ADHS bei meinem Sohn - Fragen, (Ver)Zweifel (ung)

Oh weh, schon wieder sowas… das klingt ja so schön mit den Familienhelfern, aber wenn die keine Spezialisierung auf ADHS haben, sollen sie lieber gleich zu Hause bleiben!

Die Schule „schickt“ übrigens keinen Familienhelfer.

Die Eltern müssen einen Antrag beim Jugendamt stellen. Wenn man schon eine Schulassistenz hat, ist das sozusagen ein „Upgrade“ zur Assistenz.

Wir hatten ein Dreivierteljahr zwei von ADHS völlig ahnungslose Familienhelferinnen, die uns Eltern mit ihren Gesprächen unendlich viel Zeit geraubt haben und null durchgeblickt haben, dass bei uns das ADHS alles lahmlegt. Sie haben uns attestiert, dass wir Eltern gute Konzepte hätten und wir eine funktionale Familie seien. Super, dann wollten die wieder gehen.

Zum Glück wurde dann ein Kollege aus diesem Team frei, der sich privat zum ADHS Coach fortbildet. Er sollte ein paar verbliebene Reststunden bei uns ableisten und mal schauen, was wir denn nun an Besten brauchen könnten.

Der hat sofort alles verstanden und uns dann sehr brauchbare Tipps gegeben. Aber das ADHS ist eben leider sein Privatinteresse, ein persönliches Anliegen, das Leid zu mindern, das ADHS-Familien erleben und den jungen Menschen zu helfen, dass sie eine Schulbildung erhalten.

Aber man kann so eine Qualifikation nun wirklich nicht von Familienhelfern erwarten, die davon ausgehen, dass andere Probleme vorliegen und auch nur für diese anderen Probleme ausgebildet wurden.

Wenn die sich dann auch noch erlauben, weitreichende und wichtige Weichenstellungen für ein Grundschulkind vorzunehmen, dann gute Nacht!

Ich kann auch nur wieder sagen - einzig Medikation wird Eurem Sohn helfen und zumindest muss man das unbedingt ausprobieren, wenn es doch schon eine Diagnose ADHS gibt!

Alles andere kann man dann noch sehen.

Die Medikation ist dann ja auch noch kompliziert genug, bis man das richtige Medikament gefunden hat und die richtige Dosis.

Und die Familienhelfer können dann ja vielleicht doch noch zu irgendwas gut sein…

Das Wichtigste wäre, dass die Familienhelfer deinen Mann ins Boot holen für die Medikation!!! Und wenn sie selber die Medikamente ablehnen, dann wäre es wohl besser, dieses Thema !!!schnelstmöglich!!! mit dem Psychiater zu besprechen, damit der sich bei denen durchsetzt. Das kann ja wohl gar nicht sein, dass solche Laien sich der Empfehlung des Arztes widersetzen.

Die sollen sich mal vom Arzt das alles erklären lassen.

Und dass meine ich völlig ernst - die Familienhelfer gehen durchaus auch mal mit zum Arzt!!! Hatten wir auch schon, nur aus einem anderen Grund.

Aber deinen Mann solltest du auch mal mit zum Arzt nehmen. Unser Arzt macht die Medikamentenaufklärung auch nur in Anwesenheit beider Eltern (wenn beide das Sorgerecht haben).

Allerdings ist so eine Aufklärung über die Medikamente natürlich auch wieder gruselig, weil da alle gruseligen Sachen aus dem Beipackzettel durchgekaut werden. Insofern wäre es gut, wenn dein Mann nicht erst zu diesem Termin den Arzt kennenlernt!

Deswegen sage ich ja probiere eine Medikation aus, schau was passiert und entscheide dann selbst, ob das hilft oder nicht!
AD(H)S und Ritalin hat leider immer noch ein schlechtes Image und die alten Bilder von vermeintlich „ruhig gestellten oder zu gedröhnten Kindern“ und Amstärzten, die aus Bequemlichkeit und Überforderung heraus allen problematischen Kindern Ritalin verschreiben, halten sich hartnäckig. Ich habe fünf guten (!) Freund‘*innen erzählt, dass ich ADHS habe und Ritalin nehme. Davon haben vier total entsetzt reagiert und mehrfach versucht mir das auszureden. Keiner von den vieren hat sich jemals mit AD(H)S auseinandergesetzt, alle vier sind Akademiker und geben sich tolerant weltoffen und informiert.
Hätte dein Sohn jetzt ein Schilddrüsenleiden oder starkes Asthma, würde sich wahrscheinlich nicht jeder Hintz und Kunz eine Meinung anmaßen und die Medikation verteufeln. Du würdest ziemlich sicher ohne viele Überlegungen tun was dein/e Artzt/Ärtztin dir empfiehlt.
Was kann kaputtgehen oder schlimmsten Falls passieren, wenn Du Deinen Sohn z.B. drei Monate lang medikamentieren lässt und dann überlegst was es gebracht hat und wie es weiter gehen soll?
Liebe Grüße
N.

Man sieht aber unter Umständen schon am ersten Tag eine positive Wirkung. Dann gibt es halt manchmal gewisse Nebenwirkungen, die aber vergehen.

Mein Sohn finde mit einer 10mg Retard Kapsel an. Positiv wie negativ waren da.

Heute würde ich eine Woche mit 5mg vorschalten. Da sieht man vielleicht weder positiv noch negativ, aber dafür in der zweiten Woche Positiv und hoffentlich kein Negativ.

Der Familienhelfer ist da, weil die Schule das Jugendamt eingeschaltet hat weil unser Kind zur Strafe auf dem Teppich sitzen musste oder je nachdem wo ich war auch mal an einer Wand (nie in Richtung Wand schauend). Allerdings nur bei Wutanfällen um wieder runter zu kommen. Tja das Amt war nicht begeistert und hat uns deswegen eine Familienhilfe verordnet. Kindeswohlgefährdung usw. - ein harter Schritt aber wir haben es angenommen damit sie sehen, dass da nichts ist.

Der Familienhelfer meinte gestern zu mir ich soll mein Kind nicht ruhig stellen. Nach dem Satz hab ich ich das Thema sein lassen - bringt ja eh nix. Ich glaub egal wie ich es machen werde - mach ich’s falsch.

Mein Mann war jedes Mal mit beim Psychologen und wir haben das Thema auch schon eingehend besprochen - ändert aber nix an seiner Einstellung dazu.

Immerhin hab ich meinen Mann jetzt zum Nachdenken gebracht.

Wichtig wird tatsächlich ersteinmal sein, Deinen Mann ins Boot zu holen. Vielleicht mag er sich auch selbst anmelden - und seine Fragen stellen?
Ich könnte mir vorstellen, dass das Thema für Männer / Väter von Söhnen noch schwieriger ist, anzunehmen, dass es da einen „Webfehler“ beim Kind - zumal Sohn - gibt, als für Mütter… das muss erst sacken. Aber lass ihn nicht davonkommen, sonst hast Du da eine Nörgelstimme aus dem Off, der Du immer alles erklären und vor der Du Dich rechtfertigen musst.

Ein Anfang wäre es, gemeinsam zu schauen, was ADHS im Positiven oder Negativen aus einem Leben macht.
Ihr könntet Euch zB. mal abends zusammensetzen und die Neuvorstellungen hier im Forum durchlesen - da schildern viele unterschiedliche Menschen, wie es ihnen unbehandelt oder auch behandelt ergangen ist. Da siehst Du auch die Spannbreite. Und die Konsequenz.

Wir haben so ziemlich alle die Erfahrung gemacht, dass es ein Davor und ein Danach gibt, vor allem bezogen auf die Diagnose.
Aber, und das kann man denke ich fast für alle sagen:
Die Diagnose war in den meisten Fällen eine Erlösung.

Von daher - auch bezogen auf den Threadtitel:
Freu Dich für Deinen Sohn und für Eure Familie, dass er diese Diagnose rechtzeitig bekommen hat!! Und für Euch: dass Ihr bis zur Pubertät noch Zeit habt…
Zieh Dein Löwinnen-Hemd an - und kämpfe!! Gemeinsam mit Deinem Mann, den wirst Du brauchen.

Es spricht nichts dagegen, ADHS als gegeben zu sehen und sich auf den Weg zu machen, daraus entsteht dem Kind kein Schaden (wohingegen die Versetzung an die Förderschule oder ständig austickende überforderte Eltern tatsächlich ein Schaden wäre…)!

