Hallo,
leider habe ich zu dem Thema noch nicht wirklich was gefunden. Ich würde gerne wissen wie sich akuter Stress auf Ritalin adult auswirkt bzw. Methylphenidat. Kann mich da jemand aufklären?
Hintergrund ist, dass ich aktuell sehr gestresst bin, weil ich starke Fußschmerzen habe (aufgrund meiner Rheumaerkrankung) und deshalb sehr wahrscheinlich eine größere OP ansteht und zusätzlich mache ich gerade eine Schematherapie, die sehr anstrengend ist und ich habe das Gefühl, dass mir Ritalin adult da gerade nicht wirklich bei hilft!?!
Grundsätzlich verleihen Stimulanzien auf den ersten Blick mehr „Energie“, die zu mehr Erschöpfung führen kann. Gerade bei Stress bemerkt man evtl. nicht, dass eine Pause notwendig ist weil man bereits auf 200% läuft und macht einfach weiter. Daher Pausen einplanen. Auch die sind To-Dos!
ADHSler laufen prinzipiell schon immer auf mind. 100 % mit schwacher Bremse während sich NT auf etwa 60-80% Leistungsabgabe ohne sich regulieren zu müssen. Daher neigen ADHSler (=Porsche) auch zu Burnout wegen der schwachen Fahrradbremse. Am Ende geht’s darum dass man lernt sich nicht als Porsche selbst zu schaden, sondern auf Mofa-Tempo zu kommen was immer noch schneller als ein NT ist. Aber die Differenz zwischen Mofa und Fahrrad ist dann nicht so stark.
In Rahmen von tieferen Therapieprozessen wirkte es bei mir auch nicht so gut und vor allem hatte ich mehr Probleme im Rebound.
Bei angtriggerter PTBS hatte ich gar eine Kontrawirkung.
Durch die plötzlich Kontrawirkung der Medikation sind wir aber Gott Sei Dank der PTBS erst auf die Schliche gekommen.
Trotz der Kontra- oder schlechteren Wirkung hatte ich die ganze Zeit dass Gefühl, das die Medikation trotzdem im Hintergrund wirkt. Ich konnte besser auf meine Ressourcen und Werkzeuge zugreifen bzw. war dadurch besser in der Lage zu erfassen was ich für mich tun kann.
Das ganze Alltagsgedönns konnte ich wenigsten mit einem Mini Maß an Aktivität nicht ganz den Bach runter gehen lassen.
Wenn man einen anderen Stress hat kann es gut sein das man die Dosierung anpassen muss.
Der Stress hat eben auch Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem.
Allerdings ist’s nicht immer ganz einfach. Manche benötigen dann eine höhere Dosierung und andere eine niedrigere. Das muss man ausprobieren.
Seit dem ich noch Bupropion nehme, benötige ich viel mehr Ritalin, kann das sein oder ist es doch nur der Stress? Und dann fällt mir gerade noch ein, dass ich ne Mönchspfeffer-Pause mache, kann das auch ne Wirkung auf Ritalin haben?
Ja, wirkt dopaminerg.
Durch Buproprion sollte man eher weniger MPH brauchen.
Tatsächlich beobachte ich das bei mir auch. Letzte Woche Montag war so ein Tag. Ich hatte unerwartet ein hohes stresslevel. Ich reagierte mit starker Migräne ind Erschöpfung . Ich war stressbedingt so angespannt, dass ich von dem Ritalin gar nicht mehr gespürt habe. Ich vermute, dass es zu ner Wechselwirkung zwischen dem Medikament und Adrenalin und cortisol kommt. Aber wie gesagt, ist nur eine Vermutung.
Wir haben erst durch die Medikation festgestellt dass mich eine PTBS in den „Birnout“ getrieben hat.
Nach dem der BirnOut behandelt war inc . der ADHS Diagnose und ich wieder im Leben stand , wirkte von einer Sekunde zur anderen die Medikation plötzlich Kontra.
Es gab eine Trigger und dadurch kamen wir der PTBS auf der Spur.
Ich konnte schon fast die Uhr danach stellen , wenn in bestimmten konfrontativen Momenten die Wirkung umschlug.
Es gibt den „stinknormale“ ADHS Stress und dann wirkt die Medikation, kommt es zB aber zu , ich nenne es mal „hoch erregenden Angststress“ ist was anderes im Gehirn loss und dass verträgt sich nicht.
Gedankeneinschuss?….lieber @UlBre kann es dann sogar sein, dass der Körper/die Psyche sich gegen die regulierende Wirkung von MPH wehrt weil er ja auf Gefahr-Flucht-Abwehrmodus geschaltete hat und in dem Sinne zunächst einen regulierten Reizfilter als Gefahr sieht??.
@Friedaline vielleicht kommt bei dir noch dazu dass du Migräne hast und dass hat ja auch was mit dem Hirnstoffwechsel zu tun ?
….bei mir hat letzendlich die Medikation dazu geführt das sie latent im Hintergrund trotz Kontrawirkung doch irgendwie positiv gewirkt hat und ich nutzen davon hatte.
Mein Stresselevel wäre unabhängig zum ADHS eh erhöht gewesen und die Traumatherapie war auch unabdingbar.
Die Medikation stabilisierte aber in den ruhigen Phasen mein ADHS.
Vermutlich wäre ich ohne die Medikation mit der PTBS nichtmal so weit gekommen wie es jetzt ist .
An das was man bei der PTBS arbeiten muss bleibt bestehen , dass puffert die Medikation nicht ab .
Hi @Sarah-Jane
Ich habe das Gefühl ebenfalls, dass die Wirkung (bei mir medikenet) durch einen Basisstress verschlechtert/nicht so verlässlich wirkt.
Ich habe das häufig so, dass wenn ich frei habe und aufwache, ich mich nochmal umdrehen und „krampfhaft“ weiterschlafe (bekomme den Arsch nicht hoch, der Tag bringt auch viele Aufgaben mit sich - vielleicht auch eine Art Vermeidung)
Wenn ich dann endlich aufgestanden bin, merke ich dass ich schon gestresst aufwache, weil ich das Gefühl habe, zu wenig Zeit für irgendwas zu haben. Die Folge, medikenet verstärkt dieses grundlegende Gefühl des gestresst seins. An Arbeitstagen stehe ich dann völlig müde auf und werde mit der Zeit wach, was aber nicht diesen Basisstress mit sich bringt.
Auch Prüfungssituationen, in denen ich vorher durch den Prüfungsstress angeregt wurde und performt habe, knocken mich unter Medikenet teilweise aus (Blackout, obwohl es ohne nie ein großes Thema war).
Die Medikamente wirken ja auf den Noradrenalinspiegel bzw. Auf die Wiederaufnahme dessen und den Dopaminypiegel ein. Ich kann mir vorstellen, dass man unter Stress eventuell eine geringere Dosierung braucht, weil der Stresspegel von Grund auf ja schon höher ist.
Jetzt die Frage, hat Stress (Cortisol) was mit dem Noradrenalinspiegel zu tun ? Dann würd es ja passen
Nur Vermutungen, keine Fakten. Gerne korrigieren