Hallo, mein kleiner Bruder wird jetzt bald 12 Jahre alt.
Er hat einen doppelten Herzfehler, ist geistig behindert (was man ihm absolut nicht ansieht aus der Ferne), hat ADHS und Autismus.
Wir wohnen auf einem Dorf und seine Schule ist mindestens 1h von uns entfernt, dementsprechend auch die Freunde aus seiner Klasse.
Meine Mama hat schon so vieles versucht, anzeigen aufgegeben, in ADHS Gruppen gefragt ob jemand in der Nähe wohnt, etc.
Aber ich haben das Gefühl das sich die Eltern dieser Kinder schämen, es hat sich bis jetzt nie jemand zurück gemeldet nicht einmal die Kinder die im gleichen Bus mitfahren…
Man kann ihn leider auch in keinen Mannschaftssport lassen, da er nicht das machen würde was von einem Trainer verlangt werden würde und die Kinder heutzutage sehr schlimm geworden sind und ihn nur fertig machen würden…
Hallo und Willkommen @Alnmra
Zuerst mal, dass Du Deinem Bruder helfen willst finde ich wirklich sehr liebenswert und überaus sympathisch, wirklich sehr lieb von Dir.
Entschuldige bitte wenn ich jetzt gerade leider zu kaputt bin wegen der Hitze, um Dir spontan Tipps, oder besser gesagt gute Ideen liefern zu können.
Aber ich werde mir Gedanken darüber machen, und hoffe das mir noch ein paar Ideen dazu kommen.
Herzlich willkommen @Alnmra .
Ich finde es klasse, dass du deinem Bruder helfen willst. So jemanden hätte ich in dem Alter auch gebraucht… nun ja.
Was macht es denn so schwierig für ihn, Anschluss zu finden? Möchte er das denn überhaupt? Verstehe ich das richtig, dass er in der Schule durchaus Freunde hat, diese aber zu weit weg wohnen, als dass er sich mal eben so verabreden könnte?
Ich drücke die Daumen, dass jemand noch ein paar sinnvolle Ideen parat hat.
Liebe Grüße
Daydreamer
Hi @Alnmra,
finde ich gut, dass du deinem kleinen Bruder helfen möchtest. Was denkst du, woran es liegt, dass dein Bruder beim Mannschaftssport nicht tut was die Trainer sagen? Und warum glaubst du, dass sich die Eltern der anderen Kinder schämen? Besteht ein Grund, weswegen sie sich schämen könnten? Hast du den Eindruck, dein Bruder sei unglücklich? Was wäre anders, wenn er Freunde hätte, die er regelmäßig sieht? Was sind seine Hobbies? Was gefällt ihm? Du merkst schon, ich würde gerne etwas genauer wissen, wie dein Bruder so tickt. Ein Patentrezept zum Freunde finden kenne ich nicht. Leider. Ich würde es dir sofort geben. Deinen Zeilen entnehme ich, dass du deinen Bruder lieb hast und das ist schon mal großartig. Wenn du magst, beantworte meine Fragen, dann könnten wir uns auf Fährtensuche begeben und vielleicht wird es ja sogar eine Gefährtensuche.
Liebe Grüße.
Hi @Alnmra
Es muss ja kein Sport sein.
Mir fallen spontan Modelbauer, (Fussball)-Fanclubs, Geocaching, Pfadfinder, Jugendfeuerwehr oder andere Kinder/Jugendclubs ein, ob nun von der Kirche, dem NABU oder sonstwas.
Er muss ja nicht mit dem Sammeln von Briefmarken anfangen…
Zudem gab es zumindest früher auch Sportangebote ohne Leistungsorientierung, nannte sich dann „Jungsturnen“ bisserl turnen mit und ohne Gerät und am Ende Hallenfussball…
Ich denke das er beim Mannschaftssport nicht hören würde weil er geistig nicht auf dem Stand eines 12 jährigen ist, er hat leider mehr Baustellen. Er hat einen doppelten Herzfehler, ADHS, ist geistig behindert und hat Autismus. Zuhause ist es manchmal sehr schwierig, teils hört er, teils macht er was er will. Wir hatten im Fußball Verein damals schon nachgefragt. Zudem Zeitpunkt hätte er in seiner Altersklasse nicht mitspielen können. Er hätte in der bambini Klasse mitspielen können, dort aber nicht an den Fußballtunieren teilnehmen dürfen, da er nicht in der richtigen Altersklasse ist.
Ich denke das sich die anderen Eltern schämen, da bis jetzt nie jemand geantwortet hat, als ob sie ihre Kinder verstecken möchten und ich bin mir ziemlich sicher das es solche Kinder wie meinen kleinen Bruder in der Welt auch gibt und ich finde es schade das es anderen Eltern nicht zulassen.
Ich denke schon das mein Bruder unglücklich ist, durch seinen Autismus kann er seine Gefühle wenn es ernst wird sehr deutlich zeigen. Ich habe letztens mit ihm die Vorstadtkrokodile angeschaut und seine Worte waren „ich hätte auch gerne so Freunde“ oder „wieso habe ich keine Freunde“. Bei uns in der Familie gibt es leider auch keine Kinder die in seinem Alter sind…
bei uns im Dorf ist das am Johannisfeuer wirklich sehr schlimm weil die anderen Kinder ihn oft auslachen wenn er etwas nicht versteht aber er ist eben geistig nicht auf dem Stand eines 12 jährigen.
Er geht eig. sehr ungern raus, er spielt abunzu Fußball und am liebsten spielt er Landwirtschaftssimulator.
Ich bin ja auch schon volljährig, ich würde meinen Bruder auch zu jemanden fahren sowie meine Eltern auch. Aber leider gibt es keinen. Ich denke er wäre mit einem Freund der vlt abunzu zum spielen kommt wirklich glücklicher… er hat nur uns Familie
Was das schwierige ist, ist das er einen doppelten Herzfehler hat, ADHS, geistig behindert ist was man absolut nicht sieht wenn man ihn anschaut und Autismus hat er und der Autismus macht das ganze am schwierigsten. Er ist einfach nicht auf dem geistigen Stand eines 12 jährigen. Bei uns ist ein netto ca. 500m entfernt. Wir können ihn nicht einmal allein zum netto gehen lassen, da er einfach keine Gefahren erkennt. Zudem hört er oft nicht so recht. Er kann seine Gefühle zeigen, ist jedoch was Tiere angeht sehr grob. Er kann z.B. auch gerne austeilen aber er kann nichts einstecken und ich meine das so, er ist sehr auf dem Punkt das alles seine Richtigkeit hat also z.B. wenn jemand was macht was er nicht machen sollt in der Schule, findet er das sehr schlimm, macht er das jedoch selbst ist es für ihn nicht schlimm
Und ja er hätte sehr gerne Freunde, meine Mama ist auch ein einigen Autismus Gruppen aber dort meldet sich niemand…
und die Kinder aus seiner Schule wohnen zu weit weg leider…
Danke für deine ausführliche Info. Ich arbeite in einer sozialen Einrichtung für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. Und es gibt dort einen Bereich der nennt sich ROB (Regionale offene Behindertenarbeit). Die Kolleginnen und Kollegen machen im Landkreis sehr viele Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Die Kinder sind unterschiedlich stark von Handicaps betroffen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass etwas in dieser Form was für deinen Bruder wäre. Infos darüber kann man bei sozialen Trägern im Landkreis (Caritas, Diakonie, Lebenshilfe, AWO, ect.) erhalten. Habt ihr euch dbzgl. schon mal informiert?
Ich weiß nicht ob das meiner Mutter bekannt ist, aber ich denke eher nicht. Ich habe davon auch noch nie etwas gehört. Das ist ein guter Tipp, ich werde mal schauen ob das bei uns auch angeboten wird. Vielen lieben Dank!!
Liebe @Alnmra also @ads66 hat da ja schon einen ziemlich guten Tipp gegeben, vielleicht wäre es mal einen Versuch wert wenn Du und Deine Mutter euch darüber informiert. Ich wünsche euch jedenfalls von Herzen das ihr eine gute Lösung findet.
Hallo @Alnmra und auch von mir herzlich willkommen!
Du sagst, dass dein Bruder gerne Fußball spielt, zockt er auch z.B. FIFA oder ähnliches, dort kann man glaube ich heutzutage auch in einer Mannschaft spielen und hat sein eigenes Team, und dadurch kann er eventuell Freunde finden. Es wäre natürlich schön, wenn man sich mit Freunden live trifft, aber online Freundschaften können auch sehr wichtig sein.
Oder ihr versucht mit einem „leichten“ Sport wie Schwimmen, Bogenschießen usw.
Dass sich andere Kinder lustig über ihn machen, finde ich eigentlich nicht überraschend, denn einige/ die meisten Kinder können richtig grausam sein, besonders wenn die Eltern die gewisse Basis liefern. Wie wird er in der Schule von seinen Mitschüler* akzeptiert bzw. wird er gemobbt?
Und zum Schluß wäre interessant zu erfahren, wie gut er eigentlich „sozialverträglich“ ist bzw. hat er je Freunde gehabt, und wenn ja, woran lag es, dass die Freundschaften kaputt gegangen sind? Und was genau meinst du mit „geistig behindert“, also über das Autismus hinaus, oder meinst du das Autismus an sich?
Ich habe gerade mit meiner Mutter darüber gesprochen, sie kennt das und hat sich dort auch schon informiert. Sie meinte das dort immer die Antwort war sie melden sich und müssen erst schauen ob sie eine zusätzliche Betreuerin für ihn finden wegen seinem Autismus… gemeldet hat sich aber nie wer, meine Mutter hatte auch oft nachgerufen
Kann ich als Autistin leider sehr gut nachvollziehen. Kennt deine Mutter das Aspie-Selbsthilfeforum? Da gibt es eine extra Rubrik für Eltern mit autistischen Kindern einerseits und andererseits jede Menge erwachsene autistische Menschen, die ihre Erfahrungen und Tipps beisteuern können. Leider ist es tatsächlich für autistische Menschen sehr sehr schwierig, Freundschaften zu schließen und dann auch zu erhalten.
ich habe auch keine Lösung. Ich muss an meinen großen Sohn denken, der auch eine schwere Behinderung hat.
Am wohlsten fühlte er sich übrigens, als er in eine Schulklasse kam, die eigentlich für ältere Kinder war, wo aber ein paar liebe Mädchen drin waren, die mit seiner Impulsivität umgehen konnten und ihn etwas bemuttert haben.
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