wenn man mir letzte Woche was gesagt hat und ich es nicht mehr weiß oder ich mich nicht mehr erinnern kann, was ich gestern oder vor sechs Wochen gemacht habe, welches Gedächtnis ist da betroffen?
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es mit der Vergesslichkeit, der Aufmerksamkeitsspanne … immer schlimmer wird … leider.
Ohne Notizen, Kalendereinträge wäre ich aufgeschmissen.
Ist das quasi belegt, dass das konkret bei ADHS mit zunehmendem Alter schlimmer wird? Ich bin erst Mitte 40.
Also ich bin 27 und habe auch Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis. Bevor ich die Diagnose schwarz auf weiß hatte, habe ich das ständig hinterfragt und hatte Angst an einer Frühdemenz erkrankt zu sein. Teilweise war das richtig schlimm. Ich habe Gingko probiert und mir etliche Apps zum Gehirntraining runtergeladen. Ich dachte, dass mit mir etwas nicht stimmt. Seit ich die Diagnose habe, komme ich damit besser klar und mache mir weniger einen Kopf darüber.
Ich schreibe mir jegliche Termine direkt in den Kalender und frage mich dann trotzdem, ob es wirklich DAS Datum war.
Ich weiß auch oft nicht, ob es daran liegt, dass ich so vergesslich bin oder, ob ich einfach nicht richtig zugehört habe, es nicht richtig wahr genommen habe und denke, dass ich es vergessen habe.
Ich habe mit meinem Bruder (35, welcher nicht diagnostiziert ist) am Montag über Ängste vor Krankheiten geredet und er meinte, unabhängig von mir, dass er oft Angst hat, an einer Frühdemenz erkrankt zu sein. Ich habe ihn nie davon erzählt, aber die Worte aus seinem Mund zu hören, haben mich zusätzlich beruhigt. Ich finde es nämlich sehr wahrscheinlich, dass er auch ADHS hat. Wir haben am Montag so viel darüber geredet, wie noch nie und ich konnte so viele Gemeinsamkeiten feststellen. Vorher habe ich so viele Dinge hinterfragt. Ich mach es noch heute, da ich die Diagnose erst seit 1 Monat habe, aber es wird besser!
Mittlerweile sehe ich es auch als Privileg, dass ich Serien öfter gucken kann und es sich bisschen anfühlt, als würde ich sie zum ersten Mal sehen
Im Kompendium steht einiges dazu, oder da über die verlinkten Studien dann noch mehr in die Neurologie eintauchen, falls interessant.
Seit der Diagnose und besserem Verständnis zu ADHS schreibe ich mir auch alles bestenfalls sofort auf, arbeite mit Erinnerungen, Kalender und Weckern.
Ich ertappe mich aber (vor allem bei der Arbeit) auch gerne mal dabei, dass ich dann doch versuche, etwas aus dem Gedächtnis heraus abzuarbeiten, weil ichs eigentlich schon x mal gemacht und meine eigens dafür erstellte Checkliste eigentlich im Kopf habe…
Manchmal klappts, aber oft genug überspringe ich dann doch auch einzelne Schritte, weil der Kopf schon wieder zu weit ist
Also doch lieber wieder mit Checkliste.
Aber zur Selbstkontrolle, ob und wie sich Symptome verbessert haben, mache ich es trotzdem hin und wieder mal ohne Krücken.
Wenns wieder mal schiefgeht grinse ich mir innerlich einen. Hab diesbezüglich dann doch irgendwie Frieden mit dem Eichhörnchen geschlossen
Testen kann man das bestimmt beim Neurologen.
Vor allem kann der dann auch andere Ursachen ausschließen.
Die Sache mit der Demenz hat mich auch bereits umgetrieben, 2006 beim Neuro wars, ich war sogar im KH zur Lumbalpunktion, aber alles o.B. In Sachen Demenz.
Wenn doch damals bereits jemand weiter gedacht hätte🤷🏼♀️na ja…
