Wie animiert ihr eure Kinder dazu, mehr zu trinken?

Hallo zusammen,

ich würde gerne ein paar Tipps und Tricks von Eltern sammeln, die eine ähnliche Problematik haben.

TL;DR: Wie animiert ihr eure Kinder (!) dazu, mehr zu trinken?

unsere Tochter, 7, hat gerade die Diagnostik abgeschlossen und wir haben in drei Wochen die Nachbesprechung. Im Prinzip gibt es keinen Zweifel daran, wie das Ergebnis ausfallen wird. Anyway, unsere große war ein Schreibaby, hochsensibel und immer lief alles über Kommunikation (das Schreien hörte auf, als sie verbalisieren konnte, was sie braucht), das ist bis heute nicht anders. Es gibt viele Baustellen, aber eine der akutesten ist ihr Wasserkonsum. Sie trinkt üblicherweise morgens ein Glas Wasser (wenn man es ihr hinstellt und sie dazu auffordert) und abends nochmal eins. Vielleicht… Das Wasser, das wir ihr zur Schule mitgeben kommt meist unangebrochen zurück. Wir haben vieles ausprobiert (im Urlaub hat sie festgestellt, dass Wasser mit Zitrone/Limette/Minze gut schmeckt, also ging das für 2 Wochen danach auch ooookkaaaay-ish), Zettel in die Brotdose/Federtasche, über Vernunft, weil Kommunikation eigentlich immer gut funktioniert, mit Druck/ohne Druck, immer im engen Austausch mit ihr, Tee, Wasser gemischt (Sprudel & still).

Hinzu kommt, dass sie möglicherweise Kreidezähne haben könnte (so genau wissen wir das leider nicht. Wir waren bei drei Zahnärzten und alle drei haben unterschiedliche Dinge gesagt. Ich versuche gerade, einen Termin bei einem Spezialisten zu bekommen.

Nun war sie gestern bei einer Freundin, die Wasserflasche kam voll zurück und als ich sie fragte, ob sie denn bei ihrer Freundin was getrunken hat, teilte sie mir mit, dass sie zwei Päckchen Capri Sonne getrunken hat. Immerhin hat sie ihre Spange vorher raus genommen, aber im Anschluss halt auch direkt wieder rein… :roll_eyes: :roll_eyes: :roll_eyes: - wir haben dann heute nochmal darüber gesprochen, sie weinte und sagte, dass sie selbst nicht wisse, wie wir es besser machen können und, dass sie zu jung sei, um es zu verstehen. :melting_face:

Wir können leider nicht alle Erwachsenen mit ins Boot holen und sie bitten, unsere Tochter daran zu erinnern, mehr zu trinken.

Daher nun nach langen Ausführungen meine Frage: Wie macht ihr das? Mir geht es bei dieser Frage ganz explizit um Kinder. Danke euch!

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Hallo ich hab selber zwar keine Kinder habe selber jedoch Probleme genug zu trinken.

Mir hilft mein cooler Becher aus dem ich lieber trinke aus aus Plastikflaschen.
Wöre das eine Möglichkeit? Vielleicht eine Flasche mit Einhörnern wenn ihr sowas noch nicht habt?

Auch hab ich gehört das es helfen soll Wasser mit Saft zu mischen und den Saft über Wochen immer weniger ins Wasser zu geben sodass schon ein kleiner Klecks Apfelsaft im Wasser reicht damit Kinder das besser trinken.

Auch könnte ich mir für zuhause vorstellen das trinken im Zusammenhang mit kleinen Spielen klappen könnte.

„Wusstest du das die Mama ganz schnell trinken kann? Wollen wir einen halben Becher zusammen versuchen? Die Mama macht auch mit!“ Oder sowas ähnliches.

