Wie stark ist bei euch die Beeinträchtigung der exekutiven Funktionen, wie äußert es sich? (s. auch Beispiel im Text)

Das System klingt ja wundervoll.
Wieso kennen die Profis (Ärzte, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter) das nicht? Zumindest hat mir das nie jemand verraten. (Ich hab allgemein das Gefühl, dass alle Menschen, von denen ich Hilfe haben will, sehr unsystematisch vorgehen. Ok, eine war sehr gut, hat aber das eigentliche Problem auch nicht erkannt, weil neu im Beruf, und vielleicht wird die nächste Psychotherapie genau richtig.)

Wie findet man so eine Ergotherapie, wo man soetwas erarbeitet? Mir bietet man seit zwei Jahren eine Ergotherapie Verordnung an, aber ich weiß nichtmal wo ich anfragen könnte. Bei vielen ist komplett ausgebucht und in der Beschreibung ist dann eher sowas wie Ergotherapie nach Operationen, Unfall, Schlaganfall und so.

Hast du auch ASS, @Mona85? Sorry, bin mir gerade nicht mehr sicher. Das System wurde für Autisten entwickelt, ich hab das im Studium auch nur in einem Autismus-Seminar kennengelernt, und auch da war das alles weniger auf Erwachsene bezogen. Ich glaube, da muss noch eine Generation Fachkräfte ausgebildet werden, die Erwachsene mit ADHS im Blick haben und merken, dass einige Tools aus dem ASS-Bereich auf für ADHS nützlich sein können. Und eben nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Dass Leute beides haben dürfen, ist ja auch noch nicht so lange etabliert.

Edit: Wer welchem Patient was empfiehlt, hat leider viel damit zu tun, in welchen Schubladen die Helferlein während der Fachausbildung steckten.

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Ich hab den Verdacht auf ASS, auch durch Ärzte, aber hab mich nicht um einen Platz für Diagnostik gekümmert. Immer sind Wartelisten zu.

Also kennen solche Systeme nur Berufsgruppen, die sich auf Autismus spezialisiert haben? Ich hab ja schon Schwierigkeiten jemanden zu finden, der ADHS halbwegs kennt.

Die Beispiele oben zum System würden mir helfen, denk ich. Ich bekomme es allein nicht hin. Meine Stadt bezahlt mir Teilhabe paar Stunden die Woche (soziale Assistenz, was früher ambulant betreutes Wohnen wohl hieß). Aber es kommt mir so chaotisch vor und ich würde eher das wieder hinschmeißen als mit neuer Person wieder alles durchzukauen. Meine Ziele sind halt auch ganz viele solcher Dinge: Systeme finden, die funktionieren. Auch z.b. wie schaffe ich die Wohnung zu putzen. Und dann sagt mir die Frau, sie hat ihren Backofen noch nie gereinigt. Sie wollte mit mir einen Wochenplan erarbeiten, aber anscheinend hat sie aufgegeben, weil es halt echt schwer ist. Nach über einem Jahr fühlt sich nichts verändert an. Das einzige, was mir hilft: sie fährt mich zum Psychiater, damit ich nicht den halben Tag dafür aufwenden muss und Zeit und Energie habe an dem Tag auch ein bisschen etwas anderes zu machen.

Da mir mehrere Stellen schon Ergotherapie verordnen wollten, würde das vielleicht besser sein, aber wenn die sich mit ADHS und ASS nicht auskennen, lande ich irgendwo als Versuchskaninchen und bin noch frustrierter, weil ich wieder mir extrem viel Mühe gebe und fast rückwärts gehe, statt ein bisschen voranzukommen.

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Ja, würde ich schon so sagen. Und wahrscheinlich kennen es auch eher Leute aus dem KJP-Bereich. Klar tut sich langsam etwas und Ausnahmen bestätigen die Regel. Wie der Stoff in Studium und Ausbildung vermittelt/sortiert war, hat einen sehr prägenden Einfluss bei vielen. Bei uns war es z.B. so:

  • ASS wurde im Rahmen der Entwicklungspsychologie behandelt. Da stand schon im Fokus, dass es etwas „lebenslanges“ ist, aber der Schwerpunkt lag auf Interventionen bei Kindern.
  • ADHS wurde im Rahmen der pädagogischen Psychologie bei den Lern- und Verhaltensstörungen behandelt. die neurologische Grundlage gehörte dazu, aber auch hier ging es um Interventionen mit Kindern.
  • Dass man beides zusammen unter Neurodivergenz fassen kann, stand dort nicht im Vordergrund, zumal es ziemlich verschiedene Fächer waren.

