Warum ausgerechnet im Straßenverkehr

Servus,

ums relativ kurz zu machen, trotz der verschiedensten ausprobierten Medis, ich bin beim Auto- und Fahrradfahren quasi wie ohne Medis unterwegs. Das HB-Männchen ist nix gegen mich, was sehr traurig ist.

Ich lasse mich von zu vielen Dingen triggern.

Aber warum?

Ich möchte einfach easy peasy durch den Verkehr kommen, mich nicht triggern lassen, die Ruhe bewahren …

Was kann da bitte noch alles helfen?

Danke.

Grüße

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Da hänge ich mich mal mit dran.

Es vergeht eigentlich kein Tag, wo ich nicht auf dem Fahrrad rumschreie. Ich nehme allerdings keine Medikamente.

So entstehen dann Unfälle und man gefährdet sich auch selbst… Kenne ich nur zu gut.

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Also früher, als ich jünger war, ist mir das auch öfter mal passiert. Inzwischen bin ich sehr viel ruhiger.

Offensichtlich habe ich mehr Selbstkontrolle gelernt. Mir hilft genau der Gedanke: ich gefährde meine eigene Sicherheit, wenn ich aggressiv und ungeduldig reagiere.

Und das hat etwas mit dem allgemeinen Stresslevel zu tun. Es hilft also alles, was den Stresspegel senkt.

Und simpel, aber wirksam: früher losfahren.

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Ich bin eigentlich immer zu früh am Zielort. Daran liegt es also nicht :slightly_smiling_face:

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Ich wollte ja keine Beispiele nennen, aber dann doch:

  • wenn mir jemand zu dicht aiffährt, kann es auch schon mal passieren, dass ich den auf der Autobahn übelst ausbremse, in einem Fall hab ich auf der Ausfahrt schon mal angehalten, bin ausgestiegen und hab den Hintermann zur Sau gemacht
  • steige immer wieder mal aus, und geh an ner roten Ampel zum Vorder- oder Hintermann, um denen meine Meinung zu geigen
  • ich mags nicht, so blöd sich das auch liest, wenn jemand schneller ist, mich überholt
  • ich muss der Schnellste sein, anderen zeigen, dass ich schneller bin, schneller fahren kann, besser fahren kann
  • mich nervts tierisch, wenn ich geschnitten werde, schneide aber andere, bin der Meinung, dass andere Platz machen müssen, wenn ich komme
  • wenn sich andere nicht an Regeln halten, könnt ich kotzen, mich aufregen ohne Ende, ich selbst halte mich nicht immer an alle Regeln

Immerhin hab ich mir gewisse Handzeichen zu 99 % abgewöhnt.

Lieber @spid ich danke für deine Ehrlichkeit und Offenheit . Die Mechanismen warum es so bei dir ist sind für mich nachvollziehbar, doch genau so ein Verhalten hat für mich dramatische Auswirkungen.

Aufgrund einer PTBS im Bezug auf Fahrzeuge bin ich einige Zeit nicht mal mehr als Beifahrer in ein Auto gestiegen selbst parkende laufende Autos oder vorbeifahrende Autos konnten PTBS Symptome auslösen .
Zum Glück kann ich aber wieder Autofahren. :innocent:
Zugleich macht mir ADHS die Teilnahme am Straßenverkehr auch schwerer .
Ich muss manchmal langsamer fahren um mich zu orientieren oder mein Stresslevel zu regulieren.
Für viel Geld habe ich extra Spezialfahrstunden genommen unter anderem auch um Strategien zu finden um mit solchen Fahrern wie dich klarzukommen.

Dir ist es vermutlich nicht bewusst was du auslösen kannst.

Ein rücksichtsloser aggressiver Autofahrer kann mir sogar auf dem Fahrrad sehr zu schaffen machen. Der schlimmste Fall war, dass es mir zwei verloren Tage gekostet hat . Ich musste mich krankschreiben lassen weil die psychische Regulierung so viel Kraft gekostet hat .

Muss ich wegen rücksichtsloser aggressiver Autofahrer bei einer längeren Fahrt viel regulieren kostete es mir unwahrscheinlich viel Energie. Auf dem Rückweg von einem schönen Event ist es Scheiße aber wenn ich auf dem Weg zu einer schönen Sache bin, dann ist es für mich gelaufen und ich habe nichts mehr davon.

