Abhängigkeits- & suchtpotenzial bei methylphenidat & amphetamine/elvanse

Ok, Danke für den Hinweis, das wegen dem „man muss“ war natürlich total falsch formuliert. War nicht beabsichtigt, denn ich spreche ja in diesem Moment eigentlich über meine eigenen Erfahrungen, es war mir dabei garnicht bewusst was für Auswirkungen diese Formulierung haben würde.
Aber danke das ihr mich darauf hingewiesen habt.

Sorry, muss ich klar widersprechen.
AD(H)S-Medikamente machen auch Nichtbetroffene nicht abhängig.
Falls Du mir ne Quelle hättest, wo das in der Fachliteratur online oder offline steht, schau ich mir das sehr gerne an.

Viele Grüße

UlBre

Oh, das habe ich noch gar nie hinterfragt und auch noch nicht gelesen. Danke für du mir das bewusst gemacht hast. Ich ging einfach wider besseren Wissens davon aus, dass ein Medikament, das man als Droge missbraucht, auch abhängig macht.

Das ist auch eine Meinung. Ich habe eine andere. Und eine andere Stimme im Chor dazu ist vielleicht gerade für die sinnvoll, die undiagnostiziert hier mitlesen, noch Monate auf einen Termin warten und jetzt denken, sie wären auf das Medikament als Rettungsanker so angewiesen wie ein Diabetiker auf Insulin. Und daran ginge kein Weg vorbei und andere Wege lohnten sich deshalb auch nicht zu versuchen. Aus meiner Sicht lohnen sie sich immer. (Was nicht heißt, dass sich Diagnosen und Medis nicht auch „lohnen“, im Gegenteil.) Bei genauer Betrachtung beeinflusst ein Diabetiker seinen Insulinbedarf ja vielleicht auch über seine sonstige Lebensweise, aber davon verstehe ich nicht genug.

Ich mache derzeit auch gerade wieder einen Auslassversuch. Sprich: Ich habe noch eine volle Dose Elvanse vor mir stehen - mit max. Tagesdosis übrigens - und ich nehme sie einfach nicht.

Zum einen mag gerade das zeigen (wenn auch am nicht signifikanten Einzelfall), dass ich auch nach 2 Jahren keine Abhängigkeit feststelle.

Zum anderen ist der Verzicht darauf keine hervorhebenswerte Leistung, insb. wenn man für seine Umwelt unmedikamentiert eine größere Zumutung ist/wäre. Das beobachte ich eben gerade.

Es kann aber gute Gründe geben, ohne - m.E. insb. mit Vergleichsmöglichkeit „wieder mal ohne“ - durch das Leben zu gehen. Ich kann mir - wie in Matrix - immer mal wieder neu die Frage stellen, ob ich die blau-pinke Pille (bei meiner Dosierung) nehme oder die rote.

Für mich ist aktuell der Grund, dass auch mit Medikament noch zu viel aufschiebe. Ich will mir wieder eine Weile angucken, ob ich mich vielleicht dank Elvanse weniger mies fühle, sich aber gerade dadurch Probleme hochschaukeln, die vorher vielleicht schneller unerträglich geworden und dadurch aber auch schneller gelöst wären. Das ist kein schönes Experiment, aber das Ergebnis wird für mich wichtig sein. Das gucke ich mir jetzt für einen begrenzten Zeitraum an und dann sehe ich weiter. (Im Diabetiker-Beispiel … vielleicht: Bin ich bei den anderen Stellschrauben wie Ernährung, Bewegung, etc. weniger strikt als ich sein könnte, weil ich mich auf das Insulin verlasse. Und ist mein Scherbenhaufen damit nur größer, bevor ich das Kehrblech holen muss?)

Kurz bevor ich mit der Medikation angefangen habe, sah ich mich zur Lösung solcher Problemhaufen alleine z.B. nicht mehr in der Lage. So eine Kombination aus „mies und ohne Problemlösungskraft“ ist sicher die denkbar ungünstigste. Aber damals ist nicht jetzt und jetzt ist nicht immer und wenn jeder undogmatisch sein eigenes Experimentallabor ist (und anderen dabei möglichst wenig schadet), kommen vielleicht neue Erkenntnisse in die Welt.

