ich (w/23) dosieren seit einiger Zeit Medikinet adult auf (angefangen 10-0, 10-10, 20-10, 20-20 je eine Woche ) und stehe nun vor folgendem Problem: Ich bin bereits bei 20-20 angelangt und spüre noch nicht wirklich eine Wirkung (bloß Nebenwirkungen..) Nun wiege ich 48kg, d.h. meine Tageshöchstdosis beträgt 48 mg oder sagen wir mal 50. Weiter als auf 30-20 kann ich dementsprechend nicht gehen.
30 mg Medikinet adult entsprechen ja trotzdem “nur” 15 mg auf einmal. (Die Retardierung simuliert ja eine zweimalige unretardierte Einnahme).
Ich frage mich also ob es sein kann, dass ich zu leicht bin um meine ideale Dosis zu erreichen, was ja irgendwie doof wäre, da ich es nicht rausfinden kann. Haltet ihr es für sinnvoll mit Hilfe der ersten Einnahme meine ideale Dosis herauszufinden und die zweite dann (während der Testphase) wegzulassen um rauszufinden ob es bei einer höheren Dosis wirkt? Es ist natürlich fraglich, ob mir das überhaupt was bringt, wenn ich nun rausfinde dass 40 mg (ergo 20 mg auf einmal) mir helfen wenn ich dann Mittags nichts mehr nehmen darf… Hattet ihr vielleicht mal eine ähnliche Situation ?
Wie kommst Du auf die Idee, dass du maximal 50 mg nehmen darfst?
Medikinet ist ein auf Dauereinnahme ausgelegtes, schnell den Körper wieder verlassenes Medikament. Ich plädiere dafür definitiv ordentlich hoch zu dosieren um überhaupt mal einen Effekt zu spüren. (Das vorsichtige langsame Eindosieren soll Nebenwirkungen abschwächen und verhindern, dass man sich überdosiert, was den Effekt dann wieder abschwächt.) Du fällst von einer hohen Dosis nicht um und am Ende des Tages ist jegliche Wirkung eh weg.
Ißt du eine reichhaltige Mahlzeit vor der Einnahme vorn Medikinet jeweils?
Was erwartest du denn für eine Wirkung?
Wie lange nimmst du jetzt Medikinet?
Hast du mal geschaut wie du auf Alltagssituationen reagierst und wie ggf. vor dem Medikament überfordert haben könnten?
Bekommst du meh4 erledigt? Bist du mocht mehr so kaputt und erschöpft?
Wirst du noch impulsiv oder ängstlich oder sowas was du du vor der Einnahme hattest? Kannst zeitweise konzentriert arbeiten oder lernen?
Kann es sein das du eher erwartest das sich alles alleine oder wie von alleine macht, daß du denkst Medikinet wirkt nicht aber du hast doe Nebenwirkungen?
Vielleicht ist du auch schon überdosiert, hast du mal Medikinet 2 Tage pausiert um vergleichen zu können? Vielleicht stellst du danach eine Veränderung fest?
Ich nehme es seit 4 Wochen die Aufdosierung wie im ursprünglichen Post. Beim/direkt nach dem Frühstück (normales Frühstück Haferflocken, Brot etc.), was mich tatsächlich sogar noch mehr von einem guten/produktiven Tagesrhymnus abhält, weil sich das Frühstück und die Einnahme durch meine komplette Überforderung mit Frühstücken (kein Appetit in Kombi mit Entscheidungsschwierigkeiten) auch irgendwie nach Hinten verschiebt.
Bei 10-0 habe ich keine Wirkung gehabt, also es war nichts anders außer, dass ich starke Kopfschmerzen hatte.
Ich habe das Gefühl der Antrieb ist ein wenig mehr, jedoch die Koordination dadurch umso schlechter. Hüpfe von Aufgabe zu Aufgabe, mache alles nur halb und vergesse wo ich war. Das hatte ich vorher auch aber in der Kombi mit dem Antrieb ist es noch weitaus chaotischer. Mein Freund (der weiß dass ich es nehme aber nicht wann wie viel etc.) hat bis jetzt auch keine Veränderung mitbekommen.
ja, bei Kindern. Bei Erwachsenen ist die Tageshöchstdosis 80 mg/Tag. Und auch die kann in begründeten Fällen überschritten werden.
Dass Medikinet Adult nur geeignet ist für Menschen, die frühstücken, ist dir bekannt? Und zwar freiwillig frühstücken, nicht unfreiwillig weil man ihnen Medikinet Adult verordnet hat. Das Medikament muss ja für den Kunden passen und nicht umgekehrt.
Edit: Das mit den 1 mg pro Kilo Körpergewicht steht tatsächlich im Beipackzettel. Den Richtlinien entspricht es nach meiner Kenntnis nicht.
Die Maximaldosis mit 80mg bezieht sich darauf, dass auch wenn man 100kg wiegt man höchstens 80 nehmen darf, unter 80kg gilt das mit dem 1mg (hatte in der Apotheke explizit nochmal nachgefragt).