Neben einer Medikation braucht es ohnehin Psychoeduaktion - also Aufklärung - und ADHS-Coaching. Es braucht ein Netzwerk - und gute, kluge Argumente gegenüber Lehrer:inne, Ärzt:innen … die müsst Ihr selbst finden.
Und es braucht ausreichend Bewegung, einen Tagesrhythmus, gute, ausgewogene Ernährung …
Es braucht ausgeglichene Eltern, die sich nicht zeitgleich in Hausbau und Karriere aufreiben (an die eigene Nase fass…) sondern sich im Klaren darüber sind, dass ein Kind mit ADHS eine zusätzliche Herausforderung ist (anspruchvolle, spannende, wenn auch sehr sehr anstrengende Herausforderung!).

Wichtig ist, dass Ihr als Eltern selbst Experten für ADHS werdet.
Hier: überlegt Euch, von wem Ihr Rat annehmt.
Bezieht nicht jeden ein, die Kakophonie ist sonst kaum auszuhalten - merkst ja selbst… Zweifel hat man selbst genug.

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Hallo,

wenn dein Mann derjenige ist, von dem euer Sohn ADHS geerbt hat, dann ist die Sache für ihn echt komplex. Da muss er sich mit sich selbst auseinandersetzen, was nicht nur angenehm ist. Bei vielen Betroffenen löst das Abwehr aus.

Wenn es gut läuft, führt diese Auseinandersetzung dazu, auch selbst besser klar zu kommen. Aber man muss es wollen und es nicht abwehren.

Dennoch, Verantwortung für seine Kinder übernehmen muss er genauso wie du. Nimm das auf deine Kappe, so geht es nicht.

Der Familienhelfer meinte gestern zu mir ich soll mein Kind nicht ruhig stellen.

Schöner „Fachmann“. :grimacing:

Wer bei Stimulanzien von Ruhigstellen spricht, hat von Stimulanzien keine Ahnung. Stimulanzien machen wach. Dass wache Menschen häufig ruhiger sind, scheint paradox zu sein, ist es aber nicht.

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Da habe ich echt noch Glück, mein Mann ist in meinen Augen ja auch betroffen und will davon nichts wissen. Aber er hat auch einen Beruf, der ihm auf den Leib geschnitten ist und wo es gut läuft. Hyperfokus spielt da Klar halt ich auch eine Rolle :laughing:

Aber… wenigstens behindert er die Behandlung unseres Sohnes nicht sondern unterstützt uns (ich bin ja auch schon seit Jahren völlig erschöpft), wo er kann. Zum Beispiel hat er seinen Job auf 80% reduziert. Und das will schon echt was heißen!

@Nono Schreibst du am Telefon mit Autokorrektur? Du meinst vermutlich, wenigstens behindert er die Behandlung unseres Sohnes nicht :wink:

Danke :star_struck: hab’s korrigiert .

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Hallo Assla,

ich bin eher nur stille Mitleserin, aber ich schaue sehr gerne in dieses Forum, weil man hier sehr gut die Probleme von ADXSlern nachzuvollziehen lernt.

Dein Sohn hat mich an unseren erinnert, besonders der Teil, dass er beim Schreiben komplett die Mitarbeit verweigert. Unser Sohn ist 9 Jahre alt und besucht jetzt die 4. Klasse. Er war immer schon ein sehr anstrengendes Kind, das - wie Du so treffend gesagt hast - sich vom kleinsten Stäubchen ablenken lässt. Dazu impulsiv, manchmal auch aggressiv, mit Wutanfällen, reagiert nicht auf Ansagen, Schwierigkeiten im Sozialverhalten usw.
Dementsprechend hatten wir auch gemischte Gefühle, als er in die Schule kam. Einerseits haben wir uns gefreut, weil er schon ein sehr kluges Kind ist, andererseits wussten wir ja um seine Schwierigkeiten. Naja, es hat nicht lange gedauert, da kamen die Lehrer auf uns zu. Anpassungsschwierigkeiten, hibbelig, fügt sich nicht ein, kann nicht still sitzen, Kompensationshandlungen und was nicht noch alles. Andererseits hat er im Unterricht so gut wie alles mitbekommen, auch wenn es nicht danach aussah. Aber mit steigenden Anforderungen wurde es auch für ihn schwieriger. Ganz besonders Deutsch war und ist noch ein Problem. Mündlich hat er seine Aufgaben in Rekordzeit gelöst, aber wenn es ans Aufschreiben ging - dann hat es durchaus Stunden gedauert, ehe alles fertig war. Und das war ein einziger Kampf.