Ein anderer Grund ist, dass ich bei ein paar körperlichen Veränderungen angucken will, ob die evtl. doch mit der Medikation zusammenhängen.

Dass auch Medikations-Befürworter (zu denen ich unter bestimmten Umständen sicher immer noch gehöre), einen multimodalen Ansatz propagieren, zeigt ja, dass mehr als nur ein Eisen im Feuer ist, zB: <LINK_TEXT text=„https://www.facebook.com/TimFerriss/pos … 7181172241“>Tim Ferriss - If you've overcome/minimized ADHD,...</LINK_TEXT> wie auch an anderen Stellen in diesem dankenswerterweise undogmatischen Forum.

Wir sind ja nicht nur undogmatisch, sondern auch vergleichsweise ehrlich. Und in diversen Beiträgen zeigt sich ja immer noch, dass hier viele noch vor sich hinpendeln von jauchzend zu betrübt, oft auch im (selbst beim Mitlesen anstrengend) schnellen Wechsel. Ich werde jede Seite der Medaille einfach daran messen, welche Ergebnisse sie hervorbringt.

Herzlich willkommen, @AbrissBirne. Du siehst, selbst das Foren-Inventar ist sich nicht immer einig. Es wird Dir keiner den Kopf abreißen, wenn Du das nicht zuerst bei anderen tust. Selbst für abweichende Formulierungen muss man sich nicht im Staub wälzen. Zu großes Harmoniestreben kann hier sogar dazu führen, dass man was übergebraten bekommt, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass man auch das überlebt.

1 „Gefällt mir“

Natürlich ist der Diabetiker ohne INsulin akut schneller in Gefahr und ohne ADHS-Medikation wäre es „nur“ wieder quälend und ggf ein schleichender ungesunder Prozess in dem man auch ohne bedrohliche Gefahr halt überlebt ggf durchs Leben dümpelt.

Definitiv kann der Diabetiker sich nur auf Insulin verlassen ohne seinen Ernährung anzupassen muss dann natürlich auch mit mehr Konsequenzen rechnen.

Im Gegensatz zu einem Diabetiker kann man auch noch ein Jahr auf einen Termin warten und schon mal versuchen an anderen Stellschrauben zu drehen. Aber meist ist es ja mit der Medikation einfacher .


Das finde ich mal einen sehr interessante Denkansatz !
Im Sommer mache ich bestimmt wieder einen Auslassversuch und bin mal gespannt wie es dann ist !

Nein, das ist keine Abhängigkeit. Der „Flattermann“, den du ohne Stimulans kriegst, ist die ADHS selbst, und war schon da bevor du jemals Stimulanzien genommen hattest.

Hallo Abrissbirne und herzlich willkommen,

ich muss hier widersprechen - die Medis bekämpfen nicht nur die Symptome, sondern deren Ursache, und das ist hier die geringere Verfügbarkeit von Dopamin.

Es ist natürlich die Entscheidung jedes/r Einzelnen, keine Medis (mehr) zu nehmen und zu lernen mit (unbehandelter) ADHS zu leben. Aber es geht dabei nicht darum, sich selbst zu akzeptieren. Ich bin nicht meine ADHS. Ich fühle mich mit meiner täglichen Dosis Methylphenidat sogar mehr „wie ich“.

Mich selbst zu akzeptieren und zu lernen mit der ADHS (die ja auch mit Medikament nicht ganz weg ist) zu leben gelingt mir viel besser mit Medikament. Ich nehme MPH seit 2003 und sehe gar nicht ein damit aufzuhören.

