Hallo! Anfang dieses Jahres wurde bei mir Adhs diagnostiziert und ich bin nun am 3. Tag meiner Eindosierung mit Methylphenidat (10-10). Die vergangenen beiden Tage hat es mit dem Medikament sehr gut funktioniert, ich fühlte mich innerlich ruhiger und besser abgeschirmt irgendwie. Das einzige, was ich bemerkte war, dass ich extrem wenig Appetit hatte.
Heute jedoch bemerke ich einen krassen Stimmungsabfall (1. Tablette um 10 Uhr genommen; 2. Tablette sollte ich jetzt dann wohl bald nehmen), Ängstlichkeit, verstärktes zwanghaftes Gedankenkarussell, … Meint ihr es liegt an der nachlassenden Wirkung der ersten Tablette?
Was mich auch beunruhigt: Ich habe gelesen, dass man mit Adhs ja eigentlich paradox auf diese Substanzen reagiert. Nun habe ich vor circa einem halben Jahr einmal Amphetaminsulfat von meinem Freund probiert (ärtzlich verschrieben, nicht retardierend) und bei meiner allerersten Einnahme spürte ich plötzlich ein Hochgefühl (ähnlich dem Gefühl, welches ich früher auch beim Trinken von Alkohol hatte - weswegen ich damit aufgehört habe) … also schon gedanklich klarer und alles, aber mit sehr deutlich aufgehellter Stimmung. Ich habe im Internet recherchiert, dass das bei Adhs ja eigentlich nicht so wirken sollte. Und durch mein komisches Zwangsgedanken-Karussell bilde ich mir nun schon die letzten 2 Tage ein, dass ich nun vielleicht Medikamente nehme, obwohl ich evtl. kein Adhs hätte? Wahrscheinlich spinne ich nur, aber egal. Auf alle Fälle hatte ich damals mit dem Amphetaminsulfat auch extrem viel Kaffee getrunken, fühlte mich also sehr aufgedreht und so ne Viertelstunde lang auch euphorisch. Kann das bei jemandem mit Adhs auch so wirken?
Es war wirklich sehr vergleichbar mit Alkohol, der bei mir immer zunächst zu einem Hochgefühl, Logorrhoe, Aufgedrehtsein führt (bei gleichzeitiger innerer Entspannung) und dann relativ bald in depressive Zustände, Angstattacken umkippt. Ich reagiere sehr sensibel auf Alk denke ich. Ist das bei noch jemandem so?
Bei Cannabis zu meiner Studienzeit übrigens ähnliche Wirkung: Geringe Dosen gleich null Effekt. Und bei mehr: Zunächst 10 min euphorisch und redend wie ein Wasserfall und dann Panikattacken …
Bei dem Methylphenidat, das ich jetzt nehme, merke ich zGlück keine euphorisierenden Effekte. Eigentlich mehr eine innere Gelassenheit. Das Problem ist nur, dass ich - zumindest meinem Empfinden nach - zwanghafter denke als sonst. Und mir diese Info mit dem paradoxen Wirkeffekt und meiner Amphetaminsulfat-Erfahrung gerade gedanklich einen Strick dreht und mir vorgaukelt, ich würde das Medikament „missbräuchlich“ nehmen.
Hoffentlich habe ich das gerade einigermaßen verständlich geschrieben. Vllt. kann mir ja wer fundiertere Infos geben!
Liebe Grüße,
Chaosqueen