Zusätzliche Diagnose Narzissmus

Nach zwölf Wochen Tagesklinik (von der ich nicht sonderlich begeistert war) bekomme ich wohl die Diagnose Narzisstische Persönlichkeitsstörung in Anteilen. Aus der Therapie zuvor habe ich schon die Diagnose Emotional-Instabile Persönlichkeitsstörung. Das Ganze zum ADHS und Depressionen.
Beim Narzissmus klingeln bei mir sämtliche Alarmglocken. Blöderweise habe ich den Fehler gemacht und habe danach gegoogelt. Da kamen dann Sachen wie „Mit Narzissten kann meine keine Beziehung führen, denn sie können niemals Liebe empfinden“ und sind nicht therapierbar.
Hat noch jemand diese Diagnose? Wie geht ihr damit um? Kann eine Therapie helfen? Ist das eigentlich eine komorbide Störung zum ADHS?

Bis zur Erwerbsminderungsrente habe ich einige Diagnosen bekommen, Narzistische anteile waren auch dabei, vor allem Emotional-Instabile Persönlichkeitsstörung, Impulsiver Typ, zum schluss nochmal ein Mischty (oder so ähnlich) aus vielen Persönlichkeitsstörungen…auf ADHS ist keiner der Spezialisten gekommen. …aber das ist die Diagnose, in der ich mich wiederfinde, die habe ich erst seit 1,5 Jahren und eher zufällig, war schon in Rente.

Ich gebe nicht mehr so viel auf das gerede der Psychologen und Psychiater, die raten mehr oder weniger und können nicht in deinen Kopf schauen.

Mein Tip, schau dir die Diagnosen genau an, studiere sie, entweder du findest dich wieder oder eben nicht bzw. nur zu kleinen Teilen, die hat eh jeder. .

Ein Narzist kommt eher nicht auf die Idee, hier um Hilfe zu suchen aber auch da gibt es Unterschiede

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Eine gewisse Form des Narzissmus ist wohl nicht unüblich und nach nachvollziehbar nach all den Kränkungen und RS.
Aber eher die nichtmaligne Form.
Soll heissen, ein Selbstschutznarzissmus ohne dabei manipulativ und destruktiv zu sein.
Also als maladaptive Kompensation seiner Defizite.
Wurde mir auch schon attestiert, obwohl ich als ADSler eher emphatisch bin, kommt man aber nicht weit wenn man nur lieb und brav ist.
Da zieht man sich gerne mal die Narzissmusjacke an, wie andere ihre Lederjacke…
Ich bin aber auch im Autismusspektrum vermutlich.
Da sieht es von aussen auch sehr egozentrisch aus.
Aber ohne Absicht…

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Ein interessantes Video zum Thema Narzissmus oder Adhs

Reine Interessensfrage: wie ist da die Differnzierung genau?
Vom Gefühl liegt das nah bei einander oder es ist beides Cluster B, kann das sein?

Ansonsten würde ich erstmal sagen: Kopf hoch. Die Psychiatrie/Psychologie tut ja immer so, als wären die Grenzen zwischen Gesund und Morbide ganz klar und fest. Entweder Diagnose oder keine Diagnose. Aber in Echt sind das doch alles Spektren.
Dann sitzt du eben etwas weiter in der Richtung auf der Skala.

Dass du hier Raum zur Reflexion suchst ist ja wohl das beste Beispiel dafür, dass du nicht komplett abdrehst und alles wegschiebst.

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Deine Fragen hier gehen zwar in eine andere Richtung, aber ich möchte dennoch beisteuern.

Dass man mit Diagnosen konfrontiert wird, die man lieber nicht hätte oder die einem unpassend vorkommen, ist glaube ich relativ gängig.
Um sich mit einer solchen Diagnose dann anzufreunden, oder als doch eher unzutreffend herauszukristallisieren gibt es mehrere Möglichkeiten, denke ich.

Zunächst kannst du den/die Diagnoseersteller/in fragen wie er/sie zu dem Schluss kommt. Und vielleicht auch, auf welchen der diagnosebegründenden Symptome der Schwerpunkt liegt.

Dann finde ich es immer hilfreich „Betroffenenliteratur“ zu lesen. Also wie sehen und empfinden sich Leute, die diese Diagnose haben, bringe ich deren Innensicht mit meiner Innensicht überein, kann ich mich identifizieren?

Ähnlich könnten Selbsthilfegruppen, eventuell auch von Angehörigen, helfen. Manchmal gibt es Gruppen die für Betroffene und Angehörige offen sind.
Auch „Angehörigenliteratur“ könnte helfen.

Die Diagnosekriterien genauer durchzulesen, ICD oder DSM, je nachdem, kann auch einen Schritt weiterhelfen.

Und last but not least alles genauer mit mindestens einer weiteren Fachkraft, Psychologe, Psychiater, … besprechen. Dabei aber unbedingt ergebnisoffen rangehen. Wenn die Person das Gefühl hat, dass von ihr erwartet, erhofft wird, dass sie die eigene Annahme nur abnicken soll, dann wird das Ergebnis weniger gut vermutlich.

Auch Therapieansätze, die für die Diagnose gedacht sind ausprobieren. Wenn sie gut funktionieren, dann hat das ja vielleicht eine Aussage.

Das ist was mir so dazu einfällt.

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