Sorry für die späte Rückmeldung. Hatte zwei Kindergeburtstage in kurzer Zeit. Da bleibt immer kaum Zeit für anderes.
Zum Thema Schule, Wiederholen, Schulwahl…
Mein Sohn hat durch die Legasthenie ja schon Nachteilsausgleiche. Das ist bei Ihm aktuell auch deutlich mehr als bei mir damals. Er bekommt wirklich gute Unterstützung und seine Lehrerin macht einiges Möglich.
Ich war zwischenzeitlich durchaus auch schon sehr bei dem Gedanken „dann wiederholt er halt ein Jahr“. Weil er mit dem Lesen und Schreiben so zu kämpfen hat. Aber ich glaube, er würde sich dann in sämtlichen anderen Fächern sehr langweile. Daher bin ich froh, dass wir aktuell einige Fortschritte beim lesen und schreiben beobachten können.
Aber eigentlich bräuchte er ein anderes Konzept. Z.B. ein Jahr nur Deutsch, bzw. Deutsch in Sachkunde verpackt. Das würde er toll finden und wenn er dann mit lesen und schreiben auf einem guten Stand wäre, könnte man wieder in einer Regelklasse mit allen Fächern weitermachen.
Ich würde ihn schon gerne am Gymnasium sehen. Aber nicht wegen irgendwelchem Leistungswahn. Oder weil er später unbedingt studieren muss…er soll machen, was ihn glücklich macht. Wobei ich ihn da schon eher in den höheren Ausbildungen sehe. Immerhin hat er schon mit knapp 5 Jahren, besessen von Lampen, verstanden, wie LED`s funktionieren und aktiv überlegt, wie er mit meinem Mann Halbleiter im Schuppen herstellen können
Gymnasium also nicht weil irgendein Elite Gedanke sondern weil er einfach so schlau ist. Weil er eigentlich gerne neues Lernt. Besonders Naturwissenschaften. Und es am Gymnasium da einfach mehr Futter und Möglichkeiten gibt.
Ich war auch so, durfte nur an die Realschule. Hab mich da soo gelangweilt. Wenn ich nun bei meiner großen Tochter sehe, wie viel tiefer die Themen am Gymnasium behandelt werden… Das würde ich meinem Sohn einfach auch wünschen.
Aber wenn es für Ihn mehr Stress als positive Effekte bedeutet, dann ganz klar, ab auf die Gemeinschaftsschule. Da läuft es im besten Fall dann ja so, dass er in seinen guten Fächern auf dem höheren Level laufen kann, aber in den Sprachen weniger schaffen muss.
Hausaufgaben allgemein:
ja, die würde ich auch gerne abschaffen. Wobei ich auch sehe, dass die sinnvoll sein können. Manche Brauchen mehr Wiederholungen. Mehr Zeit etwas zu lernen.
Wir haben Extrembeispiele.
Meine große Tochter (HB) hatte ihre Hausaufgaben in der Grundschulzeit schon in der Schule fertig. Ich musste nie mit ihr lernen. Im Lockdown mal Arbeitsblätter kontrollieren und ein Referat mit ihr ausarbeiten. Es lief einfach wie geschmiert. In allen Bereichen. Sie hat sich sogar so gelangweilt, das wir andere Probleme bekamen. Grundschule in 3 Jahren mit Angebot noch ein zweites Mal zu springen. Was wir nicht gemacht haben, weil soziale Probleme durch den dann noch größeren Altersabstand befürchtet wurden.
Sie hätte gar keine Hausaufgaben gebraucht, weil Wiederholung nicht nötig war. Hat sie aber einfach in der Schule gemacht, weil sie da eh immer Zeit totschlagen musste.
Mein Sohn dagegen musste in der 1 und 2 Klasse ca. die Hälfte der Aufgaben aus der Schule (deutsch) Zuhause nacharbeiten + Hausaufgaben… Und das hat uns wahnsinnig gemacht. Weil Hausaufgaben zu der Zeit ein Garant für Wutanfälle waren.
Nur leider ist ihm das alles nicht wie der großen zugeflogen. Irgendwann müssen die Aufgaben ja gemacht werden. Weil er (auch mit Legasthenie, wie wir mittlerweile ja wissen) irgendwann flüssig lesen und schreiben können soll. Das geht nur mit viel Wiederholung. Und Zuhause kann ich ihm das dann nochmal auf meine Art erklären. Oft hat er in der Schule gar nicht verstanden, was überhaupt gemacht werden soll. Dann sitzt da ein Brett vor dem Kopf und ich kann versuchen es langsam zu entfernen um dann die Infos in den Kopf zu bekommen und zu hoffen, dass er sie nicht gleich wieder vergisst.
Insofern, ja Hausaufgaben sind doof. Weil wir nicht noch eine Aufgabe machen wollen. Weil wir gar nicht wissen, wie man das richtig mit dem Kind macht. Vll weil wir unsere eigenen Aufgaben auch schon doof fanden. Weil es zu Reibereien führt. Nachmittage zum spielen sein sollten.
Aber zumindest mein Sohn, braucht diese Unterstützung. So kann ich viel Auffangen. Hätten wir das nicht gemacht, dann hätte er ja theoretisch die doppelte Zeit Grundschule gebraucht. Puh… Grundschule in 6-8 Jahren. Nur weil er zu langsam ist, Legastheniker bei ansonsten sehr hoher Intelligenz… Das wäre wohl auch Quälkram. Von den sozialen Problemen und was es mit dem Selbstwert macht, ganz zu schweigen.