Das klingt für mich alles nicht nach einem ADHS-Problem. ADHS erklärt bestimmte Tendenzen, aber nicht das Verhalten an sich. Das kommt immer von der Person selbst. Es sind Handlungen für die du selbst verantwortlich bist und nicht andere Verkehrsteilnehmer.
Die folgenden Punkte sind wie ein Röntgenbild:
Hier geht es nur um Status. Überholt werden = sich unterlegen fühlen. Das hat nichts mit ADHS zu tun, sondern mit einem verletzten (Männer)-Ego. Wer überholt, „dominiert“ dich und das siehst du als Angriff. Das Auto als Phallussymbol ist auch nichts neues.
Das ist Kompetenzbeweis durch Geschwindigkeit.
Es geht nicht ums Fahren, sonderns ums Beweisen und „Ich bin besser”. Das wirkt wie ein Versuch, Selbstwertprobleme durch Dominanz im Straßenverkehr zu kompensieren.
Pure doppelte Standards: Regeln gelten für andere, aber nicht für dich – du bist wichtiger? Fehlt noch der rote Teppich. Eine spannende massive verzerrte Selbstwahrnehmung und Anspruchshaltung.
Es erinnert mich stark an egozentrische oder narzisstisch eingefärbte Verhaltensweisen, nicht an ADHS.
Ein Fall von kognitiver Dissonanz. Der innere Widerspruch ist offensichtlich, aber er wird nicht reflektiert oder gelöst. Du projizierst deine Wut nach außen, anstatt sie selbstkritisch zu hinterfragen.
Ich sehe:
- Ein tiefes Machtbedürfnis
- Selbstüberhöhung bei gleichzeitiger Unfähigkeit zur Selbstkritik
- Empathiemangel gegenüber anderen
- Ein fragiles Selbstbild, das ständig verteidigt werden muss, notfalls durch Aggression
Das ist alles ist nicht typisch ADHS, sondern typisch für Persönlichkeitsprobleme oder -stile, etwa:
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narzisstische Anteile: Du bist besser, schneller, wichtiger - die Narzisstische Persönlichkeitsstörung ist ja sogar diagnostiziert.
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antisoziale Tendenzen: Regeln gelten für andere
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mangelnde Impulskontrolle: kombiniert mit fehlender Einsicht
Dagegen gibt’s keine Pillen.
Ich habe gerade erst Bücher von Marie-France Hirigoyen gelesen (z. B. über emotionale Gewalt und narzisstischen Missbrauch) – da tauchen viele der Muster auf, die du beschreibst.
Auf meiner Richter-Trump-Skala bist du eine 7,5-8 von 10. Zur 10 fehlt die Verleugnung, der Realitätsverlust. Immerhin sehe ich ein gewisses Problembewusstsein und Selbstkritik.
Aber dafür meinen Respekt: Du erkennst, dass da etwas nicht gut läuft. Das ist ein Anfang – und eine Chance zur Veränderung.