Es gibt zum Glück nur noch vereinzelt sehr selten Tage da muss ich abwägen ob ich mir eine längere Fahrt mit viel Verkehr zutraue , auch wegen so Agrofahrern wie dich .

Meine Lebensqualität ist dadurch eingeschränkt.

Ist dir eigentlich bewusst das du mit deinem Verhalten Menschen triggern kannst und somit unangenehme oder bedrohliche psychische Zustände auslösen kannst?

Weißt du ob Kinder in einem Auto sitzen die solche bedrohlichen Situationen durch dich erleben müssen?

Weißt du ob der/die Fahrer/in oder Mitfahre/in vielleicht in der Kindheit Gewalt erlebt haben und es für die der totalen Horror ist wenn da plötzlich wutentbrannt jemand ans Fenster hämmert ?
Weißt du ob nicht vielleicht grade jemand „zu langsam“ fährt weil er das bewusst so entscheidet um andere nicht zu gefährden weil er grade sich nicht konzentrieren oder sich nicht wohl fühlt?
Vielleicht hat der Mensch der grade an der Ampel aus Versehen stehen bleibt grade einen lieben Menschen verloren oder seinen Job und dann hämmerst du gegen die Scheibe ?

Du belastest Menschen extrem durch dein Verhalten weil so bedrohlich Situation Stress auslösen , was Menschen dann während einer Autofahrt regulieren müssen und weniger Kapazität für die Teilnahme am Verkehr haben.
Das heißt du bringst die und andere Verkehrsteilnehmer eigentlich in Lebensgefahr .

Ich kenne keinen Menschen , der von solchen Situationen mit Autofahrern wie dich berichtet dem nicht abzulesen ist , dass es ihn sehr gestresst hat.

Die wären von all den Dingen vermutlich noch dass geringste Problem.

Weißt du, ein wirklich guter Autofahrer ist der jenige der im Verkehr umsichtig mithilft damit nichts passiert und nicht Verkehrsteilnehmer zusätzlich belastet oder gefährdet .

Du bist einfach nur eine Gefahr. Woher willst du wissen ob du nicht einen schweren Unfall ausgelöst hast , weil durch dein Verhalten jemand sich plötzlich nicht mehr so gut konzentrieren konnte und vielleich paar Minuten später erst einen Unfall baut.
Ein Unfall bedeutet das Kinder ihre Eltern verlieren oder Eltern ihre Kinder oder hochtraumatisiert überleben und des Lebens nicht mehr glücklich werden oder schwer verletzt im Rollstuhl landen etc…
Oder stundenlang Stau entstanden wegen des Unfalls

Du kannst sowas indirekt auslösen . Bist du dir der Sache eigentlich bewusst ???
Und findest du es cool was Kinder während einer Autofahrt durch dich erleben müssen . Die erleben dich oder bekommen mit was es mit den Eltern macht .
Du wärst ein Mensch zu dem ich nicht ins Auto steigen würde , weil das für mich der Horror wäre.

Ich wäre dir zutiefst dankbar , wenn du dass in den Griff bekommen würdest .
:folded_hands::cry::folded_hands:
Wir brauchen keine Aggroautofahrer die sich als Helden der Autobahn sehen , wir brauchen Helden im Auto die helfen , dass sich Verkehrsteilnehmer sicher und wohl fühlen.

Und sag doch mal ehrlich , wie oft treffen die wild überholten Autos dann doch irgdwann wieder auf dich obwohl sie ruhig und besonnen fahren.
Wieviel Zeit gewinnst du wirklich ?

Und ich finde es ehrlich gesagt auch nicht schön wenn man nach einem wilden Bedrängungs- und Überholmanöver später das Auto irgendwo im Graben sieht ,. Es ist auch für keinen schön einen Unfall zu sehen oder zu erleben , den du direkt ausgelöst hast , und mit drin verwickelt bist.

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Das ist crazy, man. Schon mal überlegt das anzugehen?! Ich weiß nicht, therapeutisch begleitet oder so? Ernsthaft, du bist eine wahre Gefahr im Straßenverkehr! Aussteigen ? Aussteigen und pöbeln? In einer fcking Ausfahrt anhalten??? Das ist LEBENSGEFÄHRLICH! Wenn du damit nur dich selber umbringen würdest, dann ist das ja deine Sache, aber du gefährdest damit aktiv das Leben anderer!!

