Ich habe das noch nicht gehört, dass jemand fälschlicherweise die Diagnose bekommen hat, wenn es eine psychiatrische (!) Diagnostik gab.
Ganz früher konnte ein normaler Kinderarzt die Medikamente verschreiben. Da vermute ich, dass damit keine fachgerechte Diagnostik einherging.
Möglicherweise gab es damals Fälle, wo mal geschaut wurde, ob es einfach durch das Medikament besser wurde.
Da wusste der Arzt auch nicht genug über die fachgerechte und erforderliche sanfte Eindosierung.
Achtung - nicht alle brauchen die gleiche Dosis und es gibt eben Menschen, viel weniger Wirkstoff brauchen und auch vertragen! Das bedeutet, bei manchen geht es gut mit einer groben Eindosierung, bei anderen aber ist es mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.
Das waren dann auch wohl die Fälle, die leider bis heute noch durch die Medien geistern, wo man völlig neben sich war oder ausgerastet ist.
Gesetzt den Fall, dass vielleicht doch jemand falsch diagnostiziert wurde… dann würde einfach keines der Medikamente eine angenehme, abmildernde, etwas Gedanken beruhigende (!nicht sedierende!) Wirkung entfalten.
Dann wäre das auch nicht so ein Drama. Denn diese Medikamente sind wirklich in der Wirkung nicht vergleichbar zum Beispiel mit Antidepressiva (AD).
Mit AD wäre ich persönlich deutlich zurückhaltender! Denn sie täuschen einem ja vor, wie bequem das Leben ist und dass nichts mehr einem ein doofes Gefühl machen kann. Wenn man so ein Medikament mal genommen hat, kennt man den Unterschied.
Und dann weiß man, dass man sowas wirklich niemals „probehalber“ einsetzen darf und erst recht nicht mit einem „vielleicht hilft es ja“.
Ich habe einige AD jeweils nur wenige Tage in sehr geringer Dosis nehmen sollen, um zu sehen, ob ich damit besser schlafe. Ich habe aber überhaupt nicht besser geschlafen und war stattdessen am nächsten Tag sehr dämlich drauf. Also mir war das extrem unangenehm und ich war emotional enthemmt, weil mir die Reaktionen „egal“ waren.
Nee… also so Persönlichkeitsveränderung sind die ADHS Medikamente echt nicht, jedenfalls nicht, wenn man klein einsteigt und nur wöchentlich steigert!
Sowieso ist die Abgrenzung von ADHS zu anderen Störungen nicht so einfach, sodass selbst ein Fachmann diese Diagnose im Laufe der Behandlung ständig hinterfragen, ggf revidieren wird oder zusätzlich eine andere Diagnose stellen wird.