Wechselwirkungen: Stimulanzien & Humira, Rinvoq und andere Auto-Immun-Medikamente?

Hallo zusammen,

eine sehr gute Freundin von mir steht vor der Frage, ihre AD(H)S diagnostizieren zu lassen. Da sie aber auch mehrere Autoimmunerkrankungen hat und Antikörper (Humira und Biosimilars) oder andere Medikamente z.B. gegen Psoriasis-Arthritis nimmt, zweifelt sie daran, dass sie in ihrer Stadt einen Arzt finden wird, der Erfahrung mit Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen mit Medikinet & Co hat.

Daher Frage an die Schwarmintelligenz hier im Forum: Stand jemand schon vor derselben Herausforderung? Wie waren die Aussagen des Arztes oder die eigenen Erfahrungen, falls auf eigenes Risiko losgelegt mit Stimulanzien?

Danke schon mal & viele Grüße
totality

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Hallo,

Also ich kann dich aus eigener Erfahrung und auch aufgrund der Aussagen meiner behandelnden Ärzte beruhigen. Ich habe auch psoriasis vulgaris und Psoriasis arthritis und werde seit 2004 mit Biologica behandelt ( Enbrel, Humira, Remicade, Stelara und jetzt schon länger mit Tremfya. Ich bin auch sehr froh dass es diese Medikamente gibt und würde sie nicht missen wollen, da sie meine Hautveränderung fadt gänzlich weg bekommen und die gelenkschmerzen auf ein erträgliches Maß reduziert haben.
Seit Nov. 23 habe ich nun meine offizielle ADHS Diagnose und bekomme seit Januar Stimulanzien. Erst Medikinet was ich aber wwgen starker Kopfschmerzen als nebenwirkung und unzureichender wirkung wieder absetzen musste. Seitdem beklmme ich Elvanse 50mg täglich und habe keinerlei unangenrhme Nebenwirkungen. Ich habe mich im Vorferld gründlich informiert, meine behandelnden Ärzte (Hautarzt, Rheumatologe und Psychiaterin/Neurologin) gefragt und alle waren sich einig dass bzgl stimulanzien und biologica keine Wechselwirkungen bekannt sind und nichts gegen eine gleichzeite Medikation mit beidem spricht. Macht ja auch sinn weil die wirkmechanismen völlig unterschiedlich sind und auch an ganz anderen Stellen im körper stattfinden.
Es sollten natürlich im vorfeld die üblichen körperlichen Untersuchungen gemacht werden um möglich kontraindikationen und auch differenzial diagnosen auszuschließen. Aber wenn blutdruck, schilddrüse usw. ok sind spricht nicht gegen eine Adhs Medikation und jeder psychiater der diese deswegen ablehnt hat meiner meinung nach einfach keine Ahnung.
Ob ihr die Medis dann helfen steht auf einem anderen blatt. Aber eine vorerkrankung sollte auf keinen fall davon abhalten sich diagnostizieren und behandeln zu lassen.

Liebe grüsse und alles gute für deine Freundin.
Sandra

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Liebe Sandra,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht, das hilft ungemein! Ich persönlich (auch ADHS, aber „nur“ Bluthochdruck) habe eher Ärzte bzw. Verschreiber, die sehr auf der Bremse stehen, weil sie entweder nicht viel Erfahrung mit Stimulanzien haben oder aber sowieso der Diagnose nicht wirklich trauen. Letztlich ist man dann viel auf eigene Recherche angewiesen, was ja auch ganz lehrreich sein kann (habe z.B. gelernt, dass in meinem eigenen Fall mein Betablocker in der Leber über ein ganz anderes Molekül verstoffwechselt wird als Medikinet.)

Wir legen dann mal los, denke ich :slight_smile:
Viele Grüße
Helge

Noch ergänzend: für einen ersten Blick lohnt sich auch dieser Check hier

Liebe Grüße v Lea

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Hallo totality, :slight_smile:

ich selber nutze ein Biologikum (Immunsuppressivum) seit Jahren und Elvanse seit einer Woche (bin neu mit adhs diagnostiziert). Auf Nachfrage bei meinem, mich mit Biologikum behandelnden Arzt, wurde mir ausgiebig erklärt und ausdrücklich versichert, dass aufgrund beider unterschiedlicher Wirkungsweisen und Wirkunsarten von Biologikum und Lisdexamfitamin (Elvanse), keine Wechselwirkungen existieren. (Sprich beide agieren nicht auf den selben Feldern im Körper und interagieren auch so nicht untereinander.)

PS: Das ist mein erster Beitrag hier im Forum und hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte. :blush:

Viele Grüße,
onehere

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Danke onehere,

das ist sehr hilfreich!!! Toll, dass es dieses Forum gibt, in dem Erfahrungen aus dem ganzen deutschen Sprachraum zusammengetragen werden können

Viele Grüße
Helge

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Liebe Miah,

ich werde auch mit Stelara behandelt und leider ist der Psychiater sehr zurückhaltend und unsicher, weil es keine Informationen zu Wechselwirkungen gibt. Ich befürchte, dass er mir nun doch elvanse nicht verschreiben wird.
Hast du evtl etwas schriftliches dazu? Einen Wechsel ziehe ich in Erwägung aber das wäre wieder mit monatelanger Wartezeit verbunden…

Liebe Grüße