Er geht seit Oktober 2023 zur Gruppentherapie. Und wir haben schon das Gefühl, dass er mehr redet über seine Gefühle. Natürlich erleben Sie ihn dort nicht so, wie wir ihn erleben. Aber das dachten wir uns schon.
Hauptsächlich fehlt uns/ihm die richtige Variante,wenn er so ausrastet. Weil in diesem Moment kommen wir nicht an ihn ran. Und er schlägt, tritt und beißt uns. Allerdings nicht mehr so lange wie früher. Von daher ist es schon ein Fortschritt. In der Schule ist er weiterhin unauffällig und macht super im Unterricht mit. Seine Lehrerin ist sehr zufrieden. Nur das Schreibbild und das unsaubere ist weiterhin das Problem,aber keiner ist perfekt. Nächstes Jahr heißt es Schulwechsel.
Ich habe ein Youtube–Video von „Purple Ella“ gefunden, die ASS und ADHS hat.
Ihre ADHS–Meltdowns sind eher emotional geladen. Sie fühlt sich dann von der Flut an Emotionen überwältigt, kann sie nicht mehr alle verarbeiten und ab geht die Post. Ihre autistischen Meltdowns sind eher eine Folge eines Overload, der sich anfühlt, als ob sich ihr Kopf immer mehr mit Bienen füllt und sie irgendwann nicht mehr klar denken und handeln kann. Ihre Reaktionen sind ebenfalls etwas unterschiedlich und ein ADHS–Meltdown kann einen autistischen Meltdown triggern .
Ich schließe daraus, dass sich Meltdowns bei ASS und ADHS zwar unterscheiden können, aber beide darauf beruhen, dass die Informationen, Reize und Emotionen, die verarbeitet werden müssen, die Kapazität dazu deutlich übersteigen – mit der Folge, dass die Leitungen durchbrennen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass es leider etwas auffällt, wenn man eine rosa Glitzerflasche anstarrt, anstatt zu arbeiten oder sich wie eine neurotypische, erwachsene Person mit einer herausfordernden Situation auseinanderzusetzen . Wenn man sich nicht „outen“ möchte, wäre das wenig hilfreich, außer man schleicht sich mit der Flasche aufs Klo
.
Ich habe online Kugelschreiber mit Glitzerflüssigkeit gefunden, die vielleicht als Ersatz taugen. Bei so etwas kann man sich ja immer noch damit retten, dass ein bisschen kindisch sein doch völlig normal ist, oder dass man sich über das Geschenk der Nichte so freut, dass man auch auf der Arbeit nicht darauf verzichten möchte …Ich werde mir jetzt so ein Teil bestellen
.
Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, wie ich mit solchen Hilfsmitteln einen emotionalen Supergau verhindere, aber vielleicht taugen sie etwas, um den Stresspegel zwischendurch ein wenig zu senken und die innere Anspannung herunterzufahren. Im schlimmsten Falle sind sie einfach nur schön anzusehen.
Dankeschön . Die wünsche ich Dir auch. Mir persönlich tut es schon gut, verstanden zu werden und selbst zu verstehen, dass solche Situationen nicht darauf zurückzuführen sind, dass ich mich „nur nicht genug beherrscht habe“.
achtung roman
bei mir läuft das so ungefähr ab
überforderung ( kann alles mögliche sein )-> angst → Verzweiflung weil ich nicht weiß was ich tun soll → aggression, die sich meist sachaggressiv äussert früher auch gegen mich selbst, schimpfen, hass etc. ( fühlt sich manchmal wie reinsteigern an) → emotionales chaos → weinen → langsames beruhigen ( stereotypie und achtsamkeit) → erschöpfung → rückkzug bis hin zur sozialen isolation.
gibts in groß und in klein und in überhaupt, muss auch nicht immer diese reihenfolge sein, habe ich auch nicht jeden tag, dass letzte mal war vor ein paar wochen wegen eines wichtigen anrufs der nicht geklappt hat ( war kompliziert und unnötig)
eigentlich meist nur bei veränderung die mir nicht passt oder sowieso angst macht, sobald ich mich halt unsicher, gestresst fühle, kommt dann noch reizüberflutung von aussen dazu wird’s wild.
