Wirk-Ende Ritalin, Rebound oder...?

achso, wenn ich ganz früh raus muss, stelle ich mir einen wecker, stell mir neben mein bett was zu essen, die kapsel medikinet und was zu trinken, wache um 4:30 auf, mampf mir das alles rein, dann penne ich fix ein, und wache dann wie angeknipst auf.

anscheinend macht das fast niemand so, aber ich finde das voll gut.

normalerweise ist mir das völlig egal, wie ich medikinet nehme. ich achte da garnicht drauf, da noch was zu essen.

ich spüre auch keinen rebound oder sonstwas, und umhauen tut es mich auch nicht.

mir ist das völlig latte wie lange es wirkt, weil, ich merke das gar nicht.

Ah, jetzt verstehe ich! Na gut, Kapseln wirken eben länger als Tabletten, da musst du gucken, ob es bei dir passt.

Und 5 mg Medikinet Adult entsprechen „nur“ 2,5 mg MPH unretardiert. Wirkt dann aber doppelt so lange.

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Ja ich bin gespannt. Habe sie gestern direkt das erste Mal genommen und hatte keine Probleme mit dem einschlafen. Rebound ab 18 Uhr in der krassen Form wie vorher auch nicht zu spüren gewesen. Ich bin jetzt erstmal hoffnungsvoll :smile:

Bleibt noch abzuwarten, ob die Dosis dann für mich reicht. Zum ausschleichen sicherlich, ob ich dann aber auch weiter die positiven Effekte von einer passenden Dosis habe, muss ich jetzt schauen. Eig könnte ich dann ja auch zu der Medikinet bei Bedarf zusätzlich 2,5mg unretardiert nehmen? Dann habe ich kurzfristig die 5mg und hinten raus die 2,5mg von der zweiten Medikinet Hälfte zum ausschleichen :thinking:

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probieren ist alles!!!

dann hast du irgendwann erfolg. und nicht zu scnell aufgeben!

hab schon leute erlebt, die haben anfangs übel probleme gehabtm nach 3 wochen gar keine.

halt, durch gewöhnung, es ist halt eine zusatzbelastung, die du erstmal kennenlernen mußt.

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Sorry @ppaul , ich hoffe du verstehst mein Lachen nicht falsch. Hatte eine ausführliche Erklärung erwartet und dann das :smile: Hat mich auf jeden Fall gleich aufgeheitert! Ich lese deine Erklärungen eigentlich immer gerne, wenngleich ich die Zusammenhänge auch meist nicht ganz durchblicke. Aber ist ja auch nicht mein Spezialinteresse, sondern deins :smiling_face:

Das tönt ja schon mal super!

Ja, warum nicht? Vorausgesetzt du kriegst die unretardierten.

Ich habe noch ein paar 10mg unretardiert von der Eindosierung übrig :innocent: wenn es zu viel war, werde ich das sicherlich merken. Aktuell hadere ich noch, ob es ausreicht. Das allerdings insgesamt bei der Dosierung. Wir sind bei der Eindosierung nicht ans „maximum“ gegangen bis zu einem Punkt wo ich dann zb negative Effekte hatte. Insofern weiß ich aktuell eigentlich auch noch nicht, ob die aktuelle Dosis das Optimum ist.

Auch weil ich bisher nicht direkt nach der Einnahme das aha-Erlebnis habe wie viele andere. Sondern eher rückblickend merke, wie ich ohne Tabletten bin bzw solche Phasen, wo es zb mit dem Einnahmezeitpunkt leider nicht ganz passte und ich dann kurzfristig super impulsiv/emotional bin. Wegen Banalitäten :sweat_smile:

Das ist bei den allermeisten so. Diese extremen AHA Erlebnisse, haben nur ganz wenige. Und man sollte beim Lesen auch immer im Kopf haben, dass die Beschreibung sehr individuell ist, wie man formuliert, welche Worte man wählt, wie überschwenglich oder sachlich, …

Wichtig ist, dass du dich gut beobachtest - und auch im Kopf behältst, dass jede Person tagesformabhängig Schwankungen hat (eben auch die nicht-neurodiversen). Deshalb soll man ja auch bei der Beruteilung der Dosierung den Schnitt über eine paar Tage nachträglich bewerten.

@Einfach_Ich danke für deine Antwort. Da achte ich auch sehr genau drauf. Also dass ich es über einen längeren Zeitraum beobachte. Ich frage dann auch zusätzlich in meinem Umfeld nach, wenn mir Dinge auffallen. Ob sich meine Beobachtung mit deren Wahrnehmung deckt.

Wir sind alle keine Roboter und handeln immer gleich, egal ob adhs oder nicht. Manche Tage sind gut, manche sind schlecht. Das bringt das Leben mit sich :blush:

Was diese emotionalen überreaktion angeht merke ich es aber selbst am meisten. Weil ich, wenn es „gut läuft“ mich selbst etwas regulieren kann. Wenn es schlecht läuft kommen halt entsprechende Reaktionen (sichtlich genervt sein, zu emotional antworten usw), die ich so eigentlich nicht möchte :sweat_smile:

Wenn ich mir das so durchlese…
Auch in anderen Themen zum Eindosieren & Rebound, da stelle ich mir die Frage, ob es das wert ist.

Man nimmt das Medikament doch nur, um zu funktionieren. Oder?
Und möglichst einen sanften Rebound zu haben. Bestenfalls während man schon im Bett liegt und schläft.

Aber bitte ne Stunde vorher noch gut gegessen haben.

Also irgendwie…egal wo ich hier dazu lese, mir erschließt sich der Ansatz nicht.
Ein Medikament um Alltagsfähig zu sein.

Ich nehme auch gerade Medikinet adult und frage mich persönlich, ob ich das will.

Darf ich nicht hibbelig und verpeilt sein und mein direktes Umfeld und ich lernen damit umzugehen?
Muss ich den ganzen Tag fokussiert sein?
Für wen? Für den Arbeitgeber?
Für die Gesellschaft?

Was ist mit Authentizität?

Das sind nur gerade so meine Gedanken :wink:
Ich hoffe es war erlaubt…

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Hallo @Dunkelbunte ,

ich frage mich gerade, ob dein Beitrag vielleicht besser in deinen „Grundsatz-Thread“ Gibt es ein Gefälle… passt.

Meine sehr subjektive Antwort: Ja, es lohnt sich! Und nein, ich nehme es nicht nur, um zu funktionieren. Sondern ich fühle mich damit besser und auch authentischer als ohne.

Denn ich bin nicht meine ADHS. Sicher, ganz trennen kann man es nicht, ich bin durch die ADHS geprägt und möchte auch kein Nicht-ADHS-ler sein, denn ich mag mein schräges Denken auch.

Aber die Unausgeglichenheit, die Fahrigkeit, die Vergesslichkeit, die Unruhe, auf all das kann ich den größten Teil des Tages sehr gut verzichten. Für mich ist die Wirkung des Medikamentes ein Gewinn an Lebensqualität. Dass ich für meine Frau und meine Kinder verträglicher bin, ist ein schöner Nebeneffekt.

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Nein. Denn ich möchte kein Gefälle schaffen. Aber wenn es jemand verschieben lassen möchte, weil es hier stört, dann gerne in mein Tagebuch.

Das ist genau der Punkt, den jeder vorher für sich selber beantworten muss. Habe ich einen Leidensdruck? Wenn ja, was kann ich dagegen tun?

Sachlich betrachtet und beantwortet: Ja! Aber immer in Abhängigkeit der vorherigen Frage. Habe ich einen Leidensdruck?

All diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Natürlich kann man das mit der „Gesellschafts-Brille“ betrachten und darüber schimpfen, dass Neurodivergente nur die Medikamente nehmen müssen, damit sie in diese Gesellschaft passen. Das stimmt einerseits. Andererseits ist das aber auch nichts, was nur schwarz oder weiß betrachtet werden sollte. Es gibt Abstufungen dazwischen. Und genau dann zielt es wieder auf die Eingangsfrage ab. Hast DU für Dich persönlich einen Leidensdruck, den du nicht anders ändern kannst? Dann probiere die Medikamente aus und prüfe für dich, ob sie dir dabei helfen.

Wenn du aber für dich selbst definierst, dass ein gewisses Maß an Hibbeligkeit okay ist, oder ein bisschen Vergesslichkeit in deinen Alltag passt, oder dass dir dein Fokus für deine persönlichen Ziele reicht und du keine Medikamente benötigst. Dann kannst du für dich ja auch bestimmen, ob du die Medikamente nimmst oder nicht.

Ich sehe es übrigens etwas anders als @Falschparker. Mein Ansatz ist: Ich bin auch mein ADHS, weil ich so funktioniere, wie ich funktioniere. Wenn das aber Dinge sind, die mich stören, dann ändere ich daran etwas. Und damit sind wir am Ende wieder gleicher Meinung.

Das ist aber auch eine grundsätzliche Einstellung. Ob eine Bereitschaft zur Änderung vorhanden ist oder nicht. Es ist natürlich wichtig zu hinterfragen, ob es gerechtfertigt ist etwas für andere zu ändern. Und In gewisser Weise muss auch eine Anpassung im „Außen“ stattfinden. Aber auch das hat seine Grenzen. Es gibt einfach Gegebenheiten oder Situationen, in denen eine Anpassung unumgänglich ist.

In deinem Beitrag schwingt viel Frust mit – über gesellschaftliche Erwartungen, äußeren Druck und Ungerechtigkeit. Das ist verständlich. Aber nicht alles wird von außen bestimmt. Es geht vielmehr darum, wie man selbst damit umgeht und was man daraus macht.

Bezogen auf deine allgemeinen Fragen ein Beispiel:
„Ich finde es okay, dass ich aufgrund von fehlendem Fokus regelmäßig Flüchtigkeitsfehler mache“. Du arbeitest aber in einem Job, in dem es nicht okay ist, zb als Buchhalter, in der Qualitätssicherung oder gar als Arzt? Dann wechsle entweder den Job und such dir eine Tätigkeit, die besser zu dir und deinen Stärken passt oder ändere etwas - z.b. durch ADHS-Medikamente.

Ich sehe bei diesem Thema schnell die Gefahr der Doppelmoral. Von anderen etwas erwarten aber selbst nichts tun. Eine Gesellschaft ist keine Einbahnstraße, es müssen sich immer beide Seiten aufeinander zu bewegen, andernfalls wäre es scheinheilig. Und jeder muss für sich selbst abwägen, in welchem Maß eine Anpassung notwendig oder gerechtfertigt ist und ob sie mit den eigenen Werten übereinstimmt.

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Ich passe sowieso nicht, weil ich mindestens autistische Züge habe und Darüber hinaus eine kPTBS und Angststörung als Hauptstörung.
Alles gesichert diagnostiziert und therapiert. Aber ich habe eng gesteckte Grenzen, die wenn ich sie berücksichtige, gut funktionieren.

Mein Anspruch ist, das man mich so nimmt wie ich bin. In Bezug auf meine Arbeits"un"fähigkeit. Das ist ein Prozess in dem ich gerade stecke.

Ich finde es toll, wenn anderen die Medikamente gut helfen! Das war nie Kritik an jemanden persönlich. Nur ein Abend voller kritischer Gedanken und Gefühle :blush:

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Ich habe es auch nicht als persönliche Kritik aufgefasst. Ich finde nur, dass dieser Ansatz nicht zu schwarz weiß betrachtet werden darf. Du kritisierst die Tatsache, dass scheinbar viele nur Medikamente nehmen, um Alltagsfähig zu sein. Sich also an andere anpassen „müssen“. Du möchtest aber auch, dass Dich alle so akzeptieren wie Du bist.

Wieso ist es in Ordnung, dass die anderen dich so nehmen sollen wie du bist. Wenn du im Umkehrschluss nicht akzeptierst, dass die anderen auch anders sind als du. Und eben eine andere Auffassung von „Alltagsfähig“ haben?

Genau das meinte ich mit der Doppelmoral und der Einbahnstraße. Jeder muss für sich abwägen, was für einen passt und was nicht. Und es reicht nicht zu sagen, dass die anderen nur müssen.

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Nichte „alle“ anderen.
Aber mein subjektiver Eindruck beim lesen zu, entweder eindosieren oder Rebound ist so eingefärbt momentan. Weil ich aber bestimmt, weil ich es nicht aushalte mit Medikinet, die positiven Berichte nicht lese. Momentan.
Kommen auch wieder bessere, objektivere Tage :wink:

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Hier melden sich überproportional die, die mit der Eindosierung ein Problem haben. Dann entsteht der falsche Eindruck, das sei bei allen so.

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