Wie antidepressiv wirkt Bupropion? Wie wirken Ad generell?

Hmm… Schon ein älterer Thread, wie geht’s dir denn?
Habe Bupropion auch abgesetzt. Nach ca 7 Wochen hat bei mir sowas wie eine Langzeitwirkung eingesetzt aber ich muss sagen, dass mir die eher nicht gefallen hat. Generell hat sich alles verflachte und von antidepressiver Wirkung keine Spur. Eher im Gegenteil. Am Anfang war meine Stimmung besser.
Hab dann auch irgendwann nicht mehr viel von der anregenden Wirkung gespürt nur ein leichtes Stressgefühl durch das gesteigerte Noradrenalin das auch beim Schlafen genervt hat.

Ich glaube aber auch generell nicht, dass ADs wirklich eine Depression heilen können. Ich habe versucht, die Wirkung des Bupropions dahingehend zu nutzen mehr Sport zu machen und mich besser im Griff zu haben.
Denke das beste Mittel gegen Depression ist gute Lebensführung und Sport.

70mg Amphetamin + Bupropion ist schon ne Ansage fürs System. Mit so viel Noradrenalin in der Birne würde es mir glaube ich nicht besonders gut gehen. Dopamin gibts halt bei Bupropion nur am Rande. Aber klar wir ticken alle anders.

Absolut, vor allen wenn man schon in der tiefsten Depression hängt, sich ins Bett verkriecht und selbst Lebensmittelbesorgungen zur Hürde werden. Da hab ich sicher die Energie für einen Marathon.

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Traumfresserchen, in diesem Forum den Rat zu lesen : Gute Lebensführung und Sport sind das Beste gegen Depressionen, ist Zynismus pur. Wer unter Depressionen leidet, ist gerade dazu nicht fähig und oft reicht die Kraft auch nicht mehr aus, aus dem dunklen Loch zu kriechen. Und da kommt es auf eine gute psychotherapeutische Unterstützung an. Bei Adhs kommen an erster Stelle die Medikamente unterstützt durch Sport, Psychoedukation und Therapie. Bei Depressionen kommt an erster Stelle eine geeignete Therapie unterstützt von Medikamenten, Sport, evtl. Ergotherapie. Und wenn man beides hat, ist die erste Herausforderung für Arzt und Therapeuten einen vernünftigen Behandlungsplan zu entwickeln, individuell abgestimmt.

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Hmm Zynismus setzt eine Absicht vorraus. Das wollte ich definitiv nicht und ich entschuldige mich.
Ich mein nur, wenn man z.B. ein AD nimmt das anschlägt, dann sollte man alles dran setzen, das für eine Verbesserung der Lebensführung zu benutzen.
Ich konnte mit Bupropion z.B. wieder ab und zu joggen gehen. Oder einfach bisschen draußen Raumlatschen ist ja auch ein Anfang. Sich nur auf die Medikamente verlassen funktioniert nicht glaube ich.

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Vielleicht kann man sich ja grob auf sowas einigen:

Eine Depression ist mit komplexen Veränderungen im Gehirn verbunden, einschließlich einer Beeinträchtigung von Hirnstrukturen und -funktionen.

Antidepressiva wirken, indem sie die Neurotransmitterbalance wiederherstellen, die neuronale Plastizität fördern und die Aktivität in Hirnregionen normalisieren, die für die Emotionsverarbeitung entscheidend sind.

Es gibt verschiedene Gruppen und vielfältige Wirkweisen. Dann gilt es leider, das passende Mittelchen zu finden. Vor allem in Kombination mit anderen Medikamenten, die ebenfalls ins ZNS eingreifen, kann es wahrscheinlich tricky sein.

Als alleinige Dauerlösung können ADs zwar auch erstmal helfen, aber eine begleitende Therapie darfs auch gerne sein, denn irgendwoher kamen die Probleme ja und man möchte nicht unbedingt wieder im Loch landen und stattdessen das Denken/Verhalten verändern und Strategien finden.

Wenn man sich die pharmakologischen Eigenschaften von Elvanse und Bupropion anschaut, kann ich mir bei 70mg Elvanse gut vorstellen, dass es in Kombi mit Bupropion zu viel sein könnte. Es ist wahrscheinlich, wie immer, individuell.

Deswegen muss Bupropion natürlich nicht schlecht sein. Vielleicht war’s einfach nicht die richtige Kombi, oder die Dosierung von Elvanse / Bupropion hätte angepasst werden müssen.

Who knows :slight_smile:

In Kombi mit MPH scheint es mir bisher zumindest gut zu tun.

Das Extra an Noradrenalin kann ich morgens gut gebrauchen, muss ich aber im Blick behalten und eventuell die MPH Dosierung (zumindest meine erste Dosis morgens) anpassen und reduzieren und austesten.

Alles sehr komplex, aber auch irre spannend, wenn man sich da etwas tiefer einliest :slight_smile:

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So ging es mir auch mit Buproprion.
Da war auch mein Eindruck, dass Das Medikament nur den Antrieb gesteigert hat und nicht die Stimmung
Dadurch, dass ich mich aber wieder zu Sport und sozialen Aktivitäten aufraffen konnte, Hat es sich dann aber auch auf die Stimmung positiv ausgewirkt
Als ich dann nämlich längere Zeit krank war und kein Sport machen konnte, bin ich trotz Bupropion wieder in ein Stimmungstief gefallen

Von ADHS wusste ich damals allerdings noch nichts und ich weiß auch nicht, ob man das verallgemeinern kann, kommt sicher auch darauf an, was man für ein Typ Mensch ist und woraus man seine positiven Anstöße bezieht

Das ist auch meine Erfahrung. Meiner Meinung nach wirkt das Antidepressivum dann aber genau richtig. Bupropion hat mir halt acht Jahre lang immer geholfen, aktiver zu sein, natürlich mal mehr und mal weniger je nach Umständen. Ich hatte vorher eine ganze Menge anderer Medikamente gegen Depressionen ausprobiert und das war alles eine ziemliche Katastrophe.
Ich wusste aber auch nichts von meiner ADHS. Im Nachhinein ist es logisch für mich, dass Bupropion das beste AD für mich war.
Da ich jetzt spezifisch meine ADHS behandle, brauche ich vielleicht gar kein AD mehr. Wer weiß… Aber meiner Erfahrung nach ist es gar nicht gut, im Herbst ein AD abzusetzen. Vielleicht starte ich im Frühjahr einen Versuch, wenn es mit dem Elvanse und neuen Strategien und Selbsterkenntnissen bis dahin gut klappt.

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Es ist ein Fakt, dass Sport (2 x /Woche mind 45 min moderate aerobe Belastung) eine höhere Effektstärke auf Depressionen hat als Antidepressiva.
Und schon spazierengehen als Bewegung ist bei Depression etwas wirksam (anders als bei ADHS).
Das zu wissen halte ich für wichtig.

Dass das Wissen nicht die Kraft schenkt, das umsetzen zu können, ist klar.

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