Zweifel an der eigenen Diagnose

Na, kennt Ihr das auch?

Ihr habt eure Diagnose und obwohl die Diagnose auch super zu den meisten Symptomen passt, die man hat, zweifelt man ständig daran.

Weil man ja eigentlich eher antriebslos statt zu sehr getrieben ist.

Weil einen die inneren Unruhen regelrecht zerfressen.

Weil zu bestimmten Zeitabschnitten im Leben vielleicht doch eine andere Diagnose um einen Millimeter besser passt als ADHS.

Das macht es manchmal echt schwer meine Probleme zu akzeptieren und an den wichtigsten Problemen zu arbeiten. Weil ich ständig nach noch etwas anderem weiter suche und auch nicht langfristig damit aufhören kann.

Falls ihr da Tipps habt aus eigenen Erfahrungen, wie man mit sowas umgehen kann wäre ich sehr danbkar.

Ich wurde ja als Kind und als Erwachsener diagnostiziert, aber da ist einfach das städige Gefühl von: Das ist es nicht. ADHS passt in vielerlei Hinsicht gut, aber dann gibt es immer wieder Punkte, wo ich garnicht dem Bild des „typischen ADHSlers“ (ja, den gibts ja eigentlich nicht weil ADHS ein Syndrom ist und daher quasi eine Sammlung von Störungen) aber vielleicht versteht ihr ja doch was ich meine.

Beste Grüße,
Beefcake

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Hallo Beefcake,

nein, diese Zweifel kenne ich nicht. Was vielleicht daran liegt, dass ich mich bereits vor meiner Diagnose wegen meines Sohnes 3 Jahre intensiv mit dem Thema beschäftigt hatte, und dass ich eine rückblickend typische ADHS-Jungskindheit hatte.

Aber wie auch immer, das

sind überhaupt keine Gründe, Zweifel an ADHS zu haben, sondern ganz genau das Gegenteil!

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Hi @Falschparker ,

ja, das ADHS Zeug ist noch alles sehr neu für mich, also ging erst vor ca. 7 Monaten los, da habe ich die Diagnose aus meiner Kindheit gefunden.

Was mir aber an Erfahrung fehlt, gleiche ich glaube ich mit Motivation und extremen Fokus auf das Thema derzeit aus (kann gut sein, aber auch schlecht, wenn man sich vielleicht etwas zu sehr reinsteigert, was ich bei mir definitiv nicht ausschließe) :upside_down_face:

Da hast du vermutlich recht. ADHS ist so komplex und vielschichtig, gerade wenn man denkt, man hat es endlich verstanden, dann wird man eigentlich nur von seinem eigenen Scheinwissen getäuscht. Weil es so viele Ausnahmen und Abeweichung gibt und weil das Cluster an Symptomen einfach so rieisig ist.

Manchmal habe ich auch Zweifel, ob ich überhaupt an Disskussionen hier im Forum oder allgemein an Disskussionen zu dem Thema ADHS teilnehmen sollte, weil klar, einerseits interessiert es mich total und ich hab da richtig Lust drauf. Andererseits frage ich mich, ob mir dann vielleicht nicht manchmal eine unqualifizierte Meinung rausrutscht und wenn diese nicht als solche von den anderen wahrgenommen wird vielleicht mehr Schäden anrichtet als anderen zu helfen. Weil Ich lese zwar viel zu dem Thema. Aber oft ist es dann auch schwierig die eigene Meinung von wissenschaftlichen Meinungen zu unterscheiden. Gerade im Bereich ADHS-Literatur gibt es vermutlich auch vieles, was wissenschaftlich leider nicht sehr fundiert ist. Da muss man dann aufpassen welches Buch man liest und welches nicht.

Keine Ahnung wie ich jetzt vom Ursprungsthema dazu gekommen bin, aber ich glaube es war so: ADHS ist einfach unglaublich Komplex und deshalb bin ich sehr verunsichert in meinem Wissen über das Krankheitsbild was dazu führt, dass ich die Diagnose bei mir selbst ständig hinterfrage.