Ich hab ja mal so gar keine Lust, wegen jemandem wie dir bei einem Unfall zu sterben :unamused_face: du löst damit zB Rückstau aus, dann fährt irgendwer irgendwem hinten drauf… oder jemand erschrickt sich, weil du da plötzlich stehst, und reißt das Lenkrad rum und landet im Graben…

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Ich bin sicher auch kein Engel beim Autofahren, aber ganz so Lebensmüde fahre ich dann auch nicht.

Ich fahre gerne schnell, ich fahre auch mal 10kmh drüber, ich vergesse mal den Schulterblick, ich schreie Autofahrer an (geschlossenes Fenster, keine Sorge), rege mich über andere tierisch auf, Autobahn linke Spur 200kmh gib ihm.. Ich denke schon, dass das definitiv auch am ADHS liegt (Impulskontrolle), aber am Ende des Tages will ich heile und sicher ankommen und würde niemals die anderen Verkehrsteilnehmer absichtlich gefährden wollen. Ich verzichte eher mal auf meine Fortfahrt, bevor es zum crash kommt, winke die Leute durch, halte lieber an und lasse erst den Gegenverkehr durch wenn ein Hindernis bei mir steht anstatt sich vorbei zu quetschen, mache einen rießen Bogen um Radfahrer, …

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  • wenn mir jemand zu dicht aiffährt, kann es auch schon mal passieren, dass ich den auf der Autobahn übelst ausbremse, in einem Fall hab ich auf der Ausfahrt schon mal angehalten, bin ausgestiegen und hab den Hintermann zur Sau gemacht

    Es tut mir leid dass das hier mein erster Beitrag word, aber deine Aufzählung hat mich echt erschreckt.

  • Allein für diesen Satz gehört dir ehrlich der Führerschein entzogen und du angezeigt. Das ist himmehochschreiend dumm und unverantwortlich und lebensgefährlich und geht über jegliches Adhs Verhalten weit hinaus.

  • Bitte hör auf andere so dermassen zu gefährden!

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Das mag sich jetzt hart anhören.. bitte fahre nicht mehr Auto, bis du mit dir selbst klar kommst.

Wenn ich es richtig verstehe sind die Probleme bei ADHS mit dem Autofahren hauptsächlich:

  • Erhöhte Risikobereitschaft
  • Fehlende emotionale regulation
  • Reizüberflutung/zu viel auf einmal Wahrnehmen
  • Aufmerksamkeit

Was du beschreibst hört sich am ehesten nach den ersten beiden Sachen an. Aber in einer massiven Ausprägung, die schon gefährlich klingt.

Wenn die Medis nicht helfen, dann musst du da anders ran und bis du was findest, das funktioniert, in Eigenverantwortung aufs Fahren verzichten. Therapie wurde ja bereits vorgeschlagen. Aggressionen abbauen (nicht im Straßenverkehr!). Empathie üben.

Später dann erst wieder fahren und beispielsweise: Auto drosseln lassen. Nochmal Fahrstunden nehmen. Maximalen Abstandshalter und Cruise Control nutzen, wenn du das hast.

Viel Erfolg dabei. Ich hoffe, du nimmst das ernst und suchst nach Lösungen statt nach Ausreden. Dass du so ehrlich bist und es wahrnimmst spricht ja eher für ersteres.

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Wenn wir natürlich alle, zwar berechtigt meckern, hilft dir das ja auch nicht, wenn du eigentlich um Hilfe bittest.

Ich weiß auch nicht so recht was helfen könnte ?

Radikal wäre ein gedrosseltes Auto mit wenig PS.

Es gibt so viele Sensoren und Computersteuerung mitlerweile am Auto, vielleicht könnte man auch ein antiheitzer Modus programmieren.

Es gibt spezialisierte Fahrlehrer für Menschen mit Fahrproblemen , vielleicht kann das auch bei deiner Problematik helfen.

Mach ein Praktikum auf einer Unfallstation.

Kleb dir schlimme Bilder von Unfällen ins Cockpit.

