NPS hat auch eine starke genetische Komponente.
Aber ich würde auch mal noch Hochbegabung ins Spiel bringen, falls das vorliegt. Spid müsste mal schauen, ob das folgende vielleicht zutrifft:
Bei Hochbegabung ist es ja so, dass man vieles besser und schneller kann als andere, auch Autofahren. Man ist schneller im Denken und Begreifen, wird aber sehr oft im Leben durch andere ausgebremst. In der Schule und auch sonst überall orientiert sich das Tempo an den Schwächeren, und man muss oft Dinge zigmal wiederholen, die man schon lange weiß. Es ist langweilig. Und im Straßenverkehr eben auch, denn auch da diktiert der Langsamste das Tempo. Und irgendwann hat man das einfach satt.
Wenn nun noch eine andere Diagnose dazukommt, die vielleicht verhindert, dass man sein Potenzial voll ausschöpfen kann, dann kann es gut sein, dass man unbewusst das kompensiert im Straßenverkehr, weil man es dort kann. Man ist den anderen überlegen und kann es ihnen auch zeigen. Im restlichen Leben geht das nicht so einfach, wenn man durch ADHS oder etwas anderes daran gehindert wird.
Ob man dadurch sich und andere gefährdet, hängt davon ab, wie gut man die eigenen Fähigkeiten tatsächlich einschätzen kann. Es muss nicht zwingend davon eine Gefährdung ausgehen. Mancher fährt mit einem halben Gehirn noch besser als manch anderer, der offiziell ein ganzes Gehirn hat, es aber nur zu 5% nutzt.
Was hilft? Betablocker.
(hilft wirklich, aber bekommt man natürlich für den Zweck nicht verschrieben)
- Sich jedes Mal, wenn man sich aufregt, bewusst abregen, sich sagen „ich habe Zeit“, es pressiert nicht,
- und dann an was anderes denken, ein bisschen die Landschaft anschauen, also ablenken.
- Den Tempomat benutzen ist hilfreich, weil man sich dann über die Geschwindigkeit keine Gedanken mehr machen muss.
- Mehr Abstand halten, als man es intuitiv tun würde, weil ein geringer Abstand automatisch aggressiver macht.
- Sich von den eigenen Gefühlen distanzieren und sich sagen, ich will das so nicht mehr.
- das alles täglich üben
- längerfristig: sich damit abfinden, dass man seine Pferdestärken im Leben nicht auf die Straße bringen kann, dass man aber trotzdem in Ordnung ist, und dass nicht das ganze Leben ein Wettbewerb ist.
Dass du den Stinkefinger nicht mehr benutzt, ist gut. Es gibt tatsächlich dermaßen viele Schnarchnasen im Straßenverkehr, die völlig sinnlos und merkbefreit alle anderen aufhalten und sie auch gefährden durch plötzliche Spurwechsel, fehlendes Blinken, zu langsames Fahren, denen sollte man allen mal in den Arsch treten, aber es ist nicht deine oder meine Aufgabe, das zu tun.
(für zu langsames Fahren, was ja auch gefährliche Situationen verursachen kann, kann man theoretisch auch ein Bußgeld bekommen, es wird nur selten verhängt)
Man könnte sich auch entscheiden, seine Fähigkeiten dafür einzusetzen, um für andere Leute ein bisschen mitzudenken und ihnen zu helfen, dass sie nicht mit ihrem Auto im nächsten Schaufenster (oder sonstwo) landen. Also besonders umsichtig und vorausschauend fahren. So kann man dazu beitragen, dass Unfälle verhindert werden, und die eigenen Fähigkeiten sind sinnvoller eingesetzt als durch Drängeln und Schimpfen.