Ich fühl aufjedenfall mit dir. Ich führe selbst mit ende 20 noch ein Kampf mit meinem trinken :melting_face:

Wasser mit Saft!
Einfach Schorlen bauen. Ist natürlich nicht optimal für die Zähne, aber das zischt unserer recht gut weg.
Oder anstacheln mit etwas salzigen Krackern. Film zusammen schauen oder Serie hilft da manchmal. Runterkommen, Zeit zum gemeinsamen Lachen und staunen, snacken und dabei lustig gemeinsam „trinken spielen“. (sieht unten*)

Ansonsten achte ich echt sehr drauf, nerve ihn ständig und wir haben daheim 500ml Becher (solche Kinobecher). Beide, wohlgemerkt, da ich das Trinken auch immer vergesse.

*Wir stoßen dann an und versuchen einiges weg zu bekommen. Wir machen also ein bisschen ein Spiel daraus, wer schneller fertig ist. :sweat_smile: Dann direkt wieder auffüllen und wieder hinstellen.

Das ist sehr anstrengend da immer hinterher zu sein, aber nur so geht es für uns. Tagsüber kommt die Flasche aus der Schule leider auch häufig ziemlich voll zurück.

Inzwischen achtet er aber mehr darauf. Weil er inzwischen weiß und verstanden hat wofür er alles Wasser im Körper braucht und auch dass Mangel nachhaltig schädigen kann. Seit dem übernimmt er da viel Eigenverantwortung. Er versteht auch wieso er es oft vergisst, was half sein Verhalten selbst zu merken. Da trank er dann manchmal bewusst selbst, was mich echt stolz machte! :smiling_face_with_three_hearts:

Sohnemann wird bald 10. :blush:

Hier ist es ähnlich, besonders im Herbst/Winter.

Wir trinken abends „gute Nacht Tee“ mit Zwieback oder Keksen. Ja, nicht gesund, aber so kriegt er auf jeden Fall Flüssigkeit.

Ansonsten Apfelschorle oder auch mal Capri Sonne, wenn gar nichts geht.

Ja, gamification haben wir probiert. Das Kind ist in Sachen Nahrungsaufnahme eher gemütlich unterwegs. Ein Brot essen kann auch schon mal 30 Minuten dauern, ein Glas Wasser ebenfalls. Dennoch danke für den Tipp.

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Heute, nachdem wir heute früh erst wieder das Gespräch hatten, kam sie auch stolz nach Hause und erzählte, dass sie die ganze Flasche ausgetrunken hat. <3

Zuhause kann ich ganz gut dafür sorgen, aber es geht halt komplett in die Hose, wenn sie nachmittags noch zu einer Freundin zum Spielen geht, oder so…

Verstehe. Vielleicht müssen wir auch insgesamt lockerer werden, was gesüßte Getränke angeht.

Danke euch für euren Input!

Hat jemand mal so Kinder Smartwatches in der Erwägung gezogen, um die Kids daran zu erinnern?

Sohnemann bekommt daheim via Alexa Erinnerungen von mir ans Trinken. :joy:
Smartwatch geht aber sicher auch.

Aber mal im Ernst:
Wie würden wir sein? Anfangs noch pflichtbewusst nippen und dann „Ach, Timer aus, Egaaal!“.
Zumindest wäre ich so. :rofl:

Der Herr hier braucht leider auch mindestens 30min zum Essen und trinken steht rekordmässig lange da (STUNDEN) ohne Erinnerungen.

Da seid ihr nicht alleine und Gott, wie anstrengend das ist. :rofl::grin: Aber sie können nix dafür. Sind im Kopf einfach zu ausgebucht! Wer muss schon trinken und essen, wenn was so spannend ist. :sunglasses:

Ja, da bin ich ganz bei dir. Seitdem ich Medikamente nehme, stelle ich den Mädels auch ständig volle Gläser hin. Und mir ist auch völlig klar, dass sie nichts dafür kann. Gerade deswegen suche ich ja nach Ideen, die es ihr leichter machen. Vielleicht besorg ich mal so ne Watch, die noch zusätzlich n Schulmodus hat und schau mal, wie lange das gut geht, bevor sie die Erinnerung mit einem Augenrollen entweder wegdrückt oder zu sich selbst sagt „jaja, mach ich gleich…“ :roll_eyes::rofl:

Ein Gummibärchen im Eiswürfel einfrieren und wenn sie nicht rechtzeitig trinkt gibt es nur ein matschiges aufgelöstes Gummibärchen . :sweat_smile:

Und jetzt von der Idee her ehr blöd gefragt . Ist Wackelpudding nicht eigentlich festes Trinken? Es gibt ja auch ungesüssten???