Während des Homeschoolings war es ganz extrem, das hat uns als Eltern unglaublich viel Kraft gekostet und ihn auch. Wir waren vorher schon in einer Institutsambulanz mit ihm und haben einen zweiten Termin dort genutzt und um einen Konzentrationstest gebeten. Das Ergebnis war, dass er sich Null konzentrieren kann und es wurde uns eine Medikation empfohlen. Natürlich hatten wir Bedenken, wer will schon sein Kind mit Medikamenten „vollstopfen“. Ich kann euch da verstehen. Auf der anderen Seite sieht man, wie dem Kind geholfen werden muss. Wir hatten Angst, dass er es sonst nicht schafft.

Jetzt sind wir froh, dass wir uns für ein Medikament entschieden haben, das hat ihm einiges erleichtert. Es ist zwar noch nicht perfekt, aber schon wesentlich besser.
Was glaubst Du, wie merkwürdig es für uns war, als wir zum ersten Mal miterleben durften, dass er sich über Stunden auf seine Interessen konzentrieren konnte und Ruhe im Haus war. Wir haben mehrmals nachgeschaut, ob wirklich alles in Ordnung ist. :slightly_smiling_face:

Wenn das Medikament aufhört zu wirken, wird uns bewusst, wie es ohne wäre und ohne würden wir ihm seine Möglichkeit nehmen, sein Potential zu entwickeln. Und das Medikament hat ihn in keinster Weise „verbogen“ oder einfach nur ruhig gestellt.

Was den Familienhelfer betrifft - ich glaube auch, dass das bei ADXS auf Dauer nicht hilft. Der wirkt doch auch nur von außen ein, aber Dein Kind muss den Glauben an sich selbst bekommen und selbst Kontrolle über sich entwickeln können. Seine Lehrer sind da wirklich nicht hilfreich, mehr Verständnis wäre wünschenswert. Da gibt es heutzutage viele Möglichkeiten sich mal zu informieren, haben wir ja auch gemacht und die Lehrerin unseres Sohnes auch.

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Das war ganz ähnlich wie das was wir mit unseren beiden Kindern beobachtet haben. Beide haben auch selbst das Medikament als sehr hilfreich erlebt und wehren sich keineswegs gegen die Einnahme.

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Als mein Sohn, allerdings erst mit 17 Jahren (als Junge hat man kein ADS), das erste Mal Ritalin genommen hatte, meinte er ziemlich überrascht: „Ich konnte mir endlich beim Lesen zuhören“. Gemeint war damit, dass er verstanden hat, was er gelesen hat und nicht während des Lesens mit den Gedanken ganz woanders war.
Ich fand das sehr beeindruckend und es tat mir um so mehr leid, dass er so lange keine Diagnose und damit Zugang zu Medikamenten hatte.

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Hallo Assla,

hier mal ein Link zu einem Podcast, den ich trotz gewöhnungsbedürftiger Tonqualität für Eltern recht hilfreich finde:

In den ersten Folgen geht es um das Thema Medikamente. Ich denke, das könnte für euch interessant sein.

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Danke werde ich mir anhören :slightly_smiling_face:

Ohne Medikamente geht es wirklich nicht. Es gibt Menschen, die einem gute Ratschläge erteilen wollen, meist hört man immer: ja, wir machen das so, da muss man konsequent sein, da kann man doch einfach das machen usw. Nein, kann man eben nicht. Es funktioniert halt einfach nicht. Und wenn, dann nur mal kurz, vielleicht zwei, drei Tage lang. Es bringt auch nichts, das Kind immer zu bestrafen, dann lernt es ja nur, dass es immer alles falsch macht. Deine Familienhelfer sollte man mal auf eine Fortbildung schicken.

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Bei ADHS muss man mit „Fehlverhalten“ völlig anders umgehen. Denn es hat nichts mit Gleichgültigkeit, Machtspielen oder jemanden ärgern wollen oder was auch immer einfach überhaupt nichts zu tun.