Wegen deiner Ordnungsprobleme hast du mein tiefes Mitgefühl. Aber für heute höre ich erst mal auf mit schreiben.

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Also ich habe TEACCH in meiner Arbeit an einer Förderschule gelernt. Welche Therapeuten das kennen kann ich nicht sagen. Eventuell macht es Sinn, Praxen anzurufen und explizit nachzufragen.

Es tut mir leid, dass du mit Fachkräften so schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das kenne ich leider auch. Daher lerne ich das Meiste selber und eigne mir vieles an. Ist natürlich nicht ideal, weil man nunmal nicht alles selber und alleine machen kann. So sind wir Menschen nun mal nicht gemacht. Naja…

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mir das System hilft. Auf Arbeit ist sowieso alles danach ausgerichtet, aber eigentlich für unsere Schüler. Ich bin sozusagen Nutznießer :grin:

Für den Moment könnte es vielleicht helfen, wenn du dich erstmal selber informierst und schaust, was du für Ideen daraus entwickeln kannst.
Parallel dazu telefonierst du bei Ergotherapiepraxen rum und fragst nach Angeboten zu Handlungsplanung und eben TEACCH.

Wenn du spezielle Situationen hast, wo dir nichts einfällt, kannst du mich auch gerne fragen. Vielleicht kann ich auch Ideen einbringen.

Du hattest noch das Thema Haushalt angesprochen.
Was Haushaltsführung angeht habe ich vor Jahren mal FlyLady gemacht. Keine Ahnung, ob es das noch gibt. Die Gründerin selber fand ich politisch irgendwann schwierig und bin ihr nicht mehr gefolgt, aber das Konzept war für mich sehr hilfreich.
Man hat mit „Babysteps“ ganz langsam und im eigenen Tempo Routinen aufgebaut. Das begann beim Anziehen und sich um sich selber kümmern und beinhaltete dann täglich wiederkehrende Aufgaben. War man damit durch, hat man sich in das rotierende Haushaltssystem eingeklinkt. Heißt, jede Woche lag der Fokus auf einem anderen Raum bzw. Bereich des Hauses, welcher dann in kleinen Portionen erst ausgemistet und aufgeräumt und dann gesäubert wurde. Das waren immer nur 10 Minuten, die da zusätzlich zur Grundroutine aufgewendet werden mussten.
Insgesamt war der Ansatz sehr positiv bestärkend und darauf ausgelegt, positive Glaubenssätze zu entwickeln.

Für mich war das ein gutes System, welches ich dann aber nach und nach für mich abgewandelt und angepasst habe. Ich habe viel dabei gelernt, es dann aber nicht mehr benötigt bzw. hat es sich halt abgenutzt. Positiv war aber, dass man quasi immer mit anderen gemeinsam am selben Ziel gearbeitet hat. Es gab sogar Livestreams auf YouTube, wo die Gründerin mit Timer saß und angeleitet hat, was man jetzt machen soll und hat einen dabei positiv bestärkt. Bodydoubling sozusagen.
Kann einem natürlich auch schnell zu viel werden das ganze Drumherum mit Produkten und „Gehirnwäsche“. Das Frauen bild und die Religion war dann nicht so ganz meins, aber ich konnte das ganz gut einordnen und das für mich Nützliche rauspicken.
Das System selbst war trotzdem hilfreich und hat auf psychologischer Ebene Sinn gemacht. Ich habe auch nie Geld dafür ausgegeben, das ist vielleicht noch wichtig zu erwähnen.

Falls es sowas noch gibt kann ich das empfehlen. Vielleicht kennt ja jemand ähnliche Programme, die nicht so indoktrinierend sind.

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Ich kenn flylady :grin: von YouTube Videos.
Ich bekomme es nicht hin. Irgendwie bin ich zu emotional bei der Sache. Es macht mich fertig, wenn ich nur x Minuten habe und dann nicht schaffe anzufangen.

Gibt auch andere Programme, z.B. sloth Methode von einer Frau, die bipolar ist. Wie hatte einen podcast.

