Will mein ADHS zurück

Oh, das habe ich auch. Immer das Gleiche essen, bis irgendwann etwas kommt das ich plötzlich lieber mag. Dann geht es von vorne los. Auch das mit den Zahlen kenne ich von mir. Ich habe eine zwanghafte Art alles in Zahlen zu betrachten. Als Beispiel: sehe ich ein Wort , rechne ich in sek. Schnelle die Anzahl der Buchstaben und wehe das Ergebnis ist ungleich.
Zahlenkombis ( z.B. Nummernschilder ) muss ich immer zusammenziehen und drehe fast durch, wenn auch hier das Ergebnis nicht gerade ist. Das begleitet mich schon mein Leben lang und tritt immer und überall auf.

Alleine sein ist auch mein Ding. Ich kann Gesellschaft nur in Maßen vertragen, freue mich aber schon darüber. Allerdings kommuniziere ich lieber am Telefon, da hier die nötige Distanz gewahrt bleibt.

Zu dem Ritalin: ich habe in den letzten zwei Wochen gemerkt, dass ich morgens und mittags 20mg brauche um geerdet zu sein. Ab und an noch am frühen Nachmittag 10mg. Hier muss ich mal schauen, ob Retard evtl besser ist. Obwohl ich dann das Problem habe, dass diese so lange wirken und ich Angst habe gar nicht mehr zur Ruhe zu kommen.

Alles nicht so einfach :slight_smile: . Vielen Dank für Deinen Post, es ist schön zu sehen, dass es noch andere Menschen gibt, die so verquer denken wie man selber :slight_smile:

Ja das mit dem lieber telefonieren kenne ich auch
Ausserdem treffe ich mich am liebsten nur mit einer Person zur Zeit.
Gute Gespräche kein Smalltalk und bitte keine zu laute Musik im Hintergrund oder eine zu unruhige Umgebung
Schön das es noch andere Menschen gibt die ähnlich wie ich gestrickt sind
Ausserdem schaue ich im Fernsehen nur Dokumentationen Nachrichten oder anspruchsvolle Filme gerne mit langen anspruchsvollen Dialogen und bitte nicht zu viele Aktioncenen das strengt mich unheimlich an

Ja, das mit den verschiedenen Medis und plötzlichem Absetzen war keine gute Idee. Leider habe ich das Zopiclon so lange genommen, da ich seit ich klein bin unter übelsten Albträumen und Schlafwandel leide. Die Träume sind so realistisch, dass sie mich oft Tage/ Wochen begleiten. Fast alle kann ich sogar heute ( nach über 30 Jahren ) exakt wiedergeben.
Das Schlafwandeln hat mich in der Vergangenheit in so schreckliche Situationen gebracht, dass ich Panik vor jeder Nacht hatte.

Vielen Dank vor allem für die ausführliche Erklärung der verschiedenen Medikamente. Hier verlasse ich mich ( leider ) immer auf das Wissen der Ärzte und bin dankbar für diese Hinweise.

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Laute Musik und allgemein Hintergrundgeräusche kann ich auch nicht haben. Ich mag Hintergrundgeräusche wenn ich alleine bin ( brauche sie sogar ) und habe entweder Radio oder TV an. Bin ich aber beschäftigt ( schreiben oder telefonieren ) muss alles aus sein. Schon irgendwie alles bekloppt . Aber normal kann ja jeder :sweat_smile:

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Neue Info: Bupropion ist ein starker CYPsD6-Inhibor, indem es CYP2D6 genetisch runterregelt.

Hattet Ihr schon einmal Angst vor Euch selber? Ich hatte gestern so einen Tag. Zur Zeit reduziere ich ja alles. Morgens nur noch 10mg Citalopram, abends 25mg Quetiapin ( musste hier wieder auf eine gehen ), dafür sind die Zopiclon komplett seit einer Woche vom Tisch. Das Ritalin nehme ich wie folgt: morgens 20mg, mittags 20mg , nachmittags 10mg.