Das müssen die Familienhelfer erstmal ticken!

Man sieht den Kindern doch die Arglosigkeit ins Gesicht geschrieben! Sie würden es gerne besser oder anders machen, aber sie sind schlicht reiztechnisch überfordert!

Da kann man noch so schlaue Verstärkerpläne erfinden… das bringt - ohne Medikamente - schlicht über-HAUPT- nichts!!!

Erst medikamentieren und dann erstmal eine Weile abwarten und schauen, was sich einfach so schon tut. Und dann sehen, woran man dann noch arbeiten kann.

Denn es wird noch genug zu tun geben, weil ja viele Sachen ohne Medikamente noch nicht gelernt werden konnten.

Manche verzögerte Entwicklungen werden durch die Medikation in Gang gesetzt und schließlich von selber nachgeholt.

Mit Medikation kann man dann auch allmählich über Motivation einiges erreichen, aber nicht alles.

Und wenn die Medikamentenwirkung vorbei ist, kann es abends wieder richtig mühsam werden, wenn die Kids müde sind. Dann läuft wieder überhaupt nichts und man kann es ihnen wiederum nicht zum Vorwurf machen.

Die Medikamente beenden das Problem nicht, aber sie könnten in der Schule total viel möglich machen. Und dann kann die Assistenz auch überhaupt erst mit dem Kind arbeiten und ihre eigentliche Funktion erst ausüben!

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Das sehe ich auch so :+1:

Ja!!

Wir haben uns leider in diesem Thread bisher auf die Medikamentenfrage gestürzt. Das ist auch richtig so, aber es ist nicht alles.

Es darf auch nicht vernachlässigt werden, sich als Eltern (Lehrer, Familienhelfer und andere auch, aber man muss erstmal bei sich anfangen - aber möglichst beide Eltern und nicht eine/r) damit vertraut zu machen, wie tickt ein ADHS-ler. Wie kommt es dazu dass er jetzt so agiert, und was mache ich dann.

Und damit meine ich nicht, was will uns das Kind damit sagen. Das ist so der analytische Ansatz, alles deuten zu wollen. Aber ein ADHS-Kind will uns nichts durch sein Verhalten sagen, sondern es kriegt es nicht hin, so zu sein wie es könnte!

Von daher bitte bitte immer mitbedenken: Ein ADHS-ler will uns nicht ärgern. Auch wenn es so aussieht!

Ich kann sehr die Bücher von Cordula Neuhaus empfehlen. Sie kann gut die Perspektive des oder der ADHS-ler/in beschreiben, sie macht das sehr treffend und hat gut lesbare Bücher für Eltern von ADHS-Kindern geschrieben.

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Ja, genauso…

Und das führt dann oft zugleich zu einer sehr, sehr große Erleichterung bei den Eltern - es ist nicht entstanden, weil sie etwas falsch gemacht haben!

Es ist einfach so, weil es (fast immer) in den Genen steckt.

Und weil es in den Genen steckt, ist es im Grunde auch nicht „heilbar“.

Es ist eine Charaktereigenschaft, ein Persönlichkeitsmerkmal… und es gibt ja auch sehr liebenswerte und ganz, ganz tolle Eigenschaften dabei. Das merkt man besonders, finde ich, wenn die Kids sich der Medikation sei Dank, auf einmal entwickeln und entfalten wie ein Schmetterling!

Die Schulzeit ist einfach das Allerschlimmste, diese Detailfuzzelei, diese total enge Vorgabe, was wann wie zu tun ist… zum Glück ist das ja später nicht in jedem Beruf genauso…

Mein Sohn kann bis heute mit Zettel und Stift null anfangen, aber mit 13 konnte er selbständig alles, aber auch alles am Fahrrad reparieren, er geht souverän mit Akkuschrauber und Lötkolben um.

Also ich glaube, er wird beruflich dann schon bestimmt seinen Weg gehen (wobei das Autistische ihm dann natürlich noch andere Probleme machen könnte). Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben. Im ADHS steckt jedenfalls in gewisser Weise auch das Zeug zum Genie…

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Ich schweige mit.
Körperverletzung durch Anstiftung zum Unterlassen einer angemessenen Behandlung.

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