Hallo,
ich hatte vor über 10 Jahren die Diagnose narzisstische Persönlichkeitsstörung und wurde mit Quetiapin behandelt. Das funktionierte auch sehr gut, wie ich mich erinnere. Machte mich saumüde, konnte wie ein Baby locker 10 - 12 h schlafen und war am nächsten Tag entspannt, Spannungen, schwierige Situationen konnte ich soweit eigentlich gut meistern. Ich konnte mich in Situationen, in denen ich sonst superimpulsiv reagiert hätte, zurückhalten und mich klar, deutlich und überlegen verbal äußern.
Irgendwie machte mich das aber doch alles nicht so glücklich und ich weiß nicht mehr, was es war, warum ich dann von der Medikation wegging …
Dennoch schwelte ja irgendwas in mir … Ich kam dann auf ADHS, bekam superschnell vor 7 Jahren bei einer Chefärztin/Psychiaterin einer entsprechenden Klinik einen Termin, Gespräch, Anamnesefragebogen … Medikationen … Und ich fahre damit eigentlich soweit ganz gut, auch wenn ich mir wünschte, dass meine Konzentration, Fokussierung noch besser wäre, aber mit Notizen, mich zusammenreißen, eins nach dem anderen, anstelle von zig Tabs im Browser nebeneinander geöffnet und hin und her switchend … geht das schon irgendwie. Wobei ich jetzt schon einige Tabs hier neben geöffnet habe, damit ich weiß, welche ich als nächstes bearbeiten muss. Manchmals springe ich dann doch hin und hier, wenn ich wie hier dann mal eine Pause fürs Schreiben benötige und mich sammeln muss für die nächsten Zeilen.
Durch das ein oder andere Gehörte, Gelesene in jüngster Zeit bin ich aber irgendwie ins Zweifeln gekommen. Habe ich tatsächlich ADHS oder mind. eine Mischform mit Tendenz zu ADHS als zu ADS?!
Angeblich wird oft ADHS als Diagnose gestellt, um tiefgehendere Diagnosen, Behandlungen von noch schlimmeren genetischen Dispositionen, Persönlichkeitsstörungen aus dem Weg zu gehen, weil das dann noch komplexer, schwieriger … wäre.
Nicht, dass ich die Diagnose meiner Chefärztin in Frage stellen möchte. Sie sagte damals Quetiapin würde ganz gerne genommen, um Patienten ruhig zu stellen und mehr nicht sozusagen. Dennoch half es mir ja irgendwie … Na ja …
Auch hörte ich, dass ich Asperger haben könnte. O_O
Das lässt mich grad alles … nochmal … anzweifeln … habe ich nun AD(H)S oder doch was anderes?! Würde ich mit einer anderen Diagnose und auch entsprechenden Behandlung mit Medikamenten und evtl. auch einer psychologischen Betreuung besser fahren?! :-/
Ich hätte aber mit Mitte 40 und weil soweit alles eigentlich stabil läuft, mit entsprechenden Ausnahmen, besonders im Job, keine Lust mehr quasi von vorne anzufangen von wegen intensiver fachärztlicher Zweitmeinung. Und was würde dann meine Chefärztin sagen?
Meine (Haupt-)Probleme:
Impulsivität, Scheuklappen in gewissen Handlungen, trotz Medikemte
Autorität ist immer mal Thema bei mir
Nicht verbal beleidigend, manchmal aber verbal verletzend. Hört sich oft arrogant, besserwisserisch, von oben herab an, ist aber (fast) nie so gemeint.
Ich bin eine sehr hilfsbereite Person.
Ich kann einerseits eine sehr große Empathie haben, wobei mir oft Menschen auch total schnuppe sind.
Ich baue zu schnell zu viel Vertrauen zu Personen auf, die dann mich haben auflaufen lassen.
Ich bin zwar teamfähig, würde aber immer am liebsten alleine sitzen und arbeiten.
Probleme mit Ungerechtigkeit, Ungleichbehandlung, Lügen, Hinterfotzigkeit.
Ich habe oft sehr gerne das aus- und angesprochen - offen, ehrlich, direkt. Mit Medikamenten (leider oder glücklicherweise!?) nicht. Ich will am liebsten, besonders an der Arbeit, meine Ruhe und Spaß haben. Sprüche klopfen. Witzig sein. Auch wenn die Arbeit natürlich getan werden muss. Ist mir sehr oft einfach alles viel zu ernst.
Ich habe eine extreme emotionale Empfindlichkeit und einen Schmerz, der durch die Wahrnehmung ausgelöst wird, dass ich von wichtigen Personen in meinem Leben abgelehnt oder kritisiert wurde.
Ich kann mich schnell und sozusagen erfolgreich in neue Aufgabengebiete einarbeiten. Ich könnte komplexe Zusammenhänge relativ schnell erfassen, sofern es mich interessiert, mir die Arbeit Spaß macht und die Kollegen passen. Wenn nicht und ich mich geistig unterfordert fühle, mache ich die einfachsten Fehler. Wenn ich allerdings „stur“ nach meiner Arbeitsanleitung arbeite, wozu ich aber selbst nach dem 100000sten Mal noch draufschauen muss, mache ich so gut sie keine Fehler.
LG
spid