Guten Tag zusammen mein Name ist Yannik und ich bin erst seit gestern hier angemeldet. Ich habe gestern Abend noch eine oder zwei Stunden hier im Forum etwas herumgesucht aber irgendwie keine passende Antwort gefunden auf meine Frage oder bei der menge an Threads auch einfach übersehen, falls ihr das Thema irgendwo verlinken wollt, gerne.
Ich fange einfach mal an von mir zu erzählen, die Probleme werden dann schon klar denke ich und wenn ich in dem letzten Jahr etwas gelernt habe dann das jeder seine ganz eigenen Probleme hat^^
Also letzten September ist mein bester Freund gestorben mit dem ich doch die letzten 15 Jahre sehr viel erlebt habe, aufgrund von dessen Tod muss bei mir mal etwas ausgebrochen sein das ich so noch nicht kannte. Nach ca. 2 Wochen habe ich Albträume bekommen und aufgrund dessen kaum noch geschlafen. Da ich als Lagerleiter von 17 Personen Arbeite und wir seit Corona 300% mehr Umsätze machen war auch genug Arbeit da, um sich nicht um sich selbst zu kümmern. 14-16 Stunden Tage waren von der Arbeit her kein Problem und auch wenn ich 24h gearbeitet hätte, es wäre immer noch was zu tun gewesen. Da ich sowieso nicht mehr schlafen wollte (aufgrund der Albträume)hat mir das in die Karten gespielt. Durch den Schlafentzug wurde ich immer dünnhäutiger, flippte noch mehr aus als vor dem Tod meines besten Freundes und Kleinigkeiten regten mich so auf das ich sogar von meinen Arbeitern darauf angesprochen wurde.
Das ich nebenbei noch als DJ gearbeitet habe am Wochenende, grössere Spieleveranstaltungen organisiert und durchgeführt habe, eine Freundin hatte und auch sonst immer auf Achse war, hat da anscheinend nicht geholfen
Da irgendwann auch Panikattacken dazu gekommen sind, die so schlimm wurden das ein Krankenwagen zu mir nach Hause kommen musste weil ich am nächsten Tag einfach nicht mehr Arbeiten gehen konnte. Fazit: Nervenzusammenbruch durch zu viel Stress, keine Work/Life Balance usw…
Für mich war das am Anfang alles Quatsch, da ich aber in meinem Ärztlich verordneten Zwangsurlaub nicht gesünder wurde sondern sich irgendwie alle Symptome verschlechterten wie auch plötzliche Sozialphobie (nicht mehr einkaufen können wenn viele Menschen da sind, grössere Veranstaltungen besuchen, Organisieren war gar kein Thema mehr). Meinte mein Hausarzt das mir ein Klinikaufenthalt helfen würde.
So weit hat das alles noch gar nicht so viel mit dem ADHS zu tun. Dazu komme ich aber gleich.
In der Klinik wurde neben Depressionen, Narzissmus, auch ADHS Diagnostiziert. Ich war bis vor 3 Monaten Total gegen ADHS Medikamente auch wenn ich schon von JEDER Person in meinem Umfeld gehört habe ich hätte ganz sicher ADHS. ICH wollte das nie hören, Ich wollte nicht ,krank, sein. Habe die ersten Test die gemacht wurden auch komplett beschissen damit die Diagnose nicht auf ADHS fällt.
Irgendwann hatte ich ein gutes Gespräch mit jemandem in der Klinik der mich davon ,überzeugen, konnte. Ich sah bei ihm viele Probleme die ich auch hatte aber wie er anders damit umging. Ich habe die Tests wiederholt, ehrlich ausgefüllt und natürlich ist ADHS dabei rausgekommen. So weit so gut, wir sind jetzt 3 Woche vor Austritt in der Klinik.
Da habe ich das erste mal Medikinet bekommen und hab bis 20mg gar nichts gemerkt ausser Nebenwirkungen, dann gings aber los mit 20mg und plötzlich war Aufräumen im Zimmer in der Klinik absolut kein Thema mehr, Abfall wird nicht erst irgendwo zwischengelagert, sondern direkt in den Abfalleimer befördert, wenn ich Sachen suche, Suche ich 1x richtig an einem Ort und nicht 15x in Jeder Schublade und in jedem Schrank.