Nun habe ich gestern versucht die Citalopram morgens nochmal zu reduzieren und habe nur 5mg genommen.

Kurz abschweifen: privat läuft gerade vieles nicht rund und ich habe eine ziemliche Wut auf meine Schwester. Es würde zu weit gehen, dies alles zu erläutern und interessiert wohl auch niemanden, aber Fakt ist:

Gestern habe ich mir dann vorgenommen die Wohnung zu putzen und als ich anfing, schweiften meine Gedanken in diese blöde Situation, die mich sehr in Mitleidenschaft zieht und bisher durch die Medis ( ohne Ritalin ) kalt gelassen hat ( man war gleichgültig ).

Als ich anfing zu arbeiten, entwickelt sich plötzlich im Laufe der Stunden ( 2 Std. ) eine so unbändige Wut ( sogar Hass ) auf meine Schwester ( die ja der Auslöser ist ), dass ich mich selber nicht wiederkannte. Mein ganzer Fokus richtete sich auf diesen Hass und ich merkte, dass ich dieses Gefühl loswerden musste. Ich war wie vor 5 Jahren ( bevor ich die Medis bekam ) und ständig aus einem Impuls heraus Dinge tat/ sagte, die mir in dem Moment zwar gut taten, weil ich den Dampf ablassen konnte, aber in Nachhinein eh nichts geändert haben.

Gestern habe ich ( zum Glück ) diesem Hass nicht sofort nachgegeben, sondern meine Freundin angerufen, die auch so eine verquere Familie hat ( sie leidet auch unter ADHS und Autismus, deshalb helfen wir uns gegenseitig ). Sie konnte mich wieder erden und überzeugen, dass ich selber für mich mit dieser Wut lernen muss umzugehen und tatsächlich war ich danach wieder ruhiger und konnte dieses Gefühl wegsperren.

Ich schrieb damals, dass ich mein ADHS wieder haben will, habe aber im Moment eine Phase der Angst. Das Ritalin hilft mir prima, es entspannt mich und ich kann wieder Dinge konzentrierter machen. Aber es sorgt auch dafür, dass ich manchmal den Fokus auf die falschen Dinge lege und irgendwie lernen muss dies zu steuern.
Heute habe ich wieder morgens 10mg Citalopram genommen, da ich das Gefühl habe, dass es evt. auch daran lag, dass ich gestern so durchgeknallt bin.

Es tut mir Leid, wenn der Text so lang geworden ist und ich möchte auch niemanden nerven, aber ich frage mich, wie andere damit klargekommen sind, wenn nach jahrelanger Abgestumpftheit plötzlich die Empfindungen wiederkommen . Auch weiß ich nicht, ob Ritalin wirklich das Richtige ist , da ich immer nachlegen muss, um auf einem angenehmen Level zu bleiben.
Nehme ich das Retard, habe ich Angst, dass ich abends nicht mehr schlafen kann, was durch das Quetiapin zu Zeit prima funktioniert. Ich bin so glücklich, dass Zopiclon nach über 5 Jahren nicht mehr zu brauchen und möchte auch nicht mehr damit anfangen.

Was möchte ich eigentlich von Euch? Keine Ahnung. Erfahrungen, wie Ihr das handhabt? Ein neues Thema aufmachen finde ich unnötig, da dies ja im Zusammenhang mit meinem Anfangspost steht.

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Super, dass das so geklappt hat.

Ich kenne das leider sehr gut, was Du beschreibst.

Gerade in Zeiten von Dosisänderungen ziehe ich inzwischen bei mir in Betracht, dass das auch eine Nebenwirkung sein könnte

Es fühlt sich ja leider im Eifer der Wut immer wahnsinnig zwingend an, gemeinerweise. Als ob man endlich wieder zu seinen Gefühlen und seiner berechtigten Wut durchdringt.

Und vielleicht ist das ja auch so. Aber was, wenn nicht?

Ich versuche inzwischen, v.a. morgens vor der Wirkung nochmal über solche Themen nachzudenken. Kann man sich ja auch aufschreiben in ein paar Stichpunkten, über den Tag verteilt.

Es ist ja eigentlich immer gut, aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf eine Situation zu sehen. Wie in diesem Gleichnis: Die blinden Männer und der Elefant – Wikipedia

Ich versuche also irgendwie, als sichtbare Merkposten festzuhalten und mir dann in der Wut vor Augen zu führen, dass man das auch anders sehen könnte… Dass jetzt nicht immer ist und ich es vielleicht morgen wieder anders sehe. Oder es mir einfach nicht mehr so wichtig ist.

Dass das andere Familienmitglied seine Position dementsprechend wohl auch für berechtigt hält und nicht einfach so wahnsinnig ungerecht und selbstgerecht ist, wie es sich in der Wut anfühlt.

Nr. 2: Selten genug, aber manchmal erlebt man ja wirklich, gesichert absolut im Recht zu sein und trotzdem in Frage gestellt zu werden. Du sagst 2+2 ist 4 und Deine Schwester sagt 5.

In solchen Situationen habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich gar nicht so rasend werde… Eher still und traurig. Aber was heißt das dann über die rasenden Phasen? Dann ist Wut ja jedenfalls kein sicheres Anzeichen, dass ausschließlich die eigene Ansicht stimmt?

Und Nr. 3:

Interessanterweise passiert mir das auch, wenn ich eigentlich gerade etwas ganz anderes tun will oder muss.

Kann ja sein, dass Deine Sichtweise richtig ist. Aber dem Strudel an Gefühlen nachzugeben, macht Dich ja leider nicht arbeitsfähiger. Und Deine Lebensqualität würde sich durch das Erledigen vermutlich eher verbessern als durch die Wut. Auch die Erkenntnis nutze ich zum Runterkühlen: Selbstliebe sieht anders aus.

Zudem frage ich mich manchmal (in meinem Fall), ob das nicht auch so ein ADHS-Ding ist: Lieber irgendwas fühlen - und sei es unangenehm kochende Wut - als langweilige Ablage zu machen oder aufzuräumen?

Wie gesagt: Alles nur mein eigenes Laboratorium. Als ein anderer Forist mich mal in meiner Eindosierungsphase darauf hingewiesen hat, so etwas könne auch eine Nebenwirkung sein, hat mich das noch wütender gemacht… Ich fand das fast Gaslighting, meiner Wut nicht trauen zu sollen. Die ich ja endlich wieder wahrnehme und die bei richtiger Nutzung eine Energiequelle sein könnte!

Und das kann ja auch so sein, aber nur für den Fall, dass nicht… Wäre es ja schon sehr schade, MPH-bedingt Porzellan zu zerschlagen durch das Ausagieren solcher Wut. Und vielleicht auch dadurch motiviert, dass man zerschlagenes Porzellan nicht abspülen muss?

Schon allein, dass es so sein könnte, kann nach meiner Erfahrung helfen, sich wieder ein bisschen runterzuholen.

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Erst einmal vielen Dank für Deine Sichtweise und Erklärungen. Während ich es las, kam mir in den Sinn, dass ich gestern einfach keine Lust auf die Arbeit hatte und ein Ventil dafür gesucht habe.
Tatsächlich kam mir heute meine Wut total albern vor, weil ich mit anderen Dingen beschäftig war. Auch habe ich mir vor Augen geführt, dass die Person auf die ich wütend war, es verdient hat die Situation aus ihrer Perspektive zu betrachten.

Den Tipp mit dem aufschreiben finde ich absolut klasse. Vielleicht sollte ich mir generell angewöhnen solche Dinge festzuhalten, alleine schon um zu schauen ob ein Muster dahinter steckt, wann ich wie reagiere.

Es kann auch sein, dass ich gerade überfordert bin mit der Wirkung von dem Ritalin. Ich habe nach 5 Jahren wieder Lust etwas zu erreichen und so wahnsinnig viele Ideen und Vorstellungen, was ich machen möchte, aber auch Angst, dass dies nur eine Momentaufnahme ist, die dann wieder nachlässt. Es fühlt sich etwas wie Verlustangst an. Wüsste ich, dass dieses Gefühl dauerhaft besteht, kann ich mich sogar mit den negativen Emotionen arrangieren und lernen damit umzugehen, sie evtl. sogar für mich nutzen. Aber bleibt es so? Da ich die letzten Jahre in einer Art " Dauerschleife " hing ( ohne Emotionen, Antrieb ) , ist es für mich gerade schwer zu glauben, dass sich dies wirklich ändern könnte.

Klingt gerade etwas dumm, aber wenn man im Leben schon so viele Hochs und Tiefs erlebt hat, schwingt unterschwellig immer die Angst vor dem nächsten Tief mit.

Klingt gar nicht dumm. Ist vermutlich sogar eine wichtige Schutzfunktion. Bringt Dir ja nichts, die früheren Erfahrungen zu ignorieren.

Insgesamt klingt es trotzdem, als bist Du vielleicht schon viel weiter gekommen als Du Dich gerade fühlst?

In so einer Situation eben nicht der Wut nachzugeben, sondern die Freundin anzurufen… Und dann noch die richtige, die einem die passenden Sachen sagt: Das ist doch eine super Skill-Anwendung. Nimmt doch schon die Angst vor der inneren Heftigkeit ein Stück?

Hätte nicht jede/r geschafft. Und mehr als das braucht es vielleicht erstmal nicht: Nicht dem Gefühl nachgeben, sondern erstmal gegensteuern / entgegengesetzt handeln. Kannst ja nächstes Mal noch 10 Minuten früher anrufen.

„Glaub nicht alles, was Du denkst und fühlst“ gut sichtbar als inneres Wand-Tattoo aufhängen. Die Gedankenwolken vorbeiziehen lassen. Können ja wiederkommen, wenn es was Wichtiges war. So irgendwie.

Ich vermute jedenfalls, dass ich damit auch eher dahinterkomme, was meine Wut mir eigentlich sagen will.
Vielleicht bin ich eher objektiv angepisst, dass ich gerade unter Erledigungsdruck bin und nicht so kann, wie ich eigentlich wollte. Und die kleine Schwester sucht irgendwen, der daran schuld ist und angeprangert werden kann, und wer ist da vertrauter als die Geschwister… Wenn das hier noch das IKEA-Kinderparadies mit Bällebad wäre, wären die schließlich noch mit drin.

Will das gar nicht vertiefen, denn in Deinem Fall kann es ja anders sein. Und auch in meinem Fall hat mir mal der schräge Spruch geholfen „Man hängt keinen Mantel hin, wo kein Haken ist.“ Will sagen: Irgendein Trigger für die Wut wird schon da sein, aber vermutlich bündeln sich da diverse Motive, wenn die Achterbahnfahrt losgeht.

Oh, den Trigger gab es durchaus. Leider ist der meine narzisstische Mutter, die mir von klein an auf der Pelle hängt. Ich kann es nicht anders ausdrücken, da sie mich mein Leben lang stalkt, Grenzen überschreitet, mir hinterherzieht ( sie lebt gerade mal 10 Häuser weiter ) und mir allgemein mein Leben zur Hölle gemacht hat. Ich habe Arbeiten und Menschen verloren durch ihre Manipulationen und Einmischungen und erst der absolute Kontaktabbruch vor 1,5 Jahren hat mir den inneren Frieden gebracht. Durch diesen Frieden konnte ich mich endlich um mich kümmern, um mein nicht behandeltes ADHS / Autismus in Angriff zu nehmen, um aus dem " Wattebausch der Antidepressiva " rauszukommen. Ich war frei!!! Da gab es ja noch eine ältere Schwester, die sich bis dato nicht dafür interessiert hat, dass da eine alte Mutter ist, weil diese ja wie eine Klette an mir hing.

Bis ich mich zurückzog. Es war so schön dieses Gefühl, dass endlich jemand anderes diesen Terror ertragen muss, bis ich letzte Woche erfuhr , dass meine Schwester sich vom Acker gemacht hat. Weit weit weg, wo sie nicht mehr für meine Mutter erreichbar ist. Sie hat das getan, was ich aus moralischen Gründen ( trotzt Terror ) nie in Erwägung gezogen hätte und genau das war der Trigger.

Es war schlichtweg Neid und Frust, der mich die letzten Tage trieb und gestern an den Rand des Wahnsinns getrieben hat. Ja, ich habe tatsächlich gelernt mit dieser Emotion umzugehen ( wird mir erst jetzt bewußt ), da ich genau die Freundin anrief, die mich zur Ruhe mahnte. Meine andere Freundin sagte heute, sie hätte mich in dem Frust bestätigt und es richtig gefunden meiner Schwester die Meinung zu geigen ( ihre Worte waren da nicht so charmant ).

Meine Schwester war der Blitzableiter, obwohl meine Mutter das Problem ist. Traurig, dass ich mir das gerade selber eingestehen muss.

Es hat mir sehr geholfen zu lesen, dass ich nicht so alleine bin mit der Frage: wohin mit der Wut, wenn die Emotionen hochkochen?

Jetzt komme ich mir noch dämlicher vor, weil ich in einem ADHS Forum eher über Psychologie statt Medizin schreibe, aber irgendwie hängt ja alles damit zusammen, dass ich wieder normal leben wollte ( wenn auch mit Ritalin ) und mir gerade am Anfang, wo alles so gut läuft ein emotionaler Tritt versucht den Boden wegzureißen.

Ein Gutes hat es aber auch: durch die Empfindungen ( wenn auch negativen ) habe ich den Ehrgeiz auch das zu schaffen. Also hilft die Medikation ja doch :slight_smile:

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Hallo @shutterfly,
Hallo Community :slight_smile:

Ich möchte gerne was dazu schreiben, da ich selbst in einer ähnlichen Lage bin wie du es beschreibst.

Viele Jahre ( 6 Jahre ) hing ich jetzt in einer Dauerschleife . Die ich seit der Adhs Diagnose + Elvanse, seit mitte Januar 2023 duchbrechen kann.

Ich habe mich oft selbst einweisen müssen, weil ich etliche Zusammenbrüche hatte . Habe in diesem Zusammenhang von Ärtzten gesagt bekommen, ich sei schwerst Depressiv und bräuchte Antidepressiva.
Da ich schwer mit meiner Emotionalität zu kämpfen hatte und nicht gelernt habe Emotionen zu verstehen bekam ich Quetiapin. Das stumpfte mich ab .

Keiner kam je auf die idee :bulb: ich hätte Adhs.

Seit ich das für mich weiss, merke ich welche Decke an Last auf mir liegt die nichts mit mir zu tun hat.
Ich setzte alle Medikamente langsam ab seit einiger Zeit und spüre immer mehr wie ich zurück komme und das eigentliche System in mir kennenlerne .

Der weg dahin ist ist natürlich nicht einfach. Vorallem die Umstellung und runterdosierung der Antidepressiva und Neuroleptika.

Hab einen abend gedacht, es wäre viellicht zu schnell gewesen wie ich runterdosiert habe und habe eine kleine Ecke mehr Quetiapin genommen .
Das war kein guter Schritt ^^ . Muss das Heute aushalten fühle mich so krass überschattet und beklemmd mit der Wirkung .
Weiss also jetzt um so mehr , der weg ist gut. Weiter runtersetzen und mich mir annähern . KEIN BETEUBEN MEHR.

Ich finde gerade auch meinen Weg und spüre das Adhs mehr und mehr. Ab dem 11. Lebensjahr habe ich das versteckt und mich angepasst. Bin jetzt 31 Jahre alt :slight_smile:

Also kann dich ganz gut nach empfinden .
Wie geht es dir mittlerweile?

Liebe Grüße Kristina

Na immerhin hast Du die Kurve bekommen :wink: , der Rest ist ja ein ausprobieren.

Wie es heute geht? Ehrlich gesagt bin ich mir noch nicht zu 100% sicher, befürchte aber, dass es dazugehört wenn ( bei mir ) der Mensch sein halbes Leben Opiate/ AD´s und Benzos genommen, man sich erst einmal neu entdecken muss.

Ich habe ( bevor ich wegen dem ADHS behandelt wurde ) einen Mix an Medis genommen.

Citalopram morgens
Quetiapin und Zopiclon abends

Das Zopiclon konnte ich sogar recht gut weglassen, obwohl ich es ca. 5 Jahre genommen habe.

Bei dem Citalopram ging es nicht so leicht. Der Sprung von einem Krümel auf 0 war über Wochen die Hölle ( aber das kennen ja die meisten hier ) und habe ich nur geschafft, weil ich alternativ Bupropion genommen habe.

Heute nehme ich nur noch 150mg Bupropion und bin von 50mg Elvanse auf 20mg Elvanse gerutscht, was mir ziemlich gut tut.

Tatsächlich ist die geringe Menge Elvanse aus Bequemlichkeit entstanden: als es so heiß war, war ich nicht in der Stimmung zur Ärztin zu fahren, um ein neues Rezept zu holen. Also habe ich die 50mg Kapsel so aufgeteilt, dass ich damit klar komme .

Von dem Quetiapin bin ich ( leider ) noch nicht ganz weg, da ich massive Schlafprobleme habe und meine Ärztin und ich noch nichts gefunden haben, was da passen könnte. Ich nehme abends 10mg.

Vorschläge gab es schon, allerdings würde ich mit denen nur vom Regen in die Traufe kommen.

Gleich fahre ich hin und möchte Melantonin zur Sprache bringen. Das hatte ich vor 20 Jahren mal ( aus Amerika ) und konnte damit sogar von Benzos wegkommen.

Ich gebe zu, dass ich heute ab und an das Gefühl vermisse " in Watte gepackt " zu sein ( von den AD ), da ich mich vor Problemen nicht mehr verstecken kann, sondern diese lösen muss.

Aber: durch das Elvanse und Bupro klappt das ziemlich gut :slight_smile: .

@shutterfly darf ich fragen ob bei dir deine autistischen Züge mit der Behandlung vom ADHS jetzt mehr zum Vorschein kommen?
Zu den Antidepressiva etc. kann ich, glücklicherweise, in dem Sinne worum es hier geht nichts sagen.
Super dass du mittlerweile besser klar kommst!

Ja, die autistischen Züge kommen wieder mehr zu Tage.

Keine Ahnung, wie es erklären soll. Unter MPH wurde ich depressiv, weil die autistischen Züge plötzlich extrem zum Vorschein kamen. Ich habe mich nur noch abgekapselt und in mich verzogen.
Deshalb das Bupropion.

Durch das Elvanse wird die Nervosität/ Aggression ( durch die Ungeduld ) gedrosselt und trotzdem habe ich Energie, um das zu erledigen, was erledigt werden muss.

Irgendwie sind ADHS/ ASS plötzlich in einem ausgewogenen Verhältnis :slight_smile:

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Das ist ja interessant, dass MPH und Elvanse sich für dich was das angeht so anders anfühlen.
MPH habe ich noch nicht genommen, habe also keinen Vergleich.

Viel Zeit ist vergangen und nachdem ein paar Monate alles gut lief, komme ich gerade an einen Tiefpunkt im Leben, wo ich ein wenig Hilfe/ Tipps brauchen könnte.

Die letzten Monate nahm ich 150mg Bupropion / 25mg Elvanse morgens und kam damit super klar.

Nun ist leider vor 5 Wochen mein Leben komplett auf den Kopf gestellt worden. Meine Mutter ( zu der ich den Kontakt abgebrochen habe, da sie die Ursache allen Übels war ) hatte wieder einmal einen Schlaganfall und diesmal so schlimm, dass sie auf dem Level eines Kindes landete.

Durch ihre Art mit Menschen umzugehen, hatte sie niemanden, der sich um alles hätte kümmern wollen und da ich in 1. Linie Mensch bin, habe ich das angefangen.
Der Hund musste untergebracht , Unterlagen besorgt und bearbeitet werden und allgemein das volle Programm welches nicht ohne ist in die Wege geleitet werden.

Anfangs war auch alles tutti. Meine Medis halfen mir mit dem 3fach Streß ( Arbeit ,eigene Hunde und Mutter ) umzugehen.
Dann entwickelte sich leider alles anders als geplant:

Mutter fängt wieder an ( ob bewußt oder unbewußt weiß keiner ) ihre Situation auszunutzen. Pudere ich ihr nicht täglich den Popo, rufen die Ärzte an " Ihre Mutter dreht durch " und ich muss wieder hin. Sie lässt sich dann so dermaßen hängen, dass erlangte Vorschritte wieder den Bach runtergehen. Ich mache es kürzer ( ist zu viel passiert ):

Seitdem fängt mein Körper an so zu werden, wie früher als Kind/ Jugendliche: ich bin nur noch aggro und die Nerven schleifen am Boden hinter mir her. Ich habe mich überhaupt gar nicht mehr im Griff, weil ich so sehr überfordert bin.
Ich habe auch keine Hilfe, da meine Schwester sich ins Ausland verpieselt hat und allgemein meine Mutter niemanden hat, der Bock hätte etwas für sie zu tun.

Die Letzten zwei Wochen hatte ich einen Puls von konstant über 110 ( in Ruhephasen ) und lasse seit ein paar Tagen schon alle Medis weg, weil diese es nur noch schlimmer machen.

Ich habe damals das MPH nicht vertragen da ich depressiv wurde. Nun frage ich mich, ob es genau das ist, was mir jetzt helfen könnte? Vielleicht ist es jetzt von Vorteil, wenn mein Körper runterfährt? Oder doch wieder AD die mich allgemein ruhiger machen?

Mir ist klar, dass hier niemand den Arzt ersetzen kann, aber vielleicht hat der ein oder andere auch solche Momente erlebt, wo man merkt dass die Belastung einfach zu groß wird.

Bei mir spielt ja auch noch das ASS eine große Rolle, weswegen es sich anfühlt, als würde die Welt über mir zusammenbrechen.
Was tut man in solchen Momenten?

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Deine Situation mir der Mutter kenne ich leider, vor einigen Jahren war es bei mir auch so.
Zum Glück hat meine ältere Schwester, die auch recht weit weg wohnt, mich dabei unterstützt und wir haben meine Mutter über den Sozialdienst des Krankenhauses in ein Pflegeheim einweisen lassen
Dort ist sie seit dem, und es hat lange gedauert, bis ich klar gemacht habe, dass ich nicht mehr ständig zur Verfügung stehe
Ich hab nicht ganz verstanden: lebt Deine Mutter noch zu Hause?

Liebe @shutterfly
Erstmal: es tut mir sehr leid, wie du dich fühlst und ich nehme dich mal ganz besonders lieb und fest in den Arm :adxs_trost:

Leider habe ich ebenfalls viel Erfahrung auf dem „Gebiet“ und möchte mich @Minzli anschließen:
Die Pflege deiner Mutter überfordert dich und macht dich krank, kranker als du durch Ashs & Co eh schon bist.

Bitte lass dich beraten und prüfen, inwieweit deine Mutter schnellstmöglich in ein Pflegeheim kommen kann!

Du darfst auch die Betreung offiziell einer externen Person übertragen (Berufsbetreuer). Hast du eine Vorsorgevollmacht mit Aufenthaltbestimmungsrecht von deiner Mutter? Dann kannst du umgehend aktiv werden.

Bitte schütze dich vor einer möglichen schweren Belastung! Du hast jedes Recht der Welt dazu.

Btw: auch wenn deine Schwester nicht vor Ort ist, so hat das Gesetz eine klare Vorstellung von der Verantwortung und Aufteilung der Aufgaben. Es ist dir nicht allein zuzumuten, wenn es Geschwister gibt, dass alles an dir hängen bleibt. Lass deine Schwester mitwirken, dann muss sie halt für eine gewisse Zeit nach hause kommen und mit anpacken.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft :heart:
Wenn du Rat suchst, schreib gern.

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Tatsächlich lebte meine Mutter bisher zuhause im 4. Stock ohne Aufzug!!
Jede Form der Vernunft wurde schon vor Jahren ausgeschaltet, obwohl ich mich vor 5 Jahren anfing um Alternativen zu bemühen.

Leider ist meine Mutter sehr sehr anstrengend und selbst die Ärzte in den KH haben schon festgestellt, dass ihre Gesundheit von mir abhängt.
Bin ich nett, geht es ihr besser.
Bin ich realistisch ( und damit böse ), kriegt sie gleich wieder einen Schlaganfall ( wie vor 4 Wochen).

Die Frau ist unvernünftig, dickköpfig und mutiert zum Opfer was es nicht leichter macht.

Meine Schwester wird nicht helfen, da sie unter meiner Mutter genauso gelitten hat wie ich und das seit sie auf der Welt war.
Ja, Mutter muss in ein Pflegeheim und ich werden den Sozialdienst der Reha in Anspruch nehmen, aber ihre Art macht mich fertig.

Mein Vater wurde durch meine Mutter zum Alkoholiker, ich ( mein halbes Leben lang ) Tablettensüchtig und kaum habe ich meinen Frieden gefunden, mich mit meinem ADHS/ASS auseinandergesetzt, alle AD abgesetzt ( den Kontakt zur Mutter abgebrochen ) , geht das Theater in dreifacher Ausführung wieder los.

Einziger Unterschied diesmal: wenn ich querschieße, muss ich damit leben dass ich Schuld an dem nächsten Schlaganfall habe, der wohlmöglich zum Tode führt.

Was mich richtig an nervt ist die Tatsache, dass ich heute zum Arzt muss, weil ich körperlich und nervlich am Ende bin.

Vielen Dank für Euren Zuspruch und ja: notfalls wird ein Betreuer bestellt, da ich das auf Dauer nicht schaffe.
Da hat man 1,5 Jahre gebraucht um von den AD loszukommen und muss jetzt wohlmöglich wieder welche nehmen, nur um mit dem Wahnsinn zurecht zu kommen.

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Du bist ganz sicher nicht schuld, wenn sie einen Schlaganfall bekommt , es sei denn Du verabreichst ihr irgendwas, was einen auslösen könnte.

Für ihre Emotionsregulierung ist sie ganz sicher selbst verantwortlich, im Zweifel noch die Ärzte im Krankenhaus, die das ggfs. medikamentös eingreifen können.

Für Deine Emotionen bist aber tatsächlich Du verantwortlich und wenn hier die Lösung kurzfristig in AD besteht, mag das so sein.
Mittel- und langfristig wird aber nur helfen, den Konflikt mit ihr zu lösen (erfahrungsgemäß in dem Alter nahezu unmöglich) oder um deines geistigen Friedens willen den Kontakt abzubrechen, auch wenn das schwer ist.
Ganz schaffe ich das auch nicht mit meiner Mutter, kann mich aber inzwischen besser abgrenzen, wobei mit Therapeuten und speziell eine Ärztin sehr geholfen haben.
Vielleicht hast du ja das Glück, ebenfalls an einem solchen Arzt geraten. Ich würde es dir in jedem Fall wünschen.

Hey, für den Augenblick wünsche ich dir erst mal viel Kraft

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