hat sich aber sehr viel gebessert, vor allem weil ich vieles neues über mich und allgemein lerne.
bei reizüberflutung werd ich generell gestresst, da kann sowas auch passieren
da ich aber kein kleines kind mehr bin, kann ich sowas natürlich auch versuchen zu unterdrücken, dass kostet aber sehr viel kraft, flipp dann nicht im bus aus oder so, dafür wird die zündschnurr dann zukünftig immer kürzer.
was mir geholfen hat ist natürlich das medikament und die vttherapie sowie neues über mich und dinge die mir sonst so angst machen und stressen lernen bzw. sinnvoll davor schützen.
ich hatte mal gelesen das man sich bei einem wutanfall sobald man sich luft verschafft hat schnell beruhigt, dass ist bei mir nicht so. kann dann mal 2 stunden oder mehr dauern und der tag ist dann sowieso im eimer, manchmal auch nicht und dann ist alles wieder gut und ich beruhigt.
ach ja sind dann noch andere menschen mit beteiligt die was abkriegen an geschimpfe, tuts mir sehr leid und habe ein richtig fieses schlechtes gewissen danach. passiert aber meist nur bei menschen die mir sehr nahe stehen aber auch das hat sich wesentlich gebessert.
letztes jahr wäre ein gutes beispiel gewesen, da sich meine sportroutine, durch einen äußeren umstand verschieben musste ist für mich die welt zusammen gebrochen, ich habe gedacht jetzt geht alles den bach runter und alles wird ganz schlimm. man man eine scheiße ist das. akzentuiert sich halt bei langanhaltendem stress sowas, passiert dann immer öfters. unbehandelte komorbiditäten spielen bestimmt auch eine rolle, ist ein komplexes thema.
achtsam bleiben.
Mein Sohn hat im Oktober eine Pause von Medikamenten gemacht. Danach wollten wir eigentlich ein Spiegelmedikament nehmen. Aber irgendwie lief es danach ohne besser. Die Ärztin meinte auch das kann mal passieren,das Körper war davon mitnehmen konnte. Weiß nicht mehr genau ihre Worte.
Seit letzter Zeit geht es wieder in eine andere Richtung. Er macht auch eine Therapie. Ich hoffe diese hilft ihm und uns für den Alltag.
Schön wär‘s. Bei mir dauert es auch lange. Ich glaube, die schnelle Beruhigung trifft eher auf Menschen zu, die kein Problem mit emotionaler Regulation haben.
Also nichts gegen Achtsamkeit, aber mir hat sie bis jetzt hinsichtlich meiner Emotionen nur insofern geholfen, dass ich besser wahrnehme und reflektieren kann, wie es mir geht. Das Regulieren funktioniert trotzdem nicht gut. Ich kann auch achtsam sein, wenn meine Emotionen entgleisen. Dann bekomme ich besonders deutlich mit, dass hier gerade etwas volle Kanne aus dem Ruder läuft, und ich es nicht hinbekomme, meine Reaktionen darauf umzulenken
. Mein emotionales „Ich“ ist dann im Modus
und mein achtsames „Ich“ sieht zu
.
die smileys find ich gut und treffend
ja was willste machen, früher hat mir alkohol ganz gut dagegen geholfen um ruhig zu bleiben, dass das natürlich nicht lösung ist ist klar.
mir hilft achtsamkeit dahingehend das ich mit glück schon bemerke „oh es geht los, vorsicht“ und mich dann rechtzeitig zurück ziehe bzw. intervenieren kann, bevor aus dem heiteren himmel, ich wie eine bombe platz. manchmal klappts manchmal nicht.
Dann hat es ja etwas gebracht . Ich selbst arbeite noch an der Intervention
aber es ist gut zu lesen, dass es klappen kann, und sich die Arbeit daran lohnt.
Als ich mal so einen ähnlichen Anfall hatte, war es die Diagnose Burnout.