Ich kann irgendwie nichts in die Praxis umsetzen. Vermutlich weil ich viel zu viele Baustellen habe und nicht nur den Haushalt. Vielleicht wird es besser, wenn mein Kind älter ist und mal eine Nacht durchschläft. Vielleicht, wenn es zur Schule kommt.

Gute Nacht!

Mit Baby und/oder Kleinkind ist das auch nochmal anders schwer. Ich hab beim 1. Kind 2 Jahre zu Hause verbracht und war emotional und körperlich total am Ende. Trotz Unterstützung durch meinen Mann. Beim 2. Kind war es ein Jahr, da war es auch nur minimal besser. Damals wusste ich noch nichts von meiner Neurodivergenz. Heute erklärt sich da vieles.

Nur zum Verständnis für mich: Hast du bei FlyLady die Babysteps durchgezogen bis sie gesessen haben? Die Routinen zeitlich an sinnvolle Stellen des Tages gelegt?
Für mich war immer beruhigend, dass man nie „hinterher“ war und nachholen musste. Man konnte jederzeit wieder einsteigen und was man mal verpasst hat kommt irgendwann wieder. Das hat mir viel Druck raus genommen.

Ich kann aber verstehen, wenn das System nicht passt. Meine Tochter hat höchstwahrscheinlich PDA, da brauche ich mit sowas auch nicht ankommen :smile: Sie hat gestern mal wieder ihr Zimmer aufgeräumt und diesmal auch aussortiert. Wenn sie so eine Aktion anfängt, dann dauert das Stunden und geht nach dem Prinzip ganz-oder-garnicht. Da müssen dann sofort Aufbewahrungskisten gekauft werden, alles muss sofort raus und dann wird ein komplett neues Aufbewahrungssystem etabliert, bei dem gleich noch alle Schulsachen neu geordnet werden.
Das ist zeitlich gesehen und vom Aufwand her so ziemlich das größte Gegenteil von FlyLady, was man haben kann.

Diese Aktionen erinnern dann eher an Marie Kondo. Alles weg, was nicht benötigt wird. Wobei das bei FlyLady auch vorkommt, nur nicht in so einer Hauruck-Aktion. „You can’t organize clutter.“ ist nach wie vor in meinem Ohr.
Übrigens auch „Done is better than perfect.“ mein Lieblingsmantra aus dieser Zeit und noch immer präsent.

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Hatte ich immer wieder vor. Hab angefangen, also Spüle zum Beispiel. Aber in mir wehrt sich alles gegen das Anziehen/fertig machen, wenn ich sowieso Zuhause bleibe. Und oft stand ich das und hab mich gefragt, wie man so schnell z.b. die Spüle sauber bekommt. Außerdem fehlt es bei mir daran es täglich zu machen. Es ist nur irgendwie gleichzeitig zu viel und viel zu wenig. War nach jedem Start und Versuch sehr unzufrieden mit mir.

Verstehe!
Das mit dem Anziehen ging mir auch erst so. Ich habe erst Jahre später verstanden, dass mir das wirklich helfen kann, mache das aber auch nicht jeden Tag. Dann ist dieser Schritt halt aktuell nix für dich. Soll ja auch kein Dogma sein.

Ich kann auch nachvollziehen, dass der Timer Druck ausüben kann. Ist dann natürlich auch das Gegenteil von hilfreich. Der Timer soll ja eigentlich bewirken, dass man sich nicht verzettelt und dass man weiß, dass eine Aufgabe auch ein Ende hat.
Aber natürlich muss man die Aufgabe auch innerhalb der Zeit schaffen können. Sonst ist es frustrierend.

Ich glaube, FlyLady geht auch davon aus, dass man gewisse Tätigkeiten einfach „kann“. Also dass man weiß, welche Handgriffe wann kommen. Und da sind wir dann wieder bei der eigentlichen Fragestellung.

Wenn ich Probleme in der Handlungsplanung habe und Dinge unnötig kompliziert mache, komme ich natürlich schlechter voran.
Ich als Heilerziehungspflegerin würde dann erstmal mit dem Betroffenen schauen, wo es im Zahnrad hängt und hier ansetzen. Also in deinem Beispiel den Prozess „Abwasch und Spüle säubern“ analysieren und einen besseren Ablauf finden und einüben.
Genau festlegen, welche Utensilien benötigt werden, diese an sinnvollen Orten lagern und dann Handlungsschritte festlegen. Das Ganze optisch gut aufbereitet auf einem Plan an der Wand hinter der Spüle.

