Wie mit ADHS besser Ordnung halten?

Eins meiner großen Probleme ist, dass ich es nicht wirklich schaffe, Ordnung
zu halten.

Also ich vermülle im Wohnbereich jetzt nicht sonderlich extrem, aber es ist
immer eine Last, Müll rauszubringen und meist ist es so, dass ich alle halbe
Jahr mal den Versuch unternehme, aufzuräumen, aber es scheitert dann
so nach 2 Stunden.

Außerdem hält der Zustand des Aufräumens nie länger als 3 Wochen an.

Habt ihr irgendwelche Ideen, wie man es mit ADHS und den Symptomen
schafft, nachhaltig Ordnung zu schaffen?

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Am wichtigsten: Radikale Selbstakzeptanz :stuck_out_tongue_closed_eyes: Wahrscheinlich lässt sich das „Problem“ nicht vollständig abstellen, auch wenn sich ADHS-Gehirn-freundliche Lösungen finden lassen:

  • heilige Inseln der Ordnung schaffen: Flächen / Räume definieren, die ein bestimmtes Ordnungskonzept haben und strenger einhalten als andere (Wohnzimmer vs Rumpelkammer oder Hälfte des Tisches frei für Laptop vs andere Tischhälfte für Krams - kann man zum Beispiel abkleben mit Washi-Tape oder durch Platzdecken oder andere Unterlagen wie Tischkalender etc. definieren)

  • rigoros ausmisten mit Hilfe von Familie, Freund*innen, Coaches

  • gute Ordnungssysteme finden, bei denen alle Dinge ihren definierten Platz haben, zum Beispiel durchsichtige Kisten, damit Besitz und deren „Wohnort“ sofort ersichtlich ist, oder fotografieren, welche Sachen in der Kiste / Schublade/ Schrank etc wohnen, ausdrucken und Papier drankleben (auch super für Kinder, um selbständiges Aufräumen zu erleichtern) (und geht auch für flaches Aufbewahren: Papier in die Schublade, alles reinlegen, Umrisse abzeichnen und schreiben, was wo liegt - Zack, schon Gehirn-Bandbreite gespart!)

  • Lieblingstipp von meiner Aufräum-Coach: alles in Ziplock-Beuteln sortieren, zum Beispiel Kabel, Kosmetikkram etc., dann ist alles gut greifbar, ersichtlich und händelbar

  • immer die einfachste/angenehmste Lösung wählen: wenn der Müll sich leichter wegwirft, wenn eine offene Tüte an der Spüle hängt anstatt dass man den schicken Mülleimer erst umständlich öffnen muss - dann ersteres benutzen!

  • Workstations machen: alles zusammen platzieren, was bei Abläufen zusamnen gehört, zum Beispiel Tassen gleich zur Kaffeemaschine etc.

  • und zum Schluss zur Motivation: eine Playlist erstellen, die du immer laufen lässt, wenn du aufräumst. Zum einen kann der bestimmte Klang dich pushen anzufangen, zum anderen weißt du dann, wie lange du ungefähr was machen willst / gemacht hast, ohne dass du einen Timer brauchst. „Drei Lieder lang „“ kann man ja vielleicht gut laut singend aufräumen, während „15 Minuten“ eher technokratisch-dröge klingt :wink:

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Hallo @Zuckerwatte , :blush:
Richtig coole Ideen! Danke dir! :star_struck:

Liebe Grüße
Sayu

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vor einer woche war bei mir noch ordnung angesagt. aktuell das absolute gegenteil. und ich hasse es bis ich wieder einen tag alles aufräume…:triumph: