ADHS bei meinem Sohn - Fragen, (Ver)Zweifel (ung)

Ja und - Hut ab!!! - super, wenn Du jetzt einfach mal abhaust!!! Gönn dir etwas Ruhe und lass deinen Mann mal ran…

Ich glaube, das ist oft die für Väter schwierig…

Mein Mann ist in meinen Augen auch ein ADHSler, aber da er beruflich seine Spürnase einsetzen darf und kaum Monotonie hatte in seinem Job, war er dort sehr erfolgreich. Folglich findet er auch, dass mit ihm alles in Ordnung ist.

Aber - als ich soweit war, um auf Knien um die Medikation zu flehen - da ist mein Mann zum Glück voll mitgegangen. Er hatte ja mitbekommen, was alles vorher nix gebracht hatte. Und diese Kopfschmerzen mit Erbrechen, das wollte auch er unserem Sohn nicht länger zumuten. Das ist ja dann auch eher nachzuvollziehen…

Ich möchte @nono da unbedingt zustimmen:

Bitte besteht auf einem sanften Einstieg mit einer niedrigen Dosis, die erst nach genauer Beobachtung der Verhaltensänderung über einen gewissen Zeitraum gesteigert wird, denn nur so kann man wirklich sehen, wann die ideale Dosis erreicht ist.

Leider ist auch das bei vielen Ärzten unbekannt, so dass oft mit einer zu hohen Dosis angefangen wird. So kann es sein, dass die Symptome noch schlimmer werden, weil von Anfang an überdosiert wird. Als Ergebnis bekommt man dann zu hören, die Medikation hätte nichts gebracht und nur noch alles schlimmer gemacht. Das muss nicht sein.

1 „Gefällt mir“

Falls ihr tatsächlich mit Medikamenten angefangen solltet, würde ich euch raten, rechtzeitig nach einem Arzt zu suchen, der sich gut damit auskennt und euch gut aufklärt.
Zum Thema Ritalin Gefahr, erstens wird man davor und während der Medikation, im Prinzip alle 6 Monate gründlich untersucht, d.h. EKG und Blutbild. So war und ist zu mindest bei mir. Auch das Gewicht und Blutdruck wird bei jedem Termin kontrolliert.

Und Ritalin und co. machen nicht süchtig. Man kann die jederzeit weglassen ohne Absetzerscheinungen. Es sind keine Antidepressiva, die eine gewisse Zeit brauchen bis die Wirkung einsetzt.

Und wir werden euch hier zur Seite und bei Fragen immer und gerne zur Verfügung stehen.

Und eine Selbsthilfegruppe für dich würde ich dir wirklich empfehlen. Es tut sehr gut sich mit Menschen auszutauschen, die einem wirklich verstehen. Sehe es auch als eine kleine Therapie und große Unterstützung für dich. Falls es in eurer Stadt keine geben sollte, vielleicht eine virtuelle?

Wie ausführlich war denn die Diagnostik @Assla?
Eine ADHS-Diagnostik ist sehr umfangreich und dauert, zumindest bei Erwachsenen, ein paar Stunden - wenn sie denn ordentlich gemacht wird.

Deine Skepsis verstehe ich, ich selbst stehe vor der Diagnostik und stehe den Medikamenten für mich auch noch etwas kritisch gegenüber.
Aber sie sind eine Chance und ich werde sie probieren.
Wenn es nicht funktioniert, dann setze ich sie wieder ab. Aber ich habe es probiert.

Warum ich Frage, ob die Diagnostik ordentlich gemacht wurde.
ADHS gibt es und es kann ernst werden, aber es wird auch durch schlampige Diagnostik überdiagnostiziert.

Es ist auch schlimm, wenn dann alle noch ihren Senf dazu geben. Ich glaube, auch wenn sie Erfahrung mit ADHS Kindern hat, dass eine Ergotherapeutin kaum ADHS diagnostizieren bzw ausschließen kann.
Dafür ist sie nicht ausgebildet.

Was du brauchst ist einen kompetenten Ansprechpartner. Das sollte ein erfahrener Psychiater sein, der sich mit ADHS auskennt. Du kannst Dir auch eine Zweitmeinung einholen.

Da du meinst, dass der Junge sehr intelligent ist: wurde ein IQ Test gemacht?
Der gehört meines Wissens nach auch zu einer ausführlichen ADHS-Diagnostik.

Ich bin keine Mama, ich weiß nicht, was heute schulisch normal ist.
Aber wenn ich lese, dass dein Kind Programm von 8-16 Uhr hat, dann wundert es mich nicht, dass es durchdreht.
Ist das normal heutzutage?
Ich hatte Schule bis um 12 oder 1 in der Grundschule…dann gab es Mittag zu Hause und dann noch 15min Hausaufgaben und dann konnte ich spielen.
Schulische Probleme hatte ich trotzdem massiv.
Aber das Pensum ist doch verrückt.

@Assla
Ich drücke Dir die Daumen für die weitere Zeit.

1 „Gefällt mir“

Ich habe das noch nicht gehört, dass jemand fälschlicherweise die Diagnose bekommen hat, wenn es eine psychiatrische (!) Diagnostik gab.

Ganz früher konnte ein normaler Kinderarzt die Medikamente verschreiben. Da vermute ich, dass damit keine fachgerechte Diagnostik einherging.

Möglicherweise gab es damals Fälle, wo mal geschaut wurde, ob es einfach durch das Medikament besser wurde.

Da wusste der Arzt auch nicht genug über die fachgerechte und erforderliche sanfte Eindosierung.

Achtung - nicht alle brauchen die gleiche Dosis und es gibt eben Menschen, viel weniger Wirkstoff brauchen und auch vertragen! Das bedeutet, bei manchen geht es gut mit einer groben Eindosierung, bei anderen aber ist es mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.

Das waren dann auch wohl die Fälle, die leider bis heute noch durch die Medien geistern, wo man völlig neben sich war oder ausgerastet ist.

Gesetzt den Fall, dass vielleicht doch jemand falsch diagnostiziert wurde… dann würde einfach keines der Medikamente eine angenehme, abmildernde, etwas Gedanken beruhigende (!nicht sedierende!) Wirkung entfalten.

Dann wäre das auch nicht so ein Drama. Denn diese Medikamente sind wirklich in der Wirkung nicht vergleichbar zum Beispiel mit Antidepressiva (AD).

Mit AD wäre ich persönlich deutlich zurückhaltender! Denn sie täuschen einem ja vor, wie bequem das Leben ist und dass nichts mehr einem ein doofes Gefühl machen kann. Wenn man so ein Medikament mal genommen hat, kennt man den Unterschied.

Und dann weiß man, dass man sowas wirklich niemals „probehalber“ einsetzen darf und erst recht nicht mit einem „vielleicht hilft es ja“.

Ich habe einige AD jeweils nur wenige Tage in sehr geringer Dosis nehmen sollen, um zu sehen, ob ich damit besser schlafe. Ich habe aber überhaupt nicht besser geschlafen und war stattdessen am nächsten Tag sehr dämlich drauf. Also mir war das extrem unangenehm und ich war emotional enthemmt, weil mir die Reaktionen „egal“ waren.

Nee… also so Persönlichkeitsveränderung sind die ADHS Medikamente echt nicht, jedenfalls nicht, wenn man klein einsteigt und nur wöchentlich steigert!

Sowieso ist die Abgrenzung von ADHS zu anderen Störungen nicht so einfach, sodass selbst ein Fachmann diese Diagnose im Laufe der Behandlung ständig hinterfragen, ggf revidieren wird oder zusätzlich eine andere Diagnose stellen wird.

Ich habe hier schon ziemlich oft gelesen, dass jmd nach 20min Gespräch die Medikamente bekommen hat.
In wissenschaftlichen Fachartikeln wird es auch als Ursache für die steigende Zahl der Diagnosen genannt - neben anderen Ursachen.

Das Pensum ist einmal die Woche so, das war der Tag an dem sie Mittagsschule haben. 7:45-11:25 Uhr - dann aktuell Nachmittagsbetreuung da ich an dem Tag arbeite (letztes Jahr war’s an einem Tag an dem ich frei hatte) und 14-15:30 Uhr geht es dann weiter. Hausaufgaben macht keiner in der Zwischenzeit mit den Kindern sodass es dann danach bei uns meist noch zur Ergo geht (16 Uhr) und alle 2 Wochen hat er Kampfsporttraining (17 Uhr) das geht dann bis 19 Uhr und danach noch Hausis. Aber den Sport will ich ihm auch nicht nehmen, er wollte es unbedingt. Wenn ich dann aber wage was ins Hausaufgabenheft zu schreiben bin ich die Böse für die Schule.

Ansonsten hat mein Sohn meist nur bis maximal 13 Uhr Unterricht. Hausaufgaben dauern bei uns immer mind. 1 Stunde und sind ein Kampf. Er ist durch rumfliegende Staubpartikel ablenkbar im wahrsten Sinne des Wortes.

Zur Diagnostik - mein Sohn wurde diversen Tests vom Psychologen unterzogen unter anderem ein Intelligenztest. Dieser sagt er ist Durchschnitt. Der Test wurde am Anfang der ersten Klasse gemacht. Alle Tests zusammen haben je 2x2 Stunden in Anspruch genommen.

Wenn die hier auftauchen, schreiben die dann, sie hätten kein ADHS?

Also ziemlich oft sieht der Fachmann es einem schon an der Nasenspitze an… und ich glaube, diese Schnellmedikation wird es nicht bei Kindern geben, nur bei Erwachsen. Anderes Thema, siehe adulte ADHS…

Leider werden die Ärzte im Fall von adulter ADHS eben überhaupt nicht angemessen von den Kassen honoriert. Weswegen viele Ärzte die Diagnostik nur noch privat abrechnen.

Insofern ist vielleicht ganz pragmatisch vom Arzt, nur muss dann auch eine vorsichtige Eindosierung folgen und dafür hat dann wirklich fast kein Arzt im Erwachsenenbereich die Kapazität.

Wirklich?

Es gibt ja auch Wissenschaftler, die die ADHS gar nicht wahrhaben wollen. Wenn die dann von fälschlichen Diagnosen schreiben, kein Wunder.

Und das ist eine ziemlich große Fraktion… sie verleugnen die verheerenden Folgen für die ganze Familie…

1 „Gefällt mir“

@Assla Nur kurz: ich kenne die Problematik auch… später mehr…

Das ist doch normal. Es gibt immer eine Gegenseite. So funktioniert Wissenschaft.
Ich höre mir immer beide Lager an um mir eine fundierte Meinung bilden zu können.

Das ist aber keine fundierte Diagnostik.

Sagen wir mal so: Natürlich muss es eine ausführliche Diagnostik geben, um andere Ursachen der Probleme auszuschließen, aber ein erfahrener Diagnostiker kennt seine Pappenheimer. Der muss die einzelnen Mosaiksteine nur noch zu einem Gesamtbild zusammenfügen und fertig. Denn so unterschiedlich ADHS bei jedem Einzelnen ausfallen, so augenscheinlich ähnlich sind doch die Biografien im Vergleich zu Nichtbetroffenen.

Es gab eine Zeit, da wurde häufiger von Kinderärzten fälschlicherweise die Diagnose ADHS vergeben. Diese Zeiten sind vorbei, seitdem sie es nicht mehr diagnostizieren dürfen, sondern nur noch KJPs.

Grundsätzlich ist ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen weiterhin unterdiagnostiziert, u.a. weil z.B. SPZs die Diagnose ignorieren. Die fatalen Folgen sind bekannt.

Was ist schlimmer: Eine falsch-positive Diagnose, die es in allen medizinischen Bereichen immer mal wieder gibt, oder Dutzende falsch-negative?

1 „Gefällt mir“

Ja, aber die Gegenseite ist marginal, zumindest auf Seiten der Wissenschaft. Martin Winkler sagte mal: „Die Existenz von ADHS anzuzweifeln ist wie Naturgesetze anzweifeln: Den Leuten ist einfach nicht zu helfen“.

Leider verschafft sich die kleine Minderheit der ADHS-Leugner um Leute wie Schmidt und Hüther medial viel Gehör, so dass der Eindruck entsteht, es gäbe tatsächlich eine Gegenseite. Dem ist aber nicht so.

2 „Gefällt mir“

Die Themen Diagnostik und Wissenschafts-Kritik könnten/sollten wir vielleicht an anderer Stelle weiter diskutieren, hier geht es ja um Assla und ihren Sohn!

Dankeschööön… wink

2 „Gefällt mir“

Hallo @ybsk und herzlich willkommen,

stell dich doch gerne in einem eigenen Thread vor und lass uns an deiner ADHS-Geschichte teilhaben.

Viele Grüße
Falschparker

Liebe Assla,
Gib deinem Mann Zeit, sich mit der Situation zu arrangieren. Vielleicht fällt es ihm schwerer als Dir zu akzeptieren ein „anderes“ Kind zu haben und nach vorne zu blicken.
Mein Mann hat, für mich völlig unerwartet, ein riesiges Theater gemacht, als mein Sohn mit fünf Jahren eine Brille bekommen sollte und wirklich versucht das zu verhindern. Ich habe nach einem erfolglosen Überzeugungsversuch, die Brille einfach in Auftrag gegeben. Der Junge hat einen starken und komplexen Sehfehler und war/ist ohne Brille fast blind. Was er vorher alles nicht hat sehen können, hat mein Mann ganz schnell gemerkt.

Ich kann mich den anderen Kommentaren nur anschließen, probiere eine Medikation aus. Zu verlieren habt ihr dadurch nichts, aber gewinnen könnt ihr viel.
Ich habe selber AD(H)S, die aber (leider) erst im Erwachsenen Alter diagnostiziert und medikamentiert wurde. In der Grundschule bin ich regelmäßig ausgeflippt und habe mich verweigert.
Stelle Dir vor:
Du bist 9 Jahre alt sitzt in der Klasse, und sollst still Deine Matheaufgabe bearbeiten (die dich nicht interssieren). Dein Nachbar hat ein gelbes T-Shirt mit einem roten Schriftzug an, den du nicht richtig sehen kannst, es aber gerne tun würdest. Hinter dir raschelt es, ein Stift fällt runter, draußen fährt ein Feuerwehrauto mit Sirene vorbei. Außerdem schwirrt eine Fliege durch den Raum. In der einen Ecke lebte mal eine Spinne. Du hast vergessen was Du arbeiten solltest, weißt aber noch vage, dass du still sein musst. Willst UMBEDINGT wissen, was auf dem T-Shirt steht, außerdem nachsehen, ob die Spinne da noch ist und zum Fenster rennen, um das Feuerwehrauto anzuschauen. Ohne dass Du es gemerkt hast, haben Deine Füße angefangen zu trippeln und du hast du das Metalllineal deines Nachbars in die Hand genommen und klackerst es immer wieder gegen dein Stuhlbein. Die Fliege sitzt jetzt auf dem Ohr von dem Mädchen schräg hinter dir. Ob die das wohl merkt? Warum können Fliegen fliegen? Wie viele Beine haben sie eigentlich?.. Du bekommst nicht mit, wie Dein Lehrer dich mehrmals bittet, mit dem Krach aufzuhören, bis er plötzlich vor Dir steht und Dich anschreit. Du magst den Lehrer und jetzt ist er auf einmal so böse, obwohl du doch weder deinen Nachbarn gebeten hast sich umzudrehen, noch aufgestanden bist, um nach Spinne und Feuerwehrauto zu sehen.
So z.B. fühlte sich AD(H)S bei mir als Kind an. Die Medikamente könnten deinem Sohn dabei helfen, unwichtige Reize wie die Fliege und das Feuerwehrauto nicht oder eben nur als nebensächlich wahrzunehmen. Dadurch muss er nicht seine ganze Kraft aufbringen, sitzen zu bleiben, sondern kann sie dazu nutzen seine Matheaufgabe zu lösen.
Wenn ich früher Wäsche aufgeräumt habe, habe ich an schlechten Tagen eineinhalb Stunden gebraucht und war danach fix und fertig und überzeugt als Hausfrau eine Versagerin zu sein. Seitdem ich Ritalin nehme bin ich (meistens) in 20 Min fertig.
Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft
LG N.

7 „Gefällt mir“

Naja ich denke mehr als ein Jahr sollte ihm doch schon reichen. Er meint selbst, ich krieg davon nichts mit, ich bin ja meistens arbeiten. Bleibt also alles bei mir. Die Schule hat uns nun schon einen Familienhelfer ins Haus geschickt und der meint heute bloß keine Medikamente aber die Förderschule (selber Träger) sollten wir uns überlegen. Egal wie man nun darüber denkt, der Nächste hat eine andere Meinung und mag einen davon überzeugen. Selbst der Familienhelfer verteufelt die Medis. Irgendwie ein falsche Ansatz. Andererseits will er uns helfen damit die Schule ihm entgegen kommt. Bin gespannt was sich da noch ergeben wird.