Edit: und natürlich muss man auch einen Sinn hinter den Dingen sehen. Man kann eine Sache nur dann wirklich umsetzen, wenn sie für einen persönlich von Bedeutung ist. Daher war weiter oben mein Hinweis auch, sich erstmal eine Sache rauszusuchen, die für einen selber am Störendsten, Wichtigsten oder Dringendsten ist. Wenn das für dich nicht die Spüle ist, dann ist es fast schon logisch, dass du immer wieder da hängen bleibst.

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Hast du beim Anziehen Aversionen gegen die Kleidung? Oder hängt es wirklich mehr daran, es über sich zu bringen? Ich bin mit so einem Mindset aufgewachsen, dass Tageskleidung einfach irgendwie unbequem sein muss (Jeans, BH, komisch eng sitzende Oberteile). Alles darauf ausgelegt, dich optisch in Form zu bringen und als Rüstung um den Tag zu überstehen. In Phasen, wo ich viel zu Hause war, habe ich das Anziehen oft nicht über mich gebracht und bin im Schlafanzug geblieben. Das war aber auch nicht das Wahre, weil es sich nicht wirklich aufgestanden anfühlt und manchmal doch jemand vorbeikommen könnte. Die Lösung war für mich, alle unbequemen Sachen durch bequeme oder sportliche Kleidung zu ersetzen und BHs gar nicht mehr zu tragen. Auf die bequemen Kleider freue ich mich tatsächlich morgens und das hilft mir, besser in den Tag zu starten. Leute mit modischen Vorurteilen gegenüber Frauenkörpern können sich ihre Meinung sonstwo hinstecken.

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Ich hab ja was an. Ich mache so auch die Tür auf für Pakete und den Termin mit der Frau vom ambulant betreuten Wohnen mache ich auch so. Nur würde ich so niemals auf die Straße gehen.

Vielleicht will ich auch nicht, dass die Straßensachen vollschwitzen oder dass der „Straßendreck“ auf mein Sofa kommt. Immerhin hab ich es mir abgewöhnt mich tagsüber ins Bett zu legen. :smile::+1:

Ich mache meine Haare und Gesicht auch immer erst bevor ich aus dem Haus gehe oder ich damit rechne, dass jemand an der Tür klingeln könnte. Mit dem Zähneputzen morgens ist das leider auch noch so, aber bis 16 Uhr schaffe ich das alles dann, auch wenn ich Zuhause bleibe. Ist ja auch ein Fortschritt. Das war alles schonmal viel besser und auch schonmal viel schlimmer.

Ich hab erst nach stationärer Behandlung 2014 geschafft ohne Make-up und Haarspray rauszugehen, raubt ja alles Zeit und Energie. Vorher hatte ich allgemein Angst rauszugehen, bin drin geblieben, dachte alle denken, dass ich dumm und hässlich bin und lästern über mich und lachen mich aus.
Jetzt sage ich mir ganz oft „ich darf hässlich sein“ :joy: Fühle mich dann aber trotzdem schlecht, wenn meine Haut, Haare und Kleidung zu verloddert aussehen. Keine Angst, ich dusche regelmäßig und sogar die Dauer ist viel besser geworden mit den Jahren. :smile: Weniger Verschwendung.

Ok, ist mir gerade unangenehm, dass ich so weit weg gekommen bin von den Beispielen von Dreamy. Ist ja nicht mein thread. Ich will nicht über mich schreiben und dann tue ich es doch. :woman_facepalming:
Kommt davon, dass ihr so tolle und interessante Beiträge schreibt und ich neugierig bin. :sweat_smile: Ich muss mich bisschen zügeln. Man kann die Beiträge ja nicht löschen. Wieder diese zwei gegensätzlichen Bedürfnisse in mir, die sich gegenseitig manipulieren.
Oh man, ich lasse es jetzt so stehen und lösche es nicht extra. Hatte wieder vor weniger zu schreiben und weniger Persönliches und mache das Gegenteil. :woman_shrugging:

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Beiträge wie dieser haben mir hier am Anfang sehr viel Kraft gegeben. Endlich war ich nicht mehr alleine mit all den Dingen, über die keiner spricht!
Ich hoffe auch, dass wir dich, @Dreamy , jetzt nicht vor den Kopf gestoßen haben, indem wir den Thread thematisch so erweitert haben.