Versuch dir dein Adrenalin daraus zu holen in dem du versuchst der heldenhafteste, netteste, hilfreichste und zuvorkommendste Autofahrer der Welt zu werden . Denke dabei, das dir jeder applaudiert und dem Helden auf dem Rücken klopft.

Visualisier dir in jedes Auto kleine Kinder , die entweder Angst durch dein Aggroverhalten symbolisieren oder dich freundlich anlächeln , weil du so nett fährst .

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Das klingt für mich alles nicht nach einem ADHS-Problem. ADHS erklärt bestimmte Tendenzen, aber nicht das Verhalten an sich. Das kommt immer von der Person selbst. Es sind Handlungen für die du selbst verantwortlich bist und nicht andere Verkehrsteilnehmer.

Die folgenden Punkte sind wie ein Röntgenbild:

Hier geht es nur um Status. Überholt werden = sich unterlegen fühlen. Das hat nichts mit ADHS zu tun, sondern mit einem verletzten (Männer)-Ego. Wer überholt, „dominiert“ dich und das siehst du als Angriff. Das Auto als Phallussymbol ist auch nichts neues.

Das ist Kompetenzbeweis durch Geschwindigkeit.

Es geht nicht ums Fahren, sonderns ums Beweisen und „Ich bin besser”. Das wirkt wie ein Versuch, Selbstwertprobleme durch Dominanz im Straßenverkehr zu kompensieren.

Pure doppelte Standards: Regeln gelten für andere, aber nicht für dich – du bist wichtiger? Fehlt noch der rote Teppich. Eine spannende massive verzerrte Selbstwahrnehmung und Anspruchshaltung.

Es erinnert mich stark an egozentrische oder narzisstisch eingefärbte Verhaltensweisen, nicht an ADHS.

Ein Fall von kognitiver Dissonanz. Der innere Widerspruch ist offensichtlich, aber er wird nicht reflektiert oder gelöst. Du projizierst deine Wut nach außen, anstatt sie selbstkritisch zu hinterfragen.

Ich sehe:

  • Ein tiefes Machtbedürfnis
  • Selbstüberhöhung bei gleichzeitiger Unfähigkeit zur Selbstkritik
  • Empathiemangel gegenüber anderen
  • Ein fragiles Selbstbild, das ständig verteidigt werden muss, notfalls durch Aggression

Das ist alles ist nicht typisch ADHS, sondern typisch für Persönlichkeitsprobleme oder -stile, etwa:

Dagegen gibt’s keine Pillen.

Ich habe gerade erst Bücher von Marie-France Hirigoyen gelesen (z. B. über emotionale Gewalt und narzisstischen Missbrauch) – da tauchen viele der Muster auf, die du beschreibst.

Auf meiner Richter-Trump-Skala bist du eine 7,5-8 von 10. Zur 10 fehlt die Verleugnung, der Realitätsverlust. Immerhin sehe ich ein gewisses Problembewusstsein und Selbstkritik.

Aber dafür meinen Respekt: Du erkennst, dass da etwas nicht gut läuft. Das ist ein Anfang – und eine Chance zur Veränderung.

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Also, hier nach bin ich kein Narzisst.

Das wurde auch seitens meines Psychiaters ausgeschlossen.

Hallo spid,
Ich denke tiefblau wollte dir aufzeigen, dass deine Themen im Straßenverkehr sehr wahrscheinlich nicht auf ADHS zurückzuführen sind.
Schau vielleichtt besser darauf wo deine tiefe Wut, das Machtbedürfnis etc. herkommen.

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Spid, deine Antwort ist inhaltlich unklar – zumindest für mich.

Dein Verhalten im Straßenverkehr zeigt, unabhängig von ADHS, starke Hinweise auf narzisstische Tendenzen.

Ich habe dazu auch einen Beitrag verlinkt, in dem du 2023 selbst geäußert hast, dass dir eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) diagnostiziert worden ist.

Genau das meine ich.

Ich sehe häufig, dass ADHSler Verhalten allein auf ADHS zurückführen, als sei es die einzige Ursache.

Persönlichkeitsstrukturen sind jedoch komplex.

Persönlichkeit ist ein Produkt vieler Faktoren: biologische, psychologische, soziale, kulturelle und traumatische Einflüsse wirken sich auf das Unterbewusstsein aus.