Na klar, die machen ihm sonst noch seinen Job streitig… :wink: Aber mal im Ernst: Welche medizinische Qualifikation hat denn der Familienhelfer, sich bei solchen Fragen einzumischen? Und warum soll es Bitte besser sein, deinen Kurzen in eine Förderschule zu schicken, obwohl er so wie du ihn beschreibst ein pfiffiges Kerlchen ist? Klingt für mich so, als ob es sich da jemand einfach macht:
Störfaktor hier- Förderschule da- selber Träger (wie praktisch), Passt… der nächste bitte! glas

Dir geht es aber doch einzig und allein darum, für deinen Sohn die beste Lösung zu finden und nicht, es der Schule so bequem wie möglich zu gestalten! Nur weil es aktuell Probleme gibt, können die nicht einfach deinen Sohn in die Förderschule stecken, wo er warscheinlich maßlos unterfordert wäre und nur noch mehr auf die Barrikaden gehen würde… mal ganz abgesehen davon, dass es für seine weitere Entwicklung einen ziemlichen Bremsschuh bedeuten würde! Adhs ist ja kein Intelligenzdefizit und zum Glück, gut behandelbar…

Ich denke das allerwichtigste ist, das ihr im Familienverbund zusammensteht… das er sich nicht auch noch Zuhause wie ein Störfaktor fühlt! Finde mit deinem Mann eine Übereinkunft… ihr seid hier immerhin die Erwachsenen Zwinker

Liebe Grüße, Andreas

3 „Gefällt mir“

Meine Güte, Förderschule statt Medikamente. Da fehlen mir wirklich die Worte. :roll_eyes:

Sobald dein Sohn auf der Förderschule ist, werden auch dort Medikamente sofort wieder Thema werden. Und die Lehrer dort werden „begeistert“ sein, dass mal wieder jemand Eltern versprochen hat, man könne dort auf Medikamente verzichten.

Natürlich sollte man es genau umgekehrt machen: Erst Medikamente probieren und beobachten, ob es damit an der Regelschule klappt.

Wie ich oben schon schrieb: Je länger man wartet, desto wahrscheinlicher ist die Notwendigkeit eines Wechsels zur Förderschule.

Das Thema Medikamente ist damit aber nicht vom Tisch.

Hat hier in dem Faden eigentlich schon mal jemand geschrieben, dass Medikamente nach Überzeugung der Wissenschaft das einzige ist, was in einem solchen Fall hilft - allen anderslautenden Versprechungen von Ergotherapeuten, Lerntherapeuten und Anbietern von Neurofeedback zu Trotz? All das wird erst dann funktionieren, wenn Medikamente die Basis für die Lernfähigkeit gelegt haben.

3 „Gefällt mir“

Und aus diesem Grund finde ich, dass dieser Sozialarbeiter aka Familienhelfer sehr fahrlässig handelt.
Arzt und Psychologe sprechen sich eindeutig für Medikamente aus und dann kommt so ein Typ, der null Ahnung hat, mit völlig absurden Vorschlägen. Unglaublich!

Meine Güte, der Junge leidet und leider wird sich alles nur noch verschlimmern, wenn man nicht nach der Empfehlung der Fachleute oder Selbstbetroffene handelt.

Die ganze Situation in der Schule geht an dem Jungen nicht ungeschadet vorbei. Wir kennen es alle hier, die Anfänge der Selbstvorwürfe: „Warum bin ich nur so dumm, faul, anders“?
Und es ist nur eine Frage der Zeit bis mögliche Komorbidäten auch dazu kommen und dann hat man erst richtig den Salat.

Und noch ein Mal: Adxs Medikamente machen nicht süchtig, diese kann man ohne Folgen jederzeit absetzten. Medikamente können aber so viel zukünftiges Leid ersparen. Bilden sich die ungesunde Strukturen im Hirn und lebt man jahrelang damit, dann hat man selten ein schönes Leben als Erwachsener.

3 „Gefällt mir“