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Nein, gar nicht.
Und ich möchte mich für deinen ersten Beitrag in dem Thread sehr bedanken :+1:

Habe, weil du Duschen angesprochen hast, heute gleich noch eine Liste gemacht. Das Duschen selbst ist kein Problem, aber das Drumherum, das finde ich auch immer stressig mit den vielen Einzelschritten. Also Liste angelegt und es fühlte sich so gut an, so ruhig, dass ich einfach nur drauf gucken musste und da stand, was als nächstes dran kommt. Die Liste heißt „Duschen (ohne Haare waschen)“, für mit Haare waschen brauche ich dann eine weitere, weil ich da die Haare bürsten muss VOR dem Duschen und das ist ein Arbeitsschritt, bei dem ich jedes Mal „hake“, also an den ich immer erst denke, wenn ich schon mit einem Bein fast in der Dusche bin.

Ich muss ja nicht für alles eine Liste machen, aber es fühlt sich so leicht an im Kopf, wenn nicht alles durcheinander schwirrt, sondern man einfach ablesen kann, was dran kommt. Da tritt sofort Ruhe ein im Kopf, das finde ich erstaunlich. Gleichzeitig bin ich wieder etwas betrübt, dass ich Ü40 bin und soviel Hilfe verpasst habe, die mein Leben hätte einfacher machen können.

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Es freut mich gerade sehr, dass ich dir damit so schnell helfen konnte!
Manchmal sind es so naheliegende und „einfache“ Dinge.

Sei nicht zu lange enttäuscht darüber, dass dir keiner eher was davon erzählt hat.
Das ist halt auch „Spezialwissen“ aus der Behindertenpädagogik. Leider, denn viele Prinzipien sind so allgemeingültig, dass sie auch der breiten Masse helfen könnten. Das wird vielleicht noch.

Jetzt freu dich erstmal über deinen Erfolg und ich freue mich mit :blush:

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Danke für das Mitfreuen und und die Aufmunterung :slightly_smiling_face:

Ich hab halt die AD(H)S-Diagnose schon lange und hatte einige Bücher dazu gelesen und mich viel im Internet immer wieder informiert, und diese Probleme bzw. die mögliche Lösung dafür kamen nirgends vor, sodass es mir auch lange nicht bewusst war, wie „behindert“ ich auf diesem Gebiet tatsächlich bin. Auch in den Büchern zu AS wurde das nicht so im Detail thematisiert.

Ich habe vorhin nur mal kurz gegoogelt zu TEACCH (darüber bin ich schon öfters gestoßen, aber habe mich damit nicht weiter beschäftigt), und tatsächlich soll das künftig auch für Erwachsene z.T. angewandt werden (oder wird es schon), habe das nur am Rande gelesen.

@Mona85 Es geht ja in dem Thread auch um exekutive Dysfunktion generell, also nicht nur um das Beispiel von mir, ich wollte dazu gern wissen, ob das anderen auch so geht, aber auch, wie bei euch sich die exekutive Dysfunktion zeigt, also du kannst hier auch viel über dich schreiben! Vielleicht hast du auch ein einzelnes Problem, bzw. ein Beispiel aus einem Problemfeld, was du beschreiben willst, wo wir zusammen gucken können, ob wir eine Lösung finden bzw. wenigstens dich erstmal dazu bringen können, einen Ansatz auszuprobieren.

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Das ist mir erst gestern wieder passiert! Hatte es eilig. Hat zum Glück trotzdem halbwegs geklappt, sonst war es eine halbe Katastrophe ungebürstete Haare zu waschen. Ich muss ja auch Glück haben. :smiley:

Wo machst du die Listen? Auf Papier? Kann man sie abhaken? Wenn ja, wie macht man sie wieder ohne Haken fürs nächstes Mal?

Ich hab es vor einigen Monaten mit Google tasks probiert, aber da muss man ja wieder jeden Haken einzeln entfernen und ich weiß nicht, ob die Reihenfolge dann noch bestehen blieb - eher nicht.