1 „Gefällt mir“

Jede betroffe hat ja seine eigene Erfahrung, interressant aus meiner Sicht ist lediglich, erstens gibt es Übereinstimmungen, und zweitens wieviele, und in welchem Rahmen, oder Ausmass. Obwohl Adhs ja auch von Fall zu Fall eben sehr individuell ist, oder eben die Empfindungen, die Wahrnehmung anders ist. Ganz zu schweigen davon, diese Empfindungen dann noch in die richtigen Worte zu fassen, was bei mir persönlich zum Beispiel ein grosser Schwachpunkt ist. Ich war, und bin, sehr schlecht darin, gerade so etwas Suggjestives wie Gefühle, in die „richtigen“ Worte zu fassen. Das andere Problem ist das, das dann wieder diese berühmten „Missverständnisse“ auftreten.

Und Sorry für die Tippfehler, könnte das Sch*** Handy manchmal aus dem Fenster schmeissen.

Also, ich mag dazu mal schreiben: Ich hatte vor der Diagnose bereits 3 Therapien gemacht. Und zwar nachdem ich in meinem 1. Beruf eine posttraumatische Belasuntsdtörung erworben hatte, den ich u.a. deshalb aufgab. Dieser Beruf zieht ADHSler auch an; er ist bekannt dafür. Ich hatte es in meinen Therapien mehrfach angesprochen, ob ich nicht (auch) ADHS haben könnte. Ich habe in den Therapien super gut mitgearbeitet und mich nach meinem Zweitstudium dann selbständig gemacht, was mein Ziel war. Die Frage, die in den 3 Therapien im Raume stand war stets, ob ich zuvor geistig evtl. unterfordert war. ABER der Punkt war, dass sich typische adhs-Symptome mit Beginn der Selbstständigkeit dann eben nicht gaben, sondern sofrot wieder zeigten. Daneben war auch nichts weiter „unaufgeräumt“ in seelischer Hinsicht. avon irritiert, goggelte ich dann noch mal und fand dann eine Psychiaterin, die auf ADHS im Erwachsenenalter spezialisiert ist und die Diagnose stand dann sehr schnell. Genau die ADHS-Probleme konnte ich dann mit Medikation schnell bewältigen. Wahrscheinlich wären 3 Therapien auch nicht nötig gewesen, hätte man mein ADHS früher diagnostiziert und medikamentös behandelt - zumal mein 1. Beruf dadüfr bekannt ist ADHSler anzuziehen. Dann hätte ich all das, was mir geraten wurde z.B. viel einfacher umsetzen können bzw. mit Medikation brachte ich dann z.B. nciht mehr exzessiven Sport als Ausgleich.

Was ich sagen möchte: ADHS ist ja, soweit ich das weiß, weiterhin eine Ausschlussdiagnose. ADHS im Erwachsenenalter gab es zudem lange Zeit nicht - es hieß ja immer, es wächst sich aus. Da in meinem Leben/mit mir in den 3 Therapien ohnehin alles seelische ausgeräumt war und trotzdem ADHS-Symptome blieben, selbst in Zeiten ohne irgendwlechen Stress, lag das eigentlich auf der Hand.o
D.h. ich finde es befremdlich, wenn Leute „irgendwie so“ denken, sie könnten evtl. ADHS haben. ADHS ist für mich letztlich etwas „Pures“, dass eben immer das ist, auch wenn die Lebensumstände z.B. entspannt sind, es keine Probleme, Missbrauch/Misshandlung in der Kindheit gab etc.pp.

1 „Gefällt mir“

Ja, genau. Das ist die Planung. Fortan quälend und ungesund durch mein Leben dümpeln. Vielleicht häkele ich mir dazu noch ein paar imaginäre Freunde.

Im Gegensatz zur Alternative „mit Medikamenten alles super im Griff haben, über den verklärten Honeymoon hinaus“. :wink:

Die Realität scheint doch offensichtlich irgendwo dazwischen zu liegen.

Keine Sorge. Ich werde nicht das Äquivalent zum militanten nichtrauchenden Ex-Raucher. Obwohl, nichts gegen Militanz. Immer noch besser als gar nicht mehr zu tanzen.

Mir geht es darum, wie viele Stunden/Tage die Wäsche auf der Leine hängt oder das Geschirr in der Spüle - mit Medis und ohne.

Wie lange Kunde K auf Projekt P warten muss, mit und ohne.