Ich glaub ich muss mir da einfach mehr Zeit geben mit dem Ganzen…

Hallo Beefcake,

Meine Zeugnisse sind z. B. unauffällig und ich habe mich selbst zu genau dieser Diagnostik angemeldet. Dann wurde ich lange selbst befragt und ich war informiert genug, um zu kapieren, was ich sagen muss, damit ich die Diagnose erhalte. (Ich war schon ehrlich) Bin nur schon lange, also ca. 15 Jahre, überzeugt, dass ich Adhs habe. Das kann meine Antwort /Ergebnis natürlich verfälschen, ohne das ich das bewusst will. Falls du verstehst, was ich meine.
Ich habe noch eine andere Krankheit, die ich, nachdem ich bei mehr als zehn Ärzten war, mit Dr. Google selbst diagnostiziert habe. Die Krankheit kann man „messen“ oder sehen, wenn man die richtige Untersuchung macht und Facharzt ist. „Ich bin also keine die sich was einbildet, sondern sich schon sachlich einschätzen kann“ sage ich mir deshalb immer mal wieder vor, wenn die fiesen Zweifel kommen.

Aber letztlich helfen mir die Medikamente und das was ich über Adhs lese sehr und solange das so ist, ist doch eigentlich alles ok.

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Ich hab die Diagnose selbst erst seit ein paar Wochen und bin überhaupt auch erst vor ein paar Monaten auf das Thema ADHS gestoßen.
Ich kannte das zwar vorher schon, war aber wie wohl viele Menschen auch der Meinung, das sei eine Sache, die hauptsächlich kleine Jungs betrifft
Meine entsprechende Anmerkung einer Therapeutin in der Klinik, in der ich vor acht Jahren wegen eines Burn out war, hatte ich schon fast verdrängt

Ich war lange wegen PTBS und Depressionen in Behandlung, und auch wenn beide Diagnosen zu ihrer Zeit sicher ihre Berechtigung hatten, sind die heutigen Probleme doch definitiv dem ADHS geschuldet
Meiner Testergebnisse waren alle sehr eindeutig und trotzdem kommt auch bei mir immer mal wieder der Zweifel hoch, ob das nicht doch noch spät folgen des Kindheitstraum aß sein könnten
Da ich mich aber hier im Forum sehr sehr häufig in den Berichten anderer wieder erkenne und das Trauma für mich eigentlich lange verarbeitet, glaube, dauern diese Phasen des Zweifelnsnicht sehr lange an

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Hi Xxx,

Als Kind in der 1. und 2. Klasse war ich quasi der „Muster-ADHSler“.
In meinen Zeugnissen stehen sachen wie (ungefähr, nicht wörtlich zitiert): „Das Verhalten des Schülers war eine Gefahr für seine eigene Aufmerksamtkeit und den Rest der Klasse.“ Daheim war ich deutlich ruhiger, habe aber auch genug Symptome gehabt, die auf ADHS hindeuten.
Und so wurde ich auch recht früh diagnostiziert.
Wurde mir aber nicht gesagt, und dann hats mich irgendwann in der Uni ziemlich zerlegt. Weil die organisatoritschen Anforderungen irgendwann viel zu groß waren.

Hm, das hört sich sehr anstrengend an. Ist vor allem heftig, wenn ständig gesagt bekommt: "Sie haben das, das, das und das, aber das was sie denken, haben sie nicht, das geht nicht. Ohne das weiter zu begründen. So wurde bei mir kategorisch eine Autismus-Spektrum-Störung, die ich tatsächlich nicht für unwahrscheinlich gehalten hätte damals. Jetzt versuche ich erst mal mit dem zu arbeiten, was ich auch diagnostiziert bekommen habe. Wenn das nicht klappt, dann muss man eben weiterschauen.

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Hi Minzli,

Es ist einfach immer wieder traurig zu hören wie viele von uns stigmatisiert und entvalidert wurden, indem uns unsere Störung und auch damit unser zusammenhängendes Leid abgesprochen wurde.
Ich glaub das Leben mit ADHS durch den Dauerstress ja auch irgendwie ein Leben mit dauerhaftem „Burnout in der leichteren Version“ ist. So kommt es mir vielleicht vor. So könnte man das vielleicht auch erklären, wieso ADHSler (aus meiner Erfahrung in der Familie und auch in der Klinik erlebt) nen Burnout garnicht so sehr als solchen wahrnehmen, aber ist nur eine Theorie.

Manche Sachen waren bei mir in der Kindheit und auch in der Jugend sehr unangenehm, die haben wir bei mir auch in der Therapie aufgearbeitet. Eine konkrete Traumatherapie mache ich aber nach derzeigiem Stand erst mal nicht, weil meine „Traumatisierungen“ (wenn man die überhaupt so nennen kann) hauptsächlich daraus entstanden sind, dass ich ein sehr sensibler und vulnerabler Mensch bin und deshalb alles ziemlich heftig für mich war, was für viele andere Menschen deutlich einfacher zu bewältigen gewesen wäre.
Aber auch diese Sachen werden wir versuchen in der Therapie anzugehen :blush:

Ja, das war ziemlich ätzend. Aus diesem Grund rate ich Dir, Dich zusätzlich selbst zu informieren und Deine eigene Wahrnehmung nicht auszublenden - egal wieviele Titel und Zusatzausbildungen Dein gegenüber hat… Lies hier oder kauf Dir Bücher oder schau Dir YouTube Videos an - probiere die Therapien und auch die Medikamente, aber wenn Du merkst, das ist es nicht, dann nimm das immer ernst.

Meine Zweifel kamen, glaube ich, wegen dem ganzen Tamtam um das Betäubungsmittelgesetz. Hatte den Eindruck das ist eine komplizierter Diagnostik, weil die Ärzte die Medikamente so „zögerlich“ verschreiben - im Vergleich zu Antidepressiva. Dann war die Diagnostik aber eigentlich recht simpel und durchschaubar. Dieses spezielle Rezept dann auch und der Safe in der Apotheke. Das hat unbewusst auf mich gewirkt. Und dann haben die Medikamente halt auch sofort gewirkt, als hätte jemand die Nebelmaschine in meinem Hirn ausgeschaltet. Da hatte ich das Gefühl, das kann nicht mit rechten Dingen zu gehen. Irgendwie hat es mich an Drogen erinnert (ist ja ein ähnlicher Wirkstoff, also logisch). Ich habe Panik bekommen und dachte, ich brauche nicht auch noch ein Drogenproblem…
Aber je mehr ich mich informiere, desto sicherer bin ich mir, dass alles richtig ist und die Zweifel kommen seltener. Aber ganz verschwunden sind sie leider nicht.

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Hallo Beefcake.

In der Annahme, dass du passende Medikamente bekommst, die dir klar helfen.

Meine Gedanken zu deinen Zweifeln dazu:

Wir ADHS im Erwachsenenalter haben ja bis dahin auch überlebt.
Aber der Preis dieser Überlebensleistung ist / war sehr hoch.
(Man weiss, dass Betroffene eine ca. 13 Jahre kürzere Lebenserwartung haben und wenn man den Tod, der durch Fehlleistungen verursacht wird, dazu nimmt, von einer ca. 21 Jahren kürzere Lebenserwartung. *).
Also ist es eine ernste Sache und es ist lebenswichtig, dass wir da intensiv Selbsterkenntnis und Selbstforschung betreiben und danach handeln.

