Welche Therapieformen könnt ihr empfehlen?

Hallo zusammen

Meine Eindosierung habe ich jetzt abgeschlossen, aber ich möchte die Medikamente jetzt mit einer nichtmedikamentösen Therapie unterstützen.

Da gibts jetzt ja zig verschiedene Formen.
Die bekanntesten, die bei ADHS empfohlen werden, scheinen ja CBT und DBT zu sein.
Dann gibts ja noch ACT ( Acceptance and Commitment Therapy) , MBCT ( Mindfulness-Based Cognitive Therapy)
Oder EFT (emotionsfokussierte Therapie)
Und wahrscheinlich noch viele mehr.

Was hat euch geholfen?
Ja, mir ist bewusst, dass das alles sehr individuell ist :slight_smile:

Meine grössten Baustellen sind eigentlich Achtsamkeit und Emotionen.

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Dann wäre ja so was wie MBCT eigentlich passend, ne?
Ich habe schon ein paar mal an Achtsamkeits Seminaren teilgenommen.
Ist auch demnächst wieder.
Es sind auch noch Plätze frei, falls Du interessiert wärst.
Den Therapeuten der das leitet, kenne ich aus der Schön Klinik in Bad Arolsen, kann ich sehr empfehlen.

Hallo @Arik ,

Dahingehend hat mir eine DBT-Therapie geholfen.

Da geht es wirklich viel um Achtsamkeit und auch darum, nicht mehr so sehr Angst vor seinen eigenen Emotionen zu haben, in dem man unter anderem versucht das Schwarz-Weiß-Denken dahingehend zu reduzieren (z.B. dass man nicht mehr sagt „Meine Emotionen sind gefährlich, weil ich dann nur überreagiere“ sondern eher sagt „Meine Emotionen kommen zwar schnell und stark, aber sind auch Ursrpung der positiven Gefühle in meinem Leben. Es geht nicht darum, dass meine Emotionen kategorisch gefährlich sind. Viel mehr muss ich lernen meine Emotionen etwas „auszubremsen“ und zu hinterfragen, ob ich angemessen reagieren würde, wenn ich immer nur gleich meine Emotionen auslebe.“

Ich habe auch vor noch eine Schema-Therapie zu machen, weil das soll auch ziemlich gut helfen wenn man eben zu schnell „emotional“ aus Mustern heraus reagiert statt sich erst zu überlegen, ob die derzeitige Reaktion auf die Emotion angemessen ist.

Meine erste Therapieform war die Verhaltentherapie.
Die hat mir aber wenig geholfen, da ich die Tips meines Therapeuten nicht wirklich gut umsetzten konnte.
Und ich in der nächsten Stunde, schon wieder das vergessen hatte was wir in der vorherigen Stunde besprochen hatten.
Daher haben wir im gegenseitigen Einvernehmen die Therapie beendet.
Im August habe ich dann eine Traumatherapie begonnen.
Bis jetzt habe ich das Gefühl, das mich diese Therapieform wohl wirklich weiterbringen könnte.

Danke :slight_smile:

Ich habe zwar das Schwarz/Weiss Denken z.T. auch, aber gerade das wurde mit Medis einiges besser.
Bei mir sinds eher emotionale Abschottung (gegenüber mir selbst und anderen), die ich mir antrainiert habe.
Diese will ich aufbrechen.

Danke :slight_smile:

Daran habe ich nicht gedacht, aber ich leide, zumindest denke ich das, nicht an einem Trauma.
Weiss nicht, ob die Therapieform was hilft.
Hab mich aber auch noch nie mit dieser auseinandergesetzt.

Merci, aber das ist über 500km entfernt :wink:

Meine ehemalige Psychologin, die ich eigentlich gut fand, aber sie hat leider keine Kenntnisse in ADHS, leitet auch eine Achtsamkeitsgruppe.

Da werde ich evtl. auch mal mitmachen und zuhause trainiere ich das immer wieder.
Mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg.
Die Motivation ist da z.t. einfach nicht da, auch wenn ich merke, dass es mir gut tut…

Falls ich in der Nähe niemanden finde, der ADHS Kenntnisse hat, werde ich meine ehemalige Psychologin anfragen

MBSR wäre, solange nichts Spezifisches verfügbar ist, auch etwas in Richtung Achtsamkeit.

Schadet bestimmt nicht, jede Sitzung ist sehr stark standardisiert und es gibt Kursleiter, die von den Kassen erstattet werden.