Ob ich Sport S oder Hobby H endlich mal wirklich nachgehe oder nur schon wieder vom nächsten Hobby träume. Weil „hey, ich habe ja ADS. Ich bin Nonkonformist und ich darf das.“

Ob das Panikmonster wieder kommt und wie es sich benimmt. Und ob das gut ist. Oder ob es mit alten Leuten ohnehin nicht mehr abhängt, Medis hin oder her.

Ergebnisse stelle ich gern zur Diskussion. Um die geht es doch letztlich. Nicht darum, weiterhin nichts zu schaffen, sich dabei aber weniger elend zu fühlen. Es sei denn, das ist wirklich alternativlos.

Eigentlich geht es um das, was Falschparker beschrieben hat: Es geht mir darum, nah an mich selbst und mein Potential zu kommen. Ergebnisoffen. Mit oder ohne. Ich möchte weder mit 75 im Pflegeheimzimmer liegen und mich fragen „Was wäre aus mir mit Medis geworden? Was hätte ich sein können?“ noch mich fragen „Wenn ich keine Medis genommen hätte und ADS nicht irgendwann so „identitätsbildend“ geworden wäre, was dann?“

Vielleicht ist das Ergebnis ja: Es geht weder mit noch ohne so gut, wie sich das mein Perfektionismus erträumt. Wir werden sehen.

Die Symptome von Adhs „verschwinden“ nicht einfach wenn es einem gut geht. Zumindest ist dies bei mir nicht der Fall, schön wär’s. Und genau dieser Umstand ermöglicht ja erst, überhaupt eine Diagnose mit Sicherheit erstellen zu können. Noch dazu müssen ja die berühmten 3 Auffälligkeiten vorhanden sein, und diese müssen nachweisbar seit der Kindheit bestehen.

Jein. Das Problem bei Erwachsenen ist ja, dass im Laufe der Zeit, die sie mit unentdeckter ADHS verbringen mussten, so viel „passiert“ ist, dass keine „pure“ ADHS mehr vorliegt, sondern ein ganzer Haufen von Auffälligkeiten, die man nicht unbedingt einer Aufmerksamkeitsstörung zuordnen würde. ADHS ist dann der Eisberg unter der Spitze.

Und ADHS ist eben häufig. 4 %, d. h. jede/r 25. Erwachsene. D. h. sehr viele von denen, die wie du schreibst, irgendwie so denken, sie könnten ADHS haben, haben es auch. Nicht alle, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch.

ADHS ist auch nicht „immer da“. Bei schwer Betroffenen ja. Aber es gibt auch viele, insbesondere trifft das auf Mädchen und Frauen zu, die mit ihrem Leben lange gut zurecht kommen, aber in bestimmten Lebenssituationen, wenn sie bspw. im Studium viel mehr Entscheidungen treffen müssen als vorher oder wenn sie Familie haben und Beruf und Ehe und Kinder unter einen Hut bekommen müssen, tritt die ADHS scheinbar „plötzlich“ auf.

Die hatten dann aber trotzdem immer schon ADHS.

1 „Gefällt mir“

[size=150]Vorsicht Schreibdurchfall [/size]! :mrgreen:

Nun ja mit jedem Auslassversuch habe ich die Hoffnung das es nun ohne geht, aber er bestätigt eigentlich immer nur wie hilfreich die Medikation für mich ist :lol:

Warum lernen mit etwas zu leben was man einfach nicht lernen kann , wenn zu gleich die Möglichkeit besteht , das es durch Medis besser wird.
Sich selbst akzeptieren dass ist das eine, dass kann man ja auch trotz ADHS, weil dafür gibt es wirklich keine Pille, aber die Verzweiflung und der Frust mit sich selbst bleibt ja trotzdem.

Ich dachte immer ich bin zu doof und zu blöd für die einfachsten Dinge inc. des standard Therapieansatz , dass man sich selbst sabotiert und sich nicht genug wertschätzt, die Dinge doch zu schaffen. Daran kann man sich mit ADHS dumm und dusselig therapieren und dann heißt es auch noch man will nicht gesund werden.

Es ist natürlich im wesentlichen die Psychoedukation, die mir half mich besser zu verstehen und warum ich manches einfach gar nicht so kann oder was ich ändern muss, aber die Medikation hilft zugleich das nun einiges besser gelingt und das tat und tut meiner Seele sooo gut.

Durch die Medikation wird man ja auch therapierfähiger, verbrennt nicht mehr so viel Energie und ist dadurch ja erst in der Lage ein paar Sachen im Leben zu verändern.

Was ist der Mehrwert wenn ich z.B. ohne Medikation in einer großen Konferenz sitze ???

-mein Beine um den Stuhl klemme, damit ich nicht so zappel
-zu versuchen nicht zu viel mit irgendwas zu spielen was stören kann
-zu versuchen meinen Babbel zu halten und die Kollegen links und rechts nicht mit irgendwelchen Sprüchen zu nerven
-zu versuchen nicht einfach reinzuquatschen
-zu versuchen innerlich beim Thema zu bleibe und innerlich nicht abzuschweifen
-zu versuchen diverse Nebengespräche auszublenden, weil ich alles gleichzeitig höre und zu allem eine Antwort hätte
-ZU versuchen visuelle Reize auszublenden und irgendwelche Düfte
-zu versuchen sachlich und ruhig zu bleiben, wenn mir was gegen den Strich geht
-zu versuchen meine Denkmühle in alle Richtungen später wieder abzuschalten.

  1. Ich habe die Möglichkeit mich nicht zu regulieren und dann zu nerven und anzuecken und mir sind die anderen egal ,weil ich eben so bin.
  2. Ich habe die Möglichkeit mich zu regulieren und unendlich Energie zu verbraten und nur die Hälfte mitzubekommen und bin froh "nicht angeeckt " zu sein. Bin gar Stolz weil ich es so gut kompensieren kann , aber nach so einer Konferenz voll ausgebrannt.
  3. Ich nutze die Medikation und es gelingt mir alles viel entspannter weil meine Birne nicht so überreizt und ich bin danach nicht so platt und durch.

Für mich sind die Medis zu nehmen auch eine Art von Selbstakzeptanz, weil es anders nicht so gut geht und es ist auch eine Form von Selbstliebe sich diese Unterstützung zu gewähren, obwohl man eigentlich jemand ist, der äußerst kritisch und skeptisch gegen jede Art von Medikamente ist.

Ich hatte es schon in tiefster Stille der Natur dass mein Reizfilter vom Vogelgeswitscher und einem plätschernden Bach und meine Gedanken über den Weg voll an der Grenze war. Soll ich nun frustig sein und es akzeptieren mich weil so verpeilt auch noch „verirren“ oder doch Medikation nehmen um den Spass an der Wanderung nicht ganz zu verlieren.
Lustig finde ich dass nicht mit in einer schönsten Wanderung eine Tablette zu nehmen und doch bin ich dankbar über diese Option.

Wenn ich gezielt Klavier üben möchte geht dies ohne Medikation meist nur 15 Minuten und dann gebe ich voll gefrustet auf. Mit Medikation kann ich 1-1 ½ Stunden richtig üben.
Soll ich jetzt die 15 Minuten die ich nur üben kann einfach akzeptieren und das war’s ?
Das was ich unter Medikation am Klavier lernen konnte hätte ich in meine tiefsten Träumen nie gedacht das es so wird.
Was ich aber akzeptiere muss, ist das meine Fehlerquote trotz Medikation bleibt und alles viel länger dauert.

Aber ich habe ja auch die Momente wo ich bewusst ohne Medikation sein möchte und das ist ja das positive an der Medikation, dass es einem die Wahl lässt. Bei einem Spiegelmedikament säh das alles schon wieder ganz anders aus.