Unsere Persönlichkeit ist wie ein Eisberg: Rund 90% sind verborgen und unter Wasser, also im Unterbewusstsein. Das meiste was wir machen ist keine bewusst gesteuerte Handlung, sondern durch das Unterbewusstsein geprägt.

Aus eigener Erfahrung kenne ich paar Personen mit A(u)DHS und diagnostizierter NPS, die ähnliche Verhaltensweisen im Straßenverkehr zeigen. Bei denen verhindern Medikamente dieses riskante Fahren auch nicht.

Wenn ein ADHSler ohne NPS oder ähnliches riskant fährt, sucht er Dopamin/Adrenalin als Motiv. Er fährt zu schnell, bremst zu spät oder überholt riskant.

Das Grundmotiv bei dir, @spid, ist aber anders:

Du bist besser, schneller, wichtiger als andere Teilnehmer. Regeln gelten für andere, Selbstüberhöhung und weitere Aspekte die eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung ausmachen:

Im Kern geht kein Mensch wegen der NPS in ärztliche Behandlung, sondern wegen den Folgen der NPS:

  • Beziehungskrisen,
  • Berufskrisen,
  • Leeregefühl,
  • Substanzsucht und
  • angeordnete Maßnahmen wegen Delikten durch Gerichte, Behörden, Partner und Arbeitgeber.

Der Narzisst leider nicht unter seiner NPS, das dürfen alle anderen (wie hier andere Verkehrsteilnehmer). Es hat auch seinen Grund, wieso es keine Selbsthilfegruppen für Personen mit NPS gibt: Fehlende Einsicht.

Aber es gibt Gruppen für Angehörige/Betroffene von Personen mit NPS. Das ist psychotherapeutische Realität.

Wenn Stimulanzien bei dir keine Wirkung auf dein Fahrverhalten zeigen, liegt das nicht am ADHS, sondern an tieferliegenden Ursachen. Ob das nun eine NPS ist? Unwichtig. Aber die alleinige Verantwortung trägst du alleine. Und wenn um 2013 eine NPS diagnostiziert worden ist, wird wohl was daran sein. So leichtfertig ist eine Diagnose aufgrund der Komplexität und Stigmatisierung nicht.

Einfache Lösungen (Medikamente) bringen bei Persönlichkeitsstörungen wenig. Da geht es eher ums Herausarbeiten des Unterbewusstsein mit fachlicher psychotherapeutischer Begleitung - wenn man sich darauf überhaupt einlassen mag.

Bitte beachten, die Motive bleiben immer interpretativ, d. h. die Strategien sind Hilfsmittel, keine absoluten Kriterien.

