Hallo, ihr Lieben,
ich melde mich schon wieder, weil ich echt nicht mehr weiterweiß. Vielleicht weiß jemand von euch, was mit mir nicht stimmt und kann mir helfen, bzw. Tipps geben, ich versuche, mich so kurz wie möglich zu fassen.
Ich habe vor zwei Monaten Elvanse (20 mg) verschrieben bekommen (habe davor noch nie Medikamente genommen) und leide jetzt unter extrem heftigen Panikattacken. Diese sind so stark, dass ich glaube, einen Herzinfarkt zu bekommen und die Angst habe, zu sterben. Ich habe bereits viermal deswegen einen Krankenwagen gerufen, aber es ist nichts festgestellt worden, es waren wirklich nur Panikattacken. Vorher hatte ich nie Berührungspunkte damit und hatte keine Ahnung, wie schlimm sowas sein kann. Ich nehme das Medikament jetzt seit einer Woche nicht mehr. Aber die Panikattacken treten immer noch auf, sowie der Druck auf der Brust. Es ist echt nicht schön, Dinge, die ich vorher machen konnte, kann ich jetzt nicht mehr, wie zum Beispiel Achterbahnen fahren, ich bekomme währenddessen Angst. Selbst in Räumen, in denen es zu warm ist, passiert mir das. Das ganze ist aber auch mehr oder weniger meine Schuld, ich zähle in Kurzfassung mal auf, was alles passiert ist:
1: In der ersten Woche habe ich mehrmals schon eine zweite Dosis eingeworfen, weil die Wirkung nicht lange genug anhielt. Das hat super funktioniert. Eines Tages folgte aber eine erste kleine Mini Attacke im Bett abends.
2: Der eigentliche Auslöser: Einmal trank ich nachmittags einen Kaffee. Es war ein Riesen Fehler. Ich hatte die größte Panikattacke, hoher Puls, wie ein Schlag auf dem Kopf. Das erste Mal Krankenwagen, es wurde nichts festgestellt.
3: Elvanse normal weitergenommen, am zweiten Tag nach dem Kaffee noch eine größere Panikattacke als zuvor und Todesangst.
4: nach telefonischer Absprache abgesetzt, war dann bei einer Vertretungsärztin, die mir Medikinet verschrieben hat (drei Tage nachdem ich es abgesetzt habe). Wirkung gefiel mir auch gut, aber durch die Schwankungen und weil mein Nervensystem sehr sensibel war, fühle ich sehr viel Schwindel und Panik. Außerdem hatte ich einen „Schleier“ vor den Augen.
5: Arzt sagte, ich soll es nochmal mit Elvanse probieren. Das hat länger gut geklappt, Angstzustände blieben aber mehr oder weniger bestehen.
6: Ich schilderte dem Arzt alles, was bisher passiert ist, um eine Lösung dafür zu finden. Wir waren beide der Meinung, ich sei unterdosiert und die Panikattacken kommen daher. Er verschrieb mir zwei Packungen 20 mg und überließ es mir, ob ich mittags noch eine zweite Dosis nehme, oder morgens 30 mg, um nach einer Woche auf 40 mg zu steigern. Ich hatte zu sehr Angst, mittags eine zweite Dosis zu nehmen, Weswegen ich mich für die zweite Variante entschied.
7: Normalerweise frühstücke ich immer. Wenn ich es nicht tat (2 mal) und mittags das erste mal etwas gegessen habe, habe ich Panikattacken bekommen, die dem glichen, was ich mit dem Kaffee erlebt habe. Ich hatte einen Puls von 180 und der Herzschlag war so merkwürdig stark, dass der Sessel sich mit mir bewegt hat (Kein Scherz!) Vor der Medikation habe ich eigentlich immer schon morgens gefastet und mittags erst was gegessen. Ich hatte NIE Probleme damit. Aber gut, vor der Medikation habe ich ja auch literweise Kaffee und Red Bull täglich getrunken ohne einen Unterschied zu merken…
8: Anfangs war mit 30 mg alles gut, ich hatte wieder den typischen „Antrieb“, konnte mich gut konzentrieren. Aber ich hatte so ein merkwürdiges Stechen in den Fingern, mir war eiskalt, zur Mittagszeit war mir schwindelig, wieder dieser „Schleier“ vor den Augen. Ich dachte aber, dass dies dem geschuldet ist, dass das Nervensystem sich erstmal nochmal neu einpendeln muss.
9: Letzte Woche fand in Frankfurt die Buchmesse statt. Ich betone vorher: Ich hatte mit Menschenmassen NIE ein Problem, wenn man davon absieht, dass es mich nur genervt hat. Plötzlich aber hatte ich wieder eine krasse Panikattacke, die Beine und Arme wurden taub, und es dauerte auch, bis das alles wieder vorbei war. Ich wurde von Sanitätern gründlich abgecheckt und es war alles in Ordnung. Nach Absprache habe ich es wieder abgesetzt und habe nächste Woche einen Termin zur Besprechung.
Panikattacken habe ich immer noch, meistens am Abend oder wenn mir warm ist. Es ist aber deutlich weniger krass geworden.
Was soll ich jetzt machen? Ich bin mir übrigens dessen bewusst, dass Stimulanzien den Sympathikus aktivieren und man auf Alarmbereitschaft steht. Aber so krass?
Ich möchte auf die Medikamente echt nicht verzichten, weil sie mir so sehr helfen.
Ich habe leider das Gefühl, dass mein Arzt mich einfach machen lässt und nicht seine eigene Meinung und Einschätzung einbringt. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und vermute, dass wenn ich von Anfang an Medikinet genommen hätte, das nicht passiert wäre alles. Vermutlich war beim letzten Mal Medikinet mein Nervensystem zu überstrapaziert oder whatever. Ich würde dem Arzt jetzt einfach vorschlagen, es noch mal mit Methylphenidiat probieren zu wollen. Nach zwei Wochen Pause muss sich da ja mal alles beruhigt haben. Nicht Stimulanzien als Medikament kommt für mich eigentlich nicht infrage. Habt ihr noch Vorschläge und noch viel wichtiger: habt ihr Ideen, was da passiert ist? Danke euch im Voraus! ![]()
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