Wie geht's euch damit ? Homeoffice oder doch lieber ins Büro?

Hallo Community,

ich möchte euch mal fragen, wie es euch mit Homeoffice oder Büroanwesenheit geht ?!

Mir ist über mehrere Jahre aufgefallen, dass ich mit der Freiheit im Homeoffice überhaupt nicht umgehen kann, da ich alles andere als Arbeit erledige.
Ich zocke den ganzen Tag, oder mache Sport während der Arbeit.

Deshalb habe ich schon vor Monaten beschlossen, immer ins Büro zu fahren.
Seitdem ist meine Arbeitsleistung rapide gestiegen.
Elvanse unterstützt mich sehr gut, komplexe Aufgaben zu erledigen.
Im Büro kann ich mich etwas besser konzentrieren und lasse mich nicht von anderen Tätigkeiten ablenken.

Wie geht es euch ? Wie macht ihr das ? :wink:

VG
Chris

Mittlerweile wieder am liebsten Office, ich mag einfach die Regelmäßigkeit.
Andererseits bin ich froh wenns mal nicht klappt auf HO ausweichen zu können

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Uni oder Büro. Ich brauche dieses geregelt aufstehen, für die Zivilisation passabel herrichten, aus dem Haus gehen und dort ankommen als Art Initialzündung. Sobald ich an der Uni bis geht der Arbeitsmodus los. Und irgendwann gehe ich dann verdient und lastenfrei in den Feierabend.

HO funktioniert mal ganz ausnahmsweise oder für maximal drei Stunden, um etwas zu wiederholen etc. In der Regel funktioniert es aber bei mir nicht. Da mache ich dann alles andere aber eher weniger etwas das ich tun sollte. Vor allem fühlt sich so ein Tag für mich doppelt so anstrengend an, weil ich trotz Medikation viel mehr Überwindung brauche xy überhaupt erst anzufangen.

Die Zeit über die man nicht spricht war echt schrecklich. :sweat_smile:

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Ich war schon einige Jahre nicht mehr im Büro, außer um Laptops zu tauschen.

Mein offizieller Platz wäre weiter oben in den Niederlanden, weil da unser Headquarter ist.
Da gäbe es aber sowieso keinen festen Schreibtisch mit Bildschirmen für mich und die Fahrerei würde täglich +2 Stunden (wenn kein Stau ist) bedeuten. Mhnöööö.

Früher bin ich regelmäßig zum nächstgelegenen Standort kurz hinter der „Grenze“ gefahren und habe mich ins Flex-Office gesetzt, aber da wurde ich nur abgelenkt. Da saßen dann 10-15 Leute aus anderen Abteilungen und ich konnte trotz Headset immer die Telefonkonferenzen der anderen mithören.

Wenn die einen ITler sehen, nerven die auch ständig. Ich leiste aber nur 3rd-Level Support und arbeite ansonsten projektbezogen. Mhnöööö.

Für ne kurze Zeit hatte ich da mal einen „festen“ Platz mit Bildschirm, aber wenn ich mal 1-2 Tage nicht da war, hatte ich ne fettige Tastatur oder Brotkrümel drin.
Als ich meinen Burnout hatte und Monate später zurückkam, war der Bildschirm weg. Mhnöööö.

Mit der Pandemie wurden alle ITler offiziell nach Hause verbannt.
Da habe ich mich dann zu Hause komplett eingerichtet und bin hier wesentlich produktiver und arbeite effizienter.
Dabei ist es dann auch geblieben. Mhyeeees.

Mein Arbeitgeber erwartet Flexibilität, ich also auch. Solange ich abliefere > keine Probleme bisher.

Ja, sozialer Kontakt mit anderen fehlt vielleicht (ausser über Teams Video Call), aber die Vorteile vom Homeoffice sind auch nicht übel.

  • Es gibt vernünftigen Kaffee.

  • Ich kann hier vernünftig kochen und dabei entspannen.

  • Wenn die Arbeit mal länger dauert und ich abends eh nichts vorhabe, dann störts mich nicht. Früher im Büro hatte ich ständig auf die Uhr geschaut und die Stimmung sank in den Keller.

  • Ich kann zwischendurch private Dinge erledigen und etwas im Haushalt machen.

  • Wenn ich eine Auszeit brauche, kann ich auf der Couch einen Powernap einlegen.

  • Keine fettige Tastatur oder Brotkrümel drin.

  • Keiner klaut meine Bildschirme.

  • Wenn hier einer in den Sessel pupst, bin es wenigstens ich selbst.

Ich finde es allerdings wichtig, dass man im Homeoffice klare Regeln aufstellt.
Am besten einen separaten Raum, den man abends symbolisch abschließen kann.

Bin irgendwann trotzdem wieder ins Wohnzimmer umgezogen, aber es klappt mittlerweile auch da supi.

Für Ablenker von außen handhabe ich es so:
„Auch wenn ich da bin, ich bin nicht da!“.

