Wirkung und Vorteile der verschiedenen Medis

Hallo alle zusammen,

ich habe mich soeben im Thread über die verschiedenen Medikamente erkundigt und würde gerne wissen, wie ihr so dazu steht. Ich habe am 5.1. meinen Termin zur erstmaligen medikamentösen Behandlung und habe beim Thema von Cloudy (falls man andere in seinem Thema nicht erwähnen sollte, sagt mir Bescheid!) erfahren, dass wohl Medikinet (5mg) für den Anfang ganz gut sein soll und da meine Psychiaterin keine spezielle Erfahrung mit ADS hat, würde es mich freuen andere Erfahrungen zu hören :smiley: Hat hier jemand mit Elvanse und Medikinet, bzw. Ritalin angefangen und was wäre eures Erachtens denn so der „grobe“ Unterschied? Dass Elvanse langfristiger wirken, weniger Nebenwirkungen haben und eine leicht schwächeren „Lernboost“ haben soll habe ich zudem auch gelesen. Mache ich mir da zu sehr Gedanken und ist es eher eine Frage der Verträglichkeit oder kann man MPH und LDX schon etwas klarer unterscheiden?

Euch allen einen guten Rutsch!

Frosdedje

Hallo @frosdedje erstmal auch noch ein herzliches Willkommen von mir!

Grade sehe ich, dass du hier noch keine Antworten bekommen hast.

Hast du inzwischen in den anderen Threads schon genug erfahren?

Grundsätzlich ist Methylphenidat nicht schlecht, viele Ärzte fangen gerne damit an und mit 5mg retardiert anzufangen ist kein schlechter Weg.

Unretardiert 2,5 mg wäre das Gleiche auf die Einzeldosis bezogen.

Medikinet Adult ist retardiert, man sollte immer dazu etwas essen.

Ritalin Adult ist im Prinzip das Gleiche, man muss nicht unbedingt dazu etwas essen.

Komischerweise kann man nicht vorhersagen, bei wem welches von beiden besser wirkt. Manche werden von dem einen oder dem anderen traurig, dann wechselt man einfach und es geht.

Der Fokus ist bei Methylphenidat besser als bei Elvanse oder Attentin. Es kommt aber auf die Tätigkeit an, die man ausübt.

Ich muss immer viele Themen gleichzeitig im Blick behalten und im richtigen Moment zwischen ihnen wechseln. Das gelingt mir Methylphenidat nicht. Deshalb ist bei mir Elvanse besser.

Elvanse hat auch eine leicht stimmungsaufhellende Wirkung, das kann hilfreich sein. Wobei sich bei mir unter Medikinet Adult auch die Stimmung aufgehellt hat, weil es so gut geholfen hat. Aber wie gesagt, ich verbeiße mich mit Medikinet zu sehr an einzelnen Aufgaben und vergesse den Rest. Und das schon bei nur 5 bis 7,5 mg, also einer sehr niedrigen Dosis… bei 10 mg war ich so im Hyperfokus, dass ich bei tollen Erfolgen in der einzelnen Tätigkeit im Hyperfokus zugleich richtigen Mist gebaut habe, weil ich andere wichtige Sachen rundum nicht mehr beachtet habe.

Noch Fragen?

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Hey Nono, vielen Dank für deine Erfahrungsberichte. Da ich den überwiegend unaufmerksamen und unkonzentrierten Typ habe, finde ich es sehr wichtig, Informationen über die gesteigerte kognitive Leistungsfähigkeit zu erhalten. Deshalb vielen Dank damit kann ich einiges anfangen! :stuck_out_tongue: Ich habe jetzt mit 5mg Medikinet adult angefangen, weil meine Ärztin mir das empfohlen hat.

Das mit der Dosis der retardierten Variante im Vergleich zum nicht-retardierten Medikinet Adult ist auch hilfreich, also zweimal Medikinet mit normaler Freisetzung wäre sozusagen wie eine retardierte Pille? :smiley:

Also, ich habe mit 5 mg unretadiertem MPH angefangen, recht schnell auf 10 mg und dann kam die Umstellung auf 20 mg Ritalin, bei Bedarf auch 30 mg. Zwischendurch bekam ich mal Medikinet, weil Ritalin nicht lieferbar war. Das Medikinet bekam mir nicht, da wurde ich weinerlich, wenn die Wirkung nachließ. Jetzt bin ich bei Elvanse, weil mein neuer Arzt das so wollte… Zu Elvanse kann ich noch nicht viel sagen. Ich denke, die 30 mg sind bei mir zu wenig.

Von 5mg retadiertem Medikinet hätte ich jedenfalls wohl rein gar nichts gemerkt. :wink:

Noch ergänzend: Beim Ritalin sind die Rebounds recht heftig, vor allem je höher die Dosierung ist. Meine ursprüngliche Medikation war wie folgt: morgens 10 mg unretadiertes MPH, 1 Stunde später 20 oder 30 mg Ritalin. Da es bei mir nur ca. 4 h wirkte, musste ich noch mal nachlegen. Abends dann manchmal noch 5 mg unretadiertes zum Herunterkommen. Ich kam mir vor wie ein Junkie und wie gesagt, das Nachlassen der Wirkung des Ritalins war oft sehr unangenehm (extreme Hibbeligkeit).

Unretadiertes MPH hilft mir morgens überhaupt in die Gänge zu kommen. Es wirkt bei mir antriebsteigernd, aber auch beruhigend.

Zu Elvanse kann ich bisher nur sagen, dass ich Abends einfach nicht müde werde. Ich hoffe, das geht noch weg. Nachteil an Elvanse ist, dass es ca 2 Stunden braucht, eh die Wirkung einsetzt. Allerdings habe ich das nur bei der 1. Einnahme gespürt. Deshalb denke ich, dass 30 mg zu wenig sind für mich.

Ich habe auch mit 5mg Medikinet Adult angefangen, also retardiert. Ich durfte am dritten Tag, glaube ich, mittags nochmal 5 mg nehmen.

Nach einer Woche sollte ich erstmal nur morgens auf 10mg steigern, wenn ich mich richtig erinnere…

Aber 10mg waren für mich schon überdosiert. 7,5 wären optimal gewesen, aber Medikinet zu teilen mit den retardierten und unretardierten Kügelchen ist halt blöd…

Hier ebenfalls Medikinet-Nutzer!
Ich habe mit 10mg Medikinet begonnen, die ich aber erstmal nur auf Bedarf nutzen wollte/durfte.
Ich wollte zum Beispiel nur an meinen Uni-Tagen und nicht am Wochenende Medis nehmen.
Mittlerweile nehme ich jeden Tag 20mg, bei Bedarf Mittags/Nachmittags nochmal 10mg.
Ich muss aber sagen, dass ich wirklich Glück hab bzgl. der Nebenwirkungen.
Ich habe tagsüber kaum Appetit (und wenn dann nur auf eher dröge/nicht komplexe dinge. brot oder cracker oder so, ich weiß, ziemlich uninteressante Info aber mir fällt das immer mehr auf),
aber ich bin sowieso ein Viel-Esser und gerne-Esser (anderes Thema), also das haut mich jetzt nicht um.
Ansonsten kann ich natürlich nicht gut einschlafen wenn zu spät nochmal „nachlege“, aber das kann ich ja beeinflussen.
Vielleicht schwitze ich etwas mehr, aber das tue ich auch wenn ich viel Kaffee trinken und es ist auf jedenfall noch nicht im belastenden Bereich.
Nachmittags habe ich manchmal ein Down, aber ich würde das gar nicht nur auf das Medikament schieben, sondern auch darauf, dass ich eben wirklich mehr mache mit Medis.
Also ich erledige mehr und lerne zum Beispiel viel mehr, das würde mich auch so groggy machen.

Ich hab dafür für mich eine tolle Lösung gefunden. gegen 16-17 Uhr ist Podcast-Zeit. Das ist eine der wenigen festen Strukturen die ich mir wirklich eintrainiert hab.
Da leg ich mich auf die Couch und hör mir irgendeinen Podcast/Hörspiel (kenne jetzt alle online verfügbaren Sherlock Holmes Hörspiele.) an. Manchmal dös ich dabei ein, manchmal entspanne ich einfach nur bis ich wieder aufgeladen bin.
Ist bestimmt ein alter Hase, aber probiert das echt mal aus wenn es euch ähnlich geht! :tanz :tanz

Und für mich keine negative Nebenwirkung, aber das eindeutigste Zeichen, dass die Wirkung einsetzt ist:
Ca. 30 Minuten/1 Stunde nach Einnahme habe ich ein totales Redebedürfnis. Jetzt aber wirklich nicht so ego- laberflashmässig, sondern ich wünsche mir Austausch. Da wird dann mal lange mit der Mutter gequatscht und auf den neuesten Stand gebracht, oder mit Vaddi über fürchterliche Technikthemen, oder mit alten Freunden mit denen ich nicht regelmäßig genug Kontakt hab)

Ansonsten wirkt es bei mir irgendwie „formgebender“.
Ich lese Dokumente „in die Tiefe“ und nicht nur die Wörter, ich spring im Büro nicht auf jeden Satz auf um irgendwelche soziale Interaktion zu haben statt irgendwelche nervigen Kleinigkeiten fertigzumachen, ich kann mich besser konzentrieren (muss aber noch daran arbeiten den Fokus auf die richtige Sachen zu richten).