Ziemlich depressiv seit ADHS Verdacht + Diagnose

Hallo an alle,

wem ging es ähnlich: Im Juli hatte ich den ersten ADHS Verdacht und seit 2 Wochen habe ich meine Diagnose. Seit ich so ziemlich davon überzeugt war, ADHS zu haben, ist bei mir wie so eine Fassade zerbröckelt, als müsste ich nichts mehr spielen, und zum Vorschein kam ne dicke fette Depression, die wohl nur in mir geschlummert hat. Endlich habe ich den Beweis, aber die Warterei auf Hilfe zermürbt mich gleichzeitig.

Erst im November habe ich einen Termin für die medikamentöse Therapie. Ich bin so ungeduldig und will endlich, dass es los geht. Es wird fast jede Woche schlimmer mit der Depression, so dass ich mich am liebsten krank schreiben würde.

Und bitte sagt mir, dass es mir mit dem Medikamten besser gehen wird :folded_hands:t3: ich setze so viel Hoffnung da rein. Meine Beziehung und meiner Kinder leiden sehr unter mir.

Wem ging es ähnlich, wer war auch ungeduldig als es endlich die Diagnose gab und die wichtigste Frage: wem haben die Medikamente aus der Depression geholfen?

Danke!!

Bekommst du jetzt Hilfe wegen der Depression und dann im November wegen ADHS? Oder wird das alles erst im November angegangen?

Hallo Ajena!

Ich soll erstmal mit den Medikamenten starten. Ein Platz für eine Verhaltenstherapie bzw. Gruppentherapie ist wohl erst im Februar drin. Meine Therapeutin meinte jedoch, die Depression könnte durch die Medikation besser werden, da es sich eher um eine Erschöpfungsdepression handelt.

Hast du ADHS und nimmst Medikamente und wenn ja, wie geht es dir damit?

Frag mal nach, ob du mit der DIGA-App ORIKO schon starten kannst, damit du wenigsten schon was tun kannst.

Wie sich die Medikation auswirkt muss man abwarten , wenn es gut wirkt kann es schon einiges vereinfachen. Trotzdem muss man an allem anderen weiter an sich arbeiten.

Du wirkst etwas angehaftet und fixiert auf den November, den du damit aber nicht herbeizaubern kannst.

Versuch mal den Fokus darauf zu richten, dass du so gut wie möglich bis zum November durchkommst.

Hast du schon alle Untersuchungen gemacht für die Medikation ? Also nicht dass deine Praxis erst damit kommt wenn du da bist, und dann noch länger warten musst.

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Danke, dass du dir Zeit genommen hast, mir zu antworten. Stimmt, über ORIKO haben wir schon gesprochen, habe aber noch kein Rezept. Eine Überweisung für einen Gesundheitscheckup habe ich bekommen und mache ich diese Woche.

Ja bin total fixiert auf den November, es ist wie bei allem bei ADHS, kurz vor dem Ende will ich aufgeben. So fühlt es sich an, dass ich einfach keine Kraft habe, diese Warterei bis zum Ende durchzuhalten.

Ein guter Tip von dir mich darauf zu fokussieren, bis zum November erstmal durchzukommen

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Hol dir die App vom Hausarzt.
Geht Dank Diagnose ganz flott und du kannst schon mal reinstöbern und dich neu kennenlernen :slight_smile:

Ganz ehrlich, das sind keine Wundermittel die über Nacht das Leben verändern.

