Das ist der Punkt.
Gerade bei schwereren Fällen von AD(H)S schaffen Medikamente überhaupt erst eine Therapiefähigkeit - was eine Lernfähigkeit im weiteren Sinne ist.
Das Thema Verstärkerpläne bei ADHS ist ein gutes Beispiel für fehlende Einsicht, was bei ADHS überhaupt das Problem ist. Verstärkerpläne zielen darauf ab, dass das Kind sein Verhalten aus eigenem Antrieb ändert. Nur: Wie soll das funktionieren, wenn die Selbststeuerung nicht funktioniert? Bei vielen Kindern kann das nur funktionieren, wenn es Unterstützung durch ein Medikament bekommt.
Womit wir beim nächsten Missverständnis wären: Medikamente stellen weder ruhig, noch lösen sie Probleme. Sie sind eine Unterstützung bei Entwicklungsprozessen, die vom Kind selbst ausgehen müssen, die aber ohne Medikament nicht möglich sind.
Insofern ist die Kritik von Gerald Hüther an Medikamenten, sie würden die Steuerung des Kindes übernehmen und es könne dadurch keine eigenen Lernprozesse machen, Schlichter Unfug. Wie soll das funktioneren, dass ein Medikament die Steuerung eines Individuums übernimmt?
Nein, die Steuerung muss das Kind schon selbst übernehmen. Und Medikamente unterstützen dabei.
Das hatte ich noch vergessen zu schreiben:
Wir waren auch - in der 1. Klasse gleich nach ein paar Wochen - beim Augenarzt, dem ich sagte, dass mein Sohn Probleme mit der Aufmerksamkeit hat. Der sagte uns auch dann, es sei alles in Ordnung und schickte uns noch zur Orthoptistin, die in seiner Praxis angestellt ist. Die prüfte, ob mein Sohn schielt und meinte auch wieder, es sei alles in Ordnung.
Nur bei der Verabschiedung auf dem Flur sagte die plötzlich, dass mein Sohn aber ziemlich viel hin und her gucken würde, bis er dahin schaut, weil er hinschauen soll.
Tja und dann ging bei mir erst recht die rote Warnlampe an. Ich überlegte, was das bedeuten könnte und kam nicht weiter. Bis ich schließlich am Ende des Schuljahres zu unserem Homöopathischen Arzt ging und ihm das alles schilderte. Da empfahl er mir die im anderen Thread genannte Ärztin, die ein ganzes Jahr Wartezeit hatte… aber uns dann wenigstens auch weiter helfen konnte.
Also bleibt dran, sucht nach Funktionaloptometristen, einer guten Sehschule… oder falls Ihr im Rhein-Main-Gebiet seid, Frau Dr Heike Schuhmacher…
Scheisse, das mache ich auch. Muss man dann spezielle Brille tragen?
Habe den anderen Thread nicht gelesen, da ich dachte es betrifft mich nicht. Muss ich nachholen.
Wahrscheinlich Sehtraning…
Laut Frau Dr Schuhmachers absolut lesenswertem Buch gibt es 25 oder 28 Parameter, die die visuelle Wahrnehmung beeinflussen.
Das Buch ist super gut für Laien und Seh- und Konzentrationsgeschwächte aufbereitet und das für Fachleute Wichtige ist so markiert, dass man es auslassen kann. Und mit um die 29 Euro ist es auch nicht überteuert.
Und ich würde es allen im Kindergarten- und Grundschulbereich arbeitenden dringend als Lektüre empfehlen, denn die Auswirkungen von Defiziten sind unwahrscheinlich weitreichend und man würde im Traum nicht drauf kommen, dass die Ursache so banal sein kann.
Also die Diagnostik bei dieser Ärztin ist schon super ausgefeilt.
Aber es gibt auch spezielle Sehschulen und geschulte Optiker, die auch schon gut helfen können.
Denn die Übungen, die ich mit meinem Sohn machen musste, kamen eigentlich schon mit sehr einfachen Mitteln aus…
Mein kleiner hat eher das Problem der Ticks - sobald es stressig wird verdreht er die Augen und wenn es ganz schlimm ist zuckt er mit dem Kopf. Psychologe meint, Ticks muss man austicken lassen und möglichst ignorieren.
Bei meinem Bruder hat Mph auch sehr gut gegen Tics geholfen. Ist wohl nicht immer so, aber einen Versuch wert
… im November habe ich meinen Termin …
Nach dem Motto: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!“ 
Du meinst dieses Buch?
Hier die Sammlung zu Augen und AD(H)S bei ADxS.org (ggf. noch unvollständig):
https://www.adxs.org/neurologische-aspekte-von-adhs/augen-und-sehvermoegen-bei-adhs/
Hallo @Hibbelanna ja, dieses Buch meine ich! 
Hier auf der Homepage sind ein Vortrag und eine Radiosendung mit der Autorin:
Und es freut mich, dass du einen Termin bei ihr hast! Erzähl mal dann im anderen Thread zum Thema!