Symptom / Verhalten Typisches Motiv bei NPS Typisches Motiv bei ADHS Typisches Motiv bei Autismus Einfluss von Trauma/PTBS Klinische Differenzierungsstrategie / Hauptverwechslungsgefahr
Impulsivität / unbedachte Handlungen Kontrolle, Selbstschutz, Grandiosität Dysregulation, Ablenkbarkeit, mangelnde Verhaltenshemmung trotz besseren Wissens selten; Abweichung von Routine Flashbacks, Hyperarousal verstärken Impulsivität Motivation prüfen, Verlauf beobachten, standardisierte Impulsivitätstests; Gefahr: Wutausbrüche wirken narzisstisch
Überempfindlichkeit auf Kritik Schutz des Selbstbildes Geringe Frustrationstoleranz Soziale Interpretation erschwert Trauma-Trigger verstärken Reaktionen Narrative Exploration, Fragebögen zur narzisstischen Verletzlichkeit; Gefahr: Reaktion fälschlich als Narzissmus
Empathiemangel / Perspektivübernahme Instrumentell, Desinteresse Ablenkbarkeit, Ich-Fokus bei Reizüberflutung, Fokus auf eigene Probleme, Zeitdruck, mangelnde Selbstregulation und exekutive Dysfunktionen Soziale Wahrnehmungsdefizite Rückzug als Schutz Empathietests, Motivation prüfen, Kontextabhängigkeit; Gefahr: fehlende Empathie NPS zugeschrieben
Selbstzentriertheit / starkes Eigeninteresse Bedürfnis nach Bewunderung/Status Hyperfokus auf Interessen Eigen- oder Spezialinteressen Selbstschutz nach Trauma Exploratives Interview: Absicht vs. Unfähigkeit; Gefahr: Motivation falsch gedeutet
Suche nach Bewunderung / Aufmerksamkeit Grandiosität, Selbstwertstärkung Bedürfnis nach positiver Rückmeldung selten, unbeabsichtigt Kompensation von Selbstwertverlust Motivation, Kontext, Konsistenz prüfen; Gefahr: ADHS-Aufmerksamkeit fälschlich als NPS
Starre Routinen / Kontrollbedürfnis Kontrollwünsche zur Selbstwertstabilisierung, Macht, Manipulation selten, eher chaotisch Sicherheit, Vorhersagbarkeit Coping nach Trauma Routineanalyse: Sicherheitsbedürfnis vs. Machtmotiv; Gefahr: Autismus vs. NPS
Überreaktion auf Ablehnung / Frustration Selbstschutz, Rachegedanken Dysregulation, impulsiv Soziale Signale falsch interpretiert Trauma verstärkt Reaktivität Narrative Exploration, Auslöseranalyse; Gefahr: Reaktion wirkt narzisstisch
Soziale Unangepasstheit / unangemessene Äußerungen Abwertung anderer, Grandiosität Unaufmerksamkeit, impulsiv Soziale Codes fehlen Hyperarousal oder Unsicherheit Beobachtung im Alltag, Motivation erfragen; Gefahr: Verhalten wirkt arrogant
Konfliktscheu oder Rückzug Selbstschutz Überforderung, Reizüberflutung Überlastung durch soziale Interaktion Rückzug nach Trauma Muster über Zeit prüfen, Trauma-Hintergrund erfragen; Gefahr: Rückzug wird als manipulativer Rückzug interpretiert
Verantwortungsverweigerung Andere sollen Fehler übernehmen, Image schützen Vergesslichkeit, Planungsprobleme - oft ohne bewusste Absicht Abstrakte Verantwortungen schwer Trauma verstärkt Angst vor Versagen Analyse Motivation: Absicht vs. Unfähigkeit; Gefahr: NPS vs. ADHS/Autismus
Lügen / Übertreibung Imagepflege, Manipulation Impulsiv, Storytelling Selten bewusst; ggf. maskierendes Verhalten zur sozialen Anpassung, Anpassung an bereits bekannte soziale Erwartungen Schutzmechanismus nach Trauma Kontextanalyse, Motivexploration, wiederholte Beobachtung; Gefahr: Motivation entscheidend
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Hi Tiefblau, Du erwähnst Deine Bekannten mit AuDHS…ein Kumpel von mir ist jahrelang mit der Diagnose NP herumgelaufen… jetzt weiß er, dass er Autist mit ADHS oben drauf ist.

@Spid für mich ist hier In Bezug auf Deine Persönlichkeit nur Folgendes offenkundig: Du deutest das Verhalten Deiner Mitmenschen falsch, fühlst Dich provoziert und reagierst aggressiv.

Also ist die logische Schlussfolgerung für mich die:

Dein Ziel muss es sein, das Verhalten Deiner Mitmenschen adäquat deuten zu lernen. Dafür brauchst Du einen Übersetzer- sprich eine Person, die mit Dir den Perspektivwechsel intellektuell erarbeitet.

Ich werf da mal meine persönliche Meinung in den Raum:

Wer in der Deutung des Verhaltens seiner Mitmenschen unsicher ist, reagiert mit deutlich verstärkter Emotion, weil soziale Situationen dadurch als latent bedrohlich wahrgenommen werden. Man ist also immer in Alarmbereitschaft.

viele Grüße

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  • ADHS und Autismus sind Störungen der neuronalen Entwicklung, liegen also seit Geburt vor. Ursache: Vererbung, Epigenetik, Umweltfaktoren

  • Bei NPS ist die Ursache nicht ganz klar. Bei der NPS geht es um fehlangepasste Verhaltensmuster. Ursachen können sein:

  • Erziehungs- und Bindungsstile
    ** übermäßige Bewunderung oder starke Kritik durch Eltern

  • mangelnde emotionale Zuwendung
    ** instabile Beziehungen
    ** fehlende Grenzen dadurch übersteigertes Selbstbild

  • soziale/kulturelle Einflüsse

  • Leistungs-/Konkurrenzdruck im Umfeld

Die NPS zeigt sich so ab einem Alter von 15 Jahren. Kann sich aber noch herauswachsen. Oft verwechselt wird die NPS mit Unreife.

