Zuverlässigkeit von ADHS Online Tests?

Wie zuverlässig sind online Tests für ADHS?

Habe bei dem hier 28 Punkte: Online ADHS Test - Info- und Beratungsstelle für Erwachsene mit ADHS und deren Angehörige

Tests ersetzen nie eine Diagnose. Sie fragen die Symptome ab und können Hinweise geben, ob eine Diagnostik sinnvoll wäre.

2 „Gefällt mir“

Hallo und Willkommen,

aus einem Impuls heraus musste ich den Test glatt auch nochmal machen und kam auf 36 Punkte…aber egal…

Um deine Frage zu beantworten: nicht einmal die Diagnostik beim Facharzt liefert meines Erachtens 100 %ige Klarheit. Mir scheint inzwischen, dass es ein Prozess ist, vor allem wenn man als Erwachsener damit konfrontiert ist.

Definitiv der richtige Weg ist, wenn es deutliche Hinweise gibt, und man rückblickend wirklich von Kindheit an Symptome hat, diese Online Tests zu machen (siehe auch sehr umfangreich hier auf adxs.org) und dann zwingend der Termin beim Facharzt für weitere Tests, Interviews und Gespräche. Wenn dann die fachärztliche Diagnostik ADHS bestätigt, kann ein weiterer Hinweis sein, wenn die medikamentöse Einstellung Wirkung zeigt (muss aber nicht zwangsläufig so sein, manchmal muss man ein weiteres oder noch ein anderes Medikament austesten, oder man lehnt es ab oder oder oder)

Ich wünsch dir Klarheit und einen möglichst zugewandten Facharzt, der sich damit sehr gut auskennt.

2 „Gefällt mir“

Du kannst mit Onlinetests keine Diagnose machen.

Der ADxS-Online-Symptomtest ist nicht medizinisch validiert und nur ein Screening. Als medizinisch validiertes Online-Screening (da gibt es als Onlinetest nur den ASRS, der 6 Fragen hat - die weiteren 12 Fragen der 18-Fragen-Fassung werden nicht in die „Diagnosevermutung“ einbezogen. Da kann er meines Erachtens noch so validiert sein, das ist einfach zu schmal…)
Wir haben eine frühere Fassung des ADxS-Symptomtests mal bei ein paar hundert Probanden mit den Ergebnissen des Erwachsenen-CAARS long verglichen. Das Ergebnis stimmte zu über 95 % überein, auch in der Dimensionalität. Aber das ist auch nur ein Indiz.
Wir haben inzwischen rund 40.000 Probanden und ich erinnere mich nur an ein einziges Feedback, dass die Ärzte hinterher belastbar zu einem anderen Ergebnis kamen (Depression).

Was wir dagegen sehr regelmäßig als Feedback erhalten (per Mail oder hier im Forum), sind Berichte, dass Ärzte eine falsche Diagnose gaben (Depression) und nach langen Jahren des Leidens endlich ADHS festgestellt wurde (erst durch den Symptomtest, dann durch ärztliche Diagnose).

Wir schärfen den Symptomtest auch immer weiter nach. Version 6 kommt bestimmt…

Ihr könnt da übrigens dazu beitragen: Wenn ihr Leute wisst, die ganz sicher kein ADHS haben, wäre es toll, wenn ihr sie überreden könntet, den Symptomtest zu machen, um die Unterscheidung von Betroffenen und Nichtbetroffenen zu verbessern. Von den 40.000 Teilnehmen haben einige tausend eine ärztliche ADHS-Diagnose, aber nur wenige hundert teilen mit, dass sie (ihrer Meinung nach) ganz sicher kein ADHS haben. Schon dieses „Ihrer Meinung nach“ ist eine große Einschränkung, weil das eben keine ärztliche Bestätigung ist, kein ADHS zu haben.
Aber es würde sehr helfen, wenn wir die Zahl der Probanden ohne ADHS deutlich erhöhen könnten.

3 „Gefällt mir“