Als ADHS gestalteten wir unsere Alltagsstrategien etc. so um, dass vieles im externen Alltagsleben kaschiert oder kompensiert wird. Das haben wir intensivst geübt und diese Routinen wurden schliesslich ins Fleisch und Blut übernommen.
Wir sind durch dieses notwendige Tun, nicht mehr ganz uns selber. (Masking, pleasure peopble, etc. also Maskieren und Gefallen wollen).

Das heisst: Obwohl du ADHS hast, wirst du diese Routinen vielleicht weiter brauchen und
vielleicht dir sogar selber etwas damit vormachen können. Das heisst auch das
gewisse Sachen nicht so offensichtlich sind.

Das ADHS wirkt bei mir sehr stark und ich erkenne erst jetzt langsam, dass gewisse Sachen im Leben bei mir so echt einwirken, dass ich es nicht mal merke, dass ich etwas falsch lese, sehe, verstehe etc.
Seit der Diagnose weiss ich das es so ist, und versuche neuerdings meine Wahrnehmung neu zu kalibrieren.

Ein Beispiel einer solchen Kalibrierung:
Jemand ruft mir aus 5 Meter folgendes zu: Elmoro, du siehst heute komisch aus, zu dir setze ich mich nicht und geht weg. Sowas triggert mich in vieler Hinsicht. Doch ich konnte immerhin mich erinnern, dass ich dieser Person nie so was zutrauen würde.
Darum konnte ich meinen Nachbar frage, der mich informierte und sagte: Nein, die Person sagte nicht das, sie sagte, ich komme heute nicht zu dir, der Andere braucht meine Hilfe.

Somit wurde mir klar: Was ich da gehört oder gefühlt hatte etc. wurde durch das ADHS bewirkt völlig falsch bei mir interpretiert. Und so ist jede Handlung auf dieser Informationsbasis falsch und das Chaos entsteht.

Was habe ich dagegen gemacht?
Erstens:
Ich habe mich entschieden, der Diagnose zu VERTRAUEN.
Beim Testen wird ja auch Differenzialdiagnostisch untersucht und somit Krankheiten mit ähnlichen Symptome ausgegrenzt oder definiert.

Zweitens:
Wie in einem anderen Post schon erwähnt: Information und Selbsterkenntnis.
Ich suche den qualitativen Austausch. (Hast du hier im Forum!)
Dann akzeptiere ich das, was ich höre und fassen kann mal zuerst als möglich.
Dies wohl wissend, dass ich vieles schwer annehmen kann (ist auch ein Teil der ADHS = Kritikannahme) oder sogar sofort ablehnen würde.

Drittens
Durch dann gemachte Erfahrung werde ich klüger und mir gehen die Augen auf.
Und nun wiederholt sich das Ganze und ich mache Schritt um Schritt und
werde immer bewusster und auch netter mit mir selbst.

Mir scheint, ich fahre gut damit.

Viel Glück auf deinem neuen Weg

elmoro

  • aus seriösen Quellen, können nachgeliefert werden.

Es gibt viele Bücher.
Ich habe 2 gelesen, bzw. gehört, die hilfreiche fundierte Information geben.
Und das Wissen adhs.org ist auch sehr gut.

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Ich glaub bei mir ist das tatsächlich etwas anders als das, was du meinst.

