Hallo zusammen
Ich würde gerne meine Fragen bei den Fragen von Sarah anhängen. Mein Sohn ist bald 8 und hat die Diagnose ADHS mit wenig Hyperaktiv. Er war mit Schulbeginn häufig unglücklich und frustriert (ich bin der Dümmste, nichts mach ich recht, alle andern können das). Wir haben vor den Sommerferien Medikinet MR von 5 auf 20mg erhöht und bei 20 merkte die Lehrerin eine deutliche Verbesserung z.B. von der Schrift. Am Mittag war er nicht mehr so niedergeschlagen. In den Sommerferien haben wir an einigen Tagen auch Medikinet MR gegeben, um die Wirkung den ganzen Tag beobachen zu können. An Tagen mit Medikament war er müde, unmotiviert, schlecht gelaunt und fast depressiv (es wäre besser es gäbe mich nicht). Wir haben das der Ärztin geschildert und sie hat ihm 10mg Focalin XR verschrieben (Dexmethylphenidati hydrochloridum). Er hat es an einem Tag während den Ferien genommen und blieb die ganze Wirkdauer auf seinem Bett und war zu nichts zu überreden. Gestern am ersten Schultag vom neuen Schuljahr haben wir es zum 2. Mal gegeben. Er war am Mittag und um 3 nach Schulschluss still, passiv, wie unter einer Glocke. Sass nur da und mochte nicht reden, spielen, Kontakt haben bis die Wirkung vorbei war. Wir waren schockiert. Heute haben wir nichts gegeben. Die Lehrerin hat zwischen gestern und heute keinen Unterschied bemerkt, nur das er heute fröhlich war.
Wir erwarten morgen den Anruf der Ärztin. Hat jemand von euch das auch schon erlebt und könnt ihr mir etwas raten? Kann die Wirkung sich zuhause und in der Schule sich anders zeigen? Mir dem in sich gekehrt sein sind die beiden Medikamente keine Lösung finden wir! Ich freue mich auf eure Antworten und Meinungen. Danke schon jetzt!
Du sagst, ihr habt das Medikinet von 5mg auf 20mg erhöht… das wäre für meinen Geschmack ein ganz schön happiger Sprung, wenn er nicht schrittweise erfolgt ist!? (Oder ist er das?) Bei stillem Adhs, also ohne körperliche Hyperaktivität, könnten 20mg auch einfach schon zu viel sein. Isst er morgens gut? Wenn nicht, wäre ein Wechsel zu Ritalin vielleicht eine gute Idee… weil die Retardierung da nicht so von der Nahrungsaufnahme abhängig ist.
Danke für eure Antworten Er kann nicht sagen, wie es ihm mit Medikament geht. Wir können nur beobachten und zuhören wie es ihm in dem Moment geht. Im Nachhinein hat er noch nie gesagt ’ das war so oder so für mich’.
Wir haben Medikinet jede Woche um 5 mg gesteigert, also innert 4 Wochen . Wir finden es ist sehr schwierig zu merken wie und ob es wirkt, ist er deswegen gerade still oder hat er einfach Lust alleine zu spielen, wie wäre es in dem Moment ohne…
Wir versuchen dass er beim Frühstück gut isst bevor er es nimmt. Also eine Milch oder Orangensaft plus ein Brot oder Pancake oder Müesli. Mehr geht nicht.
Wir reden heute mit der Ärztin bin gespannt was sie uns rät.
Oje, das klingt nicht gut… ich habe im Vorgänger-Forum gelesen, dass manche von dem einen Methylphenidat-Medikament melancholisch werden und von einem anderen nicht… vielleicht mal Ritalin probieren… oder Equasym oder Concerta?
Ansonsten denke ich müsste man mal über Elvanse nachdenken, das ist ein recht sanftes Medikament. Wobei hier im Forum zumindest unter den Erwachsenen einige sind, die das Medikament nur vertragen haben, indem Kapseln geteilt wurden und in 5mg Schritten gesteigert wurde. Die niedrigste Dosis ist 20mg, das kann aber zu viel für den Anfang sein…
Danke für eure Antworten! Wir haben jetzt während knapp 2 Wochen Medikinet 5 mg unverzögert (Tabletten) gegeben und das scheint zu wirken - ohne Nebenwirkungen! Wir sind richtig froh :juhuu wir testen das jetzt weiter und hoffen, die Wirkung bleibt so positiv.
Hallo Beb und Ihr Anderen!
Uns ging es mit meinem Sohn, jetzt sieben Jahre alt, ganz ähnlich. Er hat uns zeitweise auch von Traurigkeit „berichtet“. Das war beim unretardierten Hexal Methylphenidat stärker als beim retardierten. Wir sind aber nicht sicher, ob es daran liegt, dass er in der Folge der Einnahme sich selbst und seine Umgebung besser wahrgenommen hat und damit die häufig recht negativen Reaktionen seiner Kindergartenkollegen verarbeitet hat. Die Traurigkeit „auf Knopfdruck“ bzw. „ohne von außen erkennbaren Grund“ ist jetzt, nach einem guten dreiviertel Jahr Medikamenten-Einnahme nicht wieder erschienen. Der Arzt meinte dennoch, es liege recht eindeutig am Medikament.
Deswegen glaube ich, obwohl es für mich nicht ganz klar ist, dass es eher nicht direkt vom Medikament kam, sondern eher in der Folge der Ruhe und Stille, die beim Kind (und Eauch rwachsenen) einkehrt.
Ein Wechsel auf einen anderen Medi-Hersteller -auch bei gleichem Wirkstoff- ist vielleicht dennoch einen Versuch wert.