Zu leicht für richtige Dosis? Medikinet Adult

Ich hatte als erstes auch Medikinet bekommen und habe nichts gemerkt. (Mit der Eindosierungshilfe dokumentiert) Mir hatte die Psychologin bei der Diagnostik bereits zu Elvanse geraten aber die Psychaterin wollte erst Medikinet probieren.

Habe dann zeitnah auf Elvanse gewechselt und da war nach ein paar Tagen ein richtiger Aha Moment für mich. Ich habe richtig eine innere Anspannung die ich immer als “normal” empfunden habe, abfallen gespürt.

Ich habe die letzten Monate auch dann noch näher recherchiert warum Medikinet nicht bei jedem wirkt und bin darauf gestoßen, dass es unterschiedliche “Dopaminmangel” bei ADHS gibt. Grob gesagt ist bei einer Variante zu wenig Dopamin vorhanden und bei der anderen kann es nicht richtig verarbeitet werden (so oder so ähnlich). Also wenn du nichts merkst kann es auch einfach das falsche Medikament für dich sein.

LG Tatjana

2 „Gefällt mir“

Ich habe auch 50mg Elvanse als Basis aber habe nach Rücksprache mit meiner Psychaterin für die Tage vor der Periode noch 20mg Elvanse zum Ergänzen, weil ich das Gefühl hatte 5 Tage vor der Periode wirkt es nicht mehr. Leider haben viel zu wenige Psychiater und andere Ärzte die Hormonellen Zyklusschwankungen und die Auswirkungen auf dem Schirm.

3 „Gefällt mir“

Methylphenidat (MPH) sorgt dafür, dass die Botenstoffe länger im synaptischen Spalt verfügbar sind, also besser aufgenommen werden.

Lisdexamfetamin (LDX) bzw. der aktive Metabolit Dexamfetamin (DEX oder D-AMP abgekürzt) macht das ebenfalls, sorgt aber zusätzlich auch für eine vermehrte Ausschüttung dieser Botenstoffe.

Hallo @kakao und ebenfalls willkommen in der Runde :blush:

Ich habe mich gerade bei deiner Beschreibung mit dem Frühstück an meine eigenen Schwierigkeiten erinnert :sweat_smile:

eigentlich frühstücke ich ja ganz gerne, aber welches Müsli darf es denn heute sein, und mit Joghurt oder Milch, und mache ich jetzt Obst dabei und wenn ja welches… soo viele Entscheidungen :see_no_evil_monkey: und wegen morgens schwer in die Gänge kommen ist meistens wenig Zeit, sodass dann oft zu wenig Zeit bleibt um es dann auch tatsächlich noch zu machen statt nur drüber nachzudenken

War für meinen Versuch mit medikinet natürlich Katastrophe. Ich wusste ja, nicht ohne Frühstück nehmen, also hab ich dann entweder “einfach” irgendwas gegessen, war mir gegen den Strich ging, oder halt nix und das medikinet nicht genommen. “Ich esse dann später auf der Arbeit was und nehme es dann” - ja klar. :face_with_peeking_eye: Natürlich hat das die halbe Zeit nicht geklappt. Und wenn ich es dann morgens hinbekommen habe, hab ich trotzdem die zweite Dosis mittags vergessen. (Hatte 20-20).

Wenn es denn tatsächlich mal geklappt hat mit der Einnahme, dann war es zwar kurzfristig ganz gut, aber der rebound war jedesmal schlimm - ich bekam gegen Abend nichts mehr auf die Reihe. Wie du sagst - von Aufgabe zu Aufgabe, alles angefangen und nix fertig, gefühlt schlimmer als ohne Medis.

Ich hab etwa ein Jahr damit rumgeeiert und dann hatte mein Neurologe die Idee mit concerta. Auch MPH, hat aber eine andere Wirkstofffreisetzung und - für mich perfekt - kann auch nüchtern genommen werden.

Also gleich morgens zusammen mit Pille und Schilddrüsenmedis rein damit (36mg) und ich bin versorgt bis abends. Hat für viel mehr Regelmäßigkeit gesorgt, und ich kann mit meinen Frühstück machen wie es gerade passt - meistens ist der erste Schub vom concerta schon am kommen bis ich mein Frühstück mache, dann geht das auch besser :joy:

Vor allem aber ist das “runterkommen” viel sanfter. Und trotz der geringeren mg-Zahl habe ich den Eindruck, es wirkt besser als medikinet. Warum auch immer.

Für lange Tage habe ich die Option, mittags noch eine 18mg nachzulegen. Dann stehe ich aber auch auf der Matte bis spät abends, vor 23 Uhr gehen die Augen dann nicht zu :sweat_smile:

Bin noch am experimentieren mit den 18mg bzgl. Einnahmezeitpunkt und auch, wann dieses “Upgrade” mir hilft und wann nicht.

Fazit: diese Medikamente wirken auf jeden anders, und es gibt für den selben Wirkstoff so unterschiedliche Freisetzungsmodelle, dass man sich da einfach mit dem Arzt zusammen durchprobieren muss. Und das braucht etwas Zeit, aber es lohnt sich.

Vielleicht einfach beim nächsten Arztbesuch anfragen, ob concerta oder die entsprechenden Generika eine Option sein könnten, vielleicht passt es ja.

Übrigens, Kopfschmerzen und auch richtige Migräneanfälle mit Aura und Übelkeit etc hatte ich in den ersten Monaten der Einstellung auch häufiger, und auch nochmal bei der Umstellung auf concerta. Hat sich aber wieder gelegt, aktuell keine Probleme mehr.

Viel Erfolg bei deiner Suche nach den für dich passenden Medis :four_leaf_clover:

3 „Gefällt mir“