebnis und Angst, alles falsch gemacht zu haben

Hallo :slight_smile: Ich lese gerade „How To ADHD“ von Jessica McCabe https://howtoadhdbook.com .
Das finde ich sehr gut, weil es auch viele praktische Tipps gibt und sehr gut zu lesen ist. Daher habe ich auch einige App-Empfehlungen, die ich tatsächlich seitdem nutze. :slight_smile:
Bisher gibt es das Buch nur auf Englisch, aber die deutsche Version ist anscheinend in Arbeit (ab 16.9. gibt es das jedenfalls bei Amazon).

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es eine riesige Erleichterung ist, wenn man einen Job hat, in dem man nicht ständig gegen seine Natur arbeiten muss. In meinem Job bin ich gewissermaßen eigentlich relativ frei, aber vermutlich ist es gerade diese Freiheit, die mich stresst. :wink:
Wüsstest du denn, was du stattdessen machen könntest, was besser zu dir passt? Vielleicht kannst du dich nebenbei etwas umsehen und dann wechseln, sobald du etwas Passendes findest?

Hallo,
ich habe mal eine Frage zur Diagnose.

Ich habe jetzt meinen Bericht bekommen. Mal ungeachtet dessen, dass ich da mit einigen Textpassagen nicht ganz konform gehen konnte, weil manches irgendwie verdreht wurde, habe ich da keine Werte drin stehen.
Viel Blabla, Werte nur bei meinem Konzentrationstest.

Bei Wurs-K zB hieß es nur, er läge über 30, also über Cut-off, es sei also davon auszugehen, dass ADHS bereits in der Kindheit bestanden hätte.

Beim ADHS-SB steht, dass ich überdurchschnittliche Werte in allen 3 Bereichen hätte und auch der Gesamtwert überdurchschnittlich hoch sei.

Der Fremdbeurteilungsbogen sei nicht auswertbar, weil nicht vollständig ausgefüllt wurde, aber zeige dennoch Hinweise auf Probleme bei Konzentration und Aufmerksamkeit, sowie einige Anteile von Hyperaktivität und Impulsivität.

Wohingegen der visuelle Aufmerksamkeitstest (d2)in allen Bereichen überdurchschnittlich gewesen sei.

Abschließend steht hier:
anhand der klinischen Beobachtung und mittels der Selbst- und Fremdbeurteilung zeiten sich deutliche Symptome einer Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität, die bereits in der Kindheit vorlagen (ICD-10 F90.0G).

Habt ihr auch nur solche Text-Diagnosen bekommen?
Wenn es um Medikamentierung geht, kann denn so damit irgendjemand etwas anfangen?

Wenn ich den Bericht so vorlege, komme ich mir irgendwie nackt vor. Kann es schlecht beschreiben. So wie es da beschrieben worden, komme ich mir wie ein desorientiertes Nervenbündel vor, wobei ich doch im Alltag für andere mehr oder weniger zu funktionieren scheine, weil ich mit einem riesigen Kraftaufwand kompensiere, was das Zeug hält und was mich, für andere unerkannt, so langsam in den 2. Burnout treibt. (davon steht auch nichts im Bericht, nur von dem, wo ich mal wieder nicht funktioniere).

Da mein Umfeld ja vehement gegen eine ADHS-Diagnose ist, hätte ich gerne ein Ergebnis in den Händen gehalten, und gezeigt, hier, das ist keine Ausrede. Ich rede mir das nicht schön. Aber so packe ich den Bericht einfach nur weg.

Es wird empfohlen, einen Integrationsdienst einzuschalten wegen der Arbeit. Das fühlt sich so an, als kann ich meine Arbeit nicht. Ich kann alles, manches eben auf meine Art, nur fragt eben keiner, was es mich an Kraft kostet.

Ich denke, auf meiner Arbeit merken sie nur, dass ich zu impulsiv bin (eben dumm), unkonzentriert bin (wir lassen sie mal noch stupidere Arbeiten machen, weil ich einfach „etwas doof“ bin) und man mir IHRE Art des strukturiertes Arbeiten beibringen muss.
Ich soll einfach nur stur am PC sitzen, meine Verwaltungsarbeit machen und gefälligst tun, was man mir sagt. Dann „lerne“ ich das schon.
Nur, dass genau das Gift für mich ist, sieht niemand. Und alles, was ich früher gemacht habe, wo meine Stärken liegen, wird immer mehr der Verwaltungsarbeit und „Bunkermentalität“ untergeordnet oder sind die „Rosinen“, die sich die Vollzeitkräfte für sich rauspicken.
Soll der Integrationsdienst sagen, lassen Sie die gute Frau doch auch mal „spielen“?

Nutzt jemand von euch den Integrationsdienst? Was kann der denn für euch erreichen?

Ich habe innerlich mehr oder weniger mit meiner Arbeit abgeschlossen. Schweren Herzens, aber ich komme mit dieser „Verwaltifizierung“ meines Arbeitsumfeldes zulasten der Menschlichkeit nicht mehr zurecht.

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Wieso ?? Da steht doch es doch schwarz auf weis und das G steht für gesichert .

Bei mir stand auch nur dass anhand bestimmter Fragebögen, der Anamnese und dem geführten Interview ADHS besteht. Und dann der Icd Code.

Es ist glaube ich verschenkte Mühe und Hoffnung wenn man glaubt , dass die Mitmenschen einen mit einer gesicherten Diagnose besser verstehen , es sei denn sie wollen es.
Letztendlich musst du es eh selber mit dir abmachen und an dir arbeiten und Lösungen für dich selber finden.

Da habe ich keine Ahnung von, aber wenn es das bei euch gibt kannst du ja das Gespräch suchen, vielleicht können die ja trotzdem was für dich machen?

Aber lass dich erstmal die Diagnose sacken , setzt dich weiter damit auseinander und vielleicht tut sich ja auch was durch die Medikation, falls du das vorhast ?

Ja, da steht der ICD-10 mit F90.0 G

Aber leider auch 1 1/2 DIN-A4 Seite sehr Persönliches, das ich nicht „jedem“ zeigen möchte (und auch zT, fehlerhaft ist), während der Rest (die Auswertungen) nur aus je einem Satz besteht.

Ich möchte es schon mit Medikamenten in Verbindung mit Therapie versuchen. Dh. jetzt erstmal schauen, wer für die Verschreibung zuständig ist und ob der Bericht dafür ausreicht.

Ich lasse mir das mit dem Integrationsdienst noch mal offen. Bin noch nicht sicher, in wieweit ich das auf meiner Arbeit überhaupt jetzt zum Thema machen möchte.

Du hast recht. Auch wenn ich das in meinem Umfeld offen kommuniziert habe, will es keiner hören. Daran würde ein Stück Papier auch nichts ändern.

Wichtig ist, dass MIR die Diagnose weiter hilft und endlich so einiges heilen darf.

Wem willst du das Papier denn zeigen?

Meine Arztbriefe haben bisher nur andere Ärzt*innen gesehen, und die gucken auch nicht immer alle Details an, sondern interessieren sich für das wichtigste, das da meistens die Diagnose selber ist.

Dein letzter Satz ist total wichtig! Alles Gute dir!

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Vor allem entweder glaubt man mir meine Diagnose auch ohne Papiernachweis, oder lässt es sein.

Das ist das wichtigste von allem.
Ich habe die Diagnose seit 2017 und es wissen nur ganz wenig Menschen davon .
Bisher glaube ich dass mir es mehr Probleme bereitet hätte , wenn ich es offen kundgetan hätte.

Aber jede Situation ist anders und es gibt auch Leute bei denen die Offenheit hilfreich war.

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