Zehnfingersystem

Ja, das Problem mit der Motivation und dem negativen Selbstbild… da struggeln wir hier auch noch immer.

Meine Idee: Selbstwert des Kindes aufbauen. Z.B. Bereiche finden, in denen das Kind gut ist und vielleicht sogar besser und schneller lernt als andere Kinder. Persönliche Stärken definieren.

Da erkennt das Kind bestenfalls, dass es Stärken hat und die bei jedem Menschen anders verteilt sind.

Dann an der Schwäche arbeiten und nicht mit anderen vergleichen, sondern immer mit der eigenen Leistung.

Heute mit Tipp10 anfangen, beim nächsten oder übernächsten Mal eine Verbesserung zum vorhergehenden Wert sehen.

Dazu aber auch das Modell der Lernkurven erklären! Es gibt immer auch ein Plateau. Man wird erstmal besser und dann passiert für eine Weile gefühlt nichts, man wird sogar gefühlt kurz wieder etwas schlechter („zu Hause ging das aber!“) und erst DANN wird es wieder besser.
Diese Entwicklung bestenfalls notieren und beim nächsten Plateau raussuchen und sagen „Das hattest du hier schonmal. Schau, da hast du auch gedacht es geht nicht, aber einen Monat später hast du enorme Fortschritte gemacht. Das ist jetzt genauso. Du bist gerade in der schwierigen Phase, wo gefühlt nichts voran geht.“

Wir reden hier von einem komplexen Prozess, der nicht von heute auf morgen zu bewältigen ist.
Manchmal dauert es Jahre, bis die positive Bestärkung ankommt und es auch von allein zur intrinsischen Motivation kommt. Negative Erfahrungen müssen erst mühsam und mit ständiger Wiederholung überschrieben werden.
Hier braucht man Geduld und man muss behutsam immer wieder kleine Erfolge loben und herausarbeiten.

Ich kann zumindest aus meinem Arbeitsalltag berichten, dass es funktioniert. Wir haben schon absolut frustrierte Kinder mit 0 Selbstwertgefühl dazu bekommen, wieder an den eigenen Lernerfolg zu glauben. Da musste man aber teilweise auch jede noch so kleine Leistung versprachlichen. Bogen vom „a“ schön geschrieben, bei einem Wort an alle Buchstaben gedacht, schon 2 Aufgaben richtig gelöst etc.
Mühsam, aber wirkungsvoll.

Beim eigenen Kind gelingt das oft nicht so gut weil man noch so viele andere Themen am Tag hat. Aber in der Nachhilfesituation sollte das gut machbar sein, weil man ja nur eine kurze Zeit zusammen sitzt und man genau dafür da ist und die Zeit dafür hat.

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Ich das 10-Finger System bin aber sehr lansam dadrin