Nachdem mein Mann wegen Burnout eindreiviertel Jahre in der Firma gefehlt hat, ich von meiner Diagnose ADHS noch nichts wusste, und es in der Zeit war, in der viele Firmen pleite gingen (Coronazeit) hatte ich so einen Anfall.
Ich habe die Firma ganz alleine führen müssen - und das mit doppelten Zeitaufwand, was ich aber erst heute weiß…
Es war mir einfach alles zu viel gewesen: die Firma, Hausarbeit, Aufgaben als Mutter, als Ehefrau… alles auf einmal.
Da bin ich zusammengebrochen und fing kurze Zeit später eine Therapie an und ging in die Kur von 11 Wochen.
Oh, das klingt ja schon sehr gut. Das mit der Achtsamkeit schaffe ich noch, ich erkenne durchaus, wann es anfängt, sich aufzustauen. Nur bekomme ich es noch nicht hin, einen Strich zu ziehen und mich zurückzuziehen. Meist denke ich dann noch „geht schon noch“ oder „ich sollte mich nicht so anstellen.“
Ich wüsste auch gar nicht wohin ich mich zurückziehen könnte, weil es ja meist nicht ein egroße Sache ist, sondern viele Kleine, die einfach überall lauern. Am Ende ist es dann nur der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.
An Burnout hatte ich noch gar nicht gedacht, zumindest nicht, dass es sich auch so äußern kann. 11 Wochen klingt für mich aber auch sehr heftig.
Ins Smartphone schaut doch heute jeder . Schau mal nach LavalampenApp oder Glitzerapp
Ungetestetes Beispiel:
Hehe, gute Idee. Ich nehme einfach Beides
.
Ja, war es auch. Habe eigentlich zuerst nur 5 Wochen bewilligt bekommen und schon in der ersten Woche bekam ich eine Verlängerung angeraten, die sich dann in 11 Wochen Kur verlängerte. Dort bekam ich einiges beigebracht, wie Aufmerksamkeitsübungen, autogene Muskelentspannung, Meditation, mit Stress umzugehen, Sport und Belohnung ohne Süßigkeiten. War eine gute Zeit dort!
Das klingt wirklich, als hättest Du dort wirklich viel gelernt. Und hat es dir auch für den normalen Alltag geholfen? Ich meine, kannst Du es ganz normal in deinem Leben und Alltag umsetzen?
Bisher hatte ich derartige Anfälle nie mit Burnout in Verbindung gebracht, dachte vielmehr, man würde keine Kraft mehr haben den Tag zu bewältigen.
Einige Taktiken mit Stress bessser umzugehen, kann ich heute noch gut umsetzen.
Habe gute Erfahrungen mit Yoga gemacht und mir famals direkt ein dickes Buch dafür gekauft & eine App. Yoga ist gleichzeitig anstrengend und wohltuend/befreiend. Kann ich jedem wärmstens empfehlen und kann JEDER zu Hause praktizieren mit nur einem Kostenfaktor: die Yogamatte! Videos kursieren genug im Netz. Man benötigt „nur“ Zeit für sich und die Übungen.
Da ich aber zu der Zeit der Kur noch nichts von meinem ADHS wusste, hätte ich „mehr“ herausholen können denke ich heute.
Hey, eine Yoga-Matte haben wir sogar. Meine Frau un dich versuchen immer wieder uns sportlich zu betätigen. Die Matte hatten wir für Yoga und zuletzt zum Shredden gekauft. Aber die Zeit dafür zu finden ist meist der Knackpunkt.
Ich weiß, wie Du es meinst mit der Zeit und SICH Zeit zu nehmen. Aber da wir hier im AD(H)S Forum sind, und wir zurmlich ähnliche „Hürden“ haben, möchte ich Dir raten, einen Termin für DICH mit einem Herz als Gesundgeitssymbol im Kalender zu markieren für 2h. Du wirst sehen, Du wirst Dich darauf freuen, Yoga zu machen UND die Zeit für DICH dafür früh genug gebucht zu haben. Ganz ohne Stress…
Viel Spaß mit Yoga und Erfolg mit dem Gefühl der Zufriedenheit.