Ich habe die Diagnose extrem schnell bekommen und auch quasi eine Woche nach der Diagnose Elvanse bekommen.
Man hat mir sogar selbst die Wahl gelassen, ob ich Elvanse oder Ritalin probieren möchte (da ich deutlich besseres von Elvanse gehört habe, habe ich mich für Elvanse entschieden).
Ich zweifel deshalb nicht an der Diagnose, weil mir Menschen sagen, dass ich das nicht habe, bzw. die letzten Ärzte sagen mir auch nicht, dass ich es nicht habe. (Ja, gut, viele andere wollten mir auch erklären, dass ich kein ADHS haben könnte oder dass es bei mir sehr unwahrscheinlich sei, vielleicht schwingt diese Meinung aus der Vergangenheit einfach noch mit und verleitet mich inzwischen selbst dazu zu denken, dass ich kein ADHS habe)
Es ist eher so, dass alles viel zu schnell geht. So nach dem Schema: Ja der Junge hat ADHS, wurde eh als Kind diagnostiziert und ob das auch was anderes sein könnte brauchen wir eigentlich nicht schauen. Weil ADHS mit rezidivierender depressiver Störung erklärt das Meiste. (Und ja, das tut es auch tatsächlich…)
Und damit wie schnell das alles ging, und dass andere sachen wie Autismus (wo ich selbst der Meinung bin, dass das bei mir ganz und garnicht unrealistisch ist) ausgeschlossen wurde, das hat mich verwirrt. Man hört immer, dass es so lange dauert bis man die Diagnose bekommt, dass alles so fundiert stattfindet auch wegen den BTM etc. In meinem Fall habe ich nichts davon bemerkt.

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Hi Elmoro,

grundsätzlich stimme ich dir bei fast allen Sachen zu!

Das kenne ich tatsächlich von mir nicht.

Was ich von mir kenne ist, dass ich manchmal sachen als viel zu verletzend und als Angriff auch mich selbst sehe, statt kurz in mich zu gehen und zu überlegen, was die Person mir vielleicht eigentlich damit sagen wollte.
Aber vielleicht meinst du ja genau das damit :slight_smile:

Da ist auch eins meiner Hauptprobleme: Ich vertraue fast niemandem und schon garnicht mir selbst :sweat_smile:
Und dass die Diagnostik bei mir so schnell von statten ging, hat dieses Misstrauen damals noch zusätzlich befeuert.

Inzwischen kann ich die Diagnose auch akzeptieren. Aber derzeit macht es mich so fertig wie vielschichtig und unterschiedlich sich ADHS bei unterschiedlichen Menschen aber auch beim gleichen Menschen selbst äußern kann. Das ist einfach so ein riesen Cluster an Symptomen, von denen viele sehr gegensätzlich sind. Das ist schon wild :sweat_smile:

@elmoro Bücher habe ich auch schon ein paar gelesen.
Empfehlen kann ich:

  • ADHS im Erwachsenenalter von Krause
  • Mit ADHS erfolgreich im Beruf von Heiner Lachenmeier

Ich muss dann schauen, wie dieser Weg für mich aussieht.

Dir ebenso noch viel Glück und auch Erfolg auf deinem Weg!

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Nur kurz: hier im Forum habe ich gelesen, dass man beides haben kann und es wohl nicht selten vorkommt… Ich kenn mich damit nicht aus.
Ich wollte sagen, vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem würde ich weiter mitdenken und dich selbst informieren. Wenn Du (auch) Autismus vermutest würde ich das, trotz anderer Diagnose, zumindest im Hinterkopf behalten. Vielleicht indem Du auch zu Autismus liest und irgendwann nochmal eine neue Diagnostik in Angriff nimmst. Es vielleicht mit dem Therapeuten besprichst…

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Wie geht es dir denn mit Elvanse?

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Deutlich besser als ohne.

Vor allem hinsichtlich der inneren Unruhen hat sich schon einiges gebessert.

Inzwischen bewerte ich auch meine eigenen Emotionen nicht mehr als kategorisch „gefährlich“, weil ich das Gefühl habe, dass Elvanse mich eben auch emotional stabilisiert, was mir sehr hilft. Deshalb traue ich mich inzwischen viel eher an das Thema „Emotionen“ heran. :blush:

Eine Änderung bei der Aufmerksamkeit merke ich allerdings kaum. ich kann zwar Sachen schon besser ordnen in meinem Kopf als zuvor, aber Vergesslichkeit und Ablenkbarkeit haben sich aus meinem subjektiven Empfinden heraus kaum gebessert.

Edit: Und es unterstützt mich sehr gut was meine Müdigkeit angeht. Die ist mit Elvanse deutlich geringer.
Ohne Elvanse habe ich mich deutlich antriebsloser gefühlt als ich es mit tue.

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Ich kann dir mal das Video hier von Lachenmeier empfehlen, falls du das noch nicht kennst:

Ab Minute 7, Vortag geht ca 30 Minuten.

Hast du die „Funktionsweise“ von ADHS verstanden? Das ist nämlich viel wichtiger als die Symptome.

Viele haben zusätzlich zu ADHS noch andere Komorbiditäten.

Es ist nicht so wichtig, ob du Zweifel an der Diagnose hast. Die Diagnose ist nicht sooo wichtig. Wichtig ist, ob du von den Stimulanzien profitierst.

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Das klingt alles sehr gut. :blush:

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Vielen Dank @Justine . Ich werds mir gleich ansehen, ich kenne das Video noch nicht…

Wie du sicherlich auch schon bemerkt haben wirst, habe ich (glaube ich) große Probleme damit, überhaupt zu verstehen, was ADHS eigentlich ist (deshalb war ich auch so verwirrt davon, dass viele Menschen ADHS auch garnicht nur als Problem sehen).

Komorbiditäten habe ich auch, wovon die relevanteste die rezidivierende Depressive Störung sein sollte. Und uns wurde ja auch in der Therapie gesagt, dass Stimulanzien in depressiven Phasen auch wieder nicht so gut wirken wie in „normalen“.

Ich muss vielleicht auch wirklich wie du sagst lernen, mein ADHS von den anderen Sachen zu unterscheiden. Weil ADHS war sicherlich der Hauptgrund bzw. der Auslöser für das Meiste. Aber das was ich inzwischen alles habe ist halt leider nicht mehr „nur“ ADHS (das „nur“ habe ich extra in Anführungszeichen gesetzt, weil ADHS alleine ja auch schon anstrengend genug ist, das sollte nicht bedeuten, dass ADHS alleine entspannt ist oder weniger schlimm)

Ja, da hast du recht :smiling_face:. Aber auch da kickt glaube ich wieder genau mein ADHS, dass ich mich mal nicht einfach darüber freuen kann, wie viel sich in den letzten Monaten durch Therapie und Medikation schon gebessert hat. Ich fange immer gleich wieder das nächste Problem zu suchen, auf das ich mich stürzen kann. Ruhe oder mal Erfolge zu genießen gibt es für mich kaum. Das lässt vermutlich mein ADHS-Gehirn einfach nicht zu. :see_no_evil:. Und das ist vermutlich auch ein Muster, an dem ich dringend arbeiten sollte. An dem und das zu akzeptieren was ADHS überhaupt ist.

Weil wenn ich auch nicht mal endlich lerne diese „kleineren Erfolge“ in meinem Leben zu feiern, dann werde ich mich nur immer weiter fertig machen und mein Misstrauen mir und anderen gegenüber immer weiter ausbauen. Weil bei mir gibts derzeit erst mal nur „kleine Erfolge“. Und wenn ich die nicht einmal anerkennen kann, dann gibts eigentlich nur Misserfolge. Und das ist keine Richtung, die ich einschlagen sollte bzw. von der sollte ich eigentlich wegkommen.

So, jetzt werde ich mir das Video anschauen :blush:

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@Justine , hab jetzt knapp 15 min geschaut, vielen Dank für das Video, das hilft doch sehr in diesem Zusammenhang…

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Ja! Ich finde das Lachenmeier anhand seiner Modelle einfach sehr gut erklären kann WIE ADHS funktioniert!

Und er ist ja auch selbst betroffen.

Auch diese Tabelle find ich nicht schlecht:

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Ja, die Tabelle ist auch richtig gut.
Uch nochmal vielen Dank dafür, da hat man einen ziemlich guten Überblick :slight_smile:

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