Erstmal Hallo, ich bin hier neu im Forum!
Zu mir: Ich bin 22 Jahre alt, und habe komorbid zu meinem ADHS noch zusätzlich eine Autismus-Spektrum-Störung.
Mich würde mal interessieren, ob es hier Betroffene gibt, die auch ohne Medikamente mit ihrem ADHS einigermaßen zurecht kommen (z.B. mithilfe von Sport). Ich weiß, dass ADHS eine Stoffwechselstörung (Dopaminmangel) ist, und es praktisch nichts gibt, was so wirksam ist, wie Medikation - und somit alle nicht medikamentösen Maßnahmen (Verhaltenstherapie, Ergotherapie usw.) erst dann wirklich gut funktionieren, wenn man medikamentös eingestellt ist.
Ich würde auch Medikamente nehmen wollen, es ist viel mehr eine Angst vor möglichen Nebenwirkungen. Oft hört man ja von einer Appetitslosigkeit bei Elvanse insbesondere. Auch sollen ADHS Medikamente den Blutdruck/Puls erhöhen können. Hatte (und teils noch immer) eine Herzneurose, da ich eine ganze Zeit lang mit Herzstolpern, Herzrasen und Brustschmerzen zu kämpfen hatte (Untersuchungen unauffällig).
Natürlich kann ich nicht wissen, ob das bei mir auch der Fall sein wird, wenn ich es nicht ausprobiere. Das weiß ich. Viel mehr stellt sich mir die Frage, was ich tun könnte, wenn ich (oder andere) zum Entschluss kommen sollte(n), Medikation ist doch nicht so das Richtige, selbst wenn man eigentlich wüsste, man bräuchte den medikamentösen Dopaminausgleich. Gerade mit dem Autismus zusammen scheint es da schon schwieriger zu sein, die optimale Dosis zu finden (noch mehr als üblich).
Bei mir ist es halt nunmal so, dass meine Lebensqualität im Moment deutlich beeinträchtigt ist. Grade bin ich psychisch ziemlich „kaputt“. Meine Exekutive Dysfunktion scheint ziemlich stark zu sein. ADHS und Autismus überlappen sich halt auch ziemlich stark bei mir. Von daher ist es auch gar nicht so einfach, zu sagen, wie stark ich von ADHS betroffen bin. Leicht mit Sicherheit schonmal nicht. So viel kann ich schonmal sagen
Aktuell mache ich eine Psychotherapie (Verhaltenstherapie) hauptsächlich gegen meine komorbide Angststörung - aber auch fürs ADHS selber. Bin zwar noch nicht allzu lange dabei, aber zumindest bisher habe ich nicht das Gefühl, dass die Therapie wirklich hilfreich ist. Ergotherapie mach ich auch seit kurzem (aktuell Pause). Mal sehen
Ansonsten habe ich versucht, mithilfe von Coaches auf YouTube, Büchern, mehrere Jahre bei einer Psychologin - meine Probleme in den Griff zu bekommen. Leider hat von dem genannten nichts wirklich geholfen (Letzteres hat zumindest eine gute Zeit lang gegen Ängste geholfen). Sonst hatte ich durch die Videos auf YouTube eher das Gefühl, dass es mir psychisch schlechter geht - Selbstzweifel durch das Gefühl, viel in der Theorie zu wissen, aber in der Praxis doch andauernd zu scheitern. Wie oft musste ich mir von irgendwelchen Coaches anhören, bloß willensschwach/undiszipliniert zu sein
Selbst der „beste“ Tipp bringt schlicht auch nix, wenn man ihn nicht umsetzt.
Der Text ist recht lang geworden, sry😅
Wie sind eure Erfahrungen (evtl. auch von Betroffenen die ADHS PLUS ASS haben)?