Aber ich freue mich über jeden mit ADHS so wie du, der es dann ohne Medikation so gut schafft, bei einigen ist es ja zum Glück möglich. :slight_smile:

und ich werde immer wieder mit jedem Auslassversuch hoffen.
Die, die es ohne Medis schaffen machen die Diskussion ja so interessant und daraus ergeibt sich ja neues Wissen und doch noch Hoffnung :wink:

Ich hoffe nicht das du daraus verstanden hast , dass ich meine ohne Medikation geht es bei jedem den Bach runter?
Ich meinet es im Vergleich zu Diabetis, dass es ohne Insulin schnell lebensbedrohlich sein kann und bei uns das ja zum Glück nicht. Also dass es schlimmsten Falls im gedümpel endet , was ja natürlich nicht so sein muss.

Super im Griff habe ich es trotz Medikation ja auch nicht, schön wäre es wenn es ein Dauerhoneymoon geworden wäre. :mrgreen:

Ich freue mich schon drauf, wer weiß was daraus alles resultiert und wer weiß was ich noch so für Ideen habe :wink:

1 „Gefällt mir“

Danke, sehr schön! :juhuu

Für meine Selbstakzeptanz war die erste wichtige Entdeckung, dass Jesus mich so liebt wie ich bin, obwohl ich so viele Macken habe. Und dann dass meine Frau mich so wie ich bin geheiratet hat. Sie ist übrigens immer noch nicht weggelaufen. :lovedumb

ADHS-Diagnose und anschließende medikamentöse Behandlung kamen viel später. Und das eine ersetzt natürlich auch nicht das andere.

1 „Gefällt mir“

Ja, aber das ist bei Amfetamin grundsätzlich mindestens so, soweit ich weiß. Um so absurder, dass es nur drei „Erwachsenen-Kapseln“ gibt.

Ist ja alles kein Problem, ich hatte ja nur gesagt, das es für mich, nachdem ich ein paar Jahre Medis genommen hatte, meine Entscheidung ist, es ohne Medis zu probieren, aber ich respektiere jede Meinung die hier kundgetan wird. Es ist ja jedem selbst überlassen, wie er mit seinem Adhs umgehen möchte, oder kann, das ist ja individuell und jedem seine eigene Angelegenheit.

Hm ja, so meine ich das ja auch. Aber trotzdem muss mE bei der Abklärung ausgeschlossen werden, dass nicht andere Dinge da eine Rolle spielen bzw. die eigentliche Ursache für Probleme im Leben sind. Beispiel was mich betrifft: auch in Zeiten, in denen alles „dufte“ war, war ich eben hibbelig und hatte adhs-Symptome. Das war bei mir dann auch der Punkt im Sinne einer Ausschlussdiagnose, dass es wohl ADHS sein muss.

Wie viel und wo haben dir denn die Medis geholfen?
Wie gehst du nun mit den Dingen um wo dir ADHS immer noch das Leben erschwert oder hast du da hilfreiche Lösungen gefunden ?

Medis ja oder nein, ist Gottseidank jedem selbst überlassen und es gibt kein Gesetz, das uns verpflichtet welche zu nehmen.

Natürlich sind Medikamente keine Wundermittel, ich war selbst kurz davor alles wegzuwerfen und nur mit meinem AD weiterzumachen. Dann habe ich das Forum entdeckt.

Mir helfen die Medikamente eine innerliche Ruhe zu finden, die ich davor nüchtern nicht kannte und dass ich einigermaßen meine Gedanken sortieren kann. Weniger impulsiv und mehr nett bin ich auch geworden.

Ebenfalls bin ich kein Mensch, der mit Listen oder Techniken was anfangen kann.
Dann kommen auch die Zwänge dazu, die durch Ritalin/Elvanse/Attentin deutlich gemildert werden.

@AbrissBirne
Ich wollte dich nicht angreifen, sorry falls es so rübergekommen ist. Willkommen im Forum und hoffe du fühlst dich hier wohl und findest die Hilfe, die du brauchst.

Ich wollte gar nicht um so viele Ecken denken … damit nur sagen: wenn Dir Dein Medikament hilft weil es Dir etwas gibt was Du brauchst, dann wirst Du es vermissen, wenn Du es nicht hast. Das Insulinbeispiel war vielleicht nicht so doll gewählt, die Brille finde ich, funktioniert als Beispiel besser. Oder die Prothese.