Mit Blick auf diese Faktoren, sieht man, dass es zwei unterschiedliche Gebiete sind. Ein Kind wird nicht mit einer NPS geboren. ADHS/Autismus ist bereits in der frühen Kindheit da. Eine Folge kann dann (nicht zwangsläufig!) eine NPS sein:

  1. Kindheit:
    Soziale Schwierigkeiten + Impulsivität
    → gehäufte Ablehnung, Kritik, Zurückweisung
    → verletzter Selbstwert.

  2. Jugend:
    Grandiosität/Maskierung als Schutz gegen Ablehnung, Entwicklung narzisstischer Coping-Strategien.

  3. Frühes Erwachsenenalter:
    Stabilisierung narzisstischer Muster, Bedürfnis nach Bewunderung.

  4. Ab ca. 25–35 Jahre:
    Festigung als echte NPS.

Bedeutet: Anfangs lag nur Neurodivergenz vor und in Folge der Reaktionen des Umfelds entwickelte sich eine NPS. Dann beeinflussen ADHS/Autismus die NPS natürlich. Begünstigt wird die Entwicklung einer NPS, wenn eine Bezugsperson dies so selbst bereits vorlebt.

Bedenken muss man, dass Neurodivergente tendenziell eine Entwicklungsverzögerung haben und sich das Gehirn auch erst später zu Ende entwickelt. Tendenziell wird eine NPS da eher ab etwa 30 diagnosefähig. Und mit dem Alter wird es eher schlimmer, weil die Person mit NPS lernt. Mit dem Altwerden wird das Verhalten auch wieder geändert.

Ganz wichtig: Nur weil es die Reaktionen des Umfelds negativ sind, muss sich nicht zwingend die NPS entwickeln. Es gibt eine Menge anderer Copingstrategien in Form von PS.

Eine NPS wird tatsächlich nicht regulär in ein paar Stunden diagnostiziert. Niemand geht zu Fachleuten um eine NPS diagnostizieren zu lassen, dies geschieht beiläufig weil die Person ein Problem hat. Die Diagnostik ist nicht leichtfertig, weil eine NPS sehr stigmatisierend sein kann. Fehldiagnosen sind aber natürlich nie ausgeschlossen, vor allem weil sich das Symptombild mit anderen PS/Diagnosen ähnelt.

Je nach Situation dauert die Diagnose sehr lange, weil die Symptome über einen langen Zeitraum bestand haben sollten.

Bei einer ambulanten Psychotherapie kann es ein ganzes Jahr dauern. Bspw. bei einer Paartherapie oder wenn die Person wegen einer Depression sich therapeutisch unterstützen lassen will.

Bei einem stationären Aufenthalt dauert es mehrere Wochen. Patienten werden in psychiatrischen Kliniken (Reha, Psychiatrie) vom Personal beobachtet und Auffälligkeiten bei regelmäßigen Terminen im Kollegium besprochen.

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Letztendlich sind wir hier keine Fachärzte und aus ein paar Beiträgen kann man auch keine Diagnose auf eine PS oder sonstiges machen.

@spid hat offen und ehrlich berichtet was mit ihm los ist und dass er es ändern möchte . Ich weiß nicht ob man sich mit einer Persönlichkeitsstörung so klar in seiner Situation äußern würde und wenn doch eine PS vorliegt wär bei so einem Schritt doch erst recht mehr als lobenswert .

Vielleicht hat noch jemand ne Idee was helfen könnte?

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Ich stelle keine Diagnose. Ich beschreibe Beobachtungen anhand geschilderter Verhaltensmuster und verweise auf eine frühere Angabe einer NPS-Diagnose. Das ist ein Unterschied.

Eine Diagnose steht ausschließlich Fachleuten mit Zugang zu einer persönlichen Anamnese zu – ich benenne lediglich strukturelle Parallelen in Verhalten und Dynamik, wie sie in Fachliteratur zu NPS beschrieben werden.

Es hörte sich für mich sehr diagnostisch an, da du die Thematik so direkt umschrieben hast.

Aber letztendlich geht es ja eher darum wie es @spid damit geht. Ich kann für ihn ja nicht sprechen .

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