Man kann je nachdem auf der Webseite seiner Krankenkasse sogar konkrete Kurse mit Uhrzeit und Datum finden…

Ist natürlich immer Glücksache, ob es was in der Nähe gibt.

Aber es wäre extrem dämlich, diese Chance auf erste Schritte in eine sinnvolle Richtung nicht zu nutzen.

Selbst auf eigene Kosten sind die ca 250 Euro für 10-12x oder so (alles grob aus der Erinnerung aufgeschrieben) das Geld wert, sofern man es erübrigen kann.

Wenn man selber zahlen kann, steigt die Chance auf einen Kurs in der Nähe rapide!

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MBSR bedeutet auf jeden Fall auch, dass man jeden Tag ein und später zweimal pro Tag einen 45 minütigen Body Scan machen soll.

Ich hätte nie, nie gedacht, wieviel alleine diese Praxis mir bringen würde!

Sowas gibt es bestimmt in Youtube und - ich wiederhole mich, ich weiß - in der App Insight Timer gibt es ganz viele Aufnahmen mit verschiedensten Sprechern, in 45 Min, 30 und 15 und 10 Minuten.

Aber je länger desto wertvoller das Ergebnis…

Habs grad mal überflogen.
Das klingt echt sehr interessant. In der Schweiz sind die Kosten doch höher, hab so 700Euro gesehen…
Und die Grundversicherung bezahlt leider nichts.
Aber in der Nähe gäbe es tatsächlich ein Paar.

45min… jeden Tag, holy shit.
Ich krieg 10min grad so hin.

Ja genau, ist bei mir auch ein großes Thema und gehört bei mir sogar zum Schwarz/Weiß-Denken dazu.
Wieso kann ich ja kurz erläutern:
Ich wurde früher immer dafür fertig gemacht, dass ich zu sensibel sei und dass ich mich nicht so anstellen soll. Zudem wurde der emotionale Schmerz, den ich subjektiv erlebte irgendwann viel zu groß, als dass ich mich damit auseinandersetzen wollte.
Und das sinnvollste war es dann einfach, meine Emotionen als gefährlich und nicht wünschenswert abzustempeln, um diese dann letztendlich auch „wegzusperren“. Ich habe nur noch die negative Seite meiner Emotionen gesehen, was dazu geführt hat, dass ich nichts mehr mit meinen Emotionen zu tun haben wollte → Schwarz-Weiß-Denken.

Es wäre damals vermutlich viel sinnvoller gewesen zu erkennen, dass mich meine Emotionen vielleicht sensibel und verletzlich machen, aber auch gleichzeitig die Quelle meiner größten Freuden ist.
Wenn ich früher also nicht so Schwarz-Weiß gedacht hätte, dann würde ich vermutlich meine Emotionen heute nicht so krass ablehnen wie ich es tue.

Deshalb denke ich eben auch, dass das Schwarz-Weiß-Denken einen soliden Beitrag zu meinen Problemen geleistet hat.
Aber so war es eben bei mir, was nicht heißen muss, dass es bei dir ähnlich war. Ich wollte nur kurz erklären, wie das Schwarz-Weiß-Denken bei mir persönlich viel stärkere Auswirkungen hatte, als vielleicht die erste Vermutung zulässt.

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Es ist ganz normal, dass man das am Anfang nicht hin kriegt, und es ist sowieso normal, dass man mal abschweift.

Es einfach geschehen lassen, es sich einfach gemütlich machen und man schauen, was so passiert oder auch nicht… vielleicht einschlafen ist auch OK.

Und dieses mit der Aufmerksamkeit zu einem Körperteil gehen - da soll oder muss nichts besonderes geschehen oder sich irgendwie anfühlen.

Man soll einfach nur erstmal so ein bisschen ausprobieren und dadurch kann man vielleicht andere doofe Gedanken mal kurz loswerden. Uns dann kann es sein, dass das dann alles zusammen einfach angenehm und erleichternd ist…

Und wenn man es ein paar Tage so gemacht hat, haben Körper und Geist allmählich immer mehr so eine Vorfreude darauf, einfach mal abzudriften und den Rest einfach mal so sein lassen zu können wie es ist. Dieser kleine Abstand kann schon soo erleichternd sein.

Und dann hat man auf einmal eine ganz tolle Sache … etwas, das man im Laufe der Zeit sogar ohne Anleitung hinbekommen kann… und es kostet kein Geld und man hat einen kleinen geheimen Schatz :grinning:

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