Mit deiner jetzigen Einstdllung ist die Gefahr sehr groß, daß du sehr enttäuscht wirst, weil msn muß erst mal wenns schlecht läuft mehrere Medikamente versuchen, dann eine passende Dosis suchen und auch dann nochmal schauen wie eine Tagesabdeckung erreicht werden kann. yund ne Depression die geht braucht auch viel Zeit, da du nicht über nacht in der Depression warst sondern das kam schleichend entsprechend würde es wenn alles super läuft mehr als 1/2 Jahr brauchen da heraus zu kommen und vielleicht auch langsamer.
Jeder ist anders, reagiert auf Medikamente anders…

Du solltest irgendwie ins Handeln kommen statt zu hoffen das am Tag x alles anders wird/ ist sonst könntrst du tiefer fallen weil es zu langsam, es nicht passiert oder was auch immer

Hallo romsens,

dass die Depression dadurch besser werden könnte, klingt für mich positiv. Da drücke ich dir die Daumen!

Ich bin vor gut fünfzehn Jahren mit ADHS diagnostiziert worden und nehme Methylphenidat. Ich brauche allerdings nur eine geringe Dosis und schaffe es inzwischen unter sehr guten Bedingungen (ausreichend Schlaf, viel Bewegunng, kein Zucker, kaum Stress) phasenweise ohne.

ABER: ich hatte fünfzehn Jahre zum Üben von Strategien und die funktionieren inzwischen selbst dann noch, wenn mein Kopf woanders ist. Genau dafür habe ich die Medikamente gebraucht und brauche sie mitunter immer noch. Gerade am Anfang fand ich die Medikamente sehr hilfeich. Aber sie waren für mich eher die Grundlage, um Dinge anders zu machen, mich leichter aufraffen oder besser konzentrieren zu können. Machen musste ich sie immer noch selber.

Ja da habt ihr alle Recht mit euren Aussagen, möglicherweise erhoffe ich mir zu viel von den Medikamenten.

Aber ist das nicht irgendwie nachvollziehbar? Habe schon einige Gesprächstherapien, Selbstrecherche und -reflexion hinter mir und nichts hat in der Praxis gefruchtet. Also das Wissen ist da, aber die Umsetzung was zu ändern, ist immer gescheitert. Und das führt ja letztendlich zu einer Depression, weil der Frust über das eigene Scheitern so groß wird. Ich hoffe, dass ich durch die Medikamente die Motivation bekomme, die tausend guten Pläne, die ich im Kopf habe, endlich umzusetzen und dadurch meinen Selbstwert zu steigern.

Meine Belastungsdepression ist vor allem auch durch die Doppelbelastung Kinder + Job gekommen. Ich arbeite seit Januar wieder, seitdem gehts mir richtig schlecht. Problem: nach der Arbeit schon ziemlich k.o. weil zu viele Anforderungen/Reize/Planlosigkeit, komische Kollegen und danach direkt die Kinder holen, wo ich dann wieder mit Ungeduld, Langeweile, Stimmungsschwankungen, Überforderung, schlechter Emotionsregulation kämpfe, was mich auch sehr platt macht. Und wenn man das jeden Tag hat, dann gibt man irgendwann so ein bisschen auf. Das hat meine Depression erschaffen.

Durch die Medikamente sollen doch genau solche Punkte angeblich besser werden und deshlab setze ich so viel Hoffnung da rein. Vielleicht versteht ihr mich jetzt etwas besser.

Dass ich noch andere Hebel in Bewegung setzen muss, ist mir klar. Nur brauche ich diesen Kickstarter.

Danke für eure Antworten!

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Hallo @romsens!

Der Sinn der Medikamente ist schon, dir überhaupt die Kraft und das Fundament zu geben, damit du aus deiner Erschöpfungsdepression irgendwie rauskommst, Strategien aneignen kannst usw. Also in dem Sinne betrachtet solltest du dir die Hoffnung nicht nehmen lassen. Wie „flüssig“ das Ganze dann anläuft mit Eindosierung usw., ist individuell sehr unterschiedlich.

Ich wünsch dir viel Kraft beim Durchhalten. Den November hast du fix, ein sicherer Punkt am Horizont. Auf den kannst du dich zubewegen und dich vorbereiten. Ein bisschen wie mit der Strichliste der letzten 150 Schultage.