Leider musste ich die Klinik dann verlassen und wir waren bei 20mg - 20mg - 0
Zuhause musste ich dann feststellen wie das Runterkommen von Medikinet die Hölle für mich war, das einzige was da Ansatzweise geholfen hat gegen die Innere Unruhe waren Benzos oder Cannabis. Da ich aber nicht in eine Benzo Abhängigkeit Steuern wollte wars dann halt eher mal ein Joint.
Da ich aber ja nicht immer überall kiffen kann und will (und auch kein Dauerkonsument werden will) sobald Medikinet aufhört zu wirken musste eine andere Lösung her, mein Psychiater meine Concerta.
Gleiches Problem wie bei Medikinet nur das ich da den ganzen Tag nichts essen konnte, bzw der Crash am Abend fast noch schlimmer war als bei Medikinet. Dazu sind noch Krämpfe gekommen die ich Neurologisch abklären lassen muss, die aber fast ganz verschwunden sind seit ich auf Elvanse umgestiegen bin.
Elvanse nehme ich jetzt die 3te Woche. Angefangen mit 20mg 2 Wochen lang und seit letztem Freitag auf 40mg.
Was mir bei Elvanse auffällt ist das ich diesen Push nicht habe wie bei MPH, jedoch aber auch fast kein spürbares runterkommen. damit meine ich das Wohnung aufräumen zwar geht, jedoch muss ICH meinen Arsch wieder hochbekommen, was aber ganz gut funktioniert.
Was ich aber merke, und jetzt kommen die wichtigen Fragen:
Ich bin eigentlich überaus Selbstbewusst, was ich bei Einnahme von Elvanse plötzlich nicht mehr bin. Ich habe fast schon mühe Leute zu treffen, vor allem am Anfang und bei Dosissteigerung.
Kennt das jemand von euch?
Das ich die ersten 4 Tage nichts Essen konnte, war zwar sehr Unangenehm aber irgendwie Aushaltbar mit Smothies und Früchten, bin die ersten paar Tage aber dann halt auch so Saft und Kraftlos und habe gar keine Lust nach draussen zu gehen.
Ist das auch normal?
Ich habe auch das Gefühl das ich von 40mg nicht wirklich ruhiger werde (äusserlich). Also meine Beine fangen fast von alleine an zu ,zittern, (diese auf und ab wippen), bin irgendwie bisschen vergesslicher geworden, und ob ich mich Innerlich Ruhig fühle weiss ich nicht so genau, denn wenn ich mich mal mit Freunden treffe, habe ich eher Herzrasen und fühle mich leicht bis mittelschwer Unwohl, fast schon Hyperig, Ich habe das Gefühl ich bin nicht ich, eher fast schon introvertiert und sonst bin ich eine extrem extrovertierte Person was ich auch merke wenn ich das Medikament nicht nehme.
Was für das Medikament spricht ist das meine Wohnung das erste mal in meinem Leben, fast jederzeit so Aussieht das ich wildfremde Personen jederzeit reinlassen könnte, meine Rechnungen sind gemacht, ich mache weniger Flüchtigkeitsfehler usw…
Also weiss ich halt nicht genau ob mir das Medikament hilft oder nicht. Auf der einen Seite sehe ich gewisse Positive Effekte, die negativen Effekte sind aber auch da und wenn die nicht weg gehen kann ich mir nicht vorstellen das ich das Medikament weiter nehmen werde weil ich keine Lust habe plötzlich introvertiert zu werden.
Sind das Sachen die weg gehen?
Ab wann gewöhnt sich der Körper so an das Medikament, das normal Essen und Schlafen wieder möglich ist, geht diese Innere Unruhe wenn ich das Medikament nehme irgendwann weg?
Da mir mein Job alles zu stressig wurde wollte ich auf März auch eine Teilzeit-Schule als Sound Engineer anfangen, was ohne Medikamente jedoch kaum möglich ist bei der Aufmerksamkeitspanne die ich sonst habe.
Hoffe das war jetzt nicht zu viel Vortext und jemand ist hier der mich über paar Sachen aufklären kann.
Merci und viele liebe Grüsse