Wirkung der Medikamente (Elvanse)

Hallo. Ich bin relativ neu hier und nach der Suche nach Erfahrungen von Leuten, die bereits gut auf ADHS-Medis eingestellt sind, um meine Unsicherheiten etwas zu mildern und meinen Verlauf einzuordnen und allgemein mal eure Meinungen zu hören.

Ich (m33) wurde Anfang des Jahres mit ADHS diagnostiziert. Vorher war ich mein ganzes Erwachsenenleben immer wieder und erfolglos wegen Depressionen in unterschiedlichsten Behandlungen. Mein ADHS ist keines, was durch Hyperaktivität in Erscheinung tritt. Ich bin eher der ruhige, viel zu langsame und verpeilte Typ.

Mein behandelnder Psychiater hat mir im Januar zuerst Medikinet Adult verschrieben. Das hat mir auch rückblickend geholfen. (Kann man ganz gut am Rückgang meiner Krankheitstage sehen). Vor der Behandlung hatte ich dort enorme Ausfälle. Habe es kaum mal geschafft, ein, zwei Wochen ohne AU-Bescheinigung zu bewältigen.

Trotzdem fühlte es sich die Wirkung der Medis nie wirklich „genug“ an. Zum Ende war ich bei 1x 40 mg und 1x 30 mg am Tag. Bei der Dosis kam ich aber leider mit den Nebenwirkungen nicht gut zurecht. Ich konnte mich zwar gut konzentrieren, aber ich habe mich körperlich sehr erschöpft gefühlt.

Daher nehme ich jetzt in der 5. Woche Elvanse. Gestartet habe ich mit 30 mg. Hier habe ich mich anfänglich zwar sehr ausgeglichen und entspannt gefühlt, aber ungünstigerweise auch extrem müde und verschallert (hatte manchmal eher was von einem THC-Rausch). An Konzentration war so nicht zu denken. Seit einer Woche nehme ich jetzt 40 mg und damit ist es etwas besser. Ich habe im Peak der Wirkung dann gute zwei Stunden Konzentration. Aber gegen Mittag spüre ich dann immer einen Abfall der Wirkung. Da werde ich extrem müde und träge und will mich am liebsten nur noch hinlegen. Die letzten Tage kam ich da auch nicht mehr aus dem Zustand raus. Das fühlt sich leider zurzeit so extrem an, dass ich Angst habe, Ärger auf der Arbeit zu bekommen, weil ich echt auf dem Zahnfleisch gehe. (Mache eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler). Ohne Konzentration/Antrieb ist das echt die Hölle.

Um dem Mittagstief zu entgehen, habe ich heute Mittag testweise eine zweite Dosis genommen. Ca. 20 mg (in Wasser aufgelöste 40 mg Tablette). Das ist nicht mit meinem Arzt abgesprochen und soll auch einmalig bleiben. Allerdings verspreche ich mir hiervon etwas Klarheit, ob eine höhere Dosis für mich wirksam ist. Ich höre kaum noch störende Gedanken und kann mich sehr gut fokussieren und bestätigt mich in meiner Vermutung einer bisherigen Unterdosierung.

Hierzu habe ich allgemein auch die Frage, wie ich eine leichte Überdosierung differenzieren kann.
z. B. ob und wie die Wirkung irgendwann ins Unangenehme kippt.

Kann man auch „zu konzentriert“ sein oder würde es eher in eine aktivierende, ausgelassene Richtung gehen? Ich habe etwas Angst, zu viel zu wollen.

Ich freue mich, zu lesen, was ihr dazu schreibt. Danke schonmal im Voraus. :slight_smile: