Was passiert im SPZ, was danach?

Liebe Menschen,

wir haben mit meiner Tochter Ende November einen Termin Im SPZ zur Diagnostik. Als ich den Termin gemacht habe, habe ich als Grund noch Verdacht auf Lernschwäche, LRS/Dyskalkulie angegeben, ist natürlich schon einige Monate her. Ich weiß, dass bei gleicher Konstellation eine Freundin von ihr auch auf ADHS getestet wurde, da mache ich mir also keine Gedanken. Allerdings hat die Freundin beim ersten Termin nur ein kurzes Gespräch gehabt, Fragebögen bekommen und den nächsten Termin erst 3 Monate später, dann noch einen Folgetermin zur ärztlichen Abklärung, EKG und Blutuntersuchung über 6 Monate nach dem ersten Termin.

Ich frage mich jetzt aber vor allem: wird im SPZ nur die Diagnostik gemacht oder bekommt man dort auch die Möglichkeit, medikamentös eingestellt zu werden? Oder ist das abhängig von der jeweiligen Einrichtung? Unseres wäre Göttingen.
Ich versuche schon, parallel einen Termin in einer niedergelassenen Praxis zu bekommen, aber wie lange das dauert weiß ich wieder nicht.

Leider verstärken sich ihre Probleme seit einigen Monaten sehr und es geht ihr immer schlechter. Sie sagt auch selbst, dass sie unter ihren Zuständen leidet und gerade, wo ich jetzt selbst merke, wie gut mir das Medikament tut, ist natürlich jede Woche die wir länger warten müssen hart.

Am besten rufst du direkt im SPZ an und fragst nach einem Termin zur Diagnostik für ADHS - und auch, ob sie die medikamentöse Therapie machen.

Meist machen sie das. Aber ich würde ganz konkret dafür einen Termin ausmachen.

Ich würde auch mal versuchen bei den Kinder und Jugendpsychiatern in eurer Nähe einen Termin zu bekommen. Das dauert meistens lange.

Vielen Dank @Justine, das habe ich sofort gemacht :muscle: :sweat_smile:
Tatsächlich hat man mir mitgeteilt, dass sie keine Medikamente verordnen dürfen… Seltsam, aber ok. Ich werde also definitiv versuchen, so schnell wie möglich einen Termin in einer niedergelassenen Praxis zu bekommen.
Verschreiben denn Kinderärzte üblicherweise Stimulanzien nach einer Diagnose?

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Nur manchmal. Aber die niedergelassenen Psychiater verschreiben sie!

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Danke! Da bin ich gespannt, unsere Kinderärztin ist sehr alternativ, was ich an sich sehr schätze. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie das nicht machen wird.

Bei uns im SPZ ist es getrennt irgendwie. Es gibt 2 Abteilungen, eine für die Diagnostik und Psychotherapie, die andere für die medikamentöse Behandlung. Ich wurde damals gefragt, zu wem ich möchte. Vielleicht ist es so ähnlich bei euch. Ein SPZ müsste doch Ärzte haben, die Medikamente verordnen dürfen.

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SPZen sind von ihrer Qualität sehr unterschiedlich. Es kann sein und ich hoffe sehr, dass bei euch alles super ist.

Was ich allerdings von hier und auch von Rückmeldungen in diesem Forum und dessen Vorgängerforum kenne, ist dass über längere Zeit immer wieder alle möglichen Untersuchungen gemacht werden, aber eine definitive Diagnose ADHS vermieden wird, teilweise aus vorgeblicher Angst das Kind zu stigmatisieren, und das Vertrauen in pädagogische und psychologische Maßnahmen (und leider auch Beschämung der Eltern) viel größer ist als in Medikamente.

Daher empfehle ich eher niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater/innen (oder eben ADHS-kundige Kinderärzt/innen) und tue dann möglicherweise einzelnen guten SPZen unrecht.

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Meine Heilpraktikerin hat ein Schulkind und mich mit ADHS und sieht schweren Herzens auch die Vorteile der Medikation .
Sie begleitet uns darin dass sie Nebenwirkungen versucht mit Homöopathie aufzufangen und beobachtet gut mit ob ggf Sachen von der Medikation kommen können .

Meine Hausärztin mit Naturheilverfahren hat auch dass hilfreiche in der Medikation erkannt und unterstützt mich im Bezug zu ADHS und Ernährung, Supplemente und Vorsorge Untersuchung .

Vielleicht kannst du die Ärztin ja sagen das ihr es zumindestens mal testen wollt und ob sie es begleiten könnte und sie bitten, das sie mit ihrem Wissen das Kind gut mit beobachtet, damit es keinen „Schaden“ nimmt.

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Oh, das ist ja toll Nelumba! Ja, ich werde das auf jeden Fall versuchen, und ich weiß ja auch noch gar nicht wie sie reagiert. Ich bin selber Heilpraktikerin in Ausbildung (tatsächlich fast komplett in der rationalen Heilkunde zu Hause, hauptsächlich Pflanzenheilkunde) und sehe da für mich auch gar keinen Widerspruch. Aber über die allfälligen Vorurteile was Stimulanzien angeht brauche ich hier wohl keinen etwas zu erzählen… auch von schulmedizinischer Seite…

Uns wurde das SPZ von der Förderlehrerin sehr empfohlen, mit dem Hinweis darauf, dass sie sehr ergebnisoffen und multidisziplinär diagnostizieren. Aber zu dem Zeitpunkt war für mich auch noch völlig offen, in welche Richtung es geht, das hat sich jetzt deutlich geändert.

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Bei uns war das SPZ der totale Flopp.
Während des Gesprächs hat mein damals fünfjähriger an einem Steckspiel rumgefummelt und dann wenig später ein paar Buchstaben an eine Tafel gekritzelt. Nach einem Seitenblick darauf wurde gemutmaßt dass ich einfach überfordert mit der Erziehung sei und dass ein ADHSler niemals so ausdauernd spielt und sich generell anders verhält.
Ich wurde einfach nicht ernst genommen.
Heute weiß ich: mein Kind hat eine recht starke Ausprägung.