Zeitblindheit - Umgang im Alltag

@AWOL absolut richtig, Zeitblindheit bedeutet für mich zum Beispiel auch, oder eigentlich vorallem auch, dass ich zum Beispiel denke es sei Mittwoch dabei ist schon Freitag, oder ich denke es ist ungefähr 12 Uhr dabei ist es schon 14 Uhr, oder ich denke es sei noch März dabei ist schon April.

Ich wollte immer auf ein Internat, ich liebte die Serie Schloss Einstein dafür. Ich fand das irgendwie toll… aber ich versteh‘s nicht ganz genau, um ehrlich zu sein. Aber ich glaube der Gemeinschaftscharakter gefiel mir zum einen und auch der geregelte Rahmen. Ich versteh mich manchmal selber nicht, ich liebe das Gefühl von Gemeinschaft, aber bevorzuge es dennoch am liebsten alleine zu sein.

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Termine einhalten kann ich eigendlich ganz gut da ich von meinen Eltern dazu erzogen worden bin alles perfect zu machen.

Seit meinem Burn out hatte ich allerdings aufgru d von Überlastung Probleme damit diese zum Beispiel so im Handy einzugeben das ich auch daran erinnert werde.
Ich stelle mir immer eine Erinnerung fpr den Tag davor ein!

Und wenn ich am Tag desTermins viel Stress habe noch zusätzlich eine 1 Stunde vor dem Termin!

Bevor es Handys gab hatte ich immer einen Kalender!

Ich habe eher das Problem der Panik einen Termin zu verpassen , darum fange ich häufig wenn ich noch ca 1Stunde Zeit habe bis ich los muß gar nichts mehr neues an aus Angst es nicht mehr zu schaffen!
Allerdings ist mein Zeitgefül glaube ich durch die Medis besser geworden!

Ich habe auch manchmal Probleme wenn ichbim Zeitdruck Termine in den Handykalender eintrage dass ich diese falsch eintrage.
Daher lasse ich mir den Termin von meinem Gegenüber noch einmal bestätigen!

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Eingestellt ist mein Kalender default so, dass er 1 Tag vorher und 1 Stunde vorher losrappelt.

Aber meist habe ich den Termin eh schon diffus im Hinterkopf.
Weil ich an nix anderes mehr denken kann.

Aber ich fange gerade kurz vor dem Termin noch an, etwas anderes zu machen, oder unterwegs noch anderes zu erledigen, komme dann doch fast zu spät.
Ist fast so, als würde ich mich selbst sabotieren.
Oder ist es der Lustgewinn, Vabanque zu spielen mit dem Termin?

Termine falsch eintragen kenne ich auch.
Sagt mein Gegenüber so, wir sehen uns dann am nächsten Mittwoch um 11 Uhr, hole ich zitternd und konfus mein Handy heraus, während das Gegenüber schon weiterspricht, und ab da spaltet sich meine Aufmerksamkeit, und ich höre nicht mehr richtig zu und tippe den Termin prompt auch falsch ein.
-Noch Fragen?
-Ja, wann war nochmal der Termin, und was haben sie grade gesagt? :crazy_face:

Seit ich Lyrica nehme ist mein Zeitgefühl eh zerschossen.
Ich blicke auf, und zwei Stunden fehlen einfach.
Lyrica ist eigentlich völlig kontrainduziert bei ADS, nimmt aber gut die Angst und die Überreizung solange es wirkt.

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Blockzitat

Das kenne ich auch nur allzu gut!
Bei mir gibt es da mehrere Varianten:

Entweder ich ärgere mich, dass ich auf die intensive Vorbereitung auf den Termin so viel Zeit verwendet habe, dass ich noch vorher „mal kurz“ noch etwas anderes erledigen will und dann die Zeit dafür falsch einschätze…

…oder ich beginne so früh damit, mich fertig zu machen, dass ich dann das Gefühl habe, noch alle Zeit der Welt zu haben und mir dann noch Zeit lasse, um dann doch wieder zu spät zu kommen.
Kurios an dieser Variante ist, dass ich - besonders in Bezug auf meinen allmorgentlichen Kampf - meine Chancen, nicht allz spät zum Job zu kommen, mit jeder Minute, die ich später aufstehe, erhöhen.
Will sagen: Je später ich aufstehe, desto geringer ist meine Verspätung, da ich unter Druck (auch wenn ich den absolut hasse) scheinbar am besten funktioniere.

Ganz seltsam ist auch das folgende Phänomen:

Wenn ich längere Strecken in den Urlaub fahre, teile ich den Weg bei Abfahrt zeitlich in Abschnitte ein und halte fest, wann ich wo sein will. Komischerweise passt das auch immer und ich kann mich - wenn kein Stau mich aufhällt - auf meine Einschätzung verlassen und erreiche mein Ziel zur geschätzten Zeit.

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Da hab ich ein Problem mit beidem. Wie @AbrissBirne schon schön beschrieben hat, hilft es mir, gewisse Abläufe fast zwanghaft ritualisiert einzuhalten, z.B. morgens vor der Arbeit fertig machen. Nur so schaffe ich es einigermaßen regelmäßig pünktlich zur Arbeit zu kommen. Hilfreich ist, dass ich gleitende Arbeitszeiten habe, so dass sich keiner beschwert, wenn die Zeiten verschieden sind, zu denen ich auftauche. Aber da habe ich festgestellt, dass das absolut motivationsabhängig ist. In letzter Zeit habe ich es nämlich geschafft, meine peinlich genaue, durchritualisierte Morgenroutine zu sprengen, indem ich „aus versehen“ 1-1,5 Stunden (!) länger Yoga gemacht habe als sonst und das sprengt natürlich jeden Zeitrahmen. Yoga hat mir in dem Moment einfach viel besser getan als die Arbeit, die seit Monaten von extremem Stress geprägt ist.

Also wenn ich mir Zeit nehme, die Aufgaben genau zu planen und den zeitbedarf richtig einzuschätzen, dann klappt es. Aber meine Zeitgwahrnehmung ist nicht mit modernen Uhren kompatibel.

Durch Routine hat sich die Zeitwahrnehmung aber zwischenzeitlich verbessert gehabt. Als ich noch im Krankenhaus gearbeitet habe, wusste ich irgendwann, was ich in 20 Minuten Therapie pro Patient schaffe, so dass es nach einer Weile ziemlich gut geklappt hat.

Ja, das kenne ich. Das wird durch Hyperfokus nochmal extrem verstärkt. Da ist die Zeitwahrnehmung dann völlig ausgeschaltet.

Echt? Gibt es dazu Literatur? Ich nehme das Lyrica wegen chronischer Schmerzen schon deutlich länger als ich die ADHS-Diagnose habe und habe festgestellt, dass ich mit Elvanse weniger brauche. Konnte sogar das Opiat absetzen. Aber dass sich Lyrica auch auf das Zeitgefühl auswirkt ist ne wichtige Info. Wirkt es sich bei dir auch auf andere Symptome aus?

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Unter Ly vergeht die Zeit schneller.
Und es macht eben noch verpeilter und träger.
Sorry, aber Ly macht auch etwas „blöd“, aber du merkst es nicht.
Hinterhältig…

Aber am schlimmsten ist, das Kurzzeitgedächtnis, das leidet.
Ich bin am ausschleichen weil es a nicht mehr wirkt so wie am anfang und das Denken echt weh tut, aber am meisten wegen der Konzentration.
Ständig wie besoffen rumlaufen…

Oh, Zeitblindheit kenne ich auch. :sweat_smile:
Ne gute Lösung dafür habe ich noch nicht gefunden.
Termine trage ich sowohl im Handy als auch in einem analogen Kalender ein. Das Handy erinnert mich dann 2x vor dem Termin daran. Am schlimmsten ist es jedoch, wenn ich gar keine konkreten Termine habe.
Wenn ich in einem Thema versunken bin, fühlen sich Stunden wie Minuten an und erst nach dem „Aufwachen“ aus diesem Zustand merke ich, dass ich total verspannt und dehydriert bin, dass ich ganz dringend aufs Klo muss und dass ich in der Zwischenzeit 5x von meinem Freund angerufen wurde. :dotted_line_face:
Ich habe schon mal die Timo(?)-App ausprobiert, bin aber nicht lange dran geblieben, weil ich sowohl mit der Einstellung als auch mit der Umsetzung überfordert war. Feste Zeitpläne klingen immer so schön, sind für mich aufgrund von spontanen Stimmungswechseln und unplanbaren Energieschüben (oder Erschöpfungszuständen) aber irgendwie nicht praktikabel.