Dann wenn sie mag viel wasserhaltiges Gemüse und Obst mitgeben . Melone, Gurke , Tomate oder ein paar gefrorene Erdbeeren ins Wasser.

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Oder in Absprache mit ihr auf dem Frühstück an einer kleinen Stelle etwas „ekeliges“ so was wie Senf, Wasabi, Essig , Süßstoff oder auch Priese Salz oder Zucker. So, das der Reiz auf der Zunge sie ans Trinken erinnert bzw. sie den Geschmack runterspülen möchte.

Stichwort volle Wasserflasche: meine spontane Idee diese mit Markierungen oder kleinen Aufkleber zu versehen, die die unterschiedlichen Füllhöhen bzw. Entleerungshöhen( weil ausgetrunken) besser sichtbar machen. Wenn deine Tochter es dann schafft die tagsüber Flasche bis zum Herz, Einhorn o.ä auszutrinken könnt ihr das feiern​:sunglasses::sparkling_heart::+1:

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Unser Sohn hat das gleiche Problem. Immer mal wieder Getränke präsentieren, die ihm schmecken und die interessant sind. Also Schorlen (wenig Saft, viel gesprudeltes Wasser), er trinkt aber auch (wenn er Durst hat) Gott sei dank auch mal gesprudeltes Wasser ohne Saft;

und unsere Entdeckung in den letzten Jahren, Kaffee mit Milchschaum - aber ohne Kaffee und ohne Milch, nämlich Getreidekaffee mit aufgeschäumter Dinkel-Sojamilch. Da trinkt er eigentlich immer einen Becher von, wenn ich ihn mache.

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Das ist ja eine sehr reflektierte Antwort, für ein 7jähriges Kind. Aber dass sie weint, kann ein Zeichen sein, dass da schon ein großer Druck auf ihr lastet. Da müsstest du mal herausfinden, ob der daher kommt, weil sie darunter leidet, es nicht hinzubekommen oder weil sie dich nicht enttäuschen will. Sie vergisst es ja nicht mit Absicht und das schlechte Gewissen setzt wahrscheinlich schon ein, wenn sie mit der vollen Flasche wieder heim kommt. Ich finde es auch schwierig, da jetzt schon auf Gesundheitseinsicht zu setzen. Ich würde wahrscheinlich mit ihr aushandeln, dass man gemeinsam was trinkt, sobald sie von der Freundin zurückkommt. Dafür muss sie dann keine Flasche mitnehmen. Das hätte auch den Vorteil, dass du tatsächlich siehst, was sie trinkt. Sonst kann es auch passieren, dass das schlechte Gewissen irgendwann so groß wird, dass sie die Flasche wegschüttet und wenn sie dann auch noch gelobt wird, ist das kein gutes Signal. Was die Schule anbelangt, würde ich mal das Gespräch mit der Lehrerin suchen, ihr das Problem schildern und fragen ob es nicht möglich sei, im Unterricht kurze Trinkpausen mit der ganzen Klasse zu machen, damit deine Tochter nicht als „Sonderfall“ da steht, was auch gewaltig am Selbstwert kratzen kann.

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Coole Idee, kratzt am Nerv der (bei ihr aktuellen) Zeit!

Ja. Danke für deine Sichtweise. Ich bin da auch ganz bei dir. Problematisch wird’s, wenn ihr Urin abends braun (inkl. dem dazugehörigen Geruch) ist oder mich die Schule um 15 Uhr anruft, weil es ihr nicht gut geht und sich herausstellt, dass sie seit 18 Uhr weder was getrunken noch etwas gegessen hat und über Unwohlsein klagt.

Gemeinsames Trinken geht allerdings auch nur, wenn ich sie zwischendurch sehe. Wenn sie die Schule mit ihrer Freundin verlässt und wir sie erst nach dem Abendessen abholen. Wir möchten aber auch ungern jetzt die Eltern eines jeden Freundes ins Boot holen und sie darum bitten, darauf zu achten, dass unser Kind mehr Flüssigkeit zu sich nimmt.

Die Essens- und Trinkpausen gibt es in der Schule (weshalb meistens auch ein paar ml in der Flasche fehlen). Mehr können wir aktuell von der Schule nicht erwarten. Wir haben nach der Auswertung der Diagnostik Anfang Dezember ein Gespräch mit der Klassenlehrerin, das vielleicht ein paar Dinge bewegen wird. Glücklicherweise ist die Klassenlehrerin sehr offen für die Bedürfnisse der Kindern; so darf unsere eben auch auf dem Boden arbeiten, wenn es die Aufgabe erlaubt oder Lärmschutzkopfhörer aufsetzen.

Versteh(t) mich nicht falsch, mir (bzw. uns) geht es nicht darum, es komplett auf den Kopf zu stellen oder von ihr zu erwarten, dass sie es von jetzt auf gleich ändern kann. Uns ist die auch mit der Funktionsweise unserer Gehirne verbundene Problematik durchaus bewusst. Wonach ich aktuell suche, ist, einen Weg, der ein μ mehr Bewusstsein dafür schafft, immer mal wieder die Flasche anzusetzen und zu trinken. Zuhause klappt es gut, weil es da auch (bedürfnisorientierte) Mittel und Wege gibt. Wir sind uns auch bewusst, dass sie es nicht mit Absicht macht (auch wir kriegen es nicht immer hin) und versuchen (so gut es geht) so gut es geht, sie in ihrer Neurodiversität zu unterstützen.

Ja, da kommt das nächste Problem. :smiley: Sie ist ernährungstechnisch auch eher restriktiv unterwegs. Salz (oder auch gerne mal Sojasauce) würde sie auch löffeln, gäbe man ihr einen Löffel. Senf jetzt vllt. nicht auf dem Ess-, dafür aber auf dem Teelöffel. Ich weiß, dass das nur Beispiele sind und ich danke dir für deine Einblicke. Bei unserer Tochter gibt es entweder „boah, sau geil“ oder „ummm. ekelhaft“; dazwischen gibt es nicht und letztere Kategorie (darunter sämtliches Gemüse außer Gurken, Oliven und Karotten) wird komplett verweigert (während ihre anderthalbjährige Schwester dann all das wegzieht, was die große nicht möchte). Weil sie so sensibel ist (Spaß kann innerhalb von Sekunden zu Ernst werden), können wir da leider nicht mit Späßen kommen, die in die zweite Kategorie fallen. Das wäre mit mir als Kind gegangen, aber nicht mit ihr.

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So… Iiiiiinsgesamt lese ich aus euren zahlreichen Antworten vor allem raus, dass ihr alle die Problematik kennt und wir vor allem Geduld (vor allem eben auch mit ihr) brauchen. Geduld is so’n Thema, wisst ihr, ne? :smiley:

Danke euch für eure Einblicke! <3 Ich nehm das mal mit, bespreche das mit meiner Frau und wahrscheinlich auch mit Person, um die es ihr hier eigentlich geht.

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Ihr macht das gut! Vielleicht könnt ihr euch Rat von Ernährungspädagog:inn holen. Habe selbst gerade erst entdeckt, dass es sowas gibt. Meine Jungs hatten nie Probleme mit dem Trinken, aber sie erinnern mich regelmäßig daran, das zu tun. Ich kann´s brauchen. :upside_down_face:

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ich habe eine Pn geschrieben
lg :smiling_face: