Wirkstoffwechsel oder neue Eindosierung?

Hallo ! :slight_smile:

Ich habe in der letzten Woche adxs.org entdeckt und viel gelesen und gelernt. Weil hier alle so lieb und offen sind, traue ich mich nun auch, meine Frage zu meiner Situation hier zu stellen.
Durch die ganzen neue Erkenntnisse, glaube ich, dass ich momentan überdosiert bin und entweder Mph nicht der richtige Wirkstoff für mich ist oder die ganze „Eindosierungsreise“ möglicherweise einfach zu schnell mit zu viel von statten ging.

Zu meiner (weibl.,25) bisherigen Medikamenteneinnahme: (Entschuldigt die Länge, ich weiß nicht welche Informationen hilfreich sein könnten oder nicht…)

Diagnose im Juni 23, Ende August ersten Termin beim Psychiater/Neurologen und Bupropion bekommen, davon depressiv/gefühlslos geworden, neuer Termin Ende Februar und seitdem MPH.

Angefangen mit 10 mg Ritalin Adult(nach meinem Verständnis halbtagsretardiert?) morgens und nach ein paar Tagen morgens und (nach-)mittags. Erste 1-2 Wochen perfekte Wirkung, dann sehr sehr schwankend, mal eine für den ganzen Tag toll, mal 1. gewirkt und 2. nicht, mal 2 morgens nichts bewirkt usw., Nicht- Wirkung mit der Zeit immer mehr überwogen.
Einzige Nebenwirkungen am Anfang nicht-Einschlafen können/wenig Schlaf generell bekommen, was sich aber relativ schnell wieder normalisiert hat und habe die Regel und Schmerzen bekommen, obwohl ich die Pille durchnehme, habe seit dem folgenden neuen Medikament die Einnahme getrennt, also MPH morgens und Pille abends und danach bisher keine Probleme mehr damit gehabt.
Nach einem Monat neuen Termin beim Psychiater/Neurologen und Methylphenidathydrochloridneuraxpharm 18mg Retardtabletten(nach meinem Verständnis Concerta-Generikum?) bekommen mit Anweisung nach eigenem Einschätzen wenn nötig von 1 auf 2 morgens zu gehen, nach ein paar Tagen mit ausbleibender Wirkung bei 1 Tablette dies gemacht, mit 2 morgens für wenige Tage gut, dann wieder plötzlich und fortlaufend scheinbare Nicht-Wirkung, gefühlt „depressive Gedanken“ zurückgekehrt bzw. Stimmung/Adhs-Symptome mit jedem Tag schlechter geworden.
Nach einem Monat wieder Termin und seit 08. April Einnahme von 1 Tablette Methylphenidat AL 54mg Retardtabletten morgens. Seitdem angefangen Tagebuch zu führen. Keine Verbesserung, nach wie vor Adhs-Symptome und schwankende schlechte Stimmung, dolles/schnelles Herzklopfen in den ersten Tagen am schlimmsten (kenne ich auch schon von vor der Zeit der Diagnose), Kopfschmerzen, ab 5. Tag Probleme mit Muskeln - als ob sie überanstrengt werden wollen, wollen in bestimmte komische Positionen in denen die Muskeln sich verkrampfen, erst in Fingern/Handgelenken und Mund-/Kiefer-/Halsregion, dann bis jetzt in der ganzen linken Körperseite/restless leg. So schlimm, dass ich jetzt die letzten Paar Tage erst tagsüber, dann um Einschlafen zu können Levodopa nehmen musste (Medikament gegen Epilepsie das gegen Restless Leg hilft/verschrieben wird. Hatte davon noch welche übrig, weil ich mit restless leg/der linken Seite auch schon früher vor der Diagnose mal diese Probleme hatte). Dies hat es zumindest so weit runtergedämpft, dass es erträglich ist und ich mich normal fortbewegen kann.

Um zu gucken, was passiert und weil ich jetzt keine Levodopa mehr habe, habe ich entschieden jetzt am Wochenende das MPH auszulassen und wahrscheinlich am Montag vorzeitig zum Psychiater zu gehen(nächster Termin wäre erst am 08.Mai) und somit die Einnahme von den 54mg MPH nach 2 Wochen abzubrechen.
Für mein Studium bleibt eben auch alles liegen, was aber keine Zeit mehr hat zum liegen bleiben.

Mit meinem neu erarbeiteten Wissen halte ich 2 Optionen für den nächsten Schritt am sinnvollsten: Entweder versuchen nochmal von neu mit MPH anzufangen mit langsamerer Dosierung in kleineren Schritten, wenn möglich vielleicht sogar mit komplett unretardiertem und einer Pause nach dieser jetzigen hohen Dosis; oder einen Umstieg auf ein Amphetaminmedikament/Elvanse.
Was meint ihr?

Mein größtes Problem ist im Grunde das nicht-tun-können, da soll ja Elvanse bei Erwachsenen die zu dieser Dysphorie/Lethargie/„Motivationsmangel“ neigen die erste Wahl sein, aber habe jetzt auch schon oft gelesen, dass es sanfter sein soll und der „Kick“, den ich brauche dann eher beim MPH auftritt, was ja bei mir ganz am Anfang für die kurze Zeit auch so war und mein Psychiater hat sowieso beim letzten Mal gesagt, er könne mir wegen der Gelder keinen anderen Wirkstoff als MPH verschreiben…

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu durcheinander und jemand kann irgendwas daraus ziehen und mir einen Rat geben.

Liebste liebe Grüße
Lory ~

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Wäre eine Option. Wenn das nicht klappen würde, wäre noch Attentin und Atomoxetin eine Option.

Korrekt

Aus welchem Staat bist du denn? In DE wäre das Unfug.

Es melden sich recht viele hier im Forum neu an, dass eine Wirkung bei den Medikamenten ausbleibt. Das wären dann die Nonresponder, es gibt davon 30%. Da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man dazugehört.

Du hattest aber Nebenwirkungen, das würde weniger auf Nonresponder verweisen. Du hattest also bei dem Concerta-Generikum weder bei 18 noch bei 54 mg eine Reduktion der ADHS-Symptomatik? Aber Nebenwirkungen?

Als du das erste Mal Ritalin Adult genommen hast, hast du eine Wirkung verspürt? Die dann abnahm und weg war. Concerta ist der gleiche Wirkstoff wie Ritalin Adult.

Ich erinnere mich von der Reha an eine Patientin, die das gleiche erlebt hat. Nach ein paar Tagen war die Wirkung weg. Sie hatte eine Wirkung erst nach einer Pause von den Medikamenten und dann auch wieder nur für kurze Zeit. Sie hatte aber auch Spezialkost aufgrund ihrer Histaminintoleranz, welche auch das Nichtwirken der Medikamente verursacht hatte. Durch die Nahrung hatte sie das Histamin im Griff. Die Medikamente haben das sozusagen wiederum gestört.

Jetzt wäre es interessant zu schauen, ob wieder eine Wirkung nach 2-wöchiger Einnahmepause eintritt.

Das Thema ist komplex, ich bin kein Arzt. Ich berichte hier nur davon was ich so bisher mitbekommen habe. Es kann was ganz anderes sein.

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Aus welchem Staat bist du denn? In DE wäre das Unfug.

ja DE, kam mir auch komisch vor, habe von der Krankenkasse erfahren, dass jeder Psychiater das gleiche Budget von der kassenärztlichen Vereinigung bekommt, es natürlich aber ein Unterschied gibt, wie die jeweils damit haushalten und wenn sie drüber kommen muss es aus eigener Tasche bezahlt werden. Ist natürlich trotzdem rechtswidrig ein Medikament/Wirkstoff wegen Budget zu verweigern und dafür könnte man denjenigen auch bei der Ärtzekammer anzeigen, ich habe aber dann hier auf der Seite auch noch gelesen, dass es schon gewisse Regeln/Vorschriften mit der Reihenfolge usw. zu geben scheint und die Ärtzte das bei Abweichnung nachweisen müssen und bla und Keks :melting_face: schwierig da 100% durchzublicken

Als du das erste Mal Ritalin Adult genommen hast, hast du eine Wirkung verspürt? Die dann abnahm und weg war. Concerta ist der gleiche Wirkstoff wie Ritalin Adult

Ja genau und die Wirkung da war ja für die kurze Zeit im Grunde wie ich mir das Ideal vorstelle, das verwirrt mich ja so, und bei dem Concerta-Generikum bei 36mg hatte ich im Grunde auch kurz eine positive Wirkung aber viel schwächer als bei dem Ritalin und auch schneller wieder vorbei und ins schlechte gekippt.
Genau ich hab bisher (bis auf das Bupropion) nur MPH als Wirkstoff gehabt, aber es soll ja auch Wirkungsunterschiede von Person zu Person je nach Präperat geben oder ?

Du hattest aber Nebenwirkungen, das würde weniger auf Nonresponder verweisen. Du hattest also bei dem Concerta-Generikum weder bei 18 noch bei 54 mg eine Reduktion der ADHS-Symptomatik? Aber Nebenwirkungen?

Bei den 18mg würde ich es eher als Nicht-Wirkung beschreiben…hatte auf jeden Fall nicht diese körperlichen Auswirkungen wie jetzt bei den 54mg aber habe die 18mg ja auch nur ein paar Tage genommen.

Histaminintoleranz , welche auch das Nichtwirken der Medikamente verursacht hatte.
Jetzt wäre es interessant zu schauen, ob wieder eine Wirkung nach 2-wöchiger Einnahmepause eintritt.

Ah ja ok, das wäre vielleicht dann mal einen Versuch wert. Werde das mal ansprechen.
Vielen Dank dir für deine Einsichten !

Warum hast Du denn Ritalin Adult nicht weiter genommen? Da war doch zu Beginn eine gute Wirkung. Vielleicht war da die Dosis nur zu gering. Da würde es sich doch lohnen nochmal einzusteigen.

Für mich persönlich hat MPH eine bessere Wirkung auf den Antrieb als Elvanse.

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Hallo Lory,

ich finde, du bist noch nicht am Ende mit der Dosissuche bei Methylphenidat.

Denn: Der Sprung von 18 bzw. 2x 18 mg zu 54 mg ist ziemlich heftig, und ich kann auch nicht verstehen, wieso der Arzt so schnell von Ritalin Adult zu Neuraxpharm zu AL gewechselt ist, anstatt bei einer Kapselsorte zu bleiben.

Zumal die Concerta-Abkömmlinge auch nur eineinhalb mal so lange wirken wie die Ritalin-Kapseln, d. h. du kriegst damit ohnehin keine Wirkung über den ganzen Tag, sondern nur bis irgendwann nachmittags.

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Ja das frage ich mich auch inzwischen, ich hatte halt dem Psychiater beim Termin von diesen Unregelmäßigkeiten und dem häufigeren Ausbleiben der Wirkung erzählt und dann hat er mir direkt das laut ihm länger und gleichmäßiger wirkende gegeben.

Danke dir für deine Meinung !

Hallo Falschparker,

alles klar, ja das weiß ich auch nicht, vielleicht frage ich ihn mal danach…danke!

Hallo Lory,

willkommen im Forum!

Hier in Deutschland zahlt die gesetzliche Krankenversicherung wohl nur dann einen anderen Wirkstoff wenn MPH getestet aber wegen non-responding oder Nebenwirkungen etc nicht genommen werden kann.
Habe davon schon mehrfach hier im Forum gelesen und mein Psychiater hatte das auch erwähnt.
Ich habe im Februar auch mit MPH angefangen, von Einstiegs bis zur Höchstdosis und als da keine Reaktion festzustellen war habe haben wir mit Elvanse angefangen.

VG
SD

Hey SD, lieben Dank :slight_smile:

Jja alles klar, dann hoffe ich dass das bei mir auch so klappt !

Was offiziell irgendwo geschrieben steht und was der Doc später macht, das steht auch wieder auf anderen Blättern :adxs_grins:

Habe z.B. auf Wunsch mit Elvanse Adult begonnen.

Das lief insgesamt auch gut, also einen gravierenden Grund für einen Wechsel gabs so gesehen nicht.

Ich war aber neugierig, wie der andere Wirkstoff bei mir wirkt.

Nach 6 Monaten dann, auch wieder auf Wunsch, zu Ritalin Adult gewechselt.

Mal sehen, ob ich mir irgendwann nochmal was wünsche.

Als nächstes folgen wahrscheinlich dann die Generika von Ritalin Adult.

Medikinet reizt mich aufgrund der verpflichtenden Nahrungsaufnahme nicht (auch wenn ich morgens trotzdem immer frühstücke, aber mittags wäre das nicht garantiert).

Vielleicht aber eines Tages noch Concerta und dessen Generika.

Sonst würde ich nicht erfahren, was am besten funktioniert. Aktuell würde ich sagen, dass ich bei Ritalin Adult bleibe. Bin damit sehr zufrieden bisher.

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Lieber @SneedleDeeDoo ,

das ist bei mir genau so. Ich frühstücke regelmäßig und sehr gerne und nehme morgens Medikinet Adult. Mein Mittagessen ist eher unregelmäßig, daher nehme ich mittags Ritalin Adult.

Das habe ich nicht so geplant, sondern es hatte sich so ergeben, weil 2011 zuerst Medikinet Adult zugelassen wurde und erst 2014 Ritalin Adult.

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Juhuuu :slight_smile:

Das klingt echt nach einer sinnvollen / guten Kombi eigentlich.

Vor allem für diejenigen, die morgens einen kleinen Kickstarter brauchen, um in die Puschen zu kommen.

Also zum Frühstück Medikinet Adult wegen dem steileren Anfluten für schnelleren Antrieb.

Dann mittags Ritalin Adult mit der Z-Kurve (das Z ist halt umgefallen und liegt auf der Seite) und entspannterer Freisetzung, um die mildere Wirkung zu halten :adxs_daumen:

Die Apotheke schnürt daraus dann ein All-Day Kombipaket in den zwei entsprechenden Dosisstärken… und wenn wir beide denen das jetzt vorschlagen, bevor es ein anderer tut, dann machen wir halbe-halbe und werden beide reich :adxs_gruebel:

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Ja, das ist wirklich geschickt, finde ich.

Natürlich habe ich zwischendurch probiert, ob auch morgens Ritalin Adult funktionieren würde. Tut es aber nicht - 30 mg sind zu schwach (bleibe müde), 40 mg sind zu stark (Unruhe, Herzklopfen). Aber 40 mg Medikinet Adult - passt.

Und mittags sind die 30 mg Ritalin Adult genau richtig. Am frühen Abend dann 5 mg unretardiert (1a).

Ich habe die für mich passende Kombination, das ist Reichtum genug. Seit 9 Jahren hat sich nichts geändert.

Irgendwo habe ich mal gelesen, mit Mitte 50 sinke der MPH-Bedarf - weil man dann weniger Transporter habe, die das Dopamin wegschnappen. Da habe ich (58) aber noch nichts von gemerkt. Jedenfalls ist er auch nicht gestiegen.

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Das finde ich wiederum spannend, dass 40mg Medikinet Adult in deinem Fall angenehmer empfunden werden, als 40mg Ritalin Adult.

Hätte es (visuell anhand der Wirkkurven betrachtet) andersrum erwartet, weil Medikinet Adult gleich so steil aufwärts geht und dass es dadurch dann zu Unruhe / Herzchenrasen kommen könnte.

Während Ritalin Adult eben erstmal halben Schub gibt und sagen wir mal nach 3-4h dann erst die zweite Schubrakete startet.

Dann würde der Peak zwar letztendlich minimal über dem des Medikinet Adult liegen.
Bei Medikinet wäre der Peak allerdings schon nach ~2-3h erreicht.

Mein Kopf malt gerade wild herum mit Kurven und mathematischen Zeichen und so :smile:
Sowas fasziniert meine Schwabbelmasse da oben wieder :exploding_head:

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Bei mir nicht. Wahrscheinlich ist es sehr individuell.

Ich hab schon PubMed & Co. durchforstet, aber konnte nichts finden. Zwischendurch wieder irgendwo abgebogen und neuen spannenden Studienkram gefunden :see_no_evil:

Aber wie so oft… wenn der Artikel spannend und aussichtsreich klingt, dann muss man den Artikel entweder kaufen, oder braucht nen Fach-Login als Mitarbeiter eines medizinischen Instituts :adxs_zunge:

Ich mag auch so‘n Fachzugang haben :adxs_sad:

Fand nur den kleinen Ausschnitt hier zu den AUC und Cmax Werten. Menno.

Muss mir vielleicht über Doc-Tinder eine nette Psychiaterin suchen und heiraten, um an so einen Zugang zu bekommen :drum: Ich schlaf da jetzt mal ne Nacht drüber.

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Vielleicht kann man es so sehen als ob man Ski fährt . Es kommt nicht nur auf den Gipfel an sondern auch auf die Liftfahrt nach oben und die Abfahrt und ob du hinterher ruhig im Tal landest oder auf ner ApreSki Party . :sweat_smile:

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Glaub, ich bin doch falsch in der IT :see_no_evil:

Hätte doch in die Neuro-Forschung oder so gehen sollen. Den ganzen Tag Hirne scannen, wie Dr. Amen :partying_face:

Oder vielleicht Ski-Lehrer.
Gibts den Beruf „Lift- und Talfahrt Begleiter, Jagertee und Spätzle mit Käsesauce Tester“? :crazy_face:

Warum ich überhaupt seit der Medikation so ne riesige Lust auf Studien habe, frage ich mich.
Finde da immer wieder was neues spannendes.
Das ist alles sooo komplex :see_no_evil:

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@SneedleDeeDoo Ach, ist doch nur wieder der Hyperfokus :wink::see_no_evil:

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Schon 6-7 Monate?
Wann hört der denn endlich mal wieder auf? :see_no_evil::laughing:

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