Ich hab so eine komische Sorge, dass ich mich auf die Liste verlasse, aber viele Fehler drin hab oder aus versehen die Liste zerstöre und dann gar nicht mehr weiß, woran ich denken sollte und was ich zu tun habe. :grimacing:

Oh, ich kenne das so gut. Ü40 und betrübt sein über die total unnötigen Steine (oder ganze Mauern) im Leben, die man mit mehr Infos früher einordnen und beheben hätte können. :yellow_heart:

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Liste laminieren und mit abwaschbarem Stift nutzen wäre da eine Option.
Es gibt auch einen Thread, der sich damit beschäftigt Smartphone oder Alexa und Co. für sowas flott zu machen. Dann muss man nur einmal eine Routine einrichten.

Hm, ich denke Fehler bemerkt man, wenn das Endergebnis nicht stimmt und ändert dann vllt die Reihenfolge und optimiert anderweitig. :thinking:
Gegen die Zerstörung: Sicherheitskopie, Aufnahme der fertigen Liste als Foto, Datei als Back up (merkt man, dass ich mein ADHS mittels Kontrolle überkompensiere? :sweat_smile:)

@Dreamy Ich weiß meine Diagnose schon ein paar Jahre (bin jetzt 38), aber ich habe ewig gebraucht, um auch nur anzuerkennen, dass ich überhaupt Probleme habe. Ich dachte immer; ich komm ja klar, ich funktioniere objektiv betrachtet ja. Dass es Tage gibt, wie heute, wo ich dank kaum vorhandenem Selbstwert nur durch Eigenbullshit-Bingo und enormen Zwang/Kontrolle funktioniere sehe ja höchstens ich selbst. :sob:

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Dusche ist halt immer nass…

Ich würde eine vorläufige Liste schreiben und erstmal von außen gegen die Glaswand kleben, falls du eine hast. Oder eben außerhalb der Wasserreichweite.
Wenn die Liste dann ok ist würde ich laminieren oder mit Folieschreiber schreiben.

Ob du überhaupt abhaken musst? Als schnelle Variante würde ich eine Büroklammer (gibt es auch als Pfeil) an die Liste klemmen und immer weiter rücken.

Kenne ich :laughing: Wenn ich jemandem von meinen Problemen erzähle heißt es immer „Waaaaas? Du bist doch der strukturierteste Mensch, den ich kenne!“

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So hab ich das auch früher gemacht bis mir die Zeit und/oder Energie dafür gefehlt hat. Außerdem verliere ich bei allem den Überblick und es wurde irgendwann viel zu viel. :sweat_smile:
Ich überlege einfach alles nieder zu brennen (auch alle Festplatten, digitalen Sachen wie YouTube Listen und Smartphone.) Das würde ich wohl bereuen, aber komplett mit nichts anzufangen, kommt mir gerade einfacher vor. Am besten noch Haare abschneiden, damit man die vor dem Duschen nicht durchbürsten muss. :joy: Jeden Arbeitsschritt einsparen, wo es geht.

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Oh ja, so geht es mir auch!
Als Frau manchmal nicht so einfach, weil man oft den gesellschaftlichen Druck hat, Dinge zu tun, die man eigentlich vermeiden würde.

Ich hab das an anderer Stelle schonmal geschrieben. Ich habe in der Regel nur etwa 3 Outfits, die ich anziehe, weil dadurch ein großes Maß an Entscheidungen wegfällt. Ich hatte früher mal ein Fotoalbum mit Outfits, damit mir die Entscheidung leichter fiel. Inzwischen habe ich einfach immer das Gleiche an.

Haare färbe ich nicht mehr, weil das Arbeit macht. Da ich Locken habe, werden die zum Glück nur im nassen Zustand mit Spülung gekämmt und ansonsten nicht. Ist trotzdem immer eine Überwindung.

Hin und wieder habe ich mal so Aktionen, wo ich Sachen reduziere. Unnötige Newsletter mal abbestellen, mal eine Schublade aussortieren…
Aber Fotos? Festplatten? Mails? Viiiiieeeeel zu viel Arbeit :laughing: Das muss dann irgendwann mal eine AI für mich übernehmen. Die Familie kann da nicht helfen, die sind selber alle in irgendeinem Spektrum und genauso überfordert wie ich :rofl: Die Armen Kinder, die haben nicht mal ein Fotoalbum :adxs_byebye:

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