Das ist ganz wichtig für Nachbarn, Vermieter etc., weil die früher meinten, die könnten mich regelmäßig rausklingeln während ich in einem Call war. Mhnöööö :partying_face::smile:

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Mach den gleichen Beruf wie du :smiley:

3rd Level und Projektarbeiten.

Daheim wird nur alles aufgeschoben und nichts wird abgeschlossen.

Ich denke da hat jeder seine Strategien. Deshalb immer ins Büro fahren.

Chris :wink:

So gehts mir auch :smiley:
Daheim gibts viel spaßigere Themen und Aufgaben als die Arbeit…

Wenn man die ganze Zeit „Bürokrümel“ liest und sich fragt was das wohl sein mag… versteh ich. Musste mich vor kurzem mal kurz an den Platz von ner Kollegin setzen, weil ich eigentlich nur was ausdrucken musste. Da stand auch noch das Essen vom Vortag und das halbe Kücheninventar schmutzig/eklig am Platz rum.

Hut ab, dass du dich da so gut organisiert bekommst. Ehrlicher Respekt!

Das klappt bei mir nicht. Besonders, wenn meine Freundin nicht da ist bekomme ich es zuhause nichtmal auf die Reihe geregelt zu essen, weil mir keiner sagt „jetzt ist Mittag“. Also wird selbst das aufgeschoben mit dem Ergebnis, dass ich teilweise den ganzen Tag trotz Hunger nichts esse und mein Körper mir dann durch freundliche Kopfschmerzen mitteilt was für ein Idiot ich bin. :smiley: Die Freiheit und gleichzeitig Last des Studiums. Der separate Raum macht es auch nicht wirklich besser, weil Tür zu und niemand sieht was ich den ganzen Tag mache. Da mir bei Deadlines niemand hinterherrennt und ich mir im Endeffekt nur selbst schade, wenn ich was nicht fertig bekomme oder nicht genug gelernt habe fällt sowas natürlich auch weg. Bei der Arbeit habe ich deshalb auch weniger Probleme. Xy muss bis z fertig sein ansonsten gibts vom Chef eine auf den Kopf. Das versteht mein Hirn.

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Oder einfach ungestraft rumhängen, weil sieht ja keiner :smiley:

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hahaha so siehts aus :smiley: so schlimm manchmal. Am Auto rumschrauben, Fitness während Arbeitszeit…alles worauf ich mehr Lust habe als Arbeit. Eigentlich funktioniert bei mir Arbeit im HO nur dann wenn die Medikation die ersten 3-4 h wirkt.
Und nicht mal da klappt es immer.

Ansonsten einfach im Büro, da bin ich dann viel produktiver.
Da gibt’s keine anderen Beschäftigungen. :smiley:

Auf jeden Fall Büro :smiley: ich war sogar während der Pandemie nie im Home-Office.
Da wusste ich noch nichts von ADHS, geschweige denn, dass ich betroffen bin.
Aber es war mir schon damals klar, dass ohne die Struktur - ab ins Bad, anziehen und das Haus verlassen - ich vermutlich auch zum Feierabend noch im Pyjama da sitzen würde. Und vermutlich zum Schluss kommen würde: lohnt sich heute eh nicht mehr :see_no_evil:
Im Home-Office wäre ich verloren und würde vermutlich auch nicht halb so viel zustande bringen.

Eheeem…

Um nochmal auf das Thema Homeoffice zurückzukommen.

Gegen 17:30 habe ich noch mit meinem Chef geschrieben.

Ich kam über Tag kaum dazu, etwas wichtiges zu testen und wollte so 1-2 Stündchen länger machen, um es voranzubringen.

Er schrieb noch, ich solle nicht so lange machen und auf mich achten und die Überstunden dann kompensieren. Aber nicht zu lange - lieber die Email morgen früh rausschicken!

Er weiß von meinem ADHS seit der Diagnose im Oktober und wir reden sehr offen über alles (er ist da ein bisschen sensibilisiert, weil seine Tochter eine Angststörung hat).

Naja… also… letzten Samstag habe ich Elvanse erhöht und bin übers Wochenende öfter mal im Hyperfokus gelandet. Immerhin waren es sinnvolle Themen.

Jedenfalls dachte ich mir gegen 17:45 dann eben „Komm, hauste dir fein Abendessen rein und trinkst deinen ersten richtigen Kaffee heute… Danach noch 1-2 Stunden testen und gut is“.

Ich weiß nicht, obs am Kaffee lag… aber beim Testen fand ich immer mehr Fehler des Herstellers und musste tiefer und tiefer in Dokumente eintauchen, um Spezifikationen zu verstehen. Und dann eben mit anderen Tests wieder überprüfen und alles fein dokumentieren, damit ich es morgen dem Hersteller übergeben kann.

Uuuund *zack… Hyperfokus vom allerfeinsten.

Alle Tests abgeschlossen und hatte richtig Bock, alles bis ins kleinste Detail zu verstehen.
Unbeschreiblich, aber aua Nacken :joy:

Hätte ich dabei im Büro gesessen - no chance.

So hat es mir jetzt z.B. überhaupt nichts ausgemacht.

Ich verstehe in letzter Zeit immer mehr von Sachen, in die ich früher ohne Medikament niemals so tief eingetaucht wäre.

War zu komplex und ich dann zu ängstlich = Hirnblockade.

Könnte eigentlich heulen vor Freude :man_shrugging:

Ich könnte jetzt morgen einen vom Pferd erzählen, dass ich nur so bis 20:00 weitergearbeitet hätte, aber wenn er wollte, könnte er sehen, dass ich bis ca. 23:30 auf dem Testserver unterwegs war.
Die Dokumente, die ich für den Hersteller erstellt habe, verraten mich auch.

Was solls. Morgen früh nur noch die Email abschicken (schon fertig als Entwurf abgespeichert) und mir ein „Hab dir doch gesagt, du sollst nicht…!“ abholen.

Danach mache ich mir möglichst einen Entspannten und kompensiere die Überstunden, falls nichts dazwischenkommt.
Kann da ein paar Sachen verschieben, die nicht so eine hohe Priorität haben.

Auf den Ausgleich wird Cheffe aber auch bestehen.

War zwar nicht mein Verschulden, aber dieses Projekt schleppte sich schon eine ganze Weile und ich hätte den Tag heute irgendwie nicht als erfolgreich verbucht, hätte ich morgen früh erst weiter gemacht. Wer weiß, ob es dann überhaupt genau so gut gelaufen wäre.

Dann stelle ich den Wecker mal auf 2 Stunden später und lege mich gleich hin.

Passt schon :speak_no_evil::hear_no_evil::see_no_evil:

(Aber erst noch das Forum zuendedaddeln :crazy_face:)

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Bei mir ist es grade anders herum.
Ich kann mich nicht im Office fokussieren.

Dafür gibt es mehrere Gründe.

Ich habe Probleme mit meinen Augen und muss die Schrifft dementsprechend groß machen damit ich nicht immer Wörter verschlucke. Doppelt schreibe. Dabei könnten alle die vorbei gehen (jetzt übertrieben) in zehn Meter Entfernung alles lesen und in meinen Bereich Verträge etc. Vertrauliche Dinge.

  • dann das Gewusel um mich rum
  • Kollegen nicht hören wenn sie mit einem sprechen oder überhören
  • Angst zu laut zu telefonieren

Beobachtet fühlen.
usw. usw.

Zuhause kann ich mich zwingen mein Aufgaben zu erledigen und werde höchstens von Anrufen und Teamsnachrichten und Emails.
Die ich nicht priorisieren kann. Könnte ja alles wichtig sein oder vergessen werden auch mir Erinnerung setzen die man dann übersieht.

Ich lasse mich vielleicht nicht von meiner Arbeit ablenken weil sie mir gefällt.

Aber bei Meetings sieht es wieder anders aus da schalte ich leider schnell ab wenn man nicht zielführende oder Fakten genannt werden.

Auch das Gedächtnis spielt mir regelmäßig Streiche wo ich immer denke hast du Allzeimer. Einmal souverän kann mich an alles und jede Kleinigkeit erinnern. Selbes Thema eventuell nur Stunden oder zwei Tagespäter nichts mehr. Dann wieder später alles wieder da.

Frustrierend

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Ich finde das Thema interessant, weil das bei mir gerade wieder (leider) etwas aktuell ist/wird.
Ich bin seit Corona praktisch zu 100% zuhause und das ist größtenteils gut so. Vor allem mit den Medis läuft es recht gut. Heißt nicht, dass sich meine Aufschieberitis in Luft aufgelöst hat! Leider :face_with_spiral_eyes:
Ich denke schon, dass der „Zwang“ im Büro mir gut tun würde, da man ja mehr unter Beobachtung ist. Aber die anderen Nachteile überwiegen den einen Vorteil einfach zu stark. Ablenkung durch Geräusche, Bewegungen usw., erzwungene soziale Interaktion, das Gefühl des beobachtet-werdens…
Leider ist mein Arbeitgeber gerade dabei, die Mitarbeiter wieder stark ins Büro zurückzubeordern, was mich natürlich auch betrifft. Eigentlich muss ich 2 Tage in der Woche mindestens im Büro sein. Alleine der Gedanke macht mich schon fertig :melting_face:
Ich war früher sehr gerne im Büro. Da waren wir aber noch eine kleine, überschaubare Abteilung, fast schon familiär, haben uns alle größtenteils super verstanden und wir hatten unseren eigenen, abgeschlossenen Bürobereich und unseren festen Arbeitsplatz. Inzwischen ist die Abteilung viel größer (viele neue Kollegen) anders aufgeteilt, man ist in einem „modernen“, offenen Großraumbüro ohne feste Arbeitsplätze. Das kann ich nicht mehr…

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