Hab heute bei unserem Kinderpsychologen angerufen und wollte Nägel mit Köpfen machen… in 3 Monaten haben wir einen Termin und irgendwie hab ich das Gefühl als würde ich nun zusehen wie es schlimmer wird. Das Hausaufgabenheft füllt sich wieder mit negativen Einträgen - wir müssen alles was er verweigert nachholen und ich komm nicht mehr hinterher
und das nach nur 2 Wochen 
Oje 


Aber für die Medikation braucht Ihr keinen Psychologen sondern einen Psychiater, oder?
Also es sollte auch ein Kiju-Psychiater sein, der sich gut auskennt… sonst wird das mit der Medikation vielleicht ganz komisch enden… hier gabs schon Leute, die an Ärzte geraten sind, die kein Medikinet oder Ritalin irgendwas aufschreiben wollten, weil sie unter das Betäubungsmittelgesetz (BTM) fallen. Stattdessen haben sie Strattera oder Antidepressiva verschrieben, was ja aber völliger Blödsinn zum Einstieg ist, wenn ADHS tatsächlich vorliegt.
Bitte Klär nochmal, ob ihr nach diesen drei Monaten denn da auch ein Rezept bekommen könnt. Denn sonst sucht euch einen Termin anderswo und wartet dann lieber gleich dort drei Monate…
Naja also ich wünsche euch natürlich, dass Ihr nicht so lange waren müsst…
Aber kannst Du vielleicht noch etwas früheres heraushandeln, einen Termin vormittags, wo Ihr Eltern ausnahmsweise dann mal frei nehmt… oder so…
Volle Zustimmung. Es wäre sehr ärgerlich, wenn man drei Monate wartet und dann nichts dabei rumkommt, weil er nichts verschreiben kann.
Allerdings ist mir auch nicht ganz klar, warum ihr überhaupt so lange warten sollt. Die Diagnose hat euer Sohn doch schon, oder? Da sich die Situation zuspitzt, wäre ja allen geholfen, wenn es jetzt schnell ginge mit der Verschreibung. Das kann bei vorliegender Diagnose auch der Kinderarzt tun…
Es ist eine Gemeinschaftspraxis Psychiater und Psychologe.
Ich habe direkt die Medikamente angesprochen, soll nächste Woche nochmal anrufen sie will die Frau Doktor fragen. Vorher muss ja noch Labor gemacht werden usw. - sie haben uns auf die Warteliste zusätzlich gesetzt für einen früheren Termin, ich nehm alles und der im Dezember ist auch mitten im Unterricht vom Sohnemann.
Eine andere Praxis ist leider hier nicht möglich, allein da rein zu kommen hat uns sehr viel Aufwand gekostet, leider.
Warum wir warten sollen kann ich nicht sagen - sie wollte doch unbedingt dass wir Medikamente nehmen und meinte wir sollen erst wieder nen Termin machen wenn wir uns dafür entscheiden. Es wird auf jeden Fall ein Rezept geben - das war bei den Gesprächen immer Thema.
Ok, das klingt doch gut, auch mit der Warteliste für einen früheren Termin. Ein Licht am Ende des Tunnels…
Das mit dem Nachholen des Schulstoffs ist ja schön und gut, aber es gibt Grenzen, vor allem auch für euch als Eltern. Ich würde gucken, was geht, aber ansonsten den Druck erstmal rausnehmen - jetzt, wo es eine Perspektive gibt.
Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, dass ihr dabei von jemandem Unterstützung bekommt?
Die Schulbegleiterin möchte meinen Sohn 2x die Woche eine Stunde länger in der Schule behalten zum Hausis machen und reden. Was das wird kann ich bisher noch nicht abschätzen. Familienhilfe will mit uns zur Schule und die Problematik mit der Lehrerin mit uns besprechen. Da warte ich gerade auf einen Termin für.
In der Not hab ich glaub grad alle eingespannt die dabei helfen können.
Die Warteliste bin ich mal gespannt und ich hab die Hoffnung wenn ich nächste Woche anrufe, dass Frau Doktor doch noch eine andere Lösung bietet. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Für die folgenden Gedanken möchte ich bitte nicht gesteinigt werden:
Würde vielleicht eine große Tasse Milchkaffee vor und nach der Schule dem Kleinen konzentrationstechnisch nicht etwas helfen?
Oder Nikotinpflaster?
Und ich finde auch die Lehrerin und ihr ständiges Nörgeln sehr daneben. Vielleicht liegt das ganze Problem an ihr, da sie einfach nicht in der Lage ist, die Schüler zu motivieren. D.h. der Unterricht wird sehr öde und langweilig gestaltet.
Ich weiß jetzt nicht ob das Sarkasmus oder ernst gemeint ist
.
Naja es sind tatsächlich mehrere Lehrer die dieses Heft mit negativen Einträgen füllen. Die Schulbegleitung schreibt als einzige Person positive Dinge hinein.