Das mit dem Frühstück ist mir bewusst ich hatte eigentlich das von Ratiopharm verschrieben bekommen, welches aber leider auf unbestimmte Zeit nicht lieferbar ist weshalb ich dann Medikinet bekommen habe, da das ja das gleiche Wirkprinzip hat. Eigentlich habe ich auch nicht so ein großes Problem mit Frühstücken, aber seitdem es ein muss stresst es mich
Medikinet hat nicht das gleiche Wirkprinzip. Von Medikinet gibt es soweit ich weiß bisher gar keine Generika, Ratiopharm ist ein Generikum von Ritalin.
D. h. du hättest Ritalin Adult bekommen können, Medikinet Adult ist als Austauschpräparat nicht korrekt.
Also ich habe ein ähnliches Körpergewicht wie du, ich wiege immer rund 50kg ± 1-2kg. (Nach Urlauben meist ein wenig mehr… )
Ich habe auch von meiner Ärztin Medikinet verschrieben gekommen, und dürfte auch insgesamt bis zu 80mg/Tag nehmen.
Medikinet habe ich dann aber nicht bekommen, worüber ich nicht böse war, weil ich frühstücken einfach zu tiefst verabscheue, seit meiner Kindheit.
Ich nehme jetzt Methylphenidat STADA (bioäquivalent zu Retalin Adult) und davon dürfte ich auch bis zu 80mg nehmen - mir reichen 10mg und in der zweiten Zyklushälfte tageweise 20mg täglich - das funktioniert bei MIR MOMENTAN gut, da es zu meinem Tagesrhythmus passt.
Deine Beschreibung des “Hüpfens” kenne ich auch sehr gut, das hatte ICH immer wenn ich (anfänglich) zu VIELE mg genommen hatte (bzw. mein Leben lang ohne Medis in der zweiten Zyklushälfte ). Auch die Kopfschmerzen und andere Nebenwirkungen waren bei mir anfänglich immer wieder ein Thema, das hat sich aber auch gebessert.
Ich kann dir nur empfehlen:
frag nochmals bei deinem Arzt/deiner Ärztin genau nach, wieviel du wirklich nehmen darfst
lass dir Zeit, das mit den Medis ist nicht einfach, und man muss sich manchmal schon sehr sehr gut kennen und spüren um die Effekte einordnen zu können @Kathy : tolle Auflistung!!
Mir hat die Dosierungshilfetabelle (Download) anfänglich tatsächlich sehr geholfen, da man seinen ganzen Tag wirklich gut reflektieren kann und dies auch in Relation zum Zyklus setzen kann. Und den Aufwand die ersten Monate war es wirklich wert. (Und zusätzlich lernt man sich in der Phase wieder ein Stück besser kennen, finde ich immer toll.)
Ich denke, “Wunder” darf man sich auch vom besten Medikament + perfekte Dosierung keine erhoffen, man wird ja kein anderer Mensch dadurch, tauscht sein Hirn nicht gegen ein anderes aus und bekommt auch keinen neuen Charakter dadurch verliehen. Den von vielen ersehnten “Gamechanger” finden glaube ich nur wenige und noch wenigere direkt am Anfang.
Somit kann ich dir nur raten, hab Geduld junger Padawan, mit dir und deinen Medis!
Sorry Haferflocken könnten schon Unregelmäßigkeiten oder Problemen führen. Nimmst du ein Vollkornbrot mit Käse kann und sollte ggf. eine Änderung oder Nesserung eintreffen. Zumindest wäre es, so lange du Medikinet nimmst den Versuch wert.
Wahrscheinlich wäre aber Ritalin und seine Generika geeigneter weil nahrungsunabhänige Einnahme ermöglicht
bei mir ist es auch so, dass ich wegen des Gewichts max. 50mg nehmen “darf” - wobei ich glaube, dass meine Psychiaterin sich auf mehr einlassen würde, wenn ich es gut begründen würde. Sie würde dann sagen, dass sie es nicht empfehlen darf und mich über die Risiken aufklären.
Du könntest eine hohe Dosis natürlich trotzdem testen, indem du sie nur vormittags nimmst. 50mg auf einmal ist ja wirklich ziemlich hoch. Ich bin bis 40mg gegangen und dann wieder runter, weil ich mich damit zombieartig gefühlt habe.
Vielleicht ist es auch nicht dein Medikament. Ich bin nach einem halben Jahr auf Elvanse umgestiegen und fühl mich damit wohler - zum einen wegen des Frühstücks, vor allem aber wegen der besseren Wirkung. Muss man ausprobieren.
Elvanse bekomme ich allerdings auch nur max. 50mg, was ja nur so ca. 30mg Medikinet entspricht - damit fühl ich mich tatsächlich ein bisschen unterdosierst… werde ich beim nächsten Termin mal ansprechen.
Ich nehme auch Medikinet und kann morgens nicht frühstücken. Mein Arzt ist die Sache anders angegangen als deiner:
Ich habe zunächst die Einzeldosis verschrieben bekommen. Und zwar 5 mg. Für mich ist das auch tatsächlich die optimale Dosis. Gehe ich höher, werde ich fahrig, handle schneller als ich denken kann und muss mich aktiv bremsen, um keine Fehler zu machen. Außerdem bekomme ich bei einer zu hohen Dosis Migräne.
Mein Arzt verschreibt mir inzwischen Medikinet als Einzeldosis als auch die retardierte Form. So kann ich nach Bedarf mit der Form starten, die zu meinem Tagesablauf passt. An Arbeitstagen bin ich morgens ohne Medikament und frühstücke auf Arbeit (Müsli mit Joghurt und Banane plus koffeinfreien Kaffee). Danach nehme ich die retardierte Variante und am Nachmittag eine zweite Dosis retard, ebenfalls auf einen gefüllten Magen. Ich komme so auf 12 Stunden Wirkdauer, was für mich momentan so passt.
An freien Tagen starte ich mit der unretardierten Form, weil man die auch ohne Mahlzeit nehmen kann. Erst wenn ich gegessen habe, nehme ich dann die retardierte Form. So kann ich in den Tag starten, muss mir kein Essen reinzwingen und habe genau die Wirkung, die ich brauche.
Ich würde also bim Arzt anfragen, ob du die Eindosierung zunächst mit der Einzeldosis machen kannst. Es ist leichter, damit seine ideale Dosis zu finden. Du kannst die Tabletten gut teilen und könntest sogar nur 2,5 mg testen oder aber mehrere Tabletten nehmen und viel höhere Einzeldosen probieren. Und da die Wirkung auch nur etwa 3 Stunden andauert, gehen eventuelle Nebenwirkungen schnell wieder weg. Lediglich der Rebound kann hier deutlicher spürbarer sein, weil die Wirkung schneller abfällt. Das ist auch der Grund, warum ich für Nachmittag nochmal eine retardierte Dosis bekommen habe.
Probier also mal, die Eindosierung mit der Einzeldosis neu zu starten.
Sollte das für dich dann auch nicht funktionieren, ist Medikinet vielleicht einfach nicht das passende Medikament für dich. Man kann dann auf andere Hersteller mit anderen Formulierungen ausweichen oder auch auf einen anderen Wirkstoff. Meine Tochter hat von Methylphenidat auch nur Nebenwirkungen gehabt und ist auf Elvanse bzw. Lysdexamphetamin von Ratiopharm umgestiegen. Das kann man zur Not auch auf nüchternen Magen nehmen. Sie spricht nicht auf Methylphenidat an, dafür aber auf Lysdexamphetamin.
Ja, genau. Die Begrifflichkeiten sind aber auch verwirrend, vor allem wenn man retardiert und unretardiert schreibt. Ich hab dann immer Sorgen, dass jemand das „un“ überliest. Ich dachte, Einzeldosis sei da eindeutiger. Nicht?
danke für die Antwort das klingt auf jeden Fall vielversprechend. Wahrscheinlich hat es auch eher länger gedauert bis du raus hattest wie es gut passt? Ich werde es auf jeden Fall beim nächsten Termin mal ansprechen, vielen Dank für den Input ^^
Danke Sukuwomof für deine Antwort ! Es beruhigt mich zu lesen, dass es anscheinend bei vielen auch länger dauert die richtige medikamentöse Einstellung zu finden. Ich danke ich werde dem Medikinet noch eine Chance geben und vielleicht wenn es gar nicht klappt nochmal nach einem Wechsel fragen.
Vielleicht versuche ich auch nochmal runter zu gehn ggf in der Kombi mit Einzeldosen wie @Hobbyhopper vorgeschlagen hat.
Ich glaube ich habe mir auch zu viel Vorgenommen mit der Erwartung dass ich mit Medikament viel mehr Erledigen könnte.. schaue mal wie es jz im Urlaub ist
Bei mir war die Dosisfindung tatsächlich sehr einfach und ging bemerkenswert schnell.
5 mg probiert - super
2,5 mg probiert - nix gemerkt
10 mg probiert - Katastrophe
7,5 mg probiert - unschön
wieder 5 mg genommen und dabei geblieben.
Wie gesagt, bei den Kindern war bzw. ist das ein längerer Prozess.
Es kommt halt auch wirklich darauf an, was dein Schwerpunkt ist. Bei mir ist es der Antrieb. Nehme ich kein Medikinet, sitze ich stundenlang rum und kann nichts anfangen. Oder ich versinke stundenlang in einer Tätigkeit und vergesse zu essen und aufs Klo zu gehen.
Mit Medikinet kann ich das steuern.
Aber Routinen entwickeln muss ich trotzdem ganz alleine und sehr kleinschrittig. Ich muss mich trotzdem bewusst an Dinge erinnern oder Systeme etablieren und nutzen. Medininet hilft mir dann aber dabei, auch ins Tun zu kommen.
Und nebenbei mindert es noch meine Reizoffenheit, was mir über den Tag mehr Energie lässt. Ohne Medikinet bin ich vor allem optisch schnell überreizt, also wirre und überladene Umgebungen, grelles Licht etc. stören mich weniger mit Medikinet. Z.B. Einkaufen ist dann viel besser möglich. Aber planvoll den Einkauf angehen muss ich eben trotzdem erst lernen.