Hallo zusammen,
Ich habe ADHS Seit dem Alter von zehn Jahren.
Ich will es nicht meine ganze Lebensgeschichte erzählen, sondern meine Frage besteht darin, wie ADHS mit anderen psychischen Krankheiten zusammen hängt.
Ich habe eine starke Zwangsstörung, Bei mir ist es die Angst, sich mit HIV anzustecken zur Zeit. Ich hatte aber auch schon andere Zwänge wie Zwangsgedanken zum Beispiel.
Ich habe das Gefühl, dass ich unbewusst mit den Zwängen, dass ADHS kompensiere. Wenn ich mir vorstelle, ich habe keine Zwänge dann wäre ich beziehungsweise ich würde es mir zumindest vorstellen, ziemlich planlos, unruhig, angespannt, sowie teilweise innere Lehre.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit?
Darüber hinaus habe ich noch eine andere Frage bezüglich des Rauchen. Es ist ja so, dass das Nikotin auf die Dopaminrezeptoren einwirkt, wodurch durch das Rauchen das ADAS etwas kompensiert wird, zumindest kurzfristig nach dem Rauchen. Ich würde sehr gerne mit dem Rauchen aufhören, Allerdings sind bei mir die Entzug Symptome sehr extrem. Mein Gedanke war, ich könnte es mit Ritalin versuchen, weil dadurch ja auch Auf die Dopaminneurotransmitter eingewirkt wird, wodurch das Rauchen vielleicht überflüssig wird.
Hat diesbezüglich jemand Erfahrungen damit?
Habe als Kind mal zwei Jahre lang Medikinet genommen, aber wegen Matsch im Kopf selber abgesetzt.
Habe diese Tabletten noch Auch hier allerdings sind diese zehn Jahre alt und ich bin mir nicht sicher, ob ich diese noch verwenden kann.
Zwangsstörungen sind tatsächlich eine häufigere Komorbidität bei ADHS. Ich vermute, ähnlich wie du, dass es eine Form der Überkompensation ist. Allerdings kenne ich mich diesbezüglich viel zu wenig aus, um verlässliche Aussagen zur Ursache/Funktion treffen zu können.
Bitte nicht auf eigene Faust Medikamente nehmen! Das muss ärztlich eingestellt und begleitet werden. Wenn du dich mit Medikinet als Kind nicht gut gefühlt hast, dann war es entweder die falsche Dosierung und/oder das falsche Präparat. Gut eingestellt sollte das nämlich nicht so sein, wie du es erlebt hast.
Hast du die Unterlagen deiner damaligen Diagnostik noch? Wenn ja, würde ich dir empfehlen, sie mit in eine psychiatrische/neurologische Praxis zu nehmen.
Ich kann nur zum Rauchen etwas sagen. Ich rauche immer wieder mal und höre auch immer wieder mal auf. Wenn ich Ritalin nehme, habe ich kaum Verlangen danach. Ohne… habe ich wirklich das Gefühl, mal ne Zigarette zu brauchen. Danach fühle ich mich immer für einen Moment etwas ruhiger. Es ist aber auch die Zeit, in der ich die Zigarette rauche. Da mache ich nichts anderes. Es hat etwas beruhigendes. Ich kann mir also schon vorstellen, dass das zusammenhängt.
Die alten Tabletten würde ich wegschmeißen bzw. fachgerecht entsorgen. Wer weiß, was dabei nach 10 Jahren rauskommt
Also ich bin anderer Meinung. Wenn die Kapseln bzw. Tabletten trocken aufbewahrt wurden, sind sie sehr wahrscheinlich auch nach 10 Jahren wirksam. Und ob die Dosis noch passt, merkst du ja.
Aber es ist natürlich keine Lösung, denn diese Schachtel reicht ja höchstens ein paar Wochen, und MPH nimmt man (nach meiner Meinung) entweder langfristig oder gar nicht.
Mit Tabak habe ich (Gott sei dank) keinerlei Erfahrung, weiß aber dass er für viele ADHS-ler als Selbstmedikation funktioniert und es sehr schwer sein kann, davon wieder los zu kommen. Daher, ja, die Medikation kann dir dabei helfen, aber es ist kein Selbstläufer. Gerade in der ersten Zeit berichten Manche sogar von einem gesteigerten Rauchbedürfnis, gerade abends wenn der Rebound kommt.
Aber eine vernünftige Alternative hast du nicht. Rauchen tötet jährlich 140.000 Deutsche (Autounfälle nur 3.000). Also tu es, schau dass du wieder Medikamente kriegst und langfristig rauchfrei wirst.
Eine Mitmoderatorin, die im Gegensatz zu mir Erfahrung damit hat, rät dringend davon ab, Medikamenteneinstellung und Tabakentwöhnung gleichzeitig zu versuchen!
Also besser erst einmal eine gute Einstellung finden und nach 3 bis 6 Monaten langsam an die Rauchentwöhnung denken!
Das man wegen Adhs Medikamenten mit dem Rauchen aufhören könnte halten ich für einen Mythos, ehrlich gesagt sogar für totalen Blödsinn.
Ich selbst bin Raucherin seit früher Jugend, hatte es geschafft vor/während/ und nach meinen Schwangerschaften damit aufzuhören, habe dann wirklich mehrere Jahre überhaupt nicht mehr geraucht und dachte ich wäre für immer los davon.
Doch dann trat ein Ereignis ein das mich von den Füssen riss, und sofort hing ich wieder an den Glimmstengeln.
Auch als ich Methylphenidat verschrieben bekam hörte ich nicht mit Rauchen auf, ich rauchte genau gleich viel wie ohne Methylphenidat, es fiel mir deshalb kein bisschen leichter mit dem Rauchen aufzuhören.
Das einzige was mir half um langsam vom Rauchen wegzukommen das waren Nikotin Pflaster, die reduziert man mit der Zeit, bis man keine mehr braucht, erforderte aber grosse Diziplin und durchhalte Willen, was aber bekanntlich nicht einfach ist.
Rauchen ist eine Sucht, einmal Raucher immer Raucher, davon wegzukommen ist für die meisten Menschen sehr hart.
Ein Patent Rezept zum Aufhören gibt es meines Wissens auch nicht, wenn man es probieren will muss man selbst diverse Methoden ausprobieren, anders geht sowas nicht, und es heisst das man es nur schaffen